Schmale Fels- und Grasgrate: Sefelwand und Große Klammspitze
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Juni 2019! Schnee bis 1450m! Was geht!
Na, vielleicht ja die Sefelwand, eine knapp 300 Meter lange, und superschmale Felsmauer, die die Große Klammspitze nach Süden in der Art einer Brustwehr zu schützen scheint. Sie ist gleichzeitig der Ausläufer ihres Südgrats, weshalb man von der Sefelwand aus auf ebendiesem Grat zum Gipfel der Klammspitze aufsteigen kann.
Ich hätte gern online geschaut, wie die Bedingungen sind - allein, die Sefelwand scheint so ziemlich der einzige Gipfel der Alpen zu sein, auf den noch keine Webcam gerichtet ist. Wir haben's schon echt gut.
Also schnell vom Donnersberg runterkfahrn, Andrew Roussaks "Storm Warning" eingelegt, und ... auf dem Parkplatz Sägertal (970m) geparkt. Dort über den Bach und nach rechts, Richtung Linderhof (ein ziemlich gay(l)es Schloss, sollte man mal gesehen haben!). Etwa 800 Meter weiter östlich hat man den Talausgang des Martinsgrabens erreicht - und das Schild "Kein Aufstieg zum Brunnenkopf und zur Klammspitze". Solche Schilder haben mir schon mehrfach tolle Touren beschert, am Thaneller etwa, oder drüben in den Allgäuern, am Fürschießer, und so stieg bei mir die Erwartung!
Ich wanderte den breiten Weg hinter ins Tal, und überquerte dort, wo er endet, den Bach.
Auf breiten Waldwegen in den Martinsgraben: T1, 40 Minuten
Danach führt ein schmaler Weg in Serpentinen hinauf zu einer Diensthütte (1254m). Kurz davor wendet sich das Weglein nach links, und in ein Tal hinter, das ich für das zwischen Sefelwand und Klammspitze eingelagerte Wintertal hielt. Irrtümlich.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Die Wegspuren führen links oberhalb des Bachs weiter hinauf und verlieren sich erst weit oben im lichten Wald.
Von der Bachquerung hinauf ins Tal: unmarkierter Steig, T2, 30 Minuten
Weiter oben ist ein Sattel zu sehen, den ich für den Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze hielt.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Ich stieg also weglos über mäßig steiles Gras hinauf in diesen Sattel.
Weglos aus dem Tal hinauf in den Sattel: T3 - T4 (je nach Route), 15 Minuten
Oben: Nix. Keine Sefelwand, keine Klammspitze. Außer Wald, und der Lichtung, auf der ich mich befand, konnte ich gar nichts sehen. Ich befand mich, wie ich nach einigem Studium einer Karte, die alte Wege zeigt, feststellte, irgendwo zwischen der Sefelwand und dem südöstlich vorgelagerten Sulzeck, nordwestlich oberhalb der Sefelwandalpe.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Erst mal abgepaust. Dann wanderte ich nach Norden, hinauf Richtung Sefelwand, bis ich in etwa 1460 Metern Höhe auf eine Geländewelle stieß, die vielleicht mal ein Weg war - jedenfalls war in meiner Karte ein gestrichelter Weg an dieser Stelle eingezeichnet. Im Gelände wirkt das eher wie Tierspuren. Dennoch führten die mich sicheren Fußes ostwärts durch den Grashang meines Tals hinüber zu den östlichen Ausläufern der Sefelwand, wo ich auf einem baumbestandenen Absatz anlangte. Von hier gibt es offenbar mehrere Abstiegsmöglichkeiten ins nördlich gelegene Wintertal. Ich fand einen Durchlass, der mich zunächst einen grasigen Waldhang hinunterführte, bibs ich weiter unten über eine - leider feuchte - Felsstufe ca. 10 Meter abklettern musste (I).
Sattel - Wintertal: Steigspuren, zuletzt weglos über eine Felsstufe: T3/T4, I, 20 Minuten.
Nun befand ich mich also endlich im Wintertal. Wie man dort normalerweise hinkommt, ist hier zu lesen. Der Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze ist hier auf jeden Fall eindeutig als solcher zu erkennen. Und so machte ich mich daran, am Bach entlang hinaufzuwandern.
Allerdings lag im Tal, insbesondere auf der Seite der Sefelwand (links), noch ordentlich Schnee. Ich überlegte, ob ich geradeaus den Schneehang hinaufsteigen sollte, oder rechts über mir eine in der Karte eingezeichnete Wegtrasse suchen sollte, die, soweit ich sehen konnte, schneefrei sein musste. Weil mich alte Wege interessieren, und ich nicht wusste, wie steil (und wie weich) der Schnee sein würde, stieg ich nun rechts hinauf, im Hang Serpentinen mehr ahnend als sehend. Oberhalb einer latschenbewachsenen Stufe wandte ich mich dann nach links. Tatsächlich könnte hier einst der in meiner Karte eingezeichnete Weg verlaufen sein - eine Spur davon war allerdings nicht mehr zu finden. Hoch über dem Wintertal querte ich nun die steilen Grashänge - nur um weiter vorn doch wieder auf Schnee zu stoßen. Doch die Hänge waren weniger steil, als es von unten den Anschein gehabt hatte (ich hätte, guten Schnee vorausgesetzt, einfach direkt hochlaufen können), und so konnte ich die Schneefelder schnell queren - zwanzig Minuten nach der latschenbewachsenen Stufe stand ich im Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze.
Wintertal - Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze: Weglos über mäßig steiles Gras: T4, 1h
Hier beginnt nun der gruselige Teil der Tour: Die Begehung der Sefelwand. Zunächst ist das noch recht unscheinbar, es geht aus dem Sattel links hinauf zu einer kleinen Baumgruppe. Dahinter wird's dann schnell ernst: Über Gras in eine kleine Einsattelung, und drüben die Graskante hinauf bis zu den ersten Felsen, die einfach, aber äußerst luftig überklettert werden. Haste Luft unter den Stilettos. Dann geht es über zwei Schrofenköpfe hinüber. Wer mag, und bei sowas nicht auspsycht, der kann sich gerne klarmachen, dass es rechts und links senkrecht hinuntergeht - einfacher ist es ohne. Die Kante ist stets so etwa einen Meter breit. Das reicht zum Gehen.
Meistens jedenfalls. Denn da gibt es dieses Bäumchen, das einem den Platz streitig macht. Gaaaanz vorsichtig - man weiß nie, wie Äste und Zweige sich verhalten, wenn man drauftritt... Am Ende folgt dann noch eine lange, waagrechte Graskante, unschwierig, dann steht man am höchsten Punkt der Sefelwand (1724 m). Klasse!
Ich genoss kurz den Blick zum Südgrat der Großen Klammspitze, dann machte ich mich auf den Rückweg, der, gefühlt, leichter war, als der Hinweg. Naja.
Sefelwand hin und zurück: T5, I, 20 Minuten
Wieder im Sattel angekommen, machte ich mich nun an den Anstieg zur Großen Klammspitze. Der Südgrat ist bei weitem nicht so ausgesetzt wie die Sefelwand - im Grunde gar nicht. Er wartet mit drei, vier kleinen Kletterstellen auf, die man sämtlich auch (westlich, also im Aufstiegssinn links) umgehen kann. Aber auch wer das nicht macht, hat weiter oben, wo man auf den von den Brunnenkopfhäusern her kommenden Normalweg stößt, fast mehr zu klettern, als hier unten, im weglosen Gelände. Die Kletterstellen sind, je nach Routenwahl, Einser- oder Zweierstellen, die Umgehungen nie schwieriger als T4.
Hat man den letzten (ich sag' jetzt mal: dritten) Felsriegel überkraxelt, geht es auf steilem Gras hinauf zum Wanderweg, den man 20 Minuten nach dem Verlassen des Sattels erreicht. Der Weg ist, wie gesagt, im Grunde kraxeliger, als der weglose Teil weiter unten. Insbesondere eine letzte Felsstufe kurz unter dem Gipfel erfordert ein herzhaftes Zupacken - dann steht man auf dem Gipfel der Großen Klammspitze (1924 m).
Sattel - Große Klammspitze: T4 und/oder II, 30 Minuten
Hier besah ich mir erst einmal in Ruhe die Gegend: Die Gumpenkarspitze ist zu sehen, der Geiselstein, der Säuling, der Branderschrofen, und auf der anderen Seite Friederspitz, Daniel und Zugspitze. Und atürlich schaut man auch hinunter zur Sefelwand. Schön hier! Und ich hatte Glück, nämlich den Gipfel für mich allein.
Dann machte ich mich an den Abstieg. Der war nur im oberen Teil schneefrei, dort, wo er sich um einen Sporn herum in die Ostflanke wendet, begann der winterliche Teil der Tour. Irgendwer hatte eine Bin-ich-zu-stark-bist-Du-zu-schwach-Spur gelegt, und so stieg ich vorsichtig in den abschüssigen Tritten hinunter. Ist schon gangen. Die Kleine Klammspitze vor mir, das tolle Felsenfenster hinter mir - es reichte ohne Weiteres sogar zum Fotosmachen. Weiter unten fuhr ich dann auf den Schuhen ab, und wanderte hinüber zum Wanderweg, der mich, nur noch leicht ansteigend, zu den Brunnenkopfhäusern (1602m) brachte.
Große Klammspitze - Bunnenkopfhäuser: markierter Weg, T4/I, bei Schnee WS, 50 Minuten
Dort wanderte ich noch ein kurzes Stück auf der Zufahrtsstraße weiter, um dann an der Brunnenkopf-Diensthütte (1570m) den unmarkierten, aber guten Weg talwärts einzuschlagen, der kurz vor der Hütte über die Wiese rechts hinunter führt.
Zwanzig Minuten weiter unten gelangt man dann auf eine Schotterstraße, auf der es nun weiter talwärts geht. Nach der dritten Linkskurve verließ ich die dann wieder, um durch den nur wenig steilen Wald abzukürzen. Ich gelangte am Talausgang des Martinsgrabens wieder zu dem Verbindungsweg zwischen Linderhof und Parkplatz Sägertal, auf dem ich in wenigen Minuten zum Auto zurückkehrte.
Bunnenkopfhäuser - Parkplatz Sägertal: Unmarkierter Steig, dann Schotterstraße und Wald: T2, 50 Minuten
Ausrüstung:
Ich bin mit Stecken ausgekommen. Einen Helm sollte man dabeihaben. Und im Schnee wären Steigeisen gar nicht schlecht gewesen.
Fazit:
Schöne Tour, vor allem auf der Sefelwand. Die Wegfindung dorthin ist nicht einfach, wirklich in Schwierigkeiten kommt man - einen guten Orientierungssinn vorausgesetzt - aber nie. Den hier beschriebenen Zugang probiere ich beim nächsten Mal aus.
Die Sefelwand selbst ist sehr geil, der weitere Aufstieg zur Klammspitze dann, naja, vernachlässigbar. Die Abstiegsroute zu den Brunnenkopfhäusern hat mir dagegen sehr gut gefallen. Schöne Tour!
Am nächsten Tag musste ich zwar arbeiten, aber für ein kurzes Töürl auf einen deutlich höheren Gipfel war doch noch Zeit.
Na, vielleicht ja die Sefelwand, eine knapp 300 Meter lange, und superschmale Felsmauer, die die Große Klammspitze nach Süden in der Art einer Brustwehr zu schützen scheint. Sie ist gleichzeitig der Ausläufer ihres Südgrats, weshalb man von der Sefelwand aus auf ebendiesem Grat zum Gipfel der Klammspitze aufsteigen kann.
Ich hätte gern online geschaut, wie die Bedingungen sind - allein, die Sefelwand scheint so ziemlich der einzige Gipfel der Alpen zu sein, auf den noch keine Webcam gerichtet ist. Wir haben's schon echt gut.
Also schnell vom Donnersberg runterkfahrn, Andrew Roussaks "Storm Warning" eingelegt, und ... auf dem Parkplatz Sägertal (970m) geparkt. Dort über den Bach und nach rechts, Richtung Linderhof (ein ziemlich gay(l)es Schloss, sollte man mal gesehen haben!). Etwa 800 Meter weiter östlich hat man den Talausgang des Martinsgrabens erreicht - und das Schild "Kein Aufstieg zum Brunnenkopf und zur Klammspitze". Solche Schilder haben mir schon mehrfach tolle Touren beschert, am Thaneller etwa, oder drüben in den Allgäuern, am Fürschießer, und so stieg bei mir die Erwartung!
Ich wanderte den breiten Weg hinter ins Tal, und überquerte dort, wo er endet, den Bach.
Auf breiten Waldwegen in den Martinsgraben: T1, 40 Minuten
Danach führt ein schmaler Weg in Serpentinen hinauf zu einer Diensthütte (1254m). Kurz davor wendet sich das Weglein nach links, und in ein Tal hinter, das ich für das zwischen Sefelwand und Klammspitze eingelagerte Wintertal hielt. Irrtümlich.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Die Wegspuren führen links oberhalb des Bachs weiter hinauf und verlieren sich erst weit oben im lichten Wald.
Von der Bachquerung hinauf ins Tal: unmarkierter Steig, T2, 30 Minuten
Weiter oben ist ein Sattel zu sehen, den ich für den Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze hielt.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Ich stieg also weglos über mäßig steiles Gras hinauf in diesen Sattel.
Weglos aus dem Tal hinauf in den Sattel: T3 - T4 (je nach Route), 15 Minuten
Oben: Nix. Keine Sefelwand, keine Klammspitze. Außer Wald, und der Lichtung, auf der ich mich befand, konnte ich gar nichts sehen. Ich befand mich, wie ich nach einigem Studium einer Karte, die alte Wege zeigt, feststellte, irgendwo zwischen der Sefelwand und dem südöstlich vorgelagerten Sulzeck, nordwestlich oberhalb der Sefelwandalpe.
Geht offenbar vielen so.
Macht aber nix.
Erst mal abgepaust. Dann wanderte ich nach Norden, hinauf Richtung Sefelwand, bis ich in etwa 1460 Metern Höhe auf eine Geländewelle stieß, die vielleicht mal ein Weg war - jedenfalls war in meiner Karte ein gestrichelter Weg an dieser Stelle eingezeichnet. Im Gelände wirkt das eher wie Tierspuren. Dennoch führten die mich sicheren Fußes ostwärts durch den Grashang meines Tals hinüber zu den östlichen Ausläufern der Sefelwand, wo ich auf einem baumbestandenen Absatz anlangte. Von hier gibt es offenbar mehrere Abstiegsmöglichkeiten ins nördlich gelegene Wintertal. Ich fand einen Durchlass, der mich zunächst einen grasigen Waldhang hinunterführte, bibs ich weiter unten über eine - leider feuchte - Felsstufe ca. 10 Meter abklettern musste (I).
Sattel - Wintertal: Steigspuren, zuletzt weglos über eine Felsstufe: T3/T4, I, 20 Minuten.
Nun befand ich mich also endlich im Wintertal. Wie man dort normalerweise hinkommt, ist hier zu lesen. Der Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze ist hier auf jeden Fall eindeutig als solcher zu erkennen. Und so machte ich mich daran, am Bach entlang hinaufzuwandern.
Allerdings lag im Tal, insbesondere auf der Seite der Sefelwand (links), noch ordentlich Schnee. Ich überlegte, ob ich geradeaus den Schneehang hinaufsteigen sollte, oder rechts über mir eine in der Karte eingezeichnete Wegtrasse suchen sollte, die, soweit ich sehen konnte, schneefrei sein musste. Weil mich alte Wege interessieren, und ich nicht wusste, wie steil (und wie weich) der Schnee sein würde, stieg ich nun rechts hinauf, im Hang Serpentinen mehr ahnend als sehend. Oberhalb einer latschenbewachsenen Stufe wandte ich mich dann nach links. Tatsächlich könnte hier einst der in meiner Karte eingezeichnete Weg verlaufen sein - eine Spur davon war allerdings nicht mehr zu finden. Hoch über dem Wintertal querte ich nun die steilen Grashänge - nur um weiter vorn doch wieder auf Schnee zu stoßen. Doch die Hänge waren weniger steil, als es von unten den Anschein gehabt hatte (ich hätte, guten Schnee vorausgesetzt, einfach direkt hochlaufen können), und so konnte ich die Schneefelder schnell queren - zwanzig Minuten nach der latschenbewachsenen Stufe stand ich im Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze.
Wintertal - Sattel zwischen Sefelwand und Klammspitze: Weglos über mäßig steiles Gras: T4, 1h
Hier beginnt nun der gruselige Teil der Tour: Die Begehung der Sefelwand. Zunächst ist das noch recht unscheinbar, es geht aus dem Sattel links hinauf zu einer kleinen Baumgruppe. Dahinter wird's dann schnell ernst: Über Gras in eine kleine Einsattelung, und drüben die Graskante hinauf bis zu den ersten Felsen, die einfach, aber äußerst luftig überklettert werden. Haste Luft unter den Stilettos. Dann geht es über zwei Schrofenköpfe hinüber. Wer mag, und bei sowas nicht auspsycht, der kann sich gerne klarmachen, dass es rechts und links senkrecht hinuntergeht - einfacher ist es ohne. Die Kante ist stets so etwa einen Meter breit. Das reicht zum Gehen.
Meistens jedenfalls. Denn da gibt es dieses Bäumchen, das einem den Platz streitig macht. Gaaaanz vorsichtig - man weiß nie, wie Äste und Zweige sich verhalten, wenn man drauftritt... Am Ende folgt dann noch eine lange, waagrechte Graskante, unschwierig, dann steht man am höchsten Punkt der Sefelwand (1724 m). Klasse!
Ich genoss kurz den Blick zum Südgrat der Großen Klammspitze, dann machte ich mich auf den Rückweg, der, gefühlt, leichter war, als der Hinweg. Naja.
Sefelwand hin und zurück: T5, I, 20 Minuten
Wieder im Sattel angekommen, machte ich mich nun an den Anstieg zur Großen Klammspitze. Der Südgrat ist bei weitem nicht so ausgesetzt wie die Sefelwand - im Grunde gar nicht. Er wartet mit drei, vier kleinen Kletterstellen auf, die man sämtlich auch (westlich, also im Aufstiegssinn links) umgehen kann. Aber auch wer das nicht macht, hat weiter oben, wo man auf den von den Brunnenkopfhäusern her kommenden Normalweg stößt, fast mehr zu klettern, als hier unten, im weglosen Gelände. Die Kletterstellen sind, je nach Routenwahl, Einser- oder Zweierstellen, die Umgehungen nie schwieriger als T4.
Hat man den letzten (ich sag' jetzt mal: dritten) Felsriegel überkraxelt, geht es auf steilem Gras hinauf zum Wanderweg, den man 20 Minuten nach dem Verlassen des Sattels erreicht. Der Weg ist, wie gesagt, im Grunde kraxeliger, als der weglose Teil weiter unten. Insbesondere eine letzte Felsstufe kurz unter dem Gipfel erfordert ein herzhaftes Zupacken - dann steht man auf dem Gipfel der Großen Klammspitze (1924 m).
Sattel - Große Klammspitze: T4 und/oder II, 30 Minuten
Hier besah ich mir erst einmal in Ruhe die Gegend: Die Gumpenkarspitze ist zu sehen, der Geiselstein, der Säuling, der Branderschrofen, und auf der anderen Seite Friederspitz, Daniel und Zugspitze. Und atürlich schaut man auch hinunter zur Sefelwand. Schön hier! Und ich hatte Glück, nämlich den Gipfel für mich allein.
Dann machte ich mich an den Abstieg. Der war nur im oberen Teil schneefrei, dort, wo er sich um einen Sporn herum in die Ostflanke wendet, begann der winterliche Teil der Tour. Irgendwer hatte eine Bin-ich-zu-stark-bist-Du-zu-schwach-Spur gelegt, und so stieg ich vorsichtig in den abschüssigen Tritten hinunter. Ist schon gangen. Die Kleine Klammspitze vor mir, das tolle Felsenfenster hinter mir - es reichte ohne Weiteres sogar zum Fotosmachen. Weiter unten fuhr ich dann auf den Schuhen ab, und wanderte hinüber zum Wanderweg, der mich, nur noch leicht ansteigend, zu den Brunnenkopfhäusern (1602m) brachte.
Große Klammspitze - Bunnenkopfhäuser: markierter Weg, T4/I, bei Schnee WS, 50 Minuten
Dort wanderte ich noch ein kurzes Stück auf der Zufahrtsstraße weiter, um dann an der Brunnenkopf-Diensthütte (1570m) den unmarkierten, aber guten Weg talwärts einzuschlagen, der kurz vor der Hütte über die Wiese rechts hinunter führt.
Zwanzig Minuten weiter unten gelangt man dann auf eine Schotterstraße, auf der es nun weiter talwärts geht. Nach der dritten Linkskurve verließ ich die dann wieder, um durch den nur wenig steilen Wald abzukürzen. Ich gelangte am Talausgang des Martinsgrabens wieder zu dem Verbindungsweg zwischen Linderhof und Parkplatz Sägertal, auf dem ich in wenigen Minuten zum Auto zurückkehrte.
Bunnenkopfhäuser - Parkplatz Sägertal: Unmarkierter Steig, dann Schotterstraße und Wald: T2, 50 Minuten
Ausrüstung:
Ich bin mit Stecken ausgekommen. Einen Helm sollte man dabeihaben. Und im Schnee wären Steigeisen gar nicht schlecht gewesen.
Fazit:
Schöne Tour, vor allem auf der Sefelwand. Die Wegfindung dorthin ist nicht einfach, wirklich in Schwierigkeiten kommt man - einen guten Orientierungssinn vorausgesetzt - aber nie. Den hier beschriebenen Zugang probiere ich beim nächsten Mal aus.
Die Sefelwand selbst ist sehr geil, der weitere Aufstieg zur Klammspitze dann, naja, vernachlässigbar. Die Abstiegsroute zu den Brunnenkopfhäusern hat mir dagegen sehr gut gefallen. Schöne Tour!
Am nächsten Tag musste ich zwar arbeiten, aber für ein kurzes Töürl auf einen deutlich höheren Gipfel war doch noch Zeit.
Hike partners:
Nik Brückner
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