Großer Daumen - nach 29 Jahren mal wieder ;-)


Publiziert von Tuppie , 9. August 2024 um 22:31.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juli 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1490 m
Abstieg: 1650 m
Strecke:26,5 km

Ganze 29 Jahre nach meinem ersten und bis dato letzten Besuch auf dem Großen Daumen sollte der höchste Gipfel der Nebelhorngruppe mal wieder Tourziel sein.

Mit dem ersten Giebelhausbus starte ich um 7:15 Uhr in Hinterstein und kann um 7:34 Uhr am Giebelhaus starten. Zügigen Schrittes wandere ich die Asphaltstraße ins Obertal hinein, genieße die noch milden Temperaturen am heutigen Hochsommertag mit hohen angesagten Temperaturen von über 30°C. Recht schnell ist der Abzweig zur Schwarzenberghütte erreicht und ich entscheide mich im Sinne eines zügigen Gehrhythmus, hier dem breiten Weg zu folgen anstatt an der Engeratsgundalpe dem steileren, aber auch kürzeren Pfad zu folgen. In völliger Ruhe geht es unspektakulär aufwärts und bin um 8 Uhr, knapp unterhalb der Schwarzenberghütte, an der Wegabzweigung Richtung Engeratsgundsee. Eine herrliche Berglandschaft, die man hier genießt. Kein Wunder, dass die Ecke auch in Karten als „Im Paradies“ vermerkt ist.

Recht flach wandere ich zügig Richtung Käseralpe (unbewirtet), ab hier ist der See noch mit einer Stunde Gehzeit ausgeschildert. Mit einem tollen Blick auf die Karstufe voraus steige ich angenehm höher und mit wechselnder Steigung passiert man schließlich die Mauer der Karstufe. Den See sieht man, da in einer Karmulde liegend, erst, wenn man ihn erreicht hat. Nach 1:20 Std. ab Giebelhaus habe ich den wunderschön gelegenen See erreicht und genieße die Einsamkeit: mal abgesehen von einem Älpler ist niemand vor Ort. Mit dem Daumen im Hintergrund ebenso ein toller Blick wie auf der anderen Talseite der Blick auf Hochvogelgruppe und Giebelzug.
Etwas irreführend für nicht Ortskundige ist, dass der Gr. Daumen nur in gleicher Richtung wie das „Türle“ (zum See schauend nach rechts) ausgeschildert ist. Natürlich kann man den Daumen auch in entgegengesetzter Richtung gehend über den Laufbichlsee erreichen. Diesen Weg habe auch ich mir vorgenommen. Also linkerhand weiter, auf den Steilgrasberg der Laufbichlkirche zusteuernd. Mit nur wenigen Metern Schartenhöhe und geringer Dominanz eher ein unbedeutender Gupf und doch beeindruckend mit den bis zu etwa 70° steilen Anstiegsflanken.
Mit wunderbaren Blicken in die Runde geht es an der Laufbichlkirche vorbei, diverse Ausläufer des Daumenmassivs querend, bis ich nach gut 35 min. ab Engeratsgundsee den kleinen Nachbarn, den Laufbichlsee, erreiche. Wenige Minuten später bin ich an der Wegeabzweigung Daumen/Koblatweg: ab hier sind es nochmals knapp 300 Aufstiegsmeter bis zum Gr. Daumen. Auf gutem Weg geht es zunächst in Serpentinen höher. Unterwegs treffe ich einen Einheimischen, der gut 80 Jahre alt ist und in der Nähe des Gipfels biwakiert hat. Nun steigt er gen Tal. Hut ab und Chapeau.
Ich erreiche die Scharte im Gratverlauf des Hindelanger Klettersteiges. Ab hier geht es sehr zahm über den Rücken des „Glasfeldes“ hinauf zum schon sichtbaren Kreuz des Großen Daumens auf 2280 m. Um 10:16 Uhr bin ich oben, fast alleine, und schaue in die großartige Runde der vielen Gipfel, die zu sehen sind. Vor Jahren wollte ich mit meinem Sohn auf den Gipfel des Daumens. Dann fuhr der 7:15 Uhr-Bus zum Giebelhaus nicht und wir stiegen als schönen Ersatz auf das Gaishorn. Nun studiert der „Große“ in Köln, fährt nicht mit in den Urlaub und so steigt der Papa allein auf den Daumen. Seinerzeit als Student, nun als Vater (fast) erwachsener Kinder. Wie die Zeit vergeht...

Nach etwa 25-minütiger Pause nehme ich den Abstieg unter meine Füße, entscheide mich zunächst für den Weg Richtung Daumenscharte, um dann doch den Aufstiegsweg auch für den Abstieg zu nutzen. Die wunderschönen Bilder, die sich hier bieten, kann man auch zweimal genießen ;-)
Also wieder gemütlich runter zur Scharte, die ich gegen 11:20 Uhr passiere und den Weg hinab zum Laufbichlsee eine Viertelstunde später hinter mich gebracht habe. Wunderschön wieder die Blicke zur Laufbichlkirche, nun unter anderem Licht.
Etwa um 12:10 Uhr bin ich wieder am Engeratsgundsee, wo sich inzwischen so einige Wanderer eingefunden haben. Nun gut, beim Aufstieg hatte ich hier meine Ruhe. Ich verweile noch eine Weile, genieße nochmals die idyllische Lage, bevor ich den Abstieg gen Tal antrete und nach einer Dreiviertelstunde wieder an der Käser-Alpe und kurz darauf an der Schwarzenberghütte bin, wo ich mir eine Bierpause gönne.
Runter zum Giebelhaus geht´s auf dem breiten Wanderweg, den ich bereits am Morgen genutzt hatte. Am Giebelhaus abermals Trinkpause bevor ich mich an die 9 km lange Strecke zurück nach Hinterstein mache. Nach knapp vierzig Minuten ab Giebelhaus bin ich am Konstanzer Jägerhaus, lege nochmals einen kurzen Trinkstopp ein, und erreiche dann letztlich gegen 15:15 Uhr am Auto "Auf der Höh´".

Fazit: nach fast drei Jahrzehnten wieder auf dem Großen Daumen: ein großartiger Aussichtsberg mit schönen Wegen zum Gipfel. An heißen Tagen gilt es ausreichend Flüssigkeit mitzuführen, da der Großteil des Weges sehr sonnig ist und keine bewirteten Hütten zu besuchen sind.
 
Durchgangszeiten:
07:34           Giebelhaus
08:00           Schwarzenberg / Abzweigung Engeratsgundsee
08:56           Engeratsgundsee
09:38           Laufbichlsee
10:16           Gr. Daumen (ca. 25 min. Pause)
11:20            Laufbichlsee
12:10           Engeratsgundsee
13:06           Schwarzenberghütte (ca. 20 min. Pause)
13:50           Giebelhaus (20 min. Pause)
14:50           Konstanzer Jägerhaus
15:15           Hinterstein

Tourengänger: Tuppie


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