Stundenlang auf luftigen Kanten: Umrundung des Berwanger Älpeletals auf der höchstmöglichen Route


Publiziert von Nik Brückner , 16. August 2016 um 09:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:14 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:13km
Unterkunftmöglichkeiten:Viele in Berwang

Seit ich einst bei Neuschnee von Berwang über den Hönig und die Suwaldspitzen zur Steinmandlspitze gestiegen war, hatte ich die Idee, die Runde um das Älpeletal zu vollenden: Weiter über den Grat zum Roten Stein, dann hinunter zum Kamp und wieder zurück nach Berwang. Jetzt konnte ich die Idee verwirklichen. Andersherum allerdings, weil mir der geplante Anstieg über den Kamp zum Roten Stein schwieriger erschien als der Anstieg in der anderen Richtung. Stimmt auch.

"Pacific Myth" von Protest the Hero eingelegt und los!

Am Tag nach meiner wunderbaren Ost-West-Überschreitung des Thanellers startete ich in Berwang (1342m) auf meinem Spezialparkplatz. Von dort auf dem Sträßchen nach Gröben (1326 m) und ein Stück hinein ins Älpeletal. Bald zweigt ein Wanderweg links hinunter zum Bach, den man an geeigneter Stelle überquert. Drüben auf der in Fließrichtung rechten Seite geht es ein Stück talauswärts, bis man an den Waldrand gelangt, der vom Kamp herunterzieht. Ein paar Wegspuren führen in den Hang, von dort aus aber nur in den Wald, wo sie sich schnell verlieren. Die Hoffnung, einen Weg zum Kamp entdeckt zu haben, zerschlug sich also schnell, und ich machte mich hinein in den Wiesenhang.

Steil geht es hinauf, aber ohne Fleiß keine Pleis! Im unteren Teil bleibt es immer bei plus, minus 40°. Das ist genug, um anstrengend zu sein, aber nicht steil genug, um auszupsychen. Ich hatte steileres Gelände erwartet.

Es geht also beständig am Waldrand hinauf, bis von oben Waldzungen herunterreichen. Unterhalb dieser fing ich an, schräg rechts hinaufzuqueren.

Plötzlich: Ein kopfgroßer Stein geht zwanzig Meter rechts von mir ins Tal ab.

Steinschlag!

Steinschlag? An einem Grasberg? Oben sah ich ein größeres Tier, das musste die Ursache gewesen sein. Na warte!

Also weiter schräg hinauf. Schon eine Weile wird man rechts von einer dünnen Baumreihe begleitet. Ich hielt in Höhe von Erosionsflächen auf eine Lücke in dieser Baumreihe zu. Diese Lücke wird von Tieren genutzt, dahinter kann man eine Steilrinne bequem auf ihren Spuren queren. Danach setzte ich meinen Weg schräg rechts hinauf fort. Ich querte dabei eine erste Rinne, dann eine zweite, in der ich weiter oben eine felsige Stelle an einer Rippe sah. Ich stieg noch über diese Rippe rechts hinüber, dann schien es mir gut, zu der Rippe zurückzukehren, und in dem felsigeren Gelände entlang der Bäume hinaufzusteigen. Ich passierte die felsige Stelle, dann ging es über Wurzeln weiter hinauf.

Und dann sah ich ihn: Einen riesigen Hirsch, zwanzig Meter über mir. Kapital, sagt man wohl. Ein gigantisches Geweih! Gemächlich ging er vorüber, doch schnell genug, dass er meiner Kamera entging. immerhin, an die 50° steil hier...

Kurz darauf trat ich aus dem Hang heraus auf den Grat. Geschafft! Die erste unbekannte Passage der Tour hatte ich geschafft. Und ich war ziemlich genau am Nordeck des Kamps herausgekommen, genau dort, wo ich hinwollte. Schließlich ging es darum, das Älpeletal komplett oben herum zu umrunden.

Ich legte eine kurze Pause ein, dann ging es weiter. Über den Grat zum höchsten Punkt, der Gipfel des Kamps (2014m) ist schnell erreicht.

Berwang - Kamp: meist weglos, Steilgras, T4+, 2h


Hier pauste ich nochmal, und nahm den weiteren Verlauf meiner Route in Augenschein. Ich war schon einmal auf dem Kamp gewesen, bis zur nächsten Scharte kannte ich die Route, danach bewegte ich mich wieder in unbekanntem Terrain.

Man wandert aus der Scharte etwas links vom Grat weiter, um Latschen zu umgehen. Dann wechselt das Gelände plötzlich von einem Schritt zum nächsten: Man steht vor einem felsigen Aufschwung, einer Schulter im Nordwestgrat des Roten Steins. Hier geht es nun hinauf, meist ein wenig rechts vom Grat. Die Schulter ist nicht schwierig, I, hier und da II, aber übersät von kleinteiligem Schutt. Trotzdem kommt man gut voran und über Rampen und einige Steilaufschwünge (das sind die Ier- und IIer-Stellen) gelangt man schnell zum höchsten Punkt.

Hier tut sich eine fantastische Landschaft auf! Es geht gar nicht bergab, wie das etwa von Bichlbach aus aussieht, vielmehr knickt der Grat nach rechts und dann wieder nach links, und ist von fantastischen Türmen und Türmchen besetzt. Auf einem steht ein kleines Kreuz, beliebter Rastplatz für Rotstein-Normalbesteiger.

Normalbesteiger - denn der Unnormalbesteiger ließ den Wanderweg rechts liegen, und lief den Schuttkegel des Roten Steins hinauf. Über den Schotter gelangte ich an die Felsen, stieg eine Rinne ein paar Meter links hinauf, und wechselte dann zu einer großen Rinne weiter rechts, die man schon von weitem sehen konnte. Dazu musste ich an einer geeigneten Stelle eine überhängende Rippe überqueren (kurz III). Nun ging es leichter in der großen Rinne hinauf, bis etwa in die Höhe, in der rechts über der Kante der Wanderweg nah an den Grat herankommt. Über steilen Fels und ekligen Schotter kletterte ich rechts hinauf und hinaus auf den Weg.

Sagen wir so: Das kurze Abenteuer in den Rinnen war mehr ein Spaß, weil ich eben eine möglichst direkte Route gehen wollte. Ich würde jedem raten, gleich unten an dem Rastplatz auf den Wanderweg zu wechseln, der ist schöner.

Auf dem Wanderweg ging es dann in wenigen Minuten hinauf auf den Roten Stein (2366m).

Kamp - Roter Stein: weglos bis kurz unter dem Gipfel, Fels und steile Schrofen, T4/II (je nach Routenwahl bis III), 1,5h


Hier habe ich erstmal ausgiebig gepaust und mich ein Weilchen mit netten Touristen unterhalten.

Und natürlich die Rundsicht genossen! Es geht im Norden los mit den Ammergauer Alpen: dem Säuling und dem Branderschrofen. Daneben der Hohe Straußberg. Dann ist die Krähe zu sehen, und die Hochplatte. Bald schiebt sich im Vordergrund der Danielgrat ins Blickfeld, von der Kohlbergspitze bis zum, na, eben dem Daniel. Dahinter sind noch die Geierköpfe zu sehen, der Kreuzspitz und der Friederspitz.
 
Es folgen die Lechtaler Alpen, beginnend mit deren nördlichstem Grasberg, der Bleisspitze. Rechts dahinter erhebt sich der Wetterstein, mit dem Waxensteinkamm, der Zugspitze und dem Hochwanner. Davor die nahe Gartnerwand.

Es folgt die Mieminger Kette, mit der Hochwand und der Sonnenspitze direkt davor, der Hohen Munde ganz hinten, den Griesspitzen und schließlich dem wuchtigen Wannig. Im Südosten weitet sich der Blick dann und dort sind mit Ruderhofspitze, Schrankogel, Acherkogel und Grieskogel ein paar veritable 3000er zu sehen. Weiter Richtung Süden folgen dann die Wildspitze, die Verpeilspitze und die Watzespitze. Der Süden wird dann vom nahen Loreakopf markiert.

Rechts davon erkennt man dann die Weißseespitze und den Glockturm. Danach schiebt sich die Heiterwand ins Blickfeld, davor die unmittelbar benachbarte Steinmandlspitze, mit ihren Ausläufern, den Suwaldspitzen.

Darüber erheben sich der Muttekopf, die Große Schlenkerspitze, Gatschkopf und Parseierspitze, der Hohe Riffler im Verwall, die Freispitze und die Vorderseespitze. Davor sind die Tajaspitze und der Hochgwas zu sehen, sowie, ein Kuriosum hier, die Namloser und die Holzgauer Wetterspitze in scheinbar unmittelbarer Nachbarschaft zueinander. Es folgen die drei Kreuzspitzen.
 
Weiter Richtung Westen ragen die Allgäuer Alpen empor, beginnend mit der Mädelegabel, der Bretterspitze und der Urbeleskarspitze. Den Westen markiert der Hochvogel. Es folgen Großer Daumen, Kleiner Daumen, Leilachspitze, Rauhhorn, Schochenspitze, Geißhorn, Sulzspitze, Litnisschrofen, und Krinnenspitze.

Der kleine Einstein ist zu sehen, dann folgt die Gaichtspitze, dahinter der Lumberger Grat, Rote Flüh, Gimpel und Köllenspitz, bevor der Thaneller dann den Nordwesten dominiert. Jenseits davon endet der Rundblick mit der Gehrenspitze.


Dann ging es an die nächste große Unbekannte der Tour: die Gratüberschreitung zur Steinmandlspitze.

Die ist im AV-Führer beschrieben - wie ich allerdings neulich am Nordgrat der Gumpenkarspitze erfahren musste, bedeutet das noch lange nicht, dass eine Tour auch machbar ist... Im Führer heißt es: "Ungewöhnliche, eindrucksvolle Bergtour für Erfahrene, teilweise Schrofengelände, I, weglos oder Steigspuren, Orientierungsvermögen wichtig". Das ist, mit Verlaub, ein Witz. Tatsächlich besteht die Route überwiegend aus schlimmem Bruch. Immer wieder hielt ich Teile des Grats in der Hand, an denen ich mich gerade festhalten wollte. Die Route ist deshalb sogar gefährlich. Dazu kommt, dass sie stellenweise unübersichtlich ist, die Orientierung ist nicht leicht. 

Allerdings hilft der AV-Führer, weil die Route dort einigermaßen gut beschrieben ist, gut genug sogar, um sie auch in der Gegenrichtung zu begehen (im Buch ist der Übergang von der Steinmandlspitze herüber beschrieben).


Es geht zunächst auf dem Wanderweg Richtung Bichlbächle hinab, bis dieser ein paar Meter nach dem Gipfel den Grat nach links verlässt. Hier geht es ab vom Weg, eine Stufe hinauf und zunächst über alles hinüber (oder ein wenig rechts drin). Bald geht es einen Schotternhang hinunter, um ein paar Zacken herum, und bald links hinunter zu ein paar Türmen im Gras, die man nicht mehr in Gratnähe umgehen kann. Bis hierher ist die Überschreitung ein Genuss. Danach wird es wild: Auf Gras links hinunter vom Grat. Weiter unten sind rechter Hand eine Reihe steiler Rippen, die man wohl am Besten ganz unten herum umgeht. Ich habe es weiter oben versucht, dabei quert man immer wieder steile, schotterige Rinnen und steigt die jeweiligen Rippen ausgerechnet über deren senkrechte Kanten hinauf. Selbst die leichtesten Stellen grenzen dabei an einen IIIer.

Die letzte Rippe habe ich dann ganz oben an dem Turm überwunden, von dem sie hinunterzieht, oben ging es dann direkt an der Felswand dieses Turms weiter hinauf zur Gratkante, die hier aus schieferigem Fels besteht. Auf der Kante hinunter in eine Scharte, wo der Schiefer endet.
Hierher sollte man bei der sicherlich günstigeren weitläufigeren Umgehung aufsteigen.

Nun geht es auf dem Grat nicht mehr weiter. Laut Führer soll man, von der anderen Seite kommend, einen Turm links umgehen, also bin ich rechts hinuntergestiegen. Bruch, Bruch, Bruch, extrem vorsichtiges Gehen war hier gefragt, Schritt für Schritt wollte ganz präzise gesetzt sein, von Spaß keine Spur. So bald wie möglich wendete ich mich wieder nach links in den Fels, nur um festzustellen, dass die Rippe, auf die ich hinaufkletterte, nicht der Grat selbst war, sondern eine Seitenrippe. Also versuchte ich es weiter rechts, und gelangte, immerhin in einigermaßen begehbarem, wenn auch steilem und brüchigem IIer-Gelände endlich wieder hinauf auf den Grat.

Hier ist man schon ganz in der Nähe des Steinmandl-Kreuzes. Allerdings muss noch ein weiteres Hindernis überwunden werden: Ein letzter Felsaufschwung am Grat wird erneut rechts umgangen. Dankenswerter Weise in vergleichsweise (!) leichtem Gehgelände. Dann geht es die letzten Meter einfach, aber ausgesetzt auf dem Grat zum Kreuz der Steinmandlspitze (2347m)

Das hat keinen Spaß gemacht! Und ich rate von dieser Gratübeschreitung ab. Man muss nicht alles machen, was im AV-Führer steht.

Gratüberschreitung zur Steinmandlspitze: T6/III (bei geschickterer Routenwahl eventuell nur bis II), 1:15h


Auf der Steinmandlspitze habe ich dann gepaust und an meine damalige Tour gedacht. Nun ging es also in bekanntem unbekanntem Gelände bergab. Bekannt deshalb, weil ich damals auch hier herauf- und hinuntergestiegen war, unbekannt, weil es damals neblig und fast schon winterlich war - ich hatte kaum etwas sehen können. Bei gutem Wetter ist der Westgrat der Steinmandlspitze aber ein Traum!

Bald kam ich an den Grathöcker, den ich damals (im Abstiegssinne links) umgangen bin. Nun wolte ich drüber weg, weil ich ja die höchstmögliche Route suchte. Das war überhaupt kein Problem, durch eine schotterige, aber gut begehbare Rinne geht es überraschend einfach hinunter in die Scharte zwischen Steinmandlspitze und Hinterer Suwaldspitze.

Suwald, Baby! Hier ändert sich der Charakter der Landschaft erneut komplett: Raus aus dem Schiefer der Steinmandlspitze steht man plötzlich im Grünen! Über den latschenbewachsenen Grat geht es nun hinauf zur Hinteren Suwaldspitze. Dabei muss man den Grat nur zwei, drei mal verlassen, wer den beherzten Griff in feste Latschenäste bei viel Luft unterm Hintern nicht scheut, kann praktisch die ganze Strecke über die Suwaldspitzen am Grat gehen.

Bald stand ich auf der Hinteren Suwaldspitze (2159m). Der Übergang zur Vorderen Suwaldspitze (2155m) ist von gleichem Charakter, allerdings gibt er hier keine Latschen, erst direkt am Gipfel, wo man erstmals nach dem Roten Stein wieder auf einen richtigen Weg stößt, geht es durch Latschen hinauf.

Von der Vorderen Suwaldspitze weg geht's eigentlich genauso weiter. Man bleibt so lange am Grat, wie es Sinn macht, einen Latschenkrieg muss man sich schließlich nicht liefern. Unten im Hang verläuft ein Weg, zu dem man jederzeit absteigen kann. Der Weg geleitet einen dann in den Sonnberg-Sattel (1944m).

Steinmandlspitze - Sonnberg-Sattel: T4+/I (bei Umgehung der Suwaldspitzen auf Wegspuren in der Südseite deutlich leichter), 1:10h


Am Sonnberg-Sattel wechselt das Gelände erneut seinen Charakter: Ganz wie zu Beginn der Tour geht es nun durch üppiges Grün den Gratrücken zum Hönig hinauf. Dabei überschreitet man den Sonnberg, auch Joch genannt (2052m). Kurze Zeit später steht man auf dem Hönig (2034m).

Hier atmete ich durch. Das war's! Die Umrundung des Älpeletals war geschafft! Ich ließ meinen Blick über die überschrittenen Gipfel schweifen: Kamp, Roter Stein, der unsinnige Grat zur Steinmandlspitze, die beiden Suwaldspitzen, der Sonnberg. Jetzt nichts wie runter! Zum Glück hatte man den Weg vom Hönig direkt nach Berwang erneuert, den nahm ich und schlenderte ins Tal.

Bis zu einem kleinen Bagger....

Wer baut einen Bergweg von oben nach unten?!? Oh Mann.... Kaum 150 Meter unter dem Gipfel hörte der schöne neue Weg an diesem blöden Bagger auf! Zum Glück hatte ich den alten Pfad entdeckt, und konnte auf diesem weitergehen. Schmierig wars.... Und als ich endlich unten auf breiten Forstwegen ankam, reichte es mir: kein Serpentinen-Schnickschnack, ich stieg einfach irgendwie im Wald hinunter nach Gröben - irgendwann muss einfach mal Schluss sein. Fünf Minuten noch nach Berwang und zu meinem Kloinen Auto. Die Runde war geschlossen.

Abstieg vom Hönig: Bergwege unterschiedlicher Qualität, T3, 1h.


Fazit:

Eine Tour, die wie viele Talumschreitungen viel Sinn ergibt und ihre ganz eigene Ästhetik hat. Faszinierend ist der häufige Wechsel des Geländes, jeder Abschnitt der Tour hat ihren ganz eigenen Charakter: Grasberge, Latschenrücken, zerrissene Felsgrate, Schiefer, gemütliche Rücken, scharfe Kanten. Für den Bergsteiger heißt das: Steilgras, Klettern, Balancieren über scharfe Grate, Wanderwege, Schotter - aber eben auch viel Bruch, zwischen Rotem Stein und Steinmandlspitze. Dieser Gratabschnitt ist nur etwas für Leute, die Spaß an haarigen Touren in brüchigem, unübersichtlichem Gelände haben. Sicheres und extrem vorsichtiges Gehen sowie viel Erfahrung und ein guter Orientierungssinn sind dabei absolut unabdingbar. Ich würde bei einer nochmaligen Tour diesen Grat meiden.

Und damit hatte ich alles durch, was mich in dieser Gegend interessiert hatte: Die weglose Thaneller-Überschreitung, den Danielgrat, die Sonnenspitze, die  Pleisspitze und die Gartner Wand. Auf in neue Gegenden!

Tourengänger: Nik Brückner


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Kommentare (6)


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Dodovogel hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2016 um 14:58
Oha was machst du denn für Touren...

Ich meine das jetzt nicht abwertend – im Gegenteil, sehr beeindruckend!

Aber trotzdem die Frage, wie kommt man dazu solche Dinge im Alleingang zu machen? Als Schweizer fliesst mir halt das Sicherheitsbedürfnis im Blut... und hier bekomme ich schon vom Lesen angst.

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2016 um 15:47
Hiho!

Na, so ganz unsicher bin ich auch nicht unterwegs: Vier Menschen wussten, was ich tat, darunter meine Pensionswirtin, außerdem liegt im Auto immer ein Zettel mit Name, Tour, Datum und Telefonnummer. Handy ist dabei und an, und wenn ich aus dem Gröbsten raus bin, verteile ich entsprechende SMS und Telefonate.

Außerdem war mir die Route nicht ganz unbekannt: Ich war schonmal auf dem Kamp gewesen (auf dem Normalweg), und ich kannte alles zwischen Steinmandl und Hönig. Den Rest hatte ich mir, soweit möglich, genau angesehen, oder im Buch nachgelesen. So richtig risikoreich kam mir dann bei der Begehung eigentlich auch nur der Übergang vom Roten Stein zum Steinmandl vor - ausgerechnet die im Buch so ausführlich beschriebene Passage. Im Nachhinein war die schon okay, ich hab's ja geschafft - aber im Zweifelsfall verlasse ich mich doch lieber auf meine Nase. Und die hätte mich dort nicht rübergehen lassen! ;o}

A propos Schweizer und Sicherheitsbedürfnis: Ihr seid das doch die diese wunderbaren T6-Routen habt! Chilchberge, Girenspitz, Goldlochroute! Erzähl mir nichts von Sicherheit! ;o}

Herzlichen Gruß,

Nik

Dodovogel hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2016 um 16:16
Also, es liegt mir fern zu kritisieren und wie du beschreibst, fühlst du dich dabei nicht unbedingt unsicher.

Mich wunderte es halt nur weil ich selber so etwas noch nie gemacht habe. Ich kann mich nicht in die Situation versetzen und mich bringen IIer Kletterstellen normalerweise zur Umkehr. Ich hatte irgendwie die Vorstellung, dass man T6, IIIer Routen als halbe Alpintour unternimmt mit Seil, Partner und mit Sicherungsmaterial. Aber wie gesagt, ist nur meine Ignoranz und die Neugier wie sich jemand dabei fühlt, der das macht.

Und ja du hast wohl schon recht. Die Schweizer machen solche sachen auch. Nur sind wir auch gut darin uns Sicherheit einzureden, weil sie uns so ein gutes Gefühl vermittelt ;)

Viel Erfolg für deine Touren und immer gesunde Rückkehr!

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2016 um 16:28
Danke Dir!

Nee, Sicherung braucht's da nicht, da kann man sowieso nicht alles absichern, im Steilgras zum Beispiel. Aber ich hab natürlich Ausrüstung dabei: vor allem Helm und Pickel. Den Pickel hab ich nicht gebraucht, den Helm hatte ich in den entsprechenden Passagen aber auf. Da überlasse ich nichts dem Zufall. Ich hab mich auch immer sicher gefühlt.

Ich würde die Überschreitung vom Roten Stein zum Steinmandl halt nicht mehr machen, sie ist nicht schön genug, um den ganzen Aufwand und die heiklen Passagen zu rechtfertigen. Ich nehme sowas schon mal in Kauf, aber dann muss es auch ein Knaller sein.

Gruß,

Nik

Guatzle hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2016 um 12:10
Hallo Nik,
meine Freundin und ich haben gestern die Tour unternommen, jedoch mit Anstieg über den Normalweg auf den Roten Stein und unter Auslassung des Verbindungsgrates zwischen Rotem Stein und Steinmandlspitze. Stattdessen sind wir über den Ostgrat aus dem Lackekar auf die Steinmandlspitze aufgestiegen, was sicher angenehmer und auch durchaus reizvoll war. Zum Abstieg vom Hönig können wir vermelden, dass der Bagger nunmehr schon rd. 250 Meter unter dem Gipfel im Wald steht. Lt. Auskunft der Bauarbeiter (wird wohl eine Lawinenverbauung erstellt) wird der "alte" Weg neu gemacht. Aktuell ist er jedoch für "Nicht"-Bauarbeiter gesperrt, wg. Lebensgefahr. Nachdem er uns partout nicht runterlassen hat, haben wir deren Feierabend abgewartet und sind dann nach ihnen runter. Aktuell ziemlich lehmig und schmierig. Aber wenn er fertig ist...

Nik Brückner hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. September 2016 um 15:22
Hi Ihr zwei! (schöner Name!)

Na, das klingt doch super, Ihr habt Euch sicher die weitaus schönere Variante ausgesucht. Würde es bei einer Wiederholung sicher auch so gehen (allerdings mit nochmal einer ganz anderen Variante auf den Roten Stein...). Nur: Lebensgefahr am Hönig?!? Wie geht das denn? Durch wildgewordene Bauarbeiter? ;o}

Grüßle,

Nik


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