Tag 52: Von Foppolo über den Pizzo delle Segade zum Rifugio Cá San Marco


Publiziert von Nik Brückner , 12. Januar 2016 um 00:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Italien » Lombardei
Tour Datum:30 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1255 m
Strecke:Foppolo - Forcella Rossa - Pizzo delle Segade - Rif. Cá San Marco, 18 km
Unterkunftmöglichkeiten: Foppolo, Bivacco Zamboni, Rifugio Cá San Marco

Im Sommer 2015 kamen Judith7 und ich auf einer Alpendurchquerung von Wien nach Monaco auch durch die Bergamasker Alpen (Alpi Orobie). Die zwölf Tage, die wir dort verbrachten, gehörten zu den faszinierendsten unserer Tour. Eine derart wilde, rauhe Schönheit hatte von den Landschaften, die wir in den 103 Tagen durchquerten, keine andere zu bieten. Deshalb wollen wir diese Tage hier ausführlich dokumentieren, weil die Gegend es wert ist, ein wenig bekannter zu sein.

Nach einem sehr erholsamen Pausentag in Foppolo (1632m, 1508m oder so), im schönen Hotel Adler, wohin wir zwei Tage zuvor vom Rifugio Fratelli Longo gekommen waren, ging es nun weiter Richtung Westen. Erst ein paar Meter im Ort hinunter ins Tal, dann auf der anderen Seite, immer noch auf Straßen, den Hang hinauf und aus dem Ort hinaus. Dort beginnt der Wanderweg Richtung Forcella Rossa.

Steil geht es raus aus Foppolo, an schönen Häuschen vorbei. Dann wird es noch steiler... Zum Glück gingen wir im Wald und früh morgens, in der Mittagshitze wäre das hier nur schwer erträglich. Aber wir kennen das schon: Die Locals hier sind nicht zimperlich!

An einer Malga trafen wir auf Esel und Pferde, später durchquerte uns eine Schafherde. Etwas weiter oben kürzten wir dann unterhalb der Baita Fontanini über einen Bach ab und stiegen dann wieder zum Wanderweg hinauf. Ab hier war es ein herrlicher Höhenweg!

Im Passo Forcella Rossa (2048 m) trafen wir zwei Italienerinnen: Michaela und Tina, ihre Mutter. Sie drehten eine kleine Runde in der Gegend, wollten eine Gratüberschreitung über den Pizzo Rotondo zum Passo di Lemma machen. Wir redeten ein Weilchen, dann trennten wir uns. Die beiden stiegen Richtung Gipfel, wir stiegen aus dem Joch hinunter, am Cascinetto del Siltri (1973m) und dem Laghetterl di Cavizzola (1920m) vorbei.

Die Gegend hier ist herrlich, grandios, fantastisch! Grüne Gipfel, von Felsen durchsetzt, verlockende Grate rechts über uns, überall grünt und blüht es. Für Wanderer ein Dorado, ebenso wie für Gratfreaks. Ich war sicherlich nicht zum letzten Mal hier!

Von der Baita Piedivalle (1943m) ging es nun hinauf zum Joch am Monte Azzaredo (2092m), und drüben wieder hinunter zum  Bivacco Zamboni (2007m), einem zur Biwak ungebauten Almhütte. Hier machten wir eine Pause, das Biwak ist schön, von außer sogar recht schnuckelig, aber innen leider schmutzig.

Danach ging es weiter zur namenlosen Scharte zwischen Monte Azzarini und Pizzo delle Segade. In der Scharte pausierten wir nochmal und entschieden dann, auf dem Grat zum Pizzo delle Segade zu gehen. Wenn eine so herrliche Gegend schon mit solch fantastischen Graten aufwartet, dann muss man die auch begehen!

Der Weg zum Pizzo delle Segade (2173m, 2168m oder 2135m) ist kaum vorhanden, aber dennoch leicht zu begehen. Ein schöner Gipfel! Und wir entscheiden uns auch beim Abstieg nach Westen für die Route über den Grat.

Am Passo San Marco (1985m oder1981m, je nachdem) ist's unspektakulär. So unspektakulär, dass selbst die Kompasskarte ein Rifugio erfinden muss, das hier gar nicht steht: Das Rifugio Passo San Marco. Nicht ungefährlich für Wanderer, ein Rifugio in eine Karte einzutragen, wo gar keines steht... Und in Zeiten von Google Earth, wo jeder nachschauen kann, ob auf diesem Pass ein Gebäude steht, eine große Leistung phantasievollen Erfindergeists...

Und wie ist es nun wirklich? Nun, das Rifugio Cà San Marco gibt es zweimal. An der Passhöhe gibt es, wie gesagt, keine Unterkunft, weiter unten (südlich) aber gelangt man erst zu einer alten Hütte, das ist das ehemalige Rifugio, in dem heute nur noch etwas zu essen bekommt, weiter vorn an der Straße steht dann das neue Rifugio, einer Art Mischung aus Berghotel und Rifugio, an der Straße, mit Parkplatz.

Ein neues Rifugio, in dem wir uns recht wohl gefühlt haben. Und von dem aus es am nächsten Tag übers Rifugio Benigni zum Rifugio F. A. L. C. weitergehen sollte.

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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