Tag 53: Vom Rifugio Cá San Marco über die Cima Piazzotti zum Rifugio F. A. L. C.


Publiziert von Nik Brückner , 15. Januar 2016 um 16:57. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum: 1 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1290 m
Strecke:Rif. Cá San Marco - Rif. Benigni - Rif. F. A. L. C., 13,5km
Unterkunftmöglichkeiten:Rif. Cá San Marco, Rif. Salmurano, Rif. Benigni, Rif. F. A. L. C.

Im Sommer 2015 kamen Judith7 und ich auf einer Alpendurchquerung von Wien nach Monaco auch durch die Bergamasker Alpen (Alpi Orobie). Die zwölf Tage, die wir dort verbrachten, gehörten zu den faszinierendsten unserer Tour. Eine derart wilde, rauhe Schönheit hatte von den Landschaften, die wir in den 103 Tagen durchquerten, keine andere zu bieten. Deshalb wollen wir diese Tage hier ausführlich dokumentieren, weil die Gegend es wert ist, ein wenig bekannter zu sein.

Am Vortag waren wir von Foppolo über den Pizzo delle Segade zum Rifugio Cá San Marco gekommen, heute sollte es zum Rifugio F. A. L. C. weitergehen. Von dort aus würden wir dann den letzten, abenteuerlichsten Teil unserer Durchquerung der Bergamasker Alpen angehen.

Am Rifugio Cá San Marco ging es spät los, weil wir nicht gefragt hatten, ab wann es Frühstück gibt... Daher entschieden wir uns gegen unseren ursprünglichen Plan, weglos von der Passhöhe aus über den Kamm zum zum Passo di Verobbio zu gehen. Ein schöner Höhenweg führte uns stattdessen zum Passo di Verobbio (2016m oder2023m), wo wir eine Dreiviertelstunde später ankamen. Auch dort befinden sich Schützengräben aus dem ersten Weltkrieg, die wir ausführlich besichtigten.

An einem kleinen See (Lago del Verrobbio, 2007m) vorbei ging es dann weiter, steil hinauf zum Passo del Forcellino (2055m). Von hier aus geht es erst einmal ein gutes Stück bergab, zum Lago di Pescegallo (1861m). Dort beobachteten wir ein dickes Murmeli, dass sich auf einem Stein ein wenig abkühlte. Der See ist einer von vielen Stauseen in den Bergamasker Alpen, hier stehen ein paar Häuschen, aber alles Arbeitsplätze. Zur nächsten Hütte, dem Rifugio Salmurano, ist es noch ein ganzes Stück. Zunächst geht es einen Fahrweg leicht bergab, dann verlässt der Wanderweg die Schotterstraße und führt hinauf zum Rifugio Salmurano.

Am Rifugio Salmurano (1857m oder 1848m), einer Skihütte,  ließen wir es uns gut gehen: Es gab Cola und Eis! Da wir wie immer fast alleine waren, unterhielten wir uns ein wenig mit dem Gestore. Er riet uns, im Rifugio Benigni nach den Bedingungen für die nächsten, langen und uns relativ unbekannten Etappen zu fragen. Wir beschlossen, seinem Rat zu folgen, und den kleinen Umweg zum Rifugio Benigni in Kauf zu nehmen.

Wir gingen den Skihang rauf zum Passo Salmurano (2017m oder 2015 m). Ab hier führt ein wilder Weg hinauf zum Rifugio Benigni: Es geht zunächst hinüber zu einer steilen, bröseligen Rinne (I), oben, in einem kleinen, felsigen Kar angekommen, geht es über eine Felsstufe weiter hinauf zur Hütte. Aber vorher gab's noch eine Überraschung: Wir trafen Michaela & Tina wieder, die wir am Vortag in einer Scharte kennengelernt hatten. Da hatten sie noch daran gezweifelt, ob die Ihre Tour würden gehen können - nun erfuhren wir, dass es Ihnen am Vortag sehr gut ergangen war und sie eine tolle Tour gemacht hatten.

Während unseres Gesprächs beobachteten wir zwei junge Steinböcke, weiter oben begegneten wir dann zwei weiteren, ausgewachsenen Jungs diesmal. Dann gelangten wir endlich an das kleine, ganz wundervolle Rifugio Benigni (2211m). Und der Gestore des Rifugio Salmurano behielt Recht: Wir bekamen viele wichtige Infos.

Mittagspause.

Einem Tipp der Gestorin folgend stiegen wir danach noch am schön gelegenen Lago Piazzotti (2230m) vorbei hinauf zur Cima di Valpianella/Cima Piazzotti (2349m), die wir überschritten. Ein wegloser Abstieg über einen Grat führt hinunter zur Bocca di Trona (2224m).

Aus der Bocca führt ein langer Abstieg hinunter zu den Seen Lago Zancone (1870 m) und Lago di Trona (1806 m), die einmal mehr wunderschön gelegen sind. Diese Gegend ist wirklich ein Traum!

Ein Alptraum dagegen war der Aufstieg zum Lago dell'Inferno (2085m). Wir spürten den langen Tag, die Höhenmeter und die Hitze und waren ziemlich erledigt, als wir endlich an einem Hinweis "Rifugio F. A. L. C. 7 Min." vorbeikamen!

Das Rifugio F. A. L. C. (2113m) entpuppte sich dann als kleine, einfache, aber schöne Hütte. Ein lieber Hund nahm uns in Empfang, die anschiegsame Bia. Erst später lernten wir die kernige, aber nicht weniger nette Gestorin kennen, die uns ebenfalls viele Tipps für die letzten zwei Tage gab - die Königsetappen der Durchquerung der Bergamasker Alpen.

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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