Steilgras ist Geilgras: Der Kamp


Publiziert von Nik Brückner , 8. Oktober 2014 um 12:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 5 September 2014
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:11,5km
Unterkunftmöglichkeiten:Zahlreiche in Berwang

Manchmal muss es eben was Kurzes sein! Da ist für den Nachmittag Regen angesagt, oder es geht aus andern Gründen nichts Langes. Trotzdem: geil geht, muss dann aber schon geil sein. Also Steilgras, denn Steilgras ist Geilgras.

Der Kamp, ein relativ unbekampter Grasberg bei Berwang, bietet beides im Übermaß. In eineinhalb Stunden ist man droben, in noch kürzerer Zeit wieder unten. Und wenn es sich ergibt, dass noch ein bissl mehr geht, steigt man eben nach Osten ab, ins Tal von Bichlbächle (das ist genau der gleiche Ort wie Bichlbach, nur ist alles kleiner).



Auf der Anfahrt: Utopianistis "Utopianisti II + Utopianisti meets Black Motor & Jon Ballantyne". Geparkt wird bergnah in Berwang, Ortsteil Gröben (1323m). Dann hinauf ins Tal des Älpelesbachs. Beim Hinaufstieg beobachtet man am Besten schon mal die Graswände des Kamps. Aus einer deutlichen Einsattelung zwischen Kamp und Rotem Stein zieht eine erdige Rinne herunter, die ist mein Ziel. Man erreicht sie am besten, indem man den Wanderweg unterhalb eines bankbesetzten Aufschwungs verlässt und in einem kleinen Bogen am Hang hinüberwandert. Auch von der Bank selbst aus ist die Rinne noch gut zu erreichen.

Nun in der Rinne, später auf der Rippe links davon in steilem Gras hinauf bis zum Sattel (1925m). Kein Weg,  keine Trittspuren, einfach rauf, rauf, rauf. Und oben angelangt in wenigen Minuten zum Gipfel. (2014m, eineinhalb Stunden von Gröben)

Berwang - Kamp: Wanderweg, T3, dann wegloser Grasanstieg, T5, 90 Minuten


Ja, die Rundsicht. Vielleicht nicht die beste in den Lechtaler Alpen. Aber es gibt mehr zu sehen, als nur die. Es geht im Norden los mit den Ammergauer Alpen: dem Säuling und dem Branderschrofen. Daneben der Hohe Straußberg. Dann ist die Krähe zu sehen, und die Hochplatte. Bald schiebt sich aber der Danielgrat ins Blickfeld, von der Kohlbergspitze bis zum, na, eben dem Daniel.
 
Im Osten folgt die Bleisspitze, links dahinter ist der Waxenstein zu sehen, darüber die Zugspitze. Dann folgt die nahe Gartnerwand und, noch näher, der Rote Stein und, ziemlich genau im Süden, die Steinmandlspitze.
 
Danach öffnet sich der Blick wieder. Die Heiterwand ist zu sehen, rechts davon die Suwaldspitzen. Rechts dahinter lugen Gatschkopf und Parseierspitze herüber. Es folgen der Seelakopf und die Namloser Wetterspitze sowie die drei Kreuzspitzen.
 
Weiter Richtung Westen ragt die Knittelkarspitze empor, im Westen erhebt sich der Hochvogel, und mit ihm beginnt die Reihe der Allgäuer Alpen: Großer Daumen, Kleiner Daumen, Leilachspitze, Rauhhorn, Schochenspitze, Geißhorn, Sulzspitze, Litnisschrofen, Krinnenspitze.
 
Den Nordwesten dominiert dann der Thaneller, jenseits davon endet der Rundblick mit der Gehrenspitze.



Von hier aus, vom Gipfel des Kamps, bin ich zwei Jahre später weiter zum Roten Stein, zur Steinmandlspitze und über die Suwaldspitzen und den Hönig zurück nach Berwang.

Wer mag und Zeit hat, steigt aus dem Sattel nicht nach Westen, sondern, leichter, nach Osten ab. Man gelangt in ein Kar, wo man sich auf dessen rechter (östlicher) Seite hält. Dort beginnt bald ein deutlicher Pfad, der zu den Stockacher Almhütten (1604m) führt.

Kamp - Stockacher Almhütten: zunächst weglos, steiles Gras, T4, dann kurz auf einem Weg, T2, 45 Minuten


Von diesen schön gelegenen Hüttlen aus bin ich 2017 über den Nordgrat auf den Roten Stein gestiegen. Das war ein echtes Highlight! 2014 aber bin ich von hier einfach in schier endlosem Zickzack hinunter ins Stockacher Tal gewandert. Der Serpentinenweg endet auf einem Waldweg, auf diesem kurz rechts hinab.

Stockacher Almhütten - Klein-Stockach: Wanderweg, T3, 30 Minuten


Gegenüber von Klein-Stockach nun auf die Fahrstraße und hinunter bis kurz vor die Verbindungsstraße Bichlbach - Berwang. Auf markiertem Wanderweg zurück nach Berwang.

Klein-Stockach - Berwang: Wanderweg, T1, 45 Minuten

Tourengänger: Nik Brückner


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