Lechtaler Gratschneiden de luxe: Karlesegg und Elmer Kreuzspitze Nordostgrat


Published by Nik Brückner , 23 October 2024, 12h02.

Region: World » Austria » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Date of the hike:16 October 2024
Hiking grading: T6 - Difficult High-level Alpine hike
Climbing grading: II (UIAA Grading System)
Waypoints:
Geo-Tags: A 
Time: 7:45
Height gain: 1500 m 4920 ft.
Height loss: 1500 m 4920 ft.
Route:16 Kilometer
Access to start point:Fährt man die Straße von Stanzach nach Namlos hinauf, gelangt man irgendwann an den Rechtsabzweig nach Fallerschein (die Zufahrt dorthin selbst ist für den Verkehr gesperrt). Kurz davor befinden sich links und rechts am Straßenrand Parkmöglichkeiten.
Accommodation:Fallerschein

Jaaaa, das Bergwetter diesen Sommer.... Eineinhalb Monate hat es jetzt gedauert, bis mal ein paar stabile Tage am Stück angesagt waren! In verschiedenen Apps, auf eine allein kann man sich ja mittlerweile nicht mehr verlassen. Fünf schöne Tage versprachen sie - gehalten haben sie das nicht. Gleich am Abend meiner ersten Tour noch hat es zwei Stunden lang geregnet. Meinen Plan für den nächsten Tag konnte ich damit in die Tonne treten. Ich zog eine erst für den übernächsten Tag geplante Tour vor - und es stellte sich heraus, dass es sich dabei um ein echtes Juwel handelte...

...was mir gar nicht klar war. Nyn nannte diese Tour in seinem Bericht einen "lang gehegten Traum" - das kann ich von mir nicht sagen. Sie stand auf der Liste, ja, aber eher lose. Unter "kann, muss nicht".

Der Titel sagt es ja schon, es handelt sich dabei um den Nordostgrat der Elmer Kreuzspitze. Zu dem man aber erst einmal kommen muss! Dazu muss (naja, kann) man den Karlesegggrat überschreiten. Und es wartet dann sogar noch ein dritter Grat: der von der Elmer Kreuzspitze über die Mittlere zur Bschlaber Kreuzspitze. Ein Fest also für Freund*innen scharfer Kanten.


Aber erstmal heißt es, einen geeigneten Startpunkt zu finden. Fährt man die Straße von Stanzach nach Namlos hinauf (ich tat das mit Gryphons "A Sonic Tonic" im Player), gelangt man irgendwann an den Rechtsabzweig nach Fallerschein (die Zufahrt dorthin selbst ist für den Verkehr gesperrt). Kurz davor befinden sich links und rechts am Straßenrand Parkmöglichkeiten.

500 Meter vor dem Abzweig Fallerschein (also 500 Meter Richtung Stanzach) zweigt schon einmal ein Waldweg rechts ab. Er führt zur Hütte Unterboden. Die Parkmöglichkeiten befinden sich zwischen den beiden Abzweigen.



Meine Tour startete also am Parkplatz Abzweigung Fallerschein (1192 m), und führte zunächst über den westlicheren der beiden Abzweige (also nicht über den Zuweg nach Fallerschein) zur Hütte Unterboden (1300 m). Um diese dann nicht zu verfehlen, muss man an einer Gabelung ca. 1,2 Kilometer nach dem Abzweig von der Straße den halbrechten Weg wählen. 

Parkplatz - Unterboden: Unmarkierter Waldweg, T1, 20 Minuten
 

Unmittelbar an der Hütte Unterboden (1300 m) führen rechts ein paar Stufen hinauf. Diese leiten zu einer dünnen, unmarkierten Wegspur, die zu einer Jagdhütte 300 Meter weiter oben führt. Diese Spur ist anfangs noch recht leicht zu verfolgen, weil sie einfach einer Rippe im Wald folgt. Dann verliert sich die Spur, zerlatscht von zahlreichen Tieren, die hier ihre Spuren zickzack in den Hang gelegt haben. Mich führten diese Spuren irgendwann zu weit nach rechts, sodass ich mich wieder nach links wanderte, anderen Tierspuren folgend. Bald hatte ich meine Rippe wieder, und bemerkte im anbrechenden Tageslicht, dass hier blaue Punkte an den Bäumen waren. Offenbar markieren diese den Weg zur Jagdhütte. Ich folgte nun also den Punkten, bis der Weg die Rippe nach links verlässt. Es geht in eine lichte Rinne hinein, die zunächst gequert wird. Auf der anderen Seite nun nicht geradeaus, sondern auf der rechten Seite der Rinne auf hier dürftigen Spuren wieder hinauf. Punkte gibt's hier leider keine mehr.

Bevor die Vege zu dicht wird, ziehen die Spuren nach links. Oberhalb eines Absatzes ist dann die Jagdhütte Kälberkar (1625 m) zu erkennen, die nun schnell erreicht ist.

Unterboden - Jagdhütte: teilweise markierte Pfadspuren, T3, 45 Minuten
 

Von hier aus bis zur Bortigscharte gibt es nun keine Probleme mit der Ori mehr.

Gleich vom Hüttl weg kann man über den Bach und zu dem weiten Grasrücken hinüberwandern, den es in der Folge hinaufgeht. Ein breiter, gemäch- wie gemütlicher Grasrücken, mit sogar einer Wegspur obendrauf. Bassd! Der folgt man nun, die Gratkante hinauf.

Wer erst weiter hinten im Tal zum Grat aufsteigen möchte (warum auch immer man das wollen sollte), kann das, es gibt eine recht gute Wegspur, die zu den weithin sichtbaren letzten Bäumen am Grat hinaufführt.
 
Erster Punkt am Grat: das Karlesegg (1955 m). Ein harmloser Grasgipfel. Richtig hinlangen wird der Grat erst danach. Es geht die nächsten Auf- und Abschwünge hinauf und hinunter, alles noch im schönen Lechtaler Gras. Dann folgt die erste ernsthafte Schwierigkeit: ein felsiger Aufschwung wird von links nach rechts auf die Grathöhe genommen. Danach folgt eine kurze Piazstelle: Die Hände packen die scharfe Felsschneide, die Füße stemmen sich in den glatten Fels der linken Flanke.

Ist man die Piazstelle abgepiazt, geht es auf der grasigen Kante weiter. Der nächste Aufschwung wird oben rüber genommen, ein ausgesetzter Zweiplusser, oder wahlweise links umgangen, wobei eine abschüssige plattige Stelle überwunden werden muss. Ausgesetzt ist beides.

Es folgt eine Passage, die mit kleinen Felszacken bestückt ist. Das geht besser, als zu befürchten ist, einen Teil kann man auch rechts umgehen. Danach wandert man die nächste Grasrampe hinauf.

Oben folgt eine schmale Felsschneide. Schön vorsichtig! Droben angekommen, bleibt es schmal, die nächsten Zacken sind zu meistern. Wenn die Zackenpassage geschafft ist, warten mehr Zacken, einer davon bleibt allerdings links liegen, der spektakulärste. Er ist irgendwann mal vom Grat abgerissen, und hängt links unten in der Flanke. Oben am Grat wird es nun einfacher: eine schmale Graskante führt hinüber zum nächsten Aufschwung, dann geht's schmal zu einem Zahn, der links umgangen werden kann. Wer links bleibt, kann auch den nächsten Gratabbruch gut umgehen. Überhaupt löst sich nun bis hinauf zu dem schon lange sichtbaren Pt. 2253 (2253 m) alles in Wohlgefallen auf; zuletzt wandert man nur noch einen Grashang hinauf.

Letzte Fluchtmöglichkeit vom Grat: Hier nach rechts ins Karjoch, und dann hinunter ins Kälberkar.

Der Weiterweg Richtung Kreuzspitze (es geht nach links) ist nun erst einmal einfach. Ein gemächlicher Grasgrat führt ohne merkliche Auf- oder Abschwünge hinüber, und schnell nähert man sich dem Filetstück der Tour. In etwa zehn Minuten macht man ordentlich Strecke, dann geht es wieder zur Sache.

Zunächst einmal wird der Grat recht schmal. Flach, aber schmal. Ein paar Minuten lang balanciert man über eine scharfe Grasschneide. Dann steilt der Grat langsam auf; hier sind die ersten Felsstufen zu überwinden. Eine besonders brüchige Stufe wird am Besten direkt genommen.

Hat man das hinter sich, wird es vorübergehend leichter. Die Graskante zieht steil rechts hinauf. Einige Minuten später dominiert dann wieder Fels, direkt an der Kante geht's hinauf. Oben angekommen, wird einem steilen Wandl am Grat am Besten rechts ausgewichen.

Das hab ich insgesamt zweimal gemacht, und es ging beide Male besser als erwartet.

Wieder zurück am Grat nach dem ersten Ausweich folgt gleich die nächste Steilstufe, der ich erneut rechts auswich. Wieder zurück am Grat folgt dann die Schlüsselstelle: Zunächst könnte man einem Aufschwung etwas links unterhalb ausweichen, ich nahm ihn direkter, in einem kleinen Riss, und querte danach in die linke Flanke. Dort steht man vor schrägen Platten, die oberhalb einen messerscharfen Grat ausbilden. Hier, links unterhalb, können diese leichter als zunächst gedacht mit Hilfe eines grasigen Querrisses überwunden werden. Danach steigt man steil zurück zum Grat - wo man im Rückblick sieht, dass die direkte Kante äußerst luftig gewesen wäre. 

Es folgen nun die letzten Höhenmeter durch steile, unzuverlässige Schrofen. Nach der Schlüsselstelle ist  man geneigt, schon durchzuatmen, besser ist's, sich noch einmal voll zu konzentrieren. Es ist steil, und weder Gras noch Fels ist besonders zuverlässig.

Aber eine Viertelstunde nach der Schlüsselstelle ist es dann geschafft: die Elmer Kreuzspitze (2480 m) ist erreicht.

Jagdhütte - Elmer Kreuzspitze: Weglose Grattour, T6/II, 3:15


Mein Blick fiel hier zuerst nach Norden, dort sind die Tannheimer Berge zu erkennen: Rote Flüh, Gimpel, Kellenspitz und die Gehrenspitze.
 
Weiter geht's mit den Ammergauer Alpen: dem Säuling und dem Branderschrofen, daneben der Hohe Straußberg. Dann ist die Krähe zu sehen, die Hochplatte und die Große Klammspitze. Es folgt der Thaneller, direkt dahinter die Geierköpfe, der Kreuzspitz und der Friederspitz. Dann fällt der Blick auf den Danielgrat, von der Kohlbergspitze bis zum, na, eben dem Daniel.
 
Weiter rechts dominiert der Wetterstein mit der Zugspitze und dem Hochwanner. Es folgt die Mieminger Kette, mit der Hochwand, dem Hochplattig und, genau im Osten, dem wuchtigen Wannig. Davor zeigen sich die Bleisspitze, der Rote Stein, die Steinmandlspitze und die Gartnerwand, an der ich am Vortag herumgestiegen war.
 
Rechts davon reihen sich die Gipfel der Heiterwand auf, davor die dominante Namloser Wetterspitze. Im Südosten weitet sich der Blick dann und dort sind mit Acherkogel, Grieskogel und Schrankogel ein paar veritable 3000er zu sehen. Fast genau im Südosten steht die markante Hintere Platteinspitze. Noch dominanter ist der Muttekopf, dahinter sind dann die Verpeilspitze und die Watzespitze zu erkennen. Es folgen die Große Schlenkerspitze sowie genau im Süden, die spitze Dremelspitze.
 
Auf der anderen Talseite stehen Tajaspitze und Hochgwas, dann folgen am Horizont Gatschkopf und ParseierspitzeHoher RifflerFreispitzeVorderseespitzeFeuerspitze und Holzgauer Wetterspitze.
 
Weiter Richtung Westen fällt der Blick natürlich auf die faszinierende Pfeilspitze. Dahinter, am Horizont, zeigen sich fernere Gipfel, wie die Valluga und die Roggspitze, die Drusenfluh, die Schesaplana und die Rote Wand.
 
Dann wandert der Blick hinüber auf die andere Seite des Lechtals. Dort erhebt sich die schmale Schneide des Pfeilers, darüber erstreckt sich der Allgäuer Hauptkamm mit Hohem Licht, Hochfrottspitze, Mädelegabel und Krottenkopf, daran anschließend die lange Hornbachkette. Der Hochvogel sieht von hier aus besonders eindrucksvoll aus. Dann sind das Nebelhorn, der Große Daumen, der Kleine DaumenRauhhorn und Geißhorn sowie die Lachenspitze und die Leilachspitze zu erkennen.



Und dann machte ich mich an den Weiterweg. Ein markierter Wanderweg, zum Glück, denn entgegen jeder Vorhersage fing es hier doch tatsächlich zu regnen an!

Wieder: das Wetter. Fünf stabile Tage waren mir vorhergesagt worden, in nicht nur einer App. Aber schon am Vorabend hatte es dann plötzlich zwei Stunden lang geregnet, und nun wehte der nächste Regen heran. Zum Glück nicht heftig, und nach einer halben Stunde war alles wieder vorbei. Der strahlende Sonnentag, der mir versprochen worden war, kam allerdings nicht mehr zurück.


Der nicht besonders gute, aber gut markierte Weg führt zunächst den nächsten Grat hinunter und hinüber zur Mittleren Kreuzspitze (2496 m).

...deren Ostpfeiler ich mir auch von hier aus nochmal genau ansah. Das Beilegg. Über 800 Meter hoch, kommt es hier aus dem Leitental herauf. Interessant? Naja. Am darauffolgenden Tag beobachtete ich doch tatsächlich zwei Bergsteiger, die sich das antaten. Ich dagegen legte diese Idee für mich unter "steil, aber nicht geil" ab.

Der Weiterweg führt hinüber zur nur dreißig Meter niedrigeren Bschlaber Kreuzspitze (2462 m). Hier kommt der Grat von der Pfeilspitze herüber. Ich bog hier aber links ab, hinunter in die Bortigscharte (2089 m), wo ich eineinviertel Stunden nach Verlassen der Elmer Kreuzspitze ankam.

Elmer Kreuzspitze - Bortigscharte: markierter Wanderweg (in schlechtem Zustand), T3, 1:15


Hier in der Bortigscharte informiert ein Schild: "Weg nach Fallerschein gesperrt". Nicht gut. Für viele, die die Schönheiten dieser Gegend erkunden möchten, wäre ein guter Weg über die Bortigscharte essenziell.

Man kommt natürlich trotzdem hinunter. Allerdings ist der Abstieg äußerst mühsam. Ich muss zugeben, ich dachte, Nyn übertreibt, als er mir einige Tage vorher von diesem Abschnitt berichtete, und mir den Tipp gab, dafür ein Zeitpolster mitzunehmen. Hab ich gemacht, Markus, hat geholfen, danke dir!

Man kommt also, wie gesagt, trotzdem hinunter. Einige rote Markierungen sind noch vorhanden, passagenweise auch der Schatten einer Spur. Genug ist jedoch beides nicht. Mein Tipp: die Route vorher in die Wanderapp programmieren und dann dem Punkt auf dem Handydisplay hinterherlaufen. Hat bei mir super funktioniert.



Der Weg führt aus der Scharte nach Norden, ein wenig links des seichten Tobels. Recht weit vorn auf einer Graskuppe dreht er dann scharf rechts ein und man zickzackt (hier ohne Spur) in den nun steileren Tobel hinunter. Dann geht's nach links, dem Tobel folgend und auf dessen rechte Seite. Dort steigt man dann erdig-brüchiges Zeug hinunter in eine kleine Schlucht - die, als ich kam, mit Lawinenschnee gefüllt war. 

Ich stieg vorsichtig über den Schnee hinunter und wechselte dann auf die rechte Seite des Bachlaufs. Hier zickzackt die Route endgültig hinunter ins Leitental (1732 m). Umgekippte Holzstangen markierten sie einst.

Sie bleibt jedoch nicht im Talgrund, sondern wechselt auf die linke Bachseite, wo man ein kleines Geröll quert und dann auf etwa gleichbleibender Höhe in den Hang hinausquert. Hier sind wieder keine Markierungen zu sehen. Bald ist der Fuß des Beileggs erreicht. Dort stehen Erlenbüsche. An deren linker Seite zickzackt die Route hinunter und dann links hinaus. Das ist wieder gut zu sehen.

Die Route verliert sich dann im Geröll, spätestens an einer tief eingeschnittenen Rinne, die überquert werden muss. Man hält sich in der Folge links vom Bach, bis man irgendwann wieder auf Wegspuren und Markierungen trifft. Nun geht es lange links des Bachs, dann gern auch mal im Bach selbst und zuletzt auf einer gut erkennbaren Trasse rechts des Bachs hinaus nach Fallerschein (1300 m).

Bortigscharte - Fallerschein : resthaft markierte Wegruine, T3, 1:45
 

Herrliches Fallerschein! Die als "größtes Almdorf Österreichs" beworbene Siedlung umfasst heute 42 Blockhütten, eine Kapelle und eine Sennerei. Die Hütten sind in der Art eines Haufendorfes in wechselnder Firstausrichtung um das Sennereigebäude gruppiert. 
 
Fallerschein war ab der Mitte des 15. Jahrhunderts eine zur Pfarre Berwang gehörende, aus drei bis sechs Höfen bestehende Dauersiedlung. Ab etwa 1600 wurde es dann nur noch sommers bewirtschaftet, von Stanzach aus. 1775 bestand die Ansiedlung aus 45 Häusern, 1837 aus 48, 1971 waren es nur noch 35. 1844 wurde auf einer Anhöhe oberhalb des Almdorfes die Kapelle Maria zum Guten Rat erbaut. Als im Januar 1876 eine Lawine sämtliche Gebäude des Siedlung zerstörte, gab man nicht auf, sondern errichtete die Gebäude neu. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich das Almdorf dann zur Sommerfrische mit Sennerei und Gasthaus; die ursprünglich in Wohnteil und Stall geteilten Hütten dienen bis heute zur Gästebeherbung. Ich kehrte beim Michl ein - hier gibt's einen Aperol (einen guten sogar), und an einem Aperol kann ich einfach nicht vorbeigehen.


...und schließlich wanderte ich in zwanzig Minuten zurück zu meinem Ausgangspunkt, dem Parkplatz  an der Abzweigung Fallerschein (1192 m).

Fallerschein - Parkplatz: markierter Zufahrtsweg, T1, 20 Minuten


Ausrüstung:

C-Schuhe, Helm. Ich hatte einen Pickel dabei, bin aber mit Stecken ausgekommen.


Fazit:

Die grandiose Tour über Rotwand und Pfeilspitze hat sich mittlerweile ja zu einem (Hikr-)Klassiker gemausert. Die Grate am Karlesegg und an der Kreuzspitze sind vergleichsweise wenig begangen, stehen diesem Lechtaler Steilgrasklassiker jedoch kaum nach: steiles Gras, scharfe Grate, wilde Klettereien. Von letzteren gibt es auf dieser Tour sogar mehr als drüben an Rotwand und Pfeilspitze. Bei mir listet der Nordostgrat der Elmer Kreuzspitze weit oben in meinem persönlichen Ranking. Eine fantastische Tour, die ich Liebhabern langer anspruchsvoller Gratüberschreitungen nur ans Herz legen kann. Den Wegabschnitt aus der Bortigscharte hinunter nach Fallerschein nimmt man für solch ein Erlebnis dann gern in Kauf.

Hike partners: Nik Brückner


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Comments (4)


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Nyn says: Ein lang gehegten Traum
Sent 23 October 2024, 15h01
Hui...ein super schöner Bericht über (m)einen erfüllten Traum, die grandiose Elmer NO.
Es freut mich sehr, dass meine Tips dir nützten und "er" - bzw. die ganze Runde dir auch so gefallen hat. Dein Training hat sich dicke gelohnt - warst ja ganz schön flott unterwegs hihi - aber kein Wunder nach der langen Warterei auf endlich ne "richtige" Bergtour - da warst du bestimmt auf Level 42.
Schad mit dem Regen, immerhin warst du schnell genug, dass er dich erst nach dem Ende der Hauptschwierigkeiten ewischte - sonst hätte das schnell übel werden können....
Im Leitental hattest du durch Schnee im Tobelabschnitt und weniger Bewuchs in der Folge scheints und zum Glück deutlich weniger Probleme als ich bei meinem wilden "Bachdruchbruch".
Erinnere mich trotzdem sehr sehr gerne an den Karlesegggrat und den anschließenden Elmer NO vgl. Tour und kann Dir ob der "Klasse" an Kraxelei und Grateln nur beipflichten.

Nik Brückner says: RE:Ein lang gehegten Traum
Sent 23 October 2024, 15h22
Servus Markus!

Prima, dann kann ich mich ja nochmal persönlich bei dir bedanken. Deine Tipps haben mir sehr geholfen! Dadurch wurz bei aller Schwierigkeit eine entspannte Tour. Mal wieder erweist sich Hikr als ein tolles Forum, in dem Bergsteiger einander wertvolle Informationen vermitteln können.

Mit dem Regen hatte ich wirklich Glück. Eine halbe Stunde früher, und ich wäre mitten in der Schlüsselstelle gewesen. Eine Vieretlstunde früher, und ich wäre in den immer noch ziemlich ungemütlichen Schlussanstieg gesteckt. Wir brauchen bessere WeVoHeSas.

Im Abstieg aus der Bortigscharte hat's mich mehrfach hingehauen, und ich habe einige Rehe durch mein lautes Fluchen verscheucht. Ein Spaziergang war das beileibe nicht. Aber mit Hilfe meines Wandernavis war die Route immer gut zu finden. Nochmal herzlichen Dank für deine Ratschläge.

Alles in allem wirklich eine grandiose Tour! Mir hat sie großen Spaß gemacht.

Herzlichen Gruß,

Nik

Nyn says: RE: Leitental
Sent 23 October 2024, 16h03
Fluchen hilft bei der Wegsuche :D

Nik Brückner says: RE: Leitental
Sent 23 October 2024, 19h20
Das kannst du laut sagen. Sehr laut.


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