Tag 1: Von Wien nach Sittendorf
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Weißte noch, Judith?
Fünf Jahre isses jetzt her, da haste mich angerufen, und mich gefragt, ob ich das mit der Wanderung von Wien nach Monaco ernst meine. Oder besser: Du hast mir gesagt, dass ich das mal besser ernst meinen sollte, weil Du das nämlich machen willst. Weißte noch?
Weißte noch?
Gestern vor drei Jahren sind wir dann nach einer unglaublich stressigen und feuchtfröhlichen Woche in einen leeren Zug gestiegen, und nach Wien gefahren.
Wir wurden abgeholt, sind essen gegangen, und haben bei deiner Bekannten übernachtet. €41,50 hab ich an dem Tag ausgegeben.
Und dann ging's los.
Absurd, der Gedanke, in eine fast zweitausend Kilometer entfernte Stadt aufzubrechen, wenn man gerade die erste Straße überquert. Umso mehr als sich ein ganzes Gebirge zwischen uns und unserem Ziel auftürmte, mit An- und Abstiegen, die sich jeweils auf 100.000 Höhenmeter addieren würden. Mit Wäldern, Wiesen, Latschengürteln, zugewachsenen Wegen, wackeligen Stegen, Felsklettereien, Schneeverwehungen, drei Klettersteigen, Gehgelände bis T5, einem Regentag, Altschneefeldern, Gletschern, einem Viertausender, mehreren Dreitausendern, und unzähligen Zwei- und Eintausendern zwischen dem Hocheck und dem Galian.
Absurd, dieser Gedanke, wenn man gerade um die erste Straßenecke biegt, und einem zum ersten Mal der Name "Monaco" herausrutscht.
Absurd, wenn man mit C-Stiefeln durch die Stadt läuft, an den ganzen touristischen Highlights vorbei: Stefansdom, Hofburg, Schönbrunn.
Ein langer Marsch war's durch die Stadt. Beim Bäcker Gül haben wir uns dann Frühstück besorgt, weißte noch? Am Naschmarkt. Dann die einbetonierte Wien entlang, mit einem Stop an der Tanke, an Schönbrunn vorbei, wo noch nicht viel los war. Drei Stunden haben wir gebraucht, vom Heldenplatz zum Stadtrand.
Dort, an einem Spielplatz, haben wir dann Pause gemacht. Weißte noch? Wiener gingen mit ihren Hunden Gassi. Eine Frau, mit der wir ins Gespräch kamen, war auf dem Sprung nach Armenien, um dort das Land zu bereisen. Sie stellte als erste die Frage nach unserem Ziel...
Monaco. Klang für uns kaum weniger absurd als für sie.
Alles war an diesem Tag das erste Mal. Die erste Wanderwegmarkierung haben wir sogar fotografiert. Es war der Weg 44, weißte noch? Dann folgten wir den ersten von unzähligen rotweißen Markierungen hinein in den wunderschönen Wienerwald, der nach Bärlauch duftete, ganz wie ich ihn in Erinnerung hatte. Die lange Mauer, an der wir entlangliefen. Der erste Felsen, weißte noch? In Kaltenleutgeben war das. Dort wo die Bäume so wunderschön geblüht haben.
Und ein erstes letztes Mal gab es auch, an diesem Tag: Der letzte Blick auf Wien. Der Anker war gelichtet. Jetzt waren wir wirklich unterwegs, Judith.
Und dann unser Zeltplatz bei dem Bauernhof, weißte noch? Einen Kuckuck haben wir gehört. Und nachts hatten wir Besuch, vermutlich von einer Maus.
Und dann sind wir weitergelaufen, am nächsten Tag. Weiter nach Monaco.
Was waren das für großartige Tage! Es vergeht auch heute noch kein Tag, an dem ich nicht an unsere Tour denke. Wunderbar war's, mit Dir durch die Alpen zu laufen. Und ich freue mich schon drauf, bald die nächsten Touren mit Dir zu gehen. Du bist die Bergdame!
Fünf Jahre isses jetzt her, da haste mich angerufen, und mich gefragt, ob ich das mit der Wanderung von Wien nach Monaco ernst meine. Oder besser: Du hast mir gesagt, dass ich das mal besser ernst meinen sollte, weil Du das nämlich machen willst. Weißte noch?
Weißte noch?
Gestern vor drei Jahren sind wir dann nach einer unglaublich stressigen und feuchtfröhlichen Woche in einen leeren Zug gestiegen, und nach Wien gefahren.
Wir wurden abgeholt, sind essen gegangen, und haben bei deiner Bekannten übernachtet. €41,50 hab ich an dem Tag ausgegeben.
Und dann ging's los.
Absurd, der Gedanke, in eine fast zweitausend Kilometer entfernte Stadt aufzubrechen, wenn man gerade die erste Straße überquert. Umso mehr als sich ein ganzes Gebirge zwischen uns und unserem Ziel auftürmte, mit An- und Abstiegen, die sich jeweils auf 100.000 Höhenmeter addieren würden. Mit Wäldern, Wiesen, Latschengürteln, zugewachsenen Wegen, wackeligen Stegen, Felsklettereien, Schneeverwehungen, drei Klettersteigen, Gehgelände bis T5, einem Regentag, Altschneefeldern, Gletschern, einem Viertausender, mehreren Dreitausendern, und unzähligen Zwei- und Eintausendern zwischen dem Hocheck und dem Galian.
Absurd, dieser Gedanke, wenn man gerade um die erste Straßenecke biegt, und einem zum ersten Mal der Name "Monaco" herausrutscht.
Absurd, wenn man mit C-Stiefeln durch die Stadt läuft, an den ganzen touristischen Highlights vorbei: Stefansdom, Hofburg, Schönbrunn.
Ein langer Marsch war's durch die Stadt. Beim Bäcker Gül haben wir uns dann Frühstück besorgt, weißte noch? Am Naschmarkt. Dann die einbetonierte Wien entlang, mit einem Stop an der Tanke, an Schönbrunn vorbei, wo noch nicht viel los war. Drei Stunden haben wir gebraucht, vom Heldenplatz zum Stadtrand.
Dort, an einem Spielplatz, haben wir dann Pause gemacht. Weißte noch? Wiener gingen mit ihren Hunden Gassi. Eine Frau, mit der wir ins Gespräch kamen, war auf dem Sprung nach Armenien, um dort das Land zu bereisen. Sie stellte als erste die Frage nach unserem Ziel...
Monaco. Klang für uns kaum weniger absurd als für sie.
Alles war an diesem Tag das erste Mal. Die erste Wanderwegmarkierung haben wir sogar fotografiert. Es war der Weg 44, weißte noch? Dann folgten wir den ersten von unzähligen rotweißen Markierungen hinein in den wunderschönen Wienerwald, der nach Bärlauch duftete, ganz wie ich ihn in Erinnerung hatte. Die lange Mauer, an der wir entlangliefen. Der erste Felsen, weißte noch? In Kaltenleutgeben war das. Dort wo die Bäume so wunderschön geblüht haben.
Und ein erstes letztes Mal gab es auch, an diesem Tag: Der letzte Blick auf Wien. Der Anker war gelichtet. Jetzt waren wir wirklich unterwegs, Judith.
Und dann unser Zeltplatz bei dem Bauernhof, weißte noch? Einen Kuckuck haben wir gehört. Und nachts hatten wir Besuch, vermutlich von einer Maus.
Und dann sind wir weitergelaufen, am nächsten Tag. Weiter nach Monaco.
Was waren das für großartige Tage! Es vergeht auch heute noch kein Tag, an dem ich nicht an unsere Tour denke. Wunderbar war's, mit Dir durch die Alpen zu laufen. Und ich freue mich schon drauf, bald die nächsten Touren mit Dir zu gehen. Du bist die Bergdame!
Tourengänger:
Nik Brückner,
Judith7


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