Weitwanderung / alpes maritimes + parc mercantour, von Sant`Anna di Vinadio (I) nach Casterino (F)


Publiziert von milan , 21. September 2023 um 20:22.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum: 9 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   F 
Zeitbedarf: 6 Tage
Aufstieg: 5610 m
Abstieg: 6070 m
Strecke:83 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Konstanz - San Bernadino - Mailand - Turin - Cuneo - Val Stura - über kleine Strasse in Richtung col de la lombarde
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Konstanz - Cuneo - Colle di Tenda/Col de Tende - Tende - Casterino
Unterkunftmöglichkeiten:italienische und französische Alpenvereinshütten

Via Alpina - Der Rote Weg - Etappen 140-147

Wie schon die Jahre zuvor haben wir eine Wanderwoche auf der Via Alpina gemacht. Diesmal in den Seealpen (I)  (Parco Naturale delle Alpi Marittime) und im Parc mercantour (F). 2 Übernachtungen waren in französischen und 3 Übernachtungen in italienischen Hütten. Die Hütten sind kleiner als wir es aus den Ostalpen gewohnt sind und werden von den Verantwortlichen mit Leidenschaft geführt. Die einfache Unterbringung störte uns nicht, sie wurde durch abendliche gute, bodenständige Verköstigung mehr als wiedergutgemacht. Das Frühstück ist einfacher als bei uns, dafür läuft es sich hinterher "leichter" :) Mit einem gekauften Picnic, bestehend aus Apfel, Riegel, Apfelmus, Keks, Brot und Käse waren die Tage dann auch gerettet.
Handynetz hatten wir so gut wie nie, mit Offline-Kartentracks kein Problem.

1. Tag: von Sant`Anna di Vinadio im Talschluss eines südlichen Seitentals des Val Stura auf 2000m gelegen ging`s los. Am italien-französischen Kamm entlang bis zum col de la lombarde, wo reger Verkehr! herrschte. Die kleine Strasse ist bekannt und beliebt bei Offroadern und Motorradfahrern. Ein Wohnmobilpärchen lädt uns zum Espresso ein.
Über den Pas d`orgials wandern wir ins nächste östliche Seitental zum Rifugio Malinvern. Unterwegs waren mehrere hunderte Jahre alte Lärchen zu bestaunen.

2. Tag: Heute geht es an ins. 3 größeren smaragdfarbenen Bergseen vorbei. Der erste (Lage Malinvern) im Aufstieg zum Pass "Colletto di Valscura", der zweite (Lago di Valscura), wunderschön abseits gelegen hatte immerhin etwa 16 Grad, was den Wanderer am Nachmittag freut. Der dritte See liegt beim Etappenziel Rif. Questa. Die Hütte bietet neben wenigen Schlaflagern auch eine Jurte und sogar "Bungalows", das sind kleine Holzhütten mit Glasdächern, für denjenigen, der es besonders romantisch möchte. Wir waren am letzten Saisontag da und die Stimmung war prächtig!

3. Tag: Es ist fast Neumond und die Sterne leuchten um die Wette, ein herrlicher Morgen. Wir sind im Talschluss eines Ablegers des Val Gesso. Das heutige Höhenprofil ist ein "V", wir steigen ab nach Terme di Valdieri und dann hinauf zum Rif. Morelli-Buzzi. Im Abstieg kommen wir an einem burgähnlichen Rifugio, einem ehemaligen Jagdschloss vorbei, das "Valasco" , auf halber Höhe in einer Ebene gelegen. Unten in terme di valdieri gibt es ein Café, Toiletten und reichlich Schatten. Der Aufstieg verläuft im Schatten von Lärchen in schönen Kehren bis zur Waldgrenze. Die letzten 400hm setzen uns ganz schön zu, denn die Sonne brennt unerbärmlich.
Der Hüttenwirt sammelt LandArt, ist sehr offen für Tipps und nimmt sich viel Zeit mit seinen Gästen.

4. Tag: Zum Colle del chiapous ist es nur eine halbe Stunde, beeindruckend sind die steilen Felswände des Monte Stella rechterhand. Weit unten der Stausee bacino del chiotas, auf den wir nun zugehen. Nach der Staumauer geht es ein Stück am südlichen Ufer entlang, dann in Serpentinen zum Colle di fenestrelle, das angepeilte Rif. Genova (Cafépause) lassen wir rechts liegen, da leichte Gewitter angesagt sind.
Am Pass können wir schon 600hm tiefer das Rif. Soria sehen. Die Landschaft im Abstieg ist komplett anders als auf der Nordseite, über sanfte Almwiesen sind wir bald angekommen und trinken erstmal einen Apero.
Ausser uns ist "nur" noch eine Schulklasse anwesend, die ganz schön aufgedreht ist, Ruhe sieht anders aus. Dafür gibt es gratis Tee und Duschen.

5. Tag: Die Etappe über den Colle di fenestra steht an, geschichtsträchtig. Denn vor 80 Jahren sollen hier viele Juden über den Pass nach Italien gebracht worden sein, deshalb wohl auch die Schulklassen. Oben am Pass gibt es eine Gedenktafel.
Im Aufstieg haben wir viel Wind, der uns entgegenbläst aber keinen Regen. Auf der anderen Seite ist er wie weg, wieder Almwiesen und der Weg führt in Richtung Refuge de la madone de fenestre strikt südwärts. Da wir zum refuge de nice wollen müssen wir vorher nach Osten abbiegen, das ist nicht signalisiert aber gut über Pfadspuren zu finden. Bald steigen wir den etwas anspruchsvolleren Weg über Blockfels (T3+) zum pas de colomb mit Ier-Kletterstellen und ebenso auf der Ostseite zum lac de la fous ab. Ein kleiner Gegenanstieg bringt uns am See entlang zum refuge de nice. Es ist voll, schön renoviert mit reichhaltiger Speisekarte, die bio-regionale Erzeugnisse anbietet, für mich der Favorit!

6. Tag: Weiter geht`s in Richtung Osten gemächlich ansteigend an kleinen idylischen Seen vorbei zur biasse de baston. Das Gestein hat ein ganz eigene weisse Farbe, die mit dunklen Lisenen gespickt ist, sehr schön!
Vor dem Pass, der höchste in den 6 Tagen, wieder leichte Kletterei. Im Nachhinein sehe ich, dass man am Pass bei entspechenden Bedingungen bis nach Korsika schauen kann, wir hatten die Sicht leider nicht.
Aber den "heiligen" Berg Mont Bego haben wir am Horizont ausgemacht.
Viele parc-mercantou-Aspiranten nehmen nun den Weg nach Süden in`s vallée des merveilles, doch wir die andere Richtung entlang von lac de basto, lac noir und lac vert in Richtung refuge de la valmasque, eine Hochebene zum Staunen.
Über eine Steilstufe aber gut markiert steigen wir zum vallon de casterino ab, ein Flüsschen, das sich zeitweise sehr tief in Felsschluchten eingräbt und immer wieder schöne Badegumpen hat. An diesem immer entlang bis wir auf einen Forstweg kommen, der direkt zur Unterkunft in Casterino führt. In unserer Auberge werden wie wie gewohnt mit leckerem Essen verwöhnt. Casterino ist auch im Winter interessant für Ski-und Schneeschuhtouren.

Am nächsten Tag nehmen wir den Bus nach Tende. In Haarnadelkurven windet sich der Bus über steile Schluchten und überall sind Baustellen. Im Oktober 2020 verwüstete der Sturm "Alex" weite Teile Südfrankreichs und Liguriens. Die Folgen sind bis heute noch nicht ganz beseitigt. Speziell Tende soll sehr betroffen gewesen sein. Die Altstadt ist wirklch sehenswert!















Tourengänger: milan, milanetta


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