Zehn auf einen Streich: Der Danielgrat
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Der Danielgrat! Circa acht Kilometer lang zieht er sich von Heiterwang bis Ehrwald und bildet das nördliche Gegenstück zur Gartner Wand, die gegenüber, südlich, eine Gegend begrenzt, die aus alter Zeit "Zwischentoren" genannt wird. Wer früh loszieht und in ausgesetztem T5-Gelände nicht auspsycht, kann den gesamten Grat auf einmal überschreiten. Dabei werden nicht weniger als acht der zehn höchsten Berge der Ammergauer Alpen überschritten.
Aber geht das überhaupt? Ich hatte hier in Hikr zwei Berichte gefunden, in denen jeweils eine Hälfte dieser Tour mit 10:30 bzw. 9 Stunden Gehzeit angegeben war! War eine Gesamtüberschreitung überhaupt möglich?
Nun, schaumermal!
Los gings um zehn nach sechs am Bahnhof in Bichlbach. Der Weg hinauf auf die Kohlbergspitze, den westlichen Pfeiler des Danielgrates, ist lang und ein wenig umständlich, aber nach zwei Stunden zehn stand ich am Gipfel (2202m).
Das ist ein bisschen gemein dort, denn das Gipfelkreuz ist riesig und wer das nicht weiß, der wähnt sich dem Gipfel viel näher als er's ist. Ich habe den Test gemacht, als ich optisch vielleicht noch 350Hm unterm Gipfel war. Ergebnis: Mein Höhenmesser gab noch 700Hm an.
Der Höhenmesser hatte Recht...
Bichlbach bis Kohlbergspitze: Wanderweg, T3, 2:10.
Von der Kohlbergspitze aus geht es in gemächlichem Wiesengelände hinüber zu deren Ostgipfel (2199m). Dabei sollte man den schönen Blick hinüber zur Pleisspitze und zur Gartner Wand genießen!
Übergang zum Ostgipfel der Kohlbergspitze: Weglos über Wiesen, T2, paminuttn.
Hier sollte man unbedingt einen Blick in die gähnende Tiefe der Nordflanke werfen. Kurz hinter dem Ostgipfel hängt ein etwa hausgroßer Block vom Grat, scheinbar kurz vorm Absturz.
Nun geht es immer hart am Grat entlang abwärts in die Scharte zwischen Ostgipfel und Zahn. Immer wieder mal schaut es aus, als ob es gleich nicht mehr weiterginge, aber das täuscht immer. Der Grat ist T5, Kletterstellen maximal I. Unangenehm sind abschüssige Platten, manchmal kann man als schwierig empfundene Stellen gut rechts (in der Südflanke) umgehen.
In der Scharte (2079m) hinüber zum Fels des Zahns und nun schräg rechts hinunter, bis man an eine Stelle gelangt, an der es einem gut möglich erscheint, in dem grasigen Schrofengelände auf den Zahn hinaufzuklettern. Möglichkeiten gibt es viele, der Gipfel ist nicht sehr abweisend. Am Besten, man sucht sich einfach seinen Weg hinauf auf den Zahn (2110m).
Übergang vom Ostgipfel der Kohlbergspitze zum Zahn: Weglos über den Grat, Querung eines schotterigen Hangs, grasige Schrofen, T5/I, 45 Minuten.
Vom Zahngipfel nun den Grat entlang weiter nach Osten, bis es nicht mehr weitergeht. Hier an einem Steinmann in einer Rinne in der Nordflanke hinunter. Das ist leichter als es aussieht (II). Unten angekommen dann auf dem Grat weiter in die Scharte zwischen Zahn und Kesseljoch (2053m).
Mit dem Kesseljoch ist es so ähnlich wie mit dem Zahn: Es geht nun wieder nach rechts vom Grat hinunter und man quert unterhalb der Felsen bis zu einer Stelle, die einen Durchschlupf nach oben ermöglicht. Ich habe eine feuchte, dunkle Stelle (s. Foto) angepeilt, hinter der der grasige Schrofenhang bis hinunter auf das Schotterfeld zieht. Dort ging der Aufstieg ganz leicht. Es geht über mäßig steiles Gras und scharfkantige Rippen hinaus zum Grat.
Das Kesseljoch (2126m) ist im Grunde kein selbständiger Gipfel, sondern eher eine Schulter im Grat hinauf zum Pitzenegg. Auf diesem Grat wandert man nun hinauf, zunächst zwischen Abgrund und Latschen, und dann über zwei Felsstufen hinauf, die beide nicht allzu schwierig sind (II).
Am Pitzenegg (2174m) erwartet den Geher dann kein Gipfelkreuz, sondern eine Wetterstation. Auch mal nett! Eine gute Vorhersage hätte ich halt gern gehabt!
Übergang vom Zahn zum Pitzenegg: Ähnlich wie auf den Zahn (gefühlt etwas leichter), weglos über den Grat, Querung eines schotterigen Hangs, grasige Schrofen, T5/I, 1 Stunde.
Vom Gipfel des Pitzeneggs geht es nun auf dem grasigen Grat nach Osten, bis man vor einer Stufe steht. Hier zieht eine Mauer auf der Südseite nach unten, die nach rechts unten immer höher wird. Also steigt man gleich hier, direkt an ihrem Beginn, über sie hinunter. Danach gleich rechts, zwischen der Mauer zur Rechten und einer großen Platte zur Linken über gute Grasstufen südseitig bergab, und so bald es möglich ist, nach links wieder zurück auf den Grat. Bald bemerkt man rote Punkte und eine deutliche Pfadspur, die aus dem Wiesjoch heraufkommt. Und tatsächlich ist der Weg von nun an einfacher. Lediglich eine kurze Felsstufe muss noch abgeklettert werden, auch diesmal wieder in der Nordseite, dann wandert man gemütlich hinunter ins Wiesjoch (2023m).
Vom Wiesjoch aus geht es nun auf dem schmalen, markierten Steigerl hinauf zum Plattberg, der in etwa die Hälfte der Tour markiert. Das Gelände ist meist einfach, T3, zum Gipfel hin aber etwas schwieriger (T4 mit Einser- bzw. Zweierstelle, je nachdem, wie man geht - die roten Punkte sind hier blass und spärlich). Hin und wieder überquert man Platten (oder läuft auf deren Kanten), dann ist es leicht ausgesetzt, insgesamt ist der Anstieg zum Plattberg (2247m) aber deutlich einfacher als das Vorausgehende.
Übergang vom Pitzenegg zum Plattberg: kleines, markiertes Steiglein, T4, Stellen II, sonst einfacher. 50 Minuten.
Übergang von der Kohlbergspitze zum Plattberg: Insgesamt 2:35.
Vom Plattberg geht es nun auf dem Wanderweg bergab, der sich immer nah am Abgrund orientiert. Stellenweise verläuft er direkt auf der schmalen Schneide, was schwindelerregende Tiefblicke ermöglicht. Über zwei Stellen hilft ein dünnes Drahtseil.
Wer direkt am Grat bleibt, findet bald gelbe Markierungen, die über die beiden Pfutjöchle (2135m und 2196m) führen. Die lässt der Wanderweg aus. Das erste ist ein Grashöcker, der nicht weiter der Rede wert ist. Das zweite ist von weitem eine schöne, gleichmäßige Pyramide, von nahem aber ein typischer Grasschofenzacken. Schnell erstiegen, schnell überschritten.
Übergang vom Plattberg zum Großen Pfutjöchle: Schmaler Wanderweg und weglos, 35 Minuten, irgendwo zwischen T3 und T4.
Nun geht es über Gras hinunter ins Hebertaljoch (2045m). Hier folge ich zunächst dem nur schwach markierten Steig hinauf zum Büchsentaljoch, der anfangs durch dessen Südflanke quert.
An einer Stelle wird es geologisch besonders interessant: Hier reißt eine Platte halbkreisförmig vom Berg ab und bildet eine Art Hohlweg mit Steilkurve. Faszinierend!
Es geht nun noch ein Stück auf dem Weg hinauf zum Grat. Der Weg ist nicht ohne, das ist kraxeliges T4-Gelände, und angesichts der verblassenden Punkte ist man hin und wieder unsicher, wie es weitergeht. Da kann man sich schnell mal versteigen, gute Sicht ist hier kein Luxus.
Wieder am Grat angelangt, bleibe ich nun oben und ignoriere den Weg. In direkter Linie geht es hinauf aufs Büchsentaljoch (2244m), einen Schutthaufen ohne viel Appeal. Aber ich will halt jeden mitnehmen!
Übergang vom Großen Pfutjöchle zum Büchsentaljoch: Schmaler Wanderweg und weglos, 1 Stunde. Abstieg in die Hebertalscharte T3, Aufstieg zum Büchsentaljoch T4/I.
Nach dem Büchsentaljoch verschleift sich der Grat und man wandert auf einem schotterigen Hang die paar Meter hinauf zum Ups (2332m).
Übergang vom Büchsentaljoch zur Upsspitze: Wanderweg, 25 Minuten, T3.
Beim Übergang vom Ups zum Daniel lockt der Wanderweg, aber ich wollte ja, soweit möglich, über alles rüber. Also immer schön am Grat entlang, den Wanderweg rechts liegen lassend. Das ist wieder felsig, und es geht über ein paar Stufen. Wirklich gruselig oder schwierig wird es aber nicht mehr. Um 13:50 war ich dann am Daniel (2340m) angelangt. Yörrrrrr! Geschafft!
Übergang von der Upsspitze zum Daniel: weglos, 10 Minuten, T4 (wahlweise Wanderweg, T3).
Übergang von der Kohlbergspitze zum Daniel: Insgesamt 4:45.
Jetzt erst mal genießen. Was für ein Rundblick! Die Mieminger Kette mit der Hohen Munde und der Sonnenspitze, der Hochwannig, die Gartner Wand, dahinter Roter Stein und Thaneller, der Grat zwischen Friederspitz und Schellschlicht, der Waxensteinkamm und als Hauptattra natürlich die Zugspitze. Da kann man schon ins Schwärmen geraten!
Nach einer ausgiebigen Pause, bei der ich mir Ost- und Südostgrat genau anschaute, machte ich mich dann an den Abstieg: Auf dem Wanderweg über die Tuftl-Alm hinunter zum Bahnhof in Lermoos.
Immer im Blick: Die wunderschöne Sonnenspitze! Und dahinter der unbekannte, aber wilde Hochwannig.
Abstieg vom Daniel zum Bahnhof Lermoos: Wanderwege, 1:30 (eine bis Tuftl, eine halbe bis Bahnhof), T3
Zeitbedarf für die gesamte Tour: 8:25 reine Gehzeit.
Und dann ging's mit dem Zug zurück. Im mp3-Player: Aranis' "Made In Belgium II".
Fazit:
Eine ganz fantastische Tour für Liebhaber langer Grate. Fast fünf Stunden lang ist man "auf der Schneid" unterwegs, mal mehr, mal weniger ausgesetzt, das Ziel immer vor Augen, und dahinter als Dreingabe meist noch die Zugspitze (die von hier aus mal ausnahmsweise wie ein richtiger Berg aussieht und nicht nur wie die zufällig höchste Zinne auf einer Riesenmauer). Die Tour ist sehr einsam, die ersten Menschen traf ich auf der Upsspitze.
Ausrüstung:
Hose, Hemd (hr hr), Stiefel, Stecken. Mehr braucht's nicht.
Aber geht das überhaupt? Ich hatte hier in Hikr zwei Berichte gefunden, in denen jeweils eine Hälfte dieser Tour mit 10:30 bzw. 9 Stunden Gehzeit angegeben war! War eine Gesamtüberschreitung überhaupt möglich?
Nun, schaumermal!
Los gings um zehn nach sechs am Bahnhof in Bichlbach. Der Weg hinauf auf die Kohlbergspitze, den westlichen Pfeiler des Danielgrates, ist lang und ein wenig umständlich, aber nach zwei Stunden zehn stand ich am Gipfel (2202m).
Das ist ein bisschen gemein dort, denn das Gipfelkreuz ist riesig und wer das nicht weiß, der wähnt sich dem Gipfel viel näher als er's ist. Ich habe den Test gemacht, als ich optisch vielleicht noch 350Hm unterm Gipfel war. Ergebnis: Mein Höhenmesser gab noch 700Hm an.
Der Höhenmesser hatte Recht...
Bichlbach bis Kohlbergspitze: Wanderweg, T3, 2:10.
Von der Kohlbergspitze aus geht es in gemächlichem Wiesengelände hinüber zu deren Ostgipfel (2199m). Dabei sollte man den schönen Blick hinüber zur Pleisspitze und zur Gartner Wand genießen!
Übergang zum Ostgipfel der Kohlbergspitze: Weglos über Wiesen, T2, paminuttn.
Hier sollte man unbedingt einen Blick in die gähnende Tiefe der Nordflanke werfen. Kurz hinter dem Ostgipfel hängt ein etwa hausgroßer Block vom Grat, scheinbar kurz vorm Absturz.
Nun geht es immer hart am Grat entlang abwärts in die Scharte zwischen Ostgipfel und Zahn. Immer wieder mal schaut es aus, als ob es gleich nicht mehr weiterginge, aber das täuscht immer. Der Grat ist T5, Kletterstellen maximal I. Unangenehm sind abschüssige Platten, manchmal kann man als schwierig empfundene Stellen gut rechts (in der Südflanke) umgehen.
In der Scharte (2079m) hinüber zum Fels des Zahns und nun schräg rechts hinunter, bis man an eine Stelle gelangt, an der es einem gut möglich erscheint, in dem grasigen Schrofengelände auf den Zahn hinaufzuklettern. Möglichkeiten gibt es viele, der Gipfel ist nicht sehr abweisend. Am Besten, man sucht sich einfach seinen Weg hinauf auf den Zahn (2110m).
Übergang vom Ostgipfel der Kohlbergspitze zum Zahn: Weglos über den Grat, Querung eines schotterigen Hangs, grasige Schrofen, T5/I, 45 Minuten.
Vom Zahngipfel nun den Grat entlang weiter nach Osten, bis es nicht mehr weitergeht. Hier an einem Steinmann in einer Rinne in der Nordflanke hinunter. Das ist leichter als es aussieht (II). Unten angekommen dann auf dem Grat weiter in die Scharte zwischen Zahn und Kesseljoch (2053m).
Mit dem Kesseljoch ist es so ähnlich wie mit dem Zahn: Es geht nun wieder nach rechts vom Grat hinunter und man quert unterhalb der Felsen bis zu einer Stelle, die einen Durchschlupf nach oben ermöglicht. Ich habe eine feuchte, dunkle Stelle (s. Foto) angepeilt, hinter der der grasige Schrofenhang bis hinunter auf das Schotterfeld zieht. Dort ging der Aufstieg ganz leicht. Es geht über mäßig steiles Gras und scharfkantige Rippen hinaus zum Grat.
Das Kesseljoch (2126m) ist im Grunde kein selbständiger Gipfel, sondern eher eine Schulter im Grat hinauf zum Pitzenegg. Auf diesem Grat wandert man nun hinauf, zunächst zwischen Abgrund und Latschen, und dann über zwei Felsstufen hinauf, die beide nicht allzu schwierig sind (II).
Am Pitzenegg (2174m) erwartet den Geher dann kein Gipfelkreuz, sondern eine Wetterstation. Auch mal nett! Eine gute Vorhersage hätte ich halt gern gehabt!
Übergang vom Zahn zum Pitzenegg: Ähnlich wie auf den Zahn (gefühlt etwas leichter), weglos über den Grat, Querung eines schotterigen Hangs, grasige Schrofen, T5/I, 1 Stunde.
Vom Gipfel des Pitzeneggs geht es nun auf dem grasigen Grat nach Osten, bis man vor einer Stufe steht. Hier zieht eine Mauer auf der Südseite nach unten, die nach rechts unten immer höher wird. Also steigt man gleich hier, direkt an ihrem Beginn, über sie hinunter. Danach gleich rechts, zwischen der Mauer zur Rechten und einer großen Platte zur Linken über gute Grasstufen südseitig bergab, und so bald es möglich ist, nach links wieder zurück auf den Grat. Bald bemerkt man rote Punkte und eine deutliche Pfadspur, die aus dem Wiesjoch heraufkommt. Und tatsächlich ist der Weg von nun an einfacher. Lediglich eine kurze Felsstufe muss noch abgeklettert werden, auch diesmal wieder in der Nordseite, dann wandert man gemütlich hinunter ins Wiesjoch (2023m).
Vom Wiesjoch aus geht es nun auf dem schmalen, markierten Steigerl hinauf zum Plattberg, der in etwa die Hälfte der Tour markiert. Das Gelände ist meist einfach, T3, zum Gipfel hin aber etwas schwieriger (T4 mit Einser- bzw. Zweierstelle, je nachdem, wie man geht - die roten Punkte sind hier blass und spärlich). Hin und wieder überquert man Platten (oder läuft auf deren Kanten), dann ist es leicht ausgesetzt, insgesamt ist der Anstieg zum Plattberg (2247m) aber deutlich einfacher als das Vorausgehende.
Übergang vom Pitzenegg zum Plattberg: kleines, markiertes Steiglein, T4, Stellen II, sonst einfacher. 50 Minuten.
Übergang von der Kohlbergspitze zum Plattberg: Insgesamt 2:35.
Vom Plattberg geht es nun auf dem Wanderweg bergab, der sich immer nah am Abgrund orientiert. Stellenweise verläuft er direkt auf der schmalen Schneide, was schwindelerregende Tiefblicke ermöglicht. Über zwei Stellen hilft ein dünnes Drahtseil.
Wer direkt am Grat bleibt, findet bald gelbe Markierungen, die über die beiden Pfutjöchle (2135m und 2196m) führen. Die lässt der Wanderweg aus. Das erste ist ein Grashöcker, der nicht weiter der Rede wert ist. Das zweite ist von weitem eine schöne, gleichmäßige Pyramide, von nahem aber ein typischer Grasschofenzacken. Schnell erstiegen, schnell überschritten.
Übergang vom Plattberg zum Großen Pfutjöchle: Schmaler Wanderweg und weglos, 35 Minuten, irgendwo zwischen T3 und T4.
Nun geht es über Gras hinunter ins Hebertaljoch (2045m). Hier folge ich zunächst dem nur schwach markierten Steig hinauf zum Büchsentaljoch, der anfangs durch dessen Südflanke quert.
An einer Stelle wird es geologisch besonders interessant: Hier reißt eine Platte halbkreisförmig vom Berg ab und bildet eine Art Hohlweg mit Steilkurve. Faszinierend!
Es geht nun noch ein Stück auf dem Weg hinauf zum Grat. Der Weg ist nicht ohne, das ist kraxeliges T4-Gelände, und angesichts der verblassenden Punkte ist man hin und wieder unsicher, wie es weitergeht. Da kann man sich schnell mal versteigen, gute Sicht ist hier kein Luxus.
Wieder am Grat angelangt, bleibe ich nun oben und ignoriere den Weg. In direkter Linie geht es hinauf aufs Büchsentaljoch (2244m), einen Schutthaufen ohne viel Appeal. Aber ich will halt jeden mitnehmen!
Übergang vom Großen Pfutjöchle zum Büchsentaljoch: Schmaler Wanderweg und weglos, 1 Stunde. Abstieg in die Hebertalscharte T3, Aufstieg zum Büchsentaljoch T4/I.
Nach dem Büchsentaljoch verschleift sich der Grat und man wandert auf einem schotterigen Hang die paar Meter hinauf zum Ups (2332m).
Übergang vom Büchsentaljoch zur Upsspitze: Wanderweg, 25 Minuten, T3.
Beim Übergang vom Ups zum Daniel lockt der Wanderweg, aber ich wollte ja, soweit möglich, über alles rüber. Also immer schön am Grat entlang, den Wanderweg rechts liegen lassend. Das ist wieder felsig, und es geht über ein paar Stufen. Wirklich gruselig oder schwierig wird es aber nicht mehr. Um 13:50 war ich dann am Daniel (2340m) angelangt. Yörrrrrr! Geschafft!
Übergang von der Upsspitze zum Daniel: weglos, 10 Minuten, T4 (wahlweise Wanderweg, T3).
Übergang von der Kohlbergspitze zum Daniel: Insgesamt 4:45.
Jetzt erst mal genießen. Was für ein Rundblick! Die Mieminger Kette mit der Hohen Munde und der Sonnenspitze, der Hochwannig, die Gartner Wand, dahinter Roter Stein und Thaneller, der Grat zwischen Friederspitz und Schellschlicht, der Waxensteinkamm und als Hauptattra natürlich die Zugspitze. Da kann man schon ins Schwärmen geraten!
Nach einer ausgiebigen Pause, bei der ich mir Ost- und Südostgrat genau anschaute, machte ich mich dann an den Abstieg: Auf dem Wanderweg über die Tuftl-Alm hinunter zum Bahnhof in Lermoos.
Immer im Blick: Die wunderschöne Sonnenspitze! Und dahinter der unbekannte, aber wilde Hochwannig.
Abstieg vom Daniel zum Bahnhof Lermoos: Wanderwege, 1:30 (eine bis Tuftl, eine halbe bis Bahnhof), T3
Zeitbedarf für die gesamte Tour: 8:25 reine Gehzeit.
Und dann ging's mit dem Zug zurück. Im mp3-Player: Aranis' "Made In Belgium II".
Fazit:
Eine ganz fantastische Tour für Liebhaber langer Grate. Fast fünf Stunden lang ist man "auf der Schneid" unterwegs, mal mehr, mal weniger ausgesetzt, das Ziel immer vor Augen, und dahinter als Dreingabe meist noch die Zugspitze (die von hier aus mal ausnahmsweise wie ein richtiger Berg aussieht und nicht nur wie die zufällig höchste Zinne auf einer Riesenmauer). Die Tour ist sehr einsam, die ersten Menschen traf ich auf der Upsspitze.
Ausrüstung:
Hose, Hemd (hr hr), Stiefel, Stecken. Mehr braucht's nicht.
Tourengänger:
Nik Brückner

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