Der Dreiseenblick, oder: Lachend auf die Lachenspitze


Publiziert von Nik Brückner , 6. Oktober 2022 um 12:32. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 780 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:15,5 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:Landsberger Hütte, in Tannheim

Schöne Tage im Tannheimer Tal! einige zuvor (Tage nämlich), waren die Waldelfe und ich schon auf der Zugspitze gewesen, nun wollte ich ihr den berühmten Dreiseenblick zeigen: Die Stelle am Gipfel der Lachenspitze, von der aus man die Lache, den Traualpsee und den Vilsalpsee seen kann. Äh, sehen kann. Unterwegs im Auto: "IDIO​+​SYNCRASIES" von Troldhaugen.


Mit der Gondel gondelten wir hinauf zur Bergstation der Neunerköpflebahn (1780 m). Dort musste ich natürlich zuerst ein Foto mit Tanni machen, und wir uns dann auf den Weg hinauf zum Neunerköpfle (1862 m), unserem ersten Gipfel des Tages.

Der Wanderpfad umgeht dann das Vogelhörnle im Hang und gelangt im Sattel zwischen diesem und der Lochgehrenspitze auf die Höhe. Dort wechselt er die Seite, und quert die Osthänge von Lochgehrenspitze und Sulzspitze. Schließlich geht's hinauf in die Strindenscharte (1870 m), nach der man kurz auf einem breiten Weg unterwegs ist. Hier entschlossen wir uns, die Sulzspitze zu besuchen, einen sanften Wiesengipfel, der in gut 20 Minuten erreicht ist. Am höchsten Punkt der Sulzspitze (2084 m) genossen wir dann ein kleines Päuschen, dann ging's auf dem gleichen Weg wieder hinunter und auf dem breiten Weg weiter zur Gappenfeldscharte (1858 m).

Von hier aus führt der schöne Saalfelder Weg weiter Richtung Schochenspitze, die ebenfalls auf einem Abstecher zu erreichen ist. Wir ließen sie aus, suchten und fanden aber doch im Hang ein paar Edelweiß. Gehört hier einfach dazu.

Auf dem Wanderweg ging es dann hinunter ins Östliche Lachenjoch (1915m) und weiter zur Lachenspitze. Die ist an sich unschwierig, aber unter dem Gipfel ziemlich schotterig und ein bissl ausgesetzt. Es lohnt sich aber, hat man weiter oben am Grat doch den berühmten Dreiseenblick auf Lache, Traualpsee und Vilsalpsee! Eine herrliche Stelle! Über ein paar Felspassagen (höchstens I) geht es dann ganz hinauf zum Gipfel (Lachenspitze, 2126m). Unser höchster Punkt an diesem Tag.

Der Blick fällt natürlich zunächst auf die drei Seen. Der Dreiseenblick! Das ist das Fotomotiv hier in der Gegend. Direkt über dem Vilsalpsee erheben sich Rauhhorn und Geißhorn. Näher sind Schochenspitz und Sulzspitze, dahinter die Tannheimer Berge mit Einstein, Aggenstein, Gimpel, Kellenspitze und Gehrenspitze.

Dann schließen sich die Ammergauer Alpen an, mit dem Säuling und den Geierköpfen. Den Osten dominiert die Leilachspitze. Direkt dabenen sind Gartnerwand und Roter Stein zu sehen, die zwischen Leilach und den Krottenköpfen hervorlugen.

Es schließen sich weitere Lechtaler an, darunter die Heiterwand und die Namloser Wetterspitze, die Elmer Kreuzspitze und die Pfeilspitze. Irgendwo ganz hinten ragen Wildspitze und Watzespitze empor. Im Süden dominiert optisch die Klimmspitze, noch höher ist allerdings die Parseierspitze,
direkt dahinter. Dann schließen sich die Gipfel der Hornbachkette an.

Im Südwesten dominiert der nahe
Hochvogel. Von ihm aus zieht sich eine Kette hinüber zum Schrecksee, mit Gipfeln wie der Fuchskarspitze und dem Kesselspitz. Dahinter ragen der
Schneck, das Laufbacher Eck und der Giebelgrat hervor. Prominenter sind wiederum dahinter Widderstein, Zitterklapfen, Ifen, Säntis, viel näher Nebelhorn und Großer Daumen. Und noch einmal deutlich näher: die schöne Rote Spitze.

Nachdem wir die Rundsicht genossen hatten, ging es schließlich auf der einfacheren Seite der Lachenspitze über den Zickzackweg hinunter in die Steinkarscharte (1955 m), und dort an ein paar Schafen und Schäfchen vorbei zur Landsberger Hütte (1805 m).

Dort legten wir eine ausgiebige Pause ein, bei der uns ein paat Germknödel Gesellschaft leisteten. Allerdings nicht lang.

Ich machte schließlich noch ein paar Fotos von der Lache und ihrer Spitze, und wir uns dann an den Abstieg. Der ist viel begangen, die Felsen in den Steilpassagen entsprechend rutschig, aber dort auch gut gesichert. Flugs ging's hinunter zum Traualpsee (1638 m) mit der Oberen Traualpe (1649 m), und noch einmal steil hinunter durch unangenehm felsig-gerölliges Gelände zum Vilsalpsee (1165m). Ist immer wieder schön, an allen drei Seen vorbeizuwandern.

Am Vilsalpsee (oder besser: im Vilsalpsee) legten wir dann eine letzte Pause ein (und uns), bevor wir schließlich zum Parkplatz Vilsalpsee (1164 m) hinüberwanderten, wo wir uns vom Bähnchen abholen und zurück nach Tannheim gondeln ließen.


Fazit:

Viel begangen, ja, aber ein wirklich schöner Weg. Wer an den "meistbegangenen Wanderweg Österreichs" die Überschreitung der Lachenspitze dranhängt, hat dort mehr Ruhe, und den berühmten Dreiseenblick. Abgerundet wir die Tour durch Pausen auf der Landsberger Hütte oder am Vilsalpsee.

Tourengänger: Nik Brückner, Waldelfe


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