Von Hinterstein auf den Kleinen und den Großen Daumen
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Vor einigen Jahren schon: Ich kannte den Hindelanger Klettersteig vom Nebelhorn zum Großen Daumen sowie die Runde um Rotspitze, Heubatspitze und Breitenberg. Was mir fehlte, war das Mittelstück.
2008 muss das gewesen sein.... Glaubich. Mit Yes' "Relayer" im Auto fuhr ich Richtung Hinterstein. Mangels Verkehrsmittel konnte ich nicht die ganze Strecke vom Nebelhorn nach Hinterstein gehen, also entschied ich mich dazu, vom Parkplatz in Hinterstein aus über die Eck-Alpe hinauf zu dem Grasgrat zu steigen, der die Heubatspitze mit dem Kleinen Daumen verbindet, und dann weiterzugehen.
Bis zur Eck-Alpe (1445m) ist das ein einfacher Weg, der allerdings selten begangen wird, weil sich mangels Highlight kaum ein Wanderer hier hinauf verirrt. Es geht relativ unspektakulär im Wald bergan, allerdings kann man auch andere Routen wählen, die vielleicht etwas schöner sind. Unterhalb der Eck-Alpe tritt man dann auf die Weiden hinaus, und sobald die Kühe sich am Wegebau beteiligen, wird die Routenfindung schwierig. Man hat die Wahl, auf den kleinen Rücken zur Wiesloher Alpe hinaufzusteigen, oder in den Tälchen hinter der Eck-Alpe zu bleiben und am Eckbach entlang aufzusteigen. Ich habe letzteres gemacht (bei schlechter Sicht ist das die vernünftigste Lösung), bin dann aber trotzdem von oben noch kurz zur Wiesloher Alpe hinübergewandert.
Wenn das Tal nach hinten ausläuft, beginnt der weglose Teil. Hier geht es einen nach oben zunehmend steiler werdenden Grashang hinauf. Am besten orientiert man sich an dem Schild, das oben auf der Schneid steht und den Absteig auf der Westseite zu den Hasenegg-Alpen markiert.
Ich habe mich hier ziemlich hinaufgequält, nur beobachtet von ein paar Gämsen, die sich zu Recht über den Spinner wunderten. Noch mehr gewundert haben dürften sie sich dann über den skurrilen Anblick, den ich am Grat geboten haben muss...
Wie auf den Bildern zu sehen ist, war der Himmel blau und die Sonne hat gelacht. Beim Aufstieg über den steilen Grashang bin ich entsprechend ins Schwitzen gekommen. Als ich dann am Grat (ca. 1890m) herauskam, hätte mich dann aber ein steifer West fast von Grat geweht! Außerdem war es eiskalt dort oben! Also schnell die Windjacke an. Aber nun fing sich der Wind in den Falten und mir blieb nichts anderes übrig, den Grat hinüber zu den Felsen des Kleinen Daumens auf allen Vieren zu überkrabbeln.
Hoffentlich haben die Gämsen das nicht gesehen...
Im Schutz der Felsen war ich dann vor dem Wind geschützt. Also Klettersteigausrüstung angelegt und hinauf auf den ersten Daumen. Die Kletterstelle ist nicht weiter schwierig, schon gar nicht im Aufstieg. Aber wenn's windig ist, ist man froh um ein festes Drahtseil.
Also in ein paar Minuten hinauf auf den Kleinen Daumen (2197m). Dort habe ich erstmal Rast gemacht, aber nicht allzu lange. Es war noch empfindlich kalt.
Der Weiterweg zum Großen Bruder ist dann wieder einfach, viel Gehgelände, das Set braucht man kaum einmal. Am Großen Daumen (2280m) hatte sich der Wind gelegt, zum Glück, und ich konnte in Ruhe die Aussicht genießen.
Ich schaute erst einmal dorthin zurück, wo ich herkam: Kleiner Daumen, Rotspitze, Breitenberg, dahinter der Grünten mit dem hübschen Burgberger Hörnle, der Sorgschrofen und Iseler, B'schiesser und Ponten, Geißhorn, Rauhhorn und Kugelhorn. Dahinter erheben sich Aggenstein, Brentenjoch, Sebenspitze, Lumberger Grat, Rote Flüh, Gimpel, Kellenspitze und Gehrenspitze. In den Ammergauern sind die Geierköpfe, Kreuzspitze und Kreuzspitzl und der Danielkamm zu sehen.
Im Osten geht's weiter mit ein paar Allgäuer Gipfeln, Rote Spitze, Lachenspitze, Leilachspitze, Kastenkopf. Dahinter zeigt sich der Thaneller, der die Kette der Lechtaler Alpen eröffnet, sowie das Wettersteingebirge mit der Zugspitze und die Mieminger Kette.
Viel näher sind die Gipfel direkt gegenüber: Lahnerkopf, Schänzlespitz und Schänzlekopf, Sattelkopf und Glasfelderkopf. Dann dominiert der Hochvogel den Horizont im Südosten. Davor erstrecken sich der Wildengrat und der Giebelgrat, und darunter zeigt sich die schlanke Laufbichlkirche.
Der Giebelgrat endet am Laufbacher Eck, von dem sich die Kante über die Rotköpfe weiter zum Schneck hinaufschwingt. Dahinter sieht man den Großen und den Kleinen Wilden, dahinter wiederum die Hornbachkette, Parseierspitze und Freispitze. Den Süden markieren Marchspitze und Holzgauer Wetterspitze.
Weiter geht's mit dem schönen Grat, der vom Laufbacher Eck zum Zeiger hinüberzieht. Dahinter ist dann die Allgäuer Prominenz versammelt: Rauheck, Kreuzeck, naja, aber dann folgen der Krottenkopf, die Kleine und die große Höfats, Mädelegabel, Trettachspitze und das Hohe Licht. Irgendwo dazwischen klemmen sich der Fürschießer, der Rauhenhalsgrat, die Kegelköpfe und der Himmelschrofenzug.
Im Südwesten setzt sich der Grat vom Großen Daumen weg fort, über die Wengenköpfe und das Nebelhorn bis hinunter zum Rubihorn. Dahinter ein Gewimmel zahlloser Gipfel: Rotgundspitze und Linkerskopf, Hochrappenkopf und Biberkopf, Spullerschafberg, Griesgundkopf, die Hammerspitzen, dahinter Liechelkopf und Elfer, Braunarlspitze und Widderstein. Irgendwo im Südwesten ist die Schesaplana zu sehen.
Näher sind da schon der Bärenkopf, der Heiterberg, die Güntlespitze, das Walmendinger Horn und der Heuberg, dahinter ragen die Hochkünzelspitze, die Niedere Künzel und der Zitterklapfen auf. Weiter geht's mit dem Grünhorn und dem Ifen. Am Horzont zeigt sich der Alpstein mit Moor, Altmann und Säntis. Im Nordwesten schließlich beenden die Hörner und die Nagelfluhkette den Rundblick.
Ich blieb noch eine Weile sitzen. dann machte ich mich wieder auf den Weg. Der Abstieg über die Seen, Gündle- und Käseralpe war dann einfach, aber wunderschön. Ist eh wunderschön, da im hinteren Ostrachtal.
2008 muss das gewesen sein.... Glaubich. Mit Yes' "Relayer" im Auto fuhr ich Richtung Hinterstein. Mangels Verkehrsmittel konnte ich nicht die ganze Strecke vom Nebelhorn nach Hinterstein gehen, also entschied ich mich dazu, vom Parkplatz in Hinterstein aus über die Eck-Alpe hinauf zu dem Grasgrat zu steigen, der die Heubatspitze mit dem Kleinen Daumen verbindet, und dann weiterzugehen.
Bis zur Eck-Alpe (1445m) ist das ein einfacher Weg, der allerdings selten begangen wird, weil sich mangels Highlight kaum ein Wanderer hier hinauf verirrt. Es geht relativ unspektakulär im Wald bergan, allerdings kann man auch andere Routen wählen, die vielleicht etwas schöner sind. Unterhalb der Eck-Alpe tritt man dann auf die Weiden hinaus, und sobald die Kühe sich am Wegebau beteiligen, wird die Routenfindung schwierig. Man hat die Wahl, auf den kleinen Rücken zur Wiesloher Alpe hinaufzusteigen, oder in den Tälchen hinter der Eck-Alpe zu bleiben und am Eckbach entlang aufzusteigen. Ich habe letzteres gemacht (bei schlechter Sicht ist das die vernünftigste Lösung), bin dann aber trotzdem von oben noch kurz zur Wiesloher Alpe hinübergewandert.
Wenn das Tal nach hinten ausläuft, beginnt der weglose Teil. Hier geht es einen nach oben zunehmend steiler werdenden Grashang hinauf. Am besten orientiert man sich an dem Schild, das oben auf der Schneid steht und den Absteig auf der Westseite zu den Hasenegg-Alpen markiert.
Ich habe mich hier ziemlich hinaufgequält, nur beobachtet von ein paar Gämsen, die sich zu Recht über den Spinner wunderten. Noch mehr gewundert haben dürften sie sich dann über den skurrilen Anblick, den ich am Grat geboten haben muss...
Wie auf den Bildern zu sehen ist, war der Himmel blau und die Sonne hat gelacht. Beim Aufstieg über den steilen Grashang bin ich entsprechend ins Schwitzen gekommen. Als ich dann am Grat (ca. 1890m) herauskam, hätte mich dann aber ein steifer West fast von Grat geweht! Außerdem war es eiskalt dort oben! Also schnell die Windjacke an. Aber nun fing sich der Wind in den Falten und mir blieb nichts anderes übrig, den Grat hinüber zu den Felsen des Kleinen Daumens auf allen Vieren zu überkrabbeln.
Hoffentlich haben die Gämsen das nicht gesehen...
Im Schutz der Felsen war ich dann vor dem Wind geschützt. Also Klettersteigausrüstung angelegt und hinauf auf den ersten Daumen. Die Kletterstelle ist nicht weiter schwierig, schon gar nicht im Aufstieg. Aber wenn's windig ist, ist man froh um ein festes Drahtseil.
Also in ein paar Minuten hinauf auf den Kleinen Daumen (2197m). Dort habe ich erstmal Rast gemacht, aber nicht allzu lange. Es war noch empfindlich kalt.
Der Weiterweg zum Großen Bruder ist dann wieder einfach, viel Gehgelände, das Set braucht man kaum einmal. Am Großen Daumen (2280m) hatte sich der Wind gelegt, zum Glück, und ich konnte in Ruhe die Aussicht genießen.
Ich schaute erst einmal dorthin zurück, wo ich herkam: Kleiner Daumen, Rotspitze, Breitenberg, dahinter der Grünten mit dem hübschen Burgberger Hörnle, der Sorgschrofen und Iseler, B'schiesser und Ponten, Geißhorn, Rauhhorn und Kugelhorn. Dahinter erheben sich Aggenstein, Brentenjoch, Sebenspitze, Lumberger Grat, Rote Flüh, Gimpel, Kellenspitze und Gehrenspitze. In den Ammergauern sind die Geierköpfe, Kreuzspitze und Kreuzspitzl und der Danielkamm zu sehen.
Im Osten geht's weiter mit ein paar Allgäuer Gipfeln, Rote Spitze, Lachenspitze, Leilachspitze, Kastenkopf. Dahinter zeigt sich der Thaneller, der die Kette der Lechtaler Alpen eröffnet, sowie das Wettersteingebirge mit der Zugspitze und die Mieminger Kette.
Viel näher sind die Gipfel direkt gegenüber: Lahnerkopf, Schänzlespitz und Schänzlekopf, Sattelkopf und Glasfelderkopf. Dann dominiert der Hochvogel den Horizont im Südosten. Davor erstrecken sich der Wildengrat und der Giebelgrat, und darunter zeigt sich die schlanke Laufbichlkirche.
Der Giebelgrat endet am Laufbacher Eck, von dem sich die Kante über die Rotköpfe weiter zum Schneck hinaufschwingt. Dahinter sieht man den Großen und den Kleinen Wilden, dahinter wiederum die Hornbachkette, Parseierspitze und Freispitze. Den Süden markieren Marchspitze und Holzgauer Wetterspitze.
Weiter geht's mit dem schönen Grat, der vom Laufbacher Eck zum Zeiger hinüberzieht. Dahinter ist dann die Allgäuer Prominenz versammelt: Rauheck, Kreuzeck, naja, aber dann folgen der Krottenkopf, die Kleine und die große Höfats, Mädelegabel, Trettachspitze und das Hohe Licht. Irgendwo dazwischen klemmen sich der Fürschießer, der Rauhenhalsgrat, die Kegelköpfe und der Himmelschrofenzug.
Im Südwesten setzt sich der Grat vom Großen Daumen weg fort, über die Wengenköpfe und das Nebelhorn bis hinunter zum Rubihorn. Dahinter ein Gewimmel zahlloser Gipfel: Rotgundspitze und Linkerskopf, Hochrappenkopf und Biberkopf, Spullerschafberg, Griesgundkopf, die Hammerspitzen, dahinter Liechelkopf und Elfer, Braunarlspitze und Widderstein. Irgendwo im Südwesten ist die Schesaplana zu sehen.
Näher sind da schon der Bärenkopf, der Heiterberg, die Güntlespitze, das Walmendinger Horn und der Heuberg, dahinter ragen die Hochkünzelspitze, die Niedere Künzel und der Zitterklapfen auf. Weiter geht's mit dem Grünhorn und dem Ifen. Am Horzont zeigt sich der Alpstein mit Moor, Altmann und Säntis. Im Nordwesten schließlich beenden die Hörner und die Nagelfluhkette den Rundblick.
Ich blieb noch eine Weile sitzen. dann machte ich mich wieder auf den Weg. Der Abstieg über die Seen, Gündle- und Käseralpe war dann einfach, aber wunderschön. Ist eh wunderschön, da im hinteren Ostrachtal.
Tourengänger:
Nik Brückner

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