Der ultimative Hike: In 103 Tagen von Wien nach Monaco


Publiziert von Judith7 , 31. August 2015 um 19:51. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wienerwald
Tour Datum:10 Mai 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Monte Generoso   A   A-ST   F   MC   A-NÖ 
Zeitbedarf: 34 Tage 22:00
Aufstieg: 102000 m
Abstieg: 102000 m
Strecke:1836km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Bahn von Deutschland nach Wien
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Per Flieger von Nizza zurück
Unterkunftmöglichkeiten:Ganz viele unterwegs

Einmal richtig die Alpen sehen! Komplett von Ost nach West. Träume sollten gelebt werden - und wir haben uns mit dieser Wanderung definitiv einen großen Traum erfüllt! In 103 Tagen (davon 90 Wandertage) von Wien nach Monaco: 1836km und mehr als 102.000 Höhenmeter. Was für eine spinnerte Idee... und was für eine tolle Idee!

Das Ganze ging am 10. Mai 2015 los - brauchte aber einen Vorlauf von etwas mehr als einem Jahr, in dem aus einer Idee ein Plan wurde. So eine Tour geht man nicht einfach so: Die Route muss festgelegt werden, der voraussichtliche Zeitbedarf bestimmt, es braucht Ausweichrouten, und schließlich müssen die ganzen Details recherchiert werden: Gehzeiten, Höhenmeter, Hüttenöffnungszeiten, Telefonnummern von Hütten und Touri-Infos, dazu kommen Bücher, die gelesen werden wollen, solche von Weitwanderern ebenso wie praktische Wanderführer. Am Wichtigsten ist aber die Koordination mit einem Arbeitgeber, der einen ein solches Vorhaben erst  ermöglicht.

Und dann muss man's nur noch laufen!

Wir liefen, wie gesagt, am 10. Mai am Wiener Heldenplatz (wo sonst!) los, mit dem Plan, nach Monaco zu laufen. Dieser Plan ist viel zu groß, als dass man ihn von Beginn an im Kopf behalten könnte. Natürlich wird am Ende jeder einzelne Schritt gezählt haben, doch man verlernt sehr schnell, bei jedem einzelnen Schritt ans Ziel zu denken. Man geht einfach Schritt für Schritt, Etappe für Etappe. Am Ende war Wien - Monaco für uns eine Reihe von 90 Tagestouren (die Pausentage abgezogen), und das trug viel zur Machbarkeit bei.

Allerdings hat man Träume! Wäre es nicht toll, auf dem östlichsten Eintausender der Alpen zu übernachten? Auf dem Weg den Großglockner zu besteigen? Den Piz Boe? Die nördliche Brenta zu durchqueren? Und die Bergamasker Alpen auf der höchstmöglichen Route? Gar einen Viertausender mitzunehmen? Am höchstgelegenen Wallfahrtsort Europas vorbeizuschauen? Auf all das kann man nur hoffen, fest damit rechnen kann man nicht. Wir hatten Glück: Der Sommer 2015 war perfekt! Unser Plan ist aufgegangen, einschließlich aller i-Düpferl.

Wir hatten, kurze Schauer nicht gerechnet, einen einzigen kompletten Regentag.

Dennoch braucht man einen Plan B. Bei dem frühen Start, zu dem wir aus Gründen gezwungen waren, kann man nicht damit rechnen, am Alpenhauptkamm zum Großglockner zu gehen. Nach dem dürftigen Winter schien das sogar möglich, auf jeden Fall wären wir noch ein gutes Stück auf dem Tauernhöhenweg vorangekommen, wenn uns nicht Mitte Mai ein Wintereinbruch mit bis zu 50cm Neuschnee die hohe Route verbarrikadiert hätte. Aber wir hatten eine Südroute vorbereitet, am Hochreichart vorbei, durch den Lungau, über den Katschberg und durchs Mölltal. Nicht so alpin, aber doch mit ordentlich Höhenmetern. Ab Anfang Juni waren 2500m dann kein Problem mehr, lediglich um die Hochgrabe herum und am Piz Boe hatten wir noch mit Schnee zu kämpfen.

A propos Schnee: Angesichts von 17 Kilo Rucksackgewicht (komplette Ausrüstung zum Zelten und selber Kochen!) haben wir auf Steigeisen und Pickel verzichtet. Zum Glück kann man für die Hochtouren überall Gear leihen. Dennoch haben wir im Verlauf der Tour unzählige Schneefelder queren müssen.

A propos Zelt: Wir haben gezeltet, aber nicht so oft, wir wir anfangs gedacht hatten. Im Mai und Juni hatten viele Hütten noch geschlossen, da haben wir noch häufiger das Zelt ausgepackt. Später dann hat sich die Freude am Komfort eingestellt: Leckeres Essen, warme Duschen...

Und nette Hüttenwirte! Überhaupt nette Menschen. Auf der gesamten Strecke zwischen Wien und Monaco sind wir unglaublich vielen netten Menschen begegnet. Hüttenwirte haben uns eingeladen, als sie hörten, was wir tun! Fachverkäufer haben sich ein Bein für uns ausgerissen, Näherinnen ihren Workflow geändert! Freunde und Mitwanderer haben uns medizinische Ratschläge erteilt, ihre Laptops zur Verfügung gestellt, oder einfach nur schöne Zeit mit uns geteilt. Ganze Dörfer haben uns adoptiert! Wir bekamen Johannisöl und Thymiantee, uns wurde geraten, beschrieben und geholfen. Noch etwas, ohne das es nicht gegangen wär!

A propos nette Menschen: Wien - Monaco war auch eine Tour der Tiere! Wir haben unzählige Murmelis gesehen, ein Hermelin, seltsame Fadenwürmer, viele Gämsen, eine gelbe Kröte, Smaragdeidechsen, Kreuzottern und Vipern. Wir haben das Neugeborene einer Kuh gesehen und riesige italienische Käfer. Und wir hatten unglaubliche und unzählige Begegnungen mit Steinböcken, kämpfend oder Salz leckend in einer Staumauer, mit Adlern und mit riesigen Geiern.  Wie schön, dass diese Tiere, von denen viele vor wenigen Jahrzehnten fast verschwunden waren, die Alpen wieder bevölkert haben!

A propos Tiere: Das Ganze geht nicht ohne den besten Tourenpartner/die beste Tourenpartnerin der Welt. Wir wurden so oft gefragt, wie unser Zusammenspiel funktioniert, und wir konnten nur antworten: Bestens. Zwei kleine Streits in 103 Tagen, das ist wohl der beste Ausweis für eine stabile Tourenpartnerschaft - und eine großartige Freundschaft. Nein, wir sind kein Paar. Und vermutlich war das einer der Schlüssel zum Erfolg: Denn bei Paaren hat jede Diskussion - ob es darum geht, wer zuerst duscht, ob man eine Hütte weiter geht, oder darum, ob man Abends noch einen Gipfel mitnimmt - eine Ebene, bei der die Beziehung thematisiert wird, oder doch zumindest mitschwingt: Du willst immer der erste sein! Du musst immer noch einen draufsetzen! Du bremst uns immer runter! Genau wie im Auto, wie in der Freizeit, wie zuhause! ... Und schon hängen uralte Beziehungsprobleme an der banalen Frage, ob man noch einen Gipfel dranhängt oder noch eine Hütte weitergeht. Unter Freunden ist das viel einfacher.

Genau wie die andere Frage, die wir immer wieder gestellt bekamen: Was macht Ihr, wenn der eine stärker ist als der andere? Naja, dann geht der eine halt etwas langsamer! Wo ist das Problem? Schließlich ist man zu zweit. Ein Team. Und wenn man unbedingt will, dann lädt man dem Stärkeren halt zwei, drei Kilo mehr auf. Alles kein Ding.

Das Wichtigste ist aber, dass man vorher miteinander spricht. Lang, ausgiebig und offen. Wenn vorher nicht alle Eventualitäten offen ausbesprochen werden, dann kann man sicher sein, dass sie während der Tour auf den Tisch kommen. Und das ist die denkbar schlechteste Zeit dafür. Wir haben lange besprochen, diskutiert, geplant, bis wir uns sicher waren, dass wir das gleiche Ziel hatten, die gleiche Herangehensweise, und die gleichen Vorstellungen von dem, was wir da vorhatten. Anders geht's nicht. Uns ein Rätsel, wie manche Bergpartnerschaft anders funktionieren sollte.


So! Was könnte Euch interessieren? Es hat selbstverständlich keinen Sinn, hier jedes Detail zu beschreiben. Einzelne Tagesetappen werden definitiv im Laufe der nächsten Zeit einen eigenen Hikr-Eintrag bekommen. An dieser Stelle aber geben wir zu jeder Etappe nur die Eckdaten an und schreiben einen Satz zum Charakter der Tour ("Zeit"  bedeutet Gehzeiten ohne Pausen und die Höhenmeterangaben beruhen auf den manchmal unzuverlässigen Angaben einer barometrischen Höhenmesseruhr). Wer mehr wissen will, ob zu der ganzen Tour, zu einer Region, einer Tagestour oder einem Gipfel, kann uns gerne kontaktieren. Wir freuen uns!

Tag Datum Etappe Strecke Höhenmeter
(Anstieg)
Zeit Beschreibung
1 So,
10.5.
Wien - die Mauer entlang- Sittendorf 28km 800 6:45h Rauslaufen und Reinlaufen: Drei Stunden vom Heldenplatz zum Stadtrand, und dort den ersten von unzähligen rotweißen Markierungen folgend in den Wienerwald.
2 Mo,
11.5.
Sittendorf - Peilstein - Hocheck 25km 1450 6,5h Erstmals alpin: Über den felsigen Peilstein, und Gipfelübernachtung auf dem östlichsten Eintausender der Alpen.
3 Di,
12.5.
Hocheck - Kieneck - Rohr im Gebirge 25,5km 1300 6:15h Am Kieneck die erste bewirtschaftete Hütte der Tour! Und ein langer Abstieg nach Rohr, wo wir offensichtlich offiziell im Gebirge angekommen sind.
4 Mi,
13.5.
Rohr - St. Aegyd am Neuwalde 19,5km 600 6:45h Richtig schöne Etappe, die wir aber wegen Durchfalls nicht so richtig genießen konnten...
5 Do,
14.5.
St. Aegyd - Krummbachsattel - Mariazell 29km 550 6h Über den wunderbaren Krummbachsattel. Noch werden wir für Pilger gehalten.
6 Fr,
15.5.
Mariazell - Klausgraben - Weichselboden 28km 1000 6:15h Durch die enge Schlucht des Klausgrabens - der offensichtlich noch gar nicht für Wanderer freigegeben war...
7 Sa,
16.5.
Weichselboden - Hochschwab - Sonnschienhütte 17,5km 1700 8:15h Überschreitung des Hochschwabs, der gerade erst dabei ist, freizutauen. Herrliche Landschaft, nur im Wald liegt noch viel unangenehm weicher Schnee, der das Gehen erschwert.
8 So,
17.5.
Sonnschienhütte - Eisenerz 16km 400 5h Nach der Sonnschienhütte sehen wir die ersten von unzähligen Steinböcken der Tour. Dank unserer Stirnlampen ist die Frauenmauerhöhle drin!
9 Mo,
18.5.
Eisenerz - Teicheneggsattel - Kalwang 27km 1300 6,5h In Eisenerz wird klar: Ein bevorstehender Wintereinbruch wird am Alpenhauptkamm bis zu 50cm Neuschnee bringen. Wir entscheiden uns für die Südroute. In der Ramsau biegen wir nach Süden ab und gehen über den Teicheneggsattel nach Kalwang.
10 Di,
19.5.
Kalwang - Feistererhorn - Gaal/Ingering II 21km 1700 10h Herrliche, einsame Tour, durch eine von ihrer Sektion vollkommen vernachlässigte Gegend. Wir sind praktisch den ganzen Tag unmarkiert unterwegs, und finden nur dank GPS durch den Nebel. Zum Glück finden wir in der Gaal herzliche Aufnahme - und große Portionen.
11 Mi,
20.5.
Gaal/Ingering II - Wildinger Höhe - Oberzeiring 26km 1400 8:15h Über den Waldrücken, der das Tal südseitig begrenzt. Schwarzwaldfeeling kommt auf.
12 Do,
21.5.
Oberzeiring       Pausentag in einen wunderschönen uralten Hof.
13 Fr,
22.5.
Oberzeiring - Tauernwindpark -  Oberwölz-Stadt 27km 1000 6:15h Hinauf zum Tauernwindpark begleitet uns ein Hofhund, den wir Zottel taufen. Er kämpft sich mit uns durch den Schneesturm zur Klosterneuburger Hütte, wo wir uns schweren Herzens trennen.
14 Sa,
23.5.
Oberwölz - St. Peter - Krakaudorf 26km 800 6h Talwanderung, eine von ganz wenigen Pflichtetappen.
15 So,
24.5.
Krakaudorf - Grazer Hütte - Lessach 21km 1000 6:15h Über die Grazer Hütte hinauf zur Baumgrenze. In Lessach werden wir dann zum zweiten Mal von einem ganzen Dorf adoptiert: Im Bierzelt, in dem das neue Feuerwehrauto gefeiert wird.
16 Mo,
25.5.
Lessach - Mittelberg - St. Margarethen 22km 800 6:15h Wir wandern durch den Lungau und müssen das Stille-Nacht-Museum wegen seiner absurden Öffnungszeiten auslassen. Dafür lernen wir einen Weitwanderer mit seinen zwei Frauen kennen, der uns ein Lied schenkt.
17 Di,
26.5.
St. Margarethen - Aineck - St. Peter/Katschberg 18km 1000 5:45h Katsch me, if you can!
18 Mi, 27.5. St. Peter/Katschberg Torscharte - Malta - Trebesing 28km 1300 7,5h Es wird wieder alpin! An der Torscharte sehen wir zum ersten mal den Großglockner - und treffen die erste Wandrerin! Die Touri-Info in Malta hilft uns sehr, danach geht es nach Trebesing weit hinunter.
19 Do, 28.5. Trebesing - Göriach - Kolbnitz 23km 670 5,5h Wunderbare Wanderung im Tal und an Hängen entlang. In Göriach stöbert Judith ihrer Jugend nach. Dann ist auch noch eine Schlucht für uns drin!
20 Fr,
29.5.
Kolbnitz - Stall 32km 550 6:45h Wir entscheiden uns, im Tal zu bleiben, um ein Treffen mit Niks Eltern in Lienz zu ermöglichen.
21 Sa,
30.5.
Stall - Zwischenberger Sattel - Lienz 30km 780 7,5h Letzte Mölltaletappe. Nach Lienz gehts dann schlecht markiert über den Zwischenberger Sattel.
22 So,
31.5.
Transfer nach Kals       Im Auto von Lienz nach Kals. Dort werden wir im Bergsteigerbüro wie Freunde empfangen und für die bevorstehende Hochtour ausgerüstet. Es folgt ein gemütlicher Tag in der Sauna des Lucknerhauses.
23 Mo, 1.6. Großglockner 17km 1900 10h BIG DOUBLE G!
24 Di, 2.6. Lienz       Rückfahrt nach Lienz und wohlverdienter Pausentag
25 Mi, 3.6. Lienz - Hopfgarten - Bloshütte 34km 1320 7,5h Überraschend schöner Talmarsch durchs Iseltal nach Hopfgarten und Aufstieg zur Bloshütte, wo wir die ersten ÜNGäste der Saison sind.
26 Do, 4.6. Bloshütte - Kugelspitze - Volkzeiner Hütte 9km 1050 5:15h Überschreitung des Villgrater Jochs, mit Besteigung des Kugelhorns
27 Fr,
5.6.
Volkzeiner Hütte - Kugelwand - Innervillgraten 14km 1160 7h Auf dem Blockgrat zum Gipfel der Kugelwand und haariger T5-Abstieg in die Einatlenke.
28 Sa, 6.6. Innervillgraten - Marchinkele - Toblach 22,5km 1440 6:15h Übers Marchinkele und die uralte Kapelle St. Silvester nach Südtirol. Im Aufstieg schlecht markiert.
29 So, 7.6. Toblach - Pragser Wildsee - Rif. Fodara-Vedla 25,5km 1410 7h Über den Pragser Wildsee hinauf auf die Almwiesen der Sennesgruppe und zur wundervollen Hütte Fodara Vedla
30 Mo, 8.6. Rif. Fodara-Vedla - Faneshütte - Stern 20,5km 1450 6:15h Für Insider genügen drei Worte: Banch dal Sé. Abstieg auf der Fanesgruppe in Rekordzeit - von Blitzen gejagt
31 Di,
9.6.
Stern - Corvara - Piz Boe - Rif. Boe 14km 1715 7h Durchs Tal über 40° steilen Harsch auf den ersten Dreitausender der Dolos. ÜN bei Minusgraden im Winterraum der Boehütte.
32 Mi, 10.6. Rif. Boe - Sellajoch - Plattkofel - Plattkofelhütte 18,5km 1300 7:15h Abstieg zum Sellajoch und über Almwiesen zur Plattkofelhütte. Spontaner Nachmittagsspaziergang auf den Plattkofel.
33 Do, 11.6, Plattkofelhütte - Schlern - Prösels 25,5km 960 6:45h Langer Marsch über den Schlern. Highlight: Der Blick von der Kante des Burgstalls hinüber zu Santner- und Euringerspitze.
34 Fr, 12.6. Prösels - Bozen 15km 20 3:15h Kurzer Spike in die Stadt, u. a. über einen Weg mit Kunst von Behinderten.
35 Sa, 13.6. Bozen       stressiger Pausentag, weil wir Gear ersetzen müssen. Unter anderem Schuhe...
36 So, 14.6. Bozen       Erholsamer Pausentag mit schönen Freunden aus Ö.
37 Mo, 15.6, Bozen - Penegal 22km 1620 6.5h Weiter durchs Traumland aus Niks Kindheit: Durch die Furglauer Schlucht auf den Penegal.
38 Di, 16.6. Penegal - Monte Roen - Córedo 25,5km 1230 6:45h Über einen Gutteil des Mendelkamms hinauf auf den Roen. Dort erstes Edelweiß! Langer Abstieg ins Felsenkloster San Romedio und bei Starkregen nach Córedo
39 Mi, 17.6. Córedo - Rif. Peller 19,5km 1620 5h Kurz, schnell, HEIß!
40 Do, 18.6. Rif. Peller - Rif. Graffer 19km 1390 9h Eine unserer Highlightetappen: In 9 Stunden komplett durch die vollkommen einsame nördliche Brenta. Landschaftlich unvergleichlich.
41 Fr, 19.6. Rif. Graffer - Madonna di Campiglio - Laghi del Malghetto 18,5km 935 5,5h Querung des Tals von Campiglio. Nach den Skipisten dann herrliche Landschaften und einsame Bergseen.
42 Sa, 20.6. Laghi del Malghetto - Pellizzano - Passo del Tonale 30km 1050 7:15h Wunderbarer Abstieg nach Pellizzano, dann ein langer Marsch zu einem der bizzarrsten Orte der Tour: Tonale.
43 So, 21.6. Passo del Tonale - Ponte di Legno - Edolo 33km 100 5:45h Der lange Marsch nach Edolo: 33 Kilometer in 5:45
44 Mo, 22.6. Edolo - Lago Piz Tri 10km 1280 3,5h Und wieder hinein in die Berge: Es beginnt Projekt Bergamasker Alpen.
45 Di, 23.6. Lago Piz Tri - Monte Torsoleto - Biv. Davide 11km 1195 5:45h Nach der ÜN an einem traumhaften See Weitermarsch über Alm- und Militärwege am Grat
46 Mi, 24.6. Biv. Davide - Passo del Sellerino - Rif. Tagliaferri 12,5km 920 6:15h Spätestens jetzt merken wir, dass die Kompasskarten von hier Richtung Westen reine Fantasie sind. Die grandiose Landschaft ist es nicht.
47 Do, 25.6. Rif. Tagliaferri - Rif. Curó - Rif. Coca 12,5km 1190 8h Die Orobier sind nicht zimperlich, und ihre Wege sind es auch nicht. Dünne Steiglein und schwache Wegspuren durch die rauhe Schönheit wilder Berge
48 Fr, 26.6. Rif. Coca - Sentiero Alto - Rif. Baroni 5,5km 1080 6,5h Durch einen in der Karte fehlenden Klettersteig, über Altschnee und Gletscher. Ein autogroßer Felsbrocken verfehlt uns nur knapp.
49 Sa, 27.6. Rif. Baroni - Passo di Valsecca - Rif. Fratelli Longo 11km 790 5h Schweren Herzens verlassen wir das Rifugio, das uns so freundlich aufgenommen hatte. Frühstück mit drei halbstarken Steinböcken, später treffen  wir noch die Großväter.
50 So, 28.6. Rif. Fratelli Longo - Foppolo 13km 675 3:45h Kurzer, aber schöner Wandertag. Es geht in die Pause!
51 Mo, 29.6. Foppolo       Pausentag: Dampfbad, Sauna und Lemonsoda!
52 Di, 30.6. Foppolo - Forcella Rossa - Pizzo delle Segade - Rif. Cá San Marco 18km 1255 6:15h Wir nehmen das orobische Projekt wieder auf. Am Pizzo delle Segade entscheiden wir uns mal wieder für eine Gratüberschreitung.
53 Mi, 1.7. Rif. Cá San Marco - Rif. Benigni - Rif. F. A. L. C. 13,5km 1290 6,5h Gar nicht so lang, aber anstrengend durch stetiges Auf und Ab. Herrliche Landschaft mit wunderbaren Seen.
54 Do, 2.7. Rif. F. A. L. C. - Monte Rotondo - Laghi di Deleguaccio 12,5km 1525 11:45h Die Königsetappe: Vom letzten Rifugio im zentralen Teil der Bergamasker Alpen immer entlang der grandiosen Kante Richtung Monte Legnone. ÜN im Freien am oberen Lago di Deleguaccio
55 Fr,
3.7.
Laghi di Deleguaccio - Monte Legnone - Sueglio 22km 810 8:45h Der krönende Abschluss: Überschreitung des Monte Legnone von Ost nach West. Dieser Zwei- (oder Drei-)tager ist nur für Erfahrene zu empfehlen, da schlecht markiert und teils absurd, teils falsch beschildert. Belohnt wird man mit einer großartigen Tour.
56 Sa, 4.7. Sueglio - Menaggio - Monte di Tremezzo - Rif. Venini 20,5km 1660 6:15h Hinunter nach Dervio, über den Lago di Como und den Monte di Tremezzo zum Rif. Venini
57 So, 5.7. Rif. Venini - San Fedele Intelvi - Baita d'Orimento 18km 860 4:45h Über gemütliche Grasberge von Rifugio zu Rifugio.
58 Mo, 6.7. Baita d'Orimento - Monte Generoso - Mendrisio - Varese 36km 850 7:45h Über den Monte Generoso ins kochend heiße Tal, und zwei Stunden eisessend durch die Schweiz. Wir fragen uns: Trank Zappa Grappa in Varese?
59 Di,
7.7.
Varese - Comabbio - Angera 38,5km 570 7,5h Hitzewelle in Europa. Ü40 wird neu definiert. Bremsen quälen uns und Judith verübt einen wahren Genozid. Doch ab Comabbio wird die Wanderung richtig schön und wir sind erleichtert, als wir endlich Angera sehen.
60 Mi, 8.7. Angera       Pausentag am Lago Mattschore
61 Do,
9.7.
Angera - Castagnola - Borgosesia 37km 900 8:15h Durch die Hügellandschaft des Voralpenlandes. Eine wunderbare, sehr bewaldete Wandergegend, die leider sehr wenig bewandert ist.
62 Fr, 10.7. Borgosesia - Coggiola - Castagnea - Santuario della Brughiera 25km 980 5:15h Dito. Teilweise sind wir auf der GTB unterwegs, einem weiteren Weitwanderweg. In der Cascina il Faggio wartet der erste Pool der Tour auf uns: Mit einem atemberaubenden Blick über die gesamte Pöbene!
63 Sa, 11.7. Santuario della Brughiera - Santuario San Giovanni 23km 1290 7h Es geht wieder höher hinauf! Zum Glück, denn die Hitze (und die Bremsen) sind unerträglich. Kurz vor dem Santuario di San Giovanni gelangen wir auf die Grande Traversata delle Alpi, auf der wir bis zum Ende immer wieder mal wandern werden.
64 So, 12.7. Santuario San Giovanni - Oropa - Rif. Coda 21km 1485 6,5h Die erste unserer GTA-Etappen - und prompt treffen wir die ersten Deutschen. Hinter dem absurdesten Kloster Europas wird es nun endlich wieder alpin.
65 Mo, 13.7. Rif. Coda - Mombarone - Trovinasse 10km 640 4,5h Wir gehen auf der Kante und nehmen unter anderem den Mombarone mit, einen der heiligen Berge der Gegend.
66 Di, 14.7. Trovinasse - Quincinetto - Le Capanne 13,5km 1100 4:45h Abstieg ins Aostatal und Aufstieg bei 38°
67 Mi,
15.7.
Le Capanne - Rif. Chiaromonte - Fondo Valchiusella 14km 915 5h Das nächste Joch, und Abstieg nach Fondo im Steilgras. Pause bei den drei Bewohnern von Succinto.
68 Do, 16.7. Fondo Valchiusella - Bocchetta delle Oche - Piamprato 13,5km 1400 5:45h Nik schleppt sich übern Berg.
69 Fr,
17.7.
Piamprato       Krankheitstag
70 Sa,
18.7.
Piamprato       Krankheitstag
71 So,
19.7.
Piamprato - Col Larissa - Rif. Sogno di Berdzé 18,5km 1740 6,5h Grandiose Tour mit Edelweißwiesen, herrlichen Bergseen und Blick auf Monte Rosa & Matterhorn. Am Abend kriegen wir raus, dass der Fischli in Wirklichkeit der Liedermacher Meinrad Hai ist.
72 Mo, 20.7. Rif. Sogno di Berdzé - Cogne - Rif. Sella 21km 1080 6,5h Am Morgen herrliche Tour, danach eher ein Pflichtaufstieg zum übervollen Rif. Sella
73 Di,
21.7.
Rif. Sella - Col Gran Neyron - Rif. Chabod 18,5km 1540 7,5h "Monstertour" über schotterige Jöcher, einen Gletscher und einen Klettersteig. Besser wird's nicht! Oder doch?!?
74 Mi, 22.7. Rif. Chabod - Gran Paradiso - Rif. Vittorio Emanuele II - Rif. Chabod 15,5km 1630 8,5h Überschreitung des höchsten Bergs der Tour
75 Do, 23.7. Rif. Chabod - Pont - Rif. Savoia 15,5km 910 5h Schneller Abstieg nach Pont und durch ein grandioses Hochtal zum Rif. Savoia
76 Fr.,
24.7.
Rif. Savoia - Ceresole Reale 17km 650 5,5h Kurze Etappe auf Aussichtsbalkon über dem Lago di Ceresole Reale
77 Sa,
25.7.
Ceresole Reale - Colle della Crocetta - Pialpetta 15km 1020 5,5h Die typische GTA-Etappe: Morgens rauf, mittags runter, durch herrliche Landschaften
78 So,
26.7.
Pialpetta - Colle di Trione - Balme 17,5km 1550 6:45h Die nächste typische GTA-Etappe. Und die einzige unserer GTA-Etappen, die schlecht markiert war.
79 Mo, 27.7. Balme - Passo Paschiet - Usseglio 12km 1225 5h Schönste der drei ähnlichen Etappen
80 Di,
28.7.
Usseglio - Rif. Vulpot - Rif. Cá d'Asti - Rocciamelone - Rif. Cá d'Asti
24km
2400 9h Längster Aufstieg der Tour trotz Judiths Erkältung. Dritthöchster Punkt der Tour auf dem höchsten Wallfahrtsort Europas: Rocciamelone, 3538m
81 Mi,
29.7.
Rif. Cá d'Asti - Susa 14,5km 0 3:45h 2200 Meter Abstieg
82 Do, 30.7. Susa       Krankheitstag
83 Fr,
31.7.
Susa       Krankheitstag
84 Sa,
1.8.
Susa       Krankheitstag
85 So,
2.8.
Susa - Alpe Toglie 13km 1330 3:45h Kurze Tour zum Einlaufen. Judith immer noch krank
86 Mo,
3.8.
Alpe Toglie - Colle dell'Orsiera - Usseaux 17km 1310 6,5h Aufstieg inmitten einer Kuhherde.... Und endlich wieder ein Joch! Blick auf die Gebirgsfestung Fenestrelle
87 Di,
4.8.
Usseaux - Colle dell'Albergian - Molino 24km 1490 7:15h Lange, herrliche Tour, über Almwiesen und vorbei an einem hohen Wasserfall
88 Mi,
5.8.
Molino - Rodoretto - Ghigo di Prali 16,5km 850 4h Erholungstag. Am Ende nett, ansonsten bissl langweilig
89 Do,
6.8.
Ghigo di Prali - Colle Giulian - Villanova - Rif. Jervis 23,5km 1500 6:15h Noch'n Joch, durch's herrliche Villanova und zu der atemberaubend gelegenen Jervishütte
90 Fr,
7.8.
Rif. Jervis - Ref. du Viso - Casteldelfino 26km 1590 7:45h Monstertour vorbei am eingewölkten Monviso. 2 Stunden in Frankreich
91 Sa,
8.8.
Casteldelfino - Colle Bicocca - Colle di Sampeyre - Bassura 24km 1230 6:45h Zugewachsener Aufstieg, danach Schaulaufen auf Aussichtsbalkon hoch über Elva
92 So,
9.8.
Bassura - Colle del Mulo - Rif. Martini - Sambuco 30km 1985 9h Letzte "Monstertour": Längster Anstieg mit Rucksack. Herrliche Landschaft rund ums Rif. Martini
93 Mo, 10.8. Sambuco - Caserma - Strepeis 16km 1060 4h Einziger kompletter Regentag
94 Di,
11.8.
Strepeis/Bagni di Vinadio       Pausentag in der Therme
95 Mi,
12.8.
Strepeis - Cima Tesina - Sant'Anna di Vinadio 12km 1115 4:30h Herrliche einsame Tour, und eine faszinierende Begegnung mit 50 Geiern und einem neugeborenen Kälbchen
96 Do, 13.8. Sant'Anna di Vinadio - Rif. Malinvern - Rif. Valasco 26km 1735 8h Lange, einsame Tour entlang der Grenze und über zwei hohe Jöcher
97 Fr,
14.8.
Rif. Valasco - Colle del Chiapous - Rif. Genova 19km 1270 6h Von der verrücktesten Hütte der Tour durch eine Felsenwüste
98 Sa,
15.8.
Rif. Genova - Colle di Finestra - Ref. Madone de Fenestre 15,5km 1270 5:30h Kurzer Hike ins vorletzte Land der Tour
99 So,
16.8.
Ref. Madone de Fenestre - Refuge de Nice  - Ref. des Merveilles 14,5km 1470 8h Langer, steiniger Weg über drei Jöcher, am Ende an jahrtausendealten Felszeichnungen vorbei. Letzter "Tiertag"
100 Mo, 17.8. Ref. des Merveilles - Authion - Mangiabo - Sospel 30km 800 7,5h Herrliche Route vorbei an Bergseen und über einen langen Grasrücken. Erster Blick aufs Meer.
101 Di, 18.8. Sospel - Mont Ours - Ste.-Agnès 16km 1070 4,5h Überschreitung des Mont Ours.
102 Mi, 19.8. Ste.-Agnès - Cime de Baudon - La Turbie 16km 900 5:15h Letzter Eintausender der Tour: Der Galian.
103 Do, 20.8. La Turbie - Tête de Chien - Monaco 8km 120 2,5h Herrlicher Abstieg über Fels nach Monaco und Schaulaufen in James-Bond-Kulisse.


So! Und was bedeutet es nun, von Wien nach Monaco zu laufen? 1832 Kilometer und mehr als 102.000 Höhenmeter? Offen gesagt: Keine Ahnung. Wie gesagt, man geht einfach Schritt für Schritt, Etappe für Etappe. Am Ende war Wien - Monaco für uns eine Reihe von 90 Tagestouren. Und weil man so geht, hat man hinterher auch kein Gefühl für die gesamte Strecke als Ganzes. Dafür ist sie zu abwechslungsreich, zu voll mit Ereignissen, Erlebnissen, Erfahrungen. Zu lang. Die Dimension dieser Tour als Ganzes zu begreifen fällt uns bis heute schwer. Vielleicht kommt es mit der Zeit, vielleicht kommt es aber auch nie. Einstweilen bleibt Wien - Monaco für uns das, was es vorher war: Eine wunderbare Wanderung - der ultimative Hike.

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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Kommentare (31)


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lemon hat gesagt:
Gesendet am 31. August 2015 um 20:56
wow, das klingt toll! hab nur mal quergelesen und freu mich auf Etappen-Details und in aller Ruhe mal eure Fotos durch zu klicken!

Judith7 hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. August 2015 um 21:09
Danke! Klingt nicht nur toll, sondern war definitiv toll! :-)
Viel Spaß beim Stöbern dann.

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 08:25
Hi Lemon!

Ein Etappenbericht ist schon online. Den GGlockner hab ich gestern noch schnell freigeschaltet.

Grüßle,

Nik

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Januar 2016 um 16:27
Hi Lemon, hi alle!

Januar 2016, und wir haben alle Tagesetappen, die wir gesondert beschreiben wollten, fertig. Insgesamt sind es 19 geworden. Ich hätt ja noch Lust, und es gab ja auch noch so viele grandiose Etappen, aber was wir online stellen wollten, haben wir online gestellt. Mehr gibt's allenfalls auf Anfrage, falls jemand in eine Gegend möchte, und sich dafür Tipps und Anregungen holen will. Dafür stehen wir natürlich immer gern zur Verfügung.

Grüßle,

Nik (und sicher auch Judith)

maawaa hat gesagt: Super !
Gesendet am 31. August 2015 um 21:00
Meine Gratulation zu dieser Super - Tour ! Das ist ja mal eine Alpenüberquerung die diesen Namen absolut verdient hat ! Euren Bericht werde ich mir am Wochenende nochmals ganz in Ruhe durchlesen - toll !

Judith7 hat gesagt: RE:Super !
Gesendet am 31. August 2015 um 21:11
Dankeschön!
Wenn wir uns schon mal die Zeit für eine Alpenüberquerung nehmen, dann auch richtig. :-).

Schneemann hat gesagt: Glückwunsch zur Monstertour!
Gesendet am 31. August 2015 um 21:59
Da fängt man gleich an zu träumen...

Judith7 hat gesagt: RE:Glückwunsch zur Monstertour!
Gesendet am 31. August 2015 um 22:04
Das ist schön! Da freuen wir uns.
Danke.

sri hat gesagt: Fantastisch!
Gesendet am 1. September 2015 um 00:42
Man soll seine Träume leben, wie wahr. Gratulation! Ich habe mich durch sämtliche, ausgewählt schönen Fotos geklickt und träume von.....Danke!

Judith7 hat gesagt: RE:Fantastisch!
Gesendet am 1. September 2015 um 00:53
Ja, das ist mein Motto!
Und herzlichen Dank für die Gratulation und den netten Kommentar.

Nik Brückner hat gesagt: Wow!
Gesendet am 1. September 2015 um 07:59
Wow, seid Ihr alle nett! Danke für die tollen Kommentare!

Nik

nprace hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2015 um 09:02
Wirklich wunderbar. Ganz herzliche Gratulation zu diesem Traum.
Darf ich nur fragen wie lange ihr für die Plannung gehabt habt und auf welchem Basis ihr die Route ausgewählt habt?
Merci im Voraus und gute Erholung
N

Judith7 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 09:51
Danke!

Routenauswahl lief im Prinzip so, dass wir zwei gerade Linien durch die Alpen gezogen haben - eine von Wien zum Gran Paradiso und eine vom Gran Paradiso nach Monaco. Und dann haben wir ein paar Wochenenden lang Karten gewälzt und versucht, möglichst nah an diesen gedachten Linien eine interessante Route zusammenzustellen.
Die Feinplanung kostete dann natürlich noch viel mehr Zeit, hat sich aber über ein Jahr verteilt.
Aber v.a. da wir nur begrenzt Zeit zur Verfügung hatten, waren wir beim Laufen dann sehr dankbar für die gute Planung im Voraus. Es ist alles ziemlich gut aufgegangen.


nprace hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 10:56
Hoi. Wow, ein Jahr...quasi ein vollzeit Job neben dem Job...aber wenn es um die Leidenschaft für Outdoorsport geht nimmt man das gerne in Kauf.
Thanks!
N

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 10:03
Hi nprace!

Na klar. Die Idee war schon ein paar Jahre da, aber eine Idee zu haben, ist leicht, umso leichter, je schwieriger ihre Umsetzung ist! ;-) Wirklich angefangen mit der planung haben wir im Januar 2014. Da ging es erst einmal darum, die Route festzulegen, und herauszubekommen, wie lang wir in etwa unterwegs sein würden. Denn Judith musste das in ihr Sabbatjahr einplanen, und ich musste meinem Arbeitgeber bescheid geben.

Da absehbar war, dass wir nicht endlos Zeit hatten, haben wir ein Lineal genommen! Aber die direkte Verbindung zwischen Wien und Monaco ist die Poebene, also haben wir einen dritten Punkt ausgewählt, um mit der gesamten Route in den Alpen bleiben zu können: Den Gran Paradiso.

Mit Hilfe von Karten, gehabten, gekauften, und ausgedruckten, haben wir dann die genaue Route an einem langen Wochenende mit viel Chips und Amarula aus dem Boden gestampft. So wussten wir dann auch ungefähr, wie lange das Ganze dauern würde, so dass ich meinen Arbeitgeber appraochen konnte.

Als Judith dann in Südamerika unterwegs war (siehe ihre geilen Tourenberichte) habe ich mich dann an die Feinarbeit gemacht: Ausweichrouten für den Fall eines schneereichen Winters festlegen, Details recherchieren wie Gehzeiten und Höhenmeter, woraus sich dann überhaupt erst die genaue Etappeneinteilung ergibt, Hüttenöffnungszeiten, Telefonnummern von Hütten und Touri-Infos, wir haben für drei Länder erfragt, wie man postlagernd dorthin verschicken kann, und so weiter. Dazu kommen Bücher, die gelesen werden wollen, solche von Weitwanderern ebenso wie praktische Wanderführer.

Naja, und ein paar Dinge mussten gekauft werden: Bissl Gear braucht man ja immer, dazu kam ein neues Zelt mit allem, was da dranhängt, ein neues Smartphone, ausgestattet mit den nötigen Outdoorapps, vom Routenplaner bis hin zur Vogelstimmen-App. Und am Ende stand ich noch abendeweise am Farbkopierer, habe Kartenausschnitte kopiert und danach so klein wie möglich beschnitten, damit wir mit so wenig Kartengewicht wie möglich gehen konnten. 550 Gramm waren's in Wien, einschließlich wasserdichter Hülle.

Das Ganze war phasenweise stressig, aber mit einem Jahr Zeit geht das schon.

Beantwortet das deine Frage?

Gruß,

Nik

nprace hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 10:55
Hoi. Danke für die ausführliche Antwort. Eine schöne Sache.
Gruss
N

Bernhard01 hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2015 um 09:08
Wahnsinn !! Genial - ein Abenteuer fürs Leben !!!

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2015 um 10:39
Einfach genial, tolles und inspirierendes Abenteuer, herzliche Gratulation dazu auch von meiner Seite!

Kann mich nicht erinnern, dass ich bei einem hikr-Tourenbericht jemals so lange durch die Liste der Wegpunkte scrollen musste... :-))

Judith7 hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 14:01
Und ein herzliches Dankeschön von unserer Seite.

Können uns übrigens auch nicht erinnern, jemals so lange gebraucht zu haben, bis alle Wegpunkte drin waren. ;-)


Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2015 um 13:25
Sehr sehr geile Tour.
Da ist es kein Wunder das es in letzter Zeit so ruhig um euch gewesen ist ;-)
VG Andy

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2015 um 13:34
Hihi! So ruhig um uns?!? Das sah nur so aus! ;-)

mabon hat gesagt: Ui!
Gesendet am 1. September 2015 um 13:42
Judith, you did it! :-)

Wie habt Ihr das denn mit Euren Jobs gemacht? Ich bekäme nie so lange frei.

Schöne Grüße

mabon

Judith7 hat gesagt: RE:Ui!
Gesendet am 1. September 2015 um 13:58
Hihi, von jetzt an kannst du mich wohl wirklich Youdid nennen. ;-)

Und was unsere Jobs angeht, ich hatte sowieso ein Sabbatjahr gehabt und einfach nur ein paar Monate etwas anderes gemacht als ursprünglich geplant, und Nik hatte (neben einem sehr kulanten Arbeitgeber) eine Mischung aus dem Urlaub vom letzten Jahr, dem Urlaub von diesem Jahr, vorgearbeiteten Tagen und einigen Tagen unbezahlten Urlaub.
Liebe Grüße
Judith (äh... Youdid)

MANAL hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2015 um 20:57
Respekt, das ist eine absolut beeindruckende Tour! Allein die Tagesetappen und die Tagesfotos waren schon beeindruckend zu lesen.

Gratulation dass ihr das geschafft habt und noch mehr Gratulation dass ihr das durchgezogen und verwirklicht habt!!! Gibt leider nur wenige Menschen die es auch verstehen träume zu leben.

Auch wenn ich nicht glaube das ich sowas machen ist es äußerst inspirierend um vielleicht zumindest eine kürzere Alpendurchquerung in Nord-Süd-Richtung zu planen und mal zu machen ;-)

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2015 um 11:45
Hi MANAL!

Herzlichen Dank für den netten Kommentar. Wir freuen uns sehr!

Nord-Süd mag kürzer sein, ist aber nicht weniger schön! Würde uns freuen, wenn wir mit unserer Tourenbeschreibung hier ein bisschen zu deiner Inspiration beitragen könnten! Also los, du wirst es nicht bereuen.

Einen lieben Gruß,

Nik

Riosambesi hat gesagt:
Gesendet am 12. September 2015 um 02:54
Servus Mrs&Mr Holiday, wenn ihr damit andere neidisch machen wollt dann ist es euch auf grandiose Weise gelungen! Habt ihr in eine Art Tagebuch geschrieben? Könnte mir unmöglich so viele Details merken..
Was war denn der bewegendste Moment der Tour?
Gruß Michael
ps: vor 7 Jahren ist ein gewisser Philippe Fuchs von Paris in fünf Monaten nach Peking gelaufen, wenn das jemand toppen kann dann ihr!

Judith7 hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. September 2015 um 22:20
Lieber Michael,

oh je, jetzt sind wir aufgeflogen. ;-)

Und ja, Tourentagebuch haben wir beide geschrieben und ich hab zudem immer ganz gewissenhaft die ganzen Zahlenbund Statistiken notiert. Bei so vielen Tagen verschwimmt sonst alles..

Und der bewegendste Moment? Da gab's echt so viele tolle Momente! Aber ziemlich cool war tatsächlich der Augenblick als wir zum ersten Mal das Meer gesehen haben.

Die restlichen Details kriegst du dann per Mail.

LG Judith

Delta Pro hat gesagt:
Gesendet am 16. September 2015 um 19:05
Herzliche Gratulation zu dieser grossen Leistung und dem Durchhaltewillen auch von meiner Seite!
Das dürfte wohl die längste bislang auf Hikr publizierte Tour sein.
Gruss Delta

Judith7 hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. September 2015 um 19:27
Ganz herzlichen Dank für die Gratulation!

Das mit dem Durchhaltewillen war gar nicht schwer - haben ja immer nur eine Tour nach der anderen gemacht. Ich kann es nur empfehlen. :-)

Und was die Tourlänge angeht, so ist hikr definitiv nicht darauf ausgerichtet - bei 34 Tagen, 23 Stunden und 59 Minuten ist nämlich offiziell Schluss. Aber es geht ja auch so.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 30. Mai 2016 um 12:55
Hab's erst jetzt gesehen. Eine Wahnsinnsache! Herzliche Glückwünsche.

Gruss
Dani

apropos maximale Tourenlänge: unsere mehrwöchigen Touren haben wir in mehrere Berichte aufgeteilt.

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. Juni 2016 um 14:38
Hi Dani!

Ja, Pyrenäen unter anderem, hab ich gesehen. Sehr schön, dürfte Judith interessieren.

Für die Glückwünsche vielen lieben Dank! Wünschste uns bitte auch noch schönes Wetter? Die Sehnsucht hier steigt nämlich, aber das Wetter ist immer so instabil. :-(

Lieben Gruß,

Nik


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