Über den Großen Daumen vor dem Schnee


Publiziert von alpensucht , 1. April 2023 um 00:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Schwarzenberghütte - Engeratsgundsee - Türle - Daumen - Laufbichlsattel - Schwarzenberghütte11km
Unterkunftmöglichkeiten:Giebelhaus, Schwarzenberghütte

Anno Domini 2014 auf dem Nebelhorn blickte ich über den Grat zum Großen Daumen und wusste schon, dass ich da eines Tages hingehen werde. Und nun 8 Jahre, 3 Monate und 2 Wochen später ist es endlich so weit.

Nach einer sehr kalten Hüttennacht starte ich um 6:45 Uhr bei stark bewölktem Himmel den Versuch, auf den Großen Daumen vor dem Schnee zu gelangen. Zuerst geht es kurz bergab auf ein Sträßchen und dann fast eben zum Abzweig unter der Engeratsgundalpe. Dort geht's dann rechts hinauf über Weiden und durch einen Latschengürtel, wo der markierte Weg mal wieder etwas frei geschnitten werden könnte (Welche Sektion ist zuständig?). An der Alpe folge ich den Markierungen weiter hinauf zum gleichnamigen See unter dem Daumen (8 Uhr).

Dort wende ich mich nach rechts, wo es zum Schluss steil zum Durchschlupf am Hengst hinauf geht (Türle) und überlege noch, ob ich nicht noch zum kleinen Daumen gehen sollte. Doch mit dem angekündigten Schneefall im Tagesverlauf, entscheide ich mich für die schönere Route über den Großen Daumen. An der Daumenscharte fällt dann die Entscheidung leicht. Es zieht inzwischen weiter zu und am wenig schwierigen, felsigen Grat zum Gipfel rieseln bereits die ersten Körner und Flocken.
9 Uhr. Am Gipfel verschicke ich Nachrichten und telefoniere mit meinem Bergfreund Helmut, mit dem ich mich am übernächsten Tag treffen werde.

Während dessen wird es ungemütlich kalt und windig. Ich trete nach kurzem Kartenstudium also schnell den Abstieg zum Laufbichlsee im vorsichtigen Laufschritt an, denn die erste rutschige Schicht bildet sich schnell. Etwa unterhalb von 2000m findet sich auch flacheres Gelände und der leichte Niederschlag fällt als Schneeregen und später Nieselregen. Überhaupt zeigt sich der ganze Abstiegsweg landschaftlich besonders schön und in angenehmer Steigung.
Die verfallene Seehütte erreiche ich gegen 10 Uhr. Im weiteren Abstiegsverlauf passiert nichts aufregendes mehr. Ich fülle noch etwas frisches Wasser ab, damit die Rechnung auf der Schwarzenberghütte morgen nicht so hoch ausfällt.

In der Folgenacht werden 20cm bis 1000m hinab fallen. Ich bleibe dennoch vor Ort. Wo soll ich auch hin? Lieber am Berg ein paar Spuren in den Schnee legen, als drunten im Tal rumeiern ohne gebuchten Übernachtungsplatz!

Tourengänger: alpensucht


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