Monviso
Gipfeltag!
Der Monviso ist ein faszinierender Berg. Der südlichste Gipfel über 3500 Metern in den Alpen, Schartenhöhe 2062 Meter, der nächsthöhere Berg ist 60 Kilometer entfernt. Der Viso selbst überragt das meiste in seiner Umgebung um 800 Meter. Man sieht ihn von weitem, sehr weitem, angeblich sogar vom Mailänder Dom und vom Mont Ventoux. Ich habe ihn auf meiner Tour mit
Judith7 von Wien nach Monaco zum ersten Mal gesehen, am 13. 7. 2015 von der Punta Sella aus. Die ist 120 Kilometer entfernt! Wie beeindruckend er ist, wird auf diesem Foto deutlich, das ich von der immerhin noch 60 Kilometer entfernten Melone aus aufgenommen habe.
Der Monviso ist ein faszinierender Berg. Der südlichste Gipfel über 3500 Metern in den Alpen, Schartenhöhe 2062 Meter, der nächsthöhere Berg ist 60 Kilometer entfernt. Der Viso selbst überragt das meiste in seiner Umgebung um 800 Meter. Man sieht ihn von weitem, sehr weitem, angeblich sogar vom Mailänder Dom und vom Mont Ventoux. Ich habe ihn auf meiner Tour mit

Knapp einen Monat nach der Punta Sella, am 7. 8., sind wir dann daran vorbeigelaufen. Vorbeigelaufen! Ja, denn die Bedingungen waren nicht ideal. Der Berg zieht sich nachmittags meist ohnehin zu (und wird deshalb gern auch Nonviso genannt), und damals kam wohl auch noch mehr dazu. So dass wir ihn stehen ließen, links von uns, als wir die 26 Kilometer vom Rifugio Jervis nach Casteldelfino unter die Vibrams nahmen.
Aber dann schaut man zurück, tagelang, wochenlang, und diese unverkennbare Form, diese gigantische Pyramide brennt sich ins Gedächtnis ein. Hätte man's vielleicht doch probieren sollen? Hätte man überhaupt was gesehen? Wäre man hochgekommen?
Neun Jahre ist das jetzt her, und das ist kaum zu glauben. Die Zeit vergeht, aber der Monviso nicht. Und ich ließ nicht locker, irgendwann den

Start war um kurz nach halb fünf am Rifugio Quintino Sella (2640 m).
Eine fantastische Hütte! Toll eingerichtet, perfekt ausgestattet, ein sehr nettes Team. Und eine ungewöhnlich vielfältige Auswahl an Speisen und Getränken gibt es obendrein. Die haben sogar eine Weinkarte - und gleich mehrere Aperitifs. Einer davon: der Monviso Spritz....
(WoPo: hab diesbezüglich schon alles im Vortagsbericht geschrieben... das frisch gezapfte "ROTE" Bier ist sehr zu empfehlen.... natürlich erst NACH der Tour und NICHT am frühen Morgen um 04:30... nicht, dass es hier zu Mißverständnissen kommt...)
In völliger Dunkelheit, beleuchtet nur von unseren Stirnlampen, ging es zunächst in wenigen Minuten hinunter zum Lago Grande di Viso (2590 m). Von hier aus wanderten wir, uns rechts haltend, zum Beginn der Via Attrezzata Colle Sagnette auf ca. 2713 Metern hinauf. Hier hat man die Wahl, denn der erste Abschnitt ist umgehbar. Ketten helfen geradeaus einen bröseligen Rücken hinauf. Die Umgehung links ist ein einfacher, guter Weg.
Wir nahmen angesichts der Bröselei, die wir am Vortag kennengelernt hatten, die Umgehung.
Kurz nach dieser ersten Stufe kommen beide Einstiegsvarianten wieder zusammen, und zusammen geht es nun einen Serpentinenweg hinauf zum eigentlichen Hauptabschnitt des Klettersteigs in der Felswand oberhalb. Dort geht es zunächst nach links. Es folgen ein paar erste noch ungesicherte Meter, dann beginnen an einer Infotafel die Kettensicherungen, die von hier aus bis zum Passo delle Sagnette durchlaufen. Die Route quert anfangs leicht ansteigend in die Felswand hinein, ausgesetztes Gehgelände wechselt sich mit leichten Kletterstellen ab. Bald geht es dann rechts ca. 50, 60 Höhenmeter eine einigermaßen steile, teils ausgesetzte Felsrippe hinauf, das Herzstück des Klettersteigs. Hier macht die Kletterei am meisten Spaß. Schwierig ist das nicht, überall hat es gute Griffe und Tritte im zumeist festen Fels. Wir machten ein Prinzip daraus, die Ketten nicht zu benutzen.
Wir nahmen angesichts der Bröselei, die wir am Vortag kennengelernt hatten, die Umgehung.
Kurz nach dieser ersten Stufe kommen beide Einstiegsvarianten wieder zusammen, und zusammen geht es nun einen Serpentinenweg hinauf zum eigentlichen Hauptabschnitt des Klettersteigs in der Felswand oberhalb. Dort geht es zunächst nach links. Es folgen ein paar erste noch ungesicherte Meter, dann beginnen an einer Infotafel die Kettensicherungen, die von hier aus bis zum Passo delle Sagnette durchlaufen. Die Route quert anfangs leicht ansteigend in die Felswand hinein, ausgesetztes Gehgelände wechselt sich mit leichten Kletterstellen ab. Bald geht es dann rechts ca. 50, 60 Höhenmeter eine einigermaßen steile, teils ausgesetzte Felsrippe hinauf, das Herzstück des Klettersteigs. Hier macht die Kletterei am meisten Spaß. Schwierig ist das nicht, überall hat es gute Griffe und Tritte im zumeist festen Fels. Wir machten ein Prinzip daraus, die Ketten nicht zu benutzen.
Zuletzt folgt eine weitere, nur noch leicht ansteigende Linksquerung mit noch einmal ausgesetzten Passagen, besonders ein kurzer Abstieg in eine Rinne ist ein bisschen unangenehm. Dann ist mit dem Passo delle Sagnette (2991 m) auch das Ende der Via Attrezzata erreicht.
Rifugio Quintino Sella - Passo delle Sagnette: markierter Wanderweg (T3) und Klettersteig (B)/leichte Kletterei II, 1:10h
Und hier sahen wir sie nun endlich, die riesige Südwand des Monviso, durch die unsere Route führen würde, und die wir am Vortag nicht in Augenschein hatten nehmen können. Bald erstrahlte sie im intensiven Rot des Morgenlichts.
Aus dem Passo delle Sagnette geht es zunächst gute 50 Höhenmeter hinunter zu einer riesigen Blockhalde. Hier trafen wir auf zunächst rote, ab einem pyramidenförmigen Felsen weiter hinten im Tal, wo der Weg vom Bivacco Boarelli an den türkisfarbenen Laghi delle Forciolline heraufkommt, gelbe Markierungen, die uns sicher durch das Felsenlabyrinth (und letztlich bis zum Gipfel) führten. Es geht hinter dem Felsen weiter, dann zwei Geländestufen hinauf zu einem großen Steinmann, (WoPo: schön war die 2. Geländestufe zum Steinmann NICHT. Schotterschei..e würde ich dies auf gut wopoisch beschreiben) den man vom Passo delle Sagnette aus bereits sehen kann. Dahinter wird es kurz flach, dann geht es durch die rechte Seite des obersten Geröllfelds weiter hinauf. Bald ist rechts oben auf einer Rampe das Bivacco Andreotti (3225 m) erreicht, das ca. 550 Meter unterhalb des Gipfel steht.
Passo delle Sagnette - Bivacco Andreotti: gut markierter Ab-, dann Anstieg durch Blockhalden, T4, 1:10h
Wir hielten uns hier nicht lange auf. Es ging das Blockfeld auf der Rampe weiter hinauf zu einem mäßig steilen Altschneefeld, dass wir ohne Steigeisen hinaufstiegen. Die gelben Markierungen weisen oben dann nach links in den Fels.
Von hier an bis zum Gipfel wechseln sich Geh- und Kletterpassagen ab. Überraschend: bis auf wenige Stellen (allen voran zwei Querungen, im unteren und im oberen Bereich) ist die Route kaum mal besonders ausgesetzt. In vielen Tourenberichten ist dabei zu lesen, dass die Kletterpassagen überwiegen. Wer dagegen Verhältnisse antrifft wie wir, also 20, 30 Zentimeter Neuschnee und eine gute Spur, geht deutlich mehr, nämlich auf zugeschneiten Geröllhängen, die bei trockenen Verhältnissen sicherlich nervig sind. Die Schlüsselstellen, "I Fornelli" und vier fünf Stellen im mittleren Wandteil, bleiben einem*r aber auch so nicht erspart.
Wir verließen nun also das Firnfeld nach links, in den Fels, wo zunächst nur leicht ansteigend gequert wird. Erste Kletterstellen überschreiten kaum den ersten Grad. Die Route schwenkt dann nach rechts, nun deutlich steiler eine nächste Rampe hinauf, wo erstmals richtig zugelangt werden muss. Das setzt sich nun zunehmend fort.
Hier legten wir nun auch die Steigeisen an, ohne die das ganze Unternehmen zwar vielleicht möglich, aber doch sehr risikoreich gewesen wäre.
Wir hielten uns hier nicht lange auf. Es ging das Blockfeld auf der Rampe weiter hinauf zu einem mäßig steilen Altschneefeld, dass wir ohne Steigeisen hinaufstiegen. Die gelben Markierungen weisen oben dann nach links in den Fels.
Von hier an bis zum Gipfel wechseln sich Geh- und Kletterpassagen ab. Überraschend: bis auf wenige Stellen (allen voran zwei Querungen, im unteren und im oberen Bereich) ist die Route kaum mal besonders ausgesetzt. In vielen Tourenberichten ist dabei zu lesen, dass die Kletterpassagen überwiegen. Wer dagegen Verhältnisse antrifft wie wir, also 20, 30 Zentimeter Neuschnee und eine gute Spur, geht deutlich mehr, nämlich auf zugeschneiten Geröllhängen, die bei trockenen Verhältnissen sicherlich nervig sind. Die Schlüsselstellen, "I Fornelli" und vier fünf Stellen im mittleren Wandteil, bleiben einem*r aber auch so nicht erspart.
Wir verließen nun also das Firnfeld nach links, in den Fels, wo zunächst nur leicht ansteigend gequert wird. Erste Kletterstellen überschreiten kaum den ersten Grad. Die Route schwenkt dann nach rechts, nun deutlich steiler eine nächste Rampe hinauf, wo erstmals richtig zugelangt werden muss. Das setzt sich nun zunehmend fort.
Hier legten wir nun auch die Steigeisen an, ohne die das ganze Unternehmen zwar vielleicht möglich, aber doch sehr risikoreich gewesen wäre.
(WoPo: hab im Vortagsbericht von des Nik`sens Episode mit seinen Wasserflaschen berichtet. Hier und Jetzt wird es Zeit auch ein kleines WoPo Schmankerl nicht unerwähnt zu lassen. Denn als erfahrener Bergsteiger hatte er zünftig seine Steigeisen in den Rucksack gepackt. Leider passten diese Steigeisen mit Kipphebelbindung nicht zu den leichteren Bergschuhen, die er bei dieser Tour an den Füßen trug. Glückes Geschick konnte in der tollen Sellahütte dann ein passendes Set ausgeliehen werden. Nach kurzfristigen "Anpassungsschwierigkeiten" erfüllten diese dann auch ihren Dienst hervorragend)
(ach ja... kleiner Tip bei der Rückgabe!!! Immer auch den abgegebenen Ausweis zurück verlangen!! Hab ich nicht getan....und muss mir nun per Post zurück geschickt werden. Gut, dass wir an den Grenzen nicht kontrolliert wurden. DAS wäre eine ziemlich lange Erklärung meinerseits geworden)
(ach ja... kleiner Tip bei der Rückgabe!!! Immer auch den abgegebenen Ausweis zurück verlangen!! Hab ich nicht getan....und muss mir nun per Post zurück geschickt werden. Gut, dass wir an den Grenzen nicht kontrolliert wurden. DAS wäre eine ziemlich lange Erklärung meinerseits geworden)
Bald geht's nach links und "I Fornelli" sind erreicht, eine Stelle, die häufig als Schlüsselstelle genannt wird.
Und hier sieht es nun wie folgt aus: es gibt drei Möglichkeiten. Die gelben Markierungen leiten ein kleingriffiges, vielleicht drei Meter hohes Wandl hinauf (schätzungsweise II+). Alte orangene Markierungen leiten ausgesetzt einige Meter nach rechts, wo man in einem Winkel leichter hinaufkommt (II-). Hier ist der Fels allerdings nicht ganz so zuverlässig und der Ausstieg oben ist schotterig. Eine dritte Möglichkeit besteht noch weiter rechts, wo man in einer steilen Schuttrinne hinaufsteigen und oben nach links zur Hauptroute zurückqueren kann. Letzteres ist allerdings nur bei guter Schneelage zu empfehlen, und ansonsten vermutlich ziemlich mühsam. Wir haben im Auf- wie im Abstieg die mittlere Variante genommen, sind die sogar beide vorwärts abgeklettert und gut damit gefahren.
Die gelben Markierungen weisen nun im Zickzack durch festen Fels weiter hinauf, bevor die Route deutlich nach links zieht. In diesem Bereich hatten wir viele Gehpassagen. Dennoch macht man ordentlich Höhenmeter, die immerhin 3241 Meter hohe Punta Barracco, ein Nebengipfel, der das Bivacco Andreotti noch weit überragt hatte, ist bald sehr weit unten.
Auch von einem deutlichen Absatz oberhalb einer Kanzel zieht sich die Route noch weiter nach links hinauf. Es folgt der mittlere Wandteil, der mit den schwierigsten Kletterstellen (bis II+) aufwartet. Das Gehgelände wird hier immer wieder von Felsstufen unterbrochen, die nicht umgehbar sind. Drei, vier davon können dabei schon Zweifel wecken, ob man die später mit wohligen Gefühlen abklettern wird.
Wir haben auf der gesamten Route nur zwei eingerichtete Abseilstellen gesehen, abgesehen davon müsste man am Fels sichern.
Hinter einer dieser Stellen zieht die markierte Route eine Felsrippe hinauf, wir (und alle anderen) umgingen das allerdings rechts über ein steiles Firnfeld. Wir verließen es weiter oben nach links, wo es eine enge Verschneidung hinaufgeht. Links eine griffarme Platte (allerdings) mit zwei, drei guten Griffen genau da, wo man sie braucht), rechts eine Wand, dazwischen ein Riss mit guten Stufen (II). Weiter geht's im nun längst gewohnten Wechsel von Geh- und Kletterpassagen.
Schon länger blies der Wind kräftig in die Wand, inzwischen so heftig, dass uns die Böen immer wieder ins Wanken brachten. Es galt nun, sicher zu gehen, zu stehen, und, falls wir es bis zu Gipfel schaffen würden, nicht allzu lange oben zu bleiben.
Eine Viertelstunde später sieht man über sich die markante Felsnadel "Testa dell' Aquila". Auf die hält die Route nun zu, und ab hier wird es spürbar leichter (bis zum Gipfel nur noch Einserstellen). Nach einer noch einmal ausgesetzten Rinnenquerung unter der Testa dell' Aquila hinüber zum Ostgrat folgt man diesem, und wenn man schließlich die Testa dell' Aquila erreicht hat, sind es nur noch gute zehn Minuten zum Gipfel des Monviso (3841 m).
Auch von einem deutlichen Absatz oberhalb einer Kanzel zieht sich die Route noch weiter nach links hinauf. Es folgt der mittlere Wandteil, der mit den schwierigsten Kletterstellen (bis II+) aufwartet. Das Gehgelände wird hier immer wieder von Felsstufen unterbrochen, die nicht umgehbar sind. Drei, vier davon können dabei schon Zweifel wecken, ob man die später mit wohligen Gefühlen abklettern wird.
Wir haben auf der gesamten Route nur zwei eingerichtete Abseilstellen gesehen, abgesehen davon müsste man am Fels sichern.
Hinter einer dieser Stellen zieht die markierte Route eine Felsrippe hinauf, wir (und alle anderen) umgingen das allerdings rechts über ein steiles Firnfeld. Wir verließen es weiter oben nach links, wo es eine enge Verschneidung hinaufgeht. Links eine griffarme Platte (allerdings) mit zwei, drei guten Griffen genau da, wo man sie braucht), rechts eine Wand, dazwischen ein Riss mit guten Stufen (II). Weiter geht's im nun längst gewohnten Wechsel von Geh- und Kletterpassagen.
Schon länger blies der Wind kräftig in die Wand, inzwischen so heftig, dass uns die Böen immer wieder ins Wanken brachten. Es galt nun, sicher zu gehen, zu stehen, und, falls wir es bis zu Gipfel schaffen würden, nicht allzu lange oben zu bleiben.
Eine Viertelstunde später sieht man über sich die markante Felsnadel "Testa dell' Aquila". Auf die hält die Route nun zu, und ab hier wird es spürbar leichter (bis zum Gipfel nur noch Einserstellen). Nach einer noch einmal ausgesetzten Rinnenquerung unter der Testa dell' Aquila hinüber zum Ostgrat folgt man diesem, und wenn man schließlich die Testa dell' Aquila erreicht hat, sind es nur noch gute zehn Minuten zum Gipfel des Monviso (3841 m).
Bivacco Andreotti - Monviso: markierte Kletterroute, T5/II, 2:15h
Die Rundsicht hier oben ist atemberaubend. Der Viso überragt so ziemlich alles in seiner Umgebung um 800 Meter, er ist der südlichste Gipfel über 3500 Metern in den Alpen und der nächsthöhere Berg ist 60 Kilometer entfernt. Freier kann eine Sicht kaum sein. Der Alpenbogen zeigt sich hier als echter Bogen, vom Südwesten über den Westen und den Norden bis zum Nordosten. In südöstlicher Richtung zeigen sich dabei für uns Nordalpine wenig bekannte, aber doch markante Gipfel, wie der Monte Mongioie, die Roche de l'Abisse, der Mont Gélas und die Argentera. Markant sind die näher gelegenen Gipfel Monte Chersogno und Pelvo d'Elva. Weiter Richtung Westen ragen nur Mont Pelat und Le Cimet am Horizont über die 3000-Meter-Grenze. Direkt im Südwesten ist die Tête de l'Estrop markant und die Aiguille de Chambeyron.
An klaren Tagen soll ein Stück weiter rechts sogar der Mont Ventoux zu sehen sein - aber wann hat man hier schon klare Tage. Viel näher sind die Pics de la Font Sancte oder im Westen der Mourre Froid.
Je weiter man Richtung Nordwesten blickt, umso bekannter werden die Namen. Da ist der Sirac, die Bans, L'Ailefroide, und mit dem 60 Kilometer entfernten Pelvoux auch der nächstgelegene höhere Gipfel. Es folgen Barre des Ecrins und La Meije. Den Norden markieren Mont Blanc und die Grandes Jorasses. Davor die Rocciamelone und der Monte Orsiera. Viel näher und mehr oder weniger direkt unter dem Monviso die kleinen 3000er, die wir in den Vortagen bestiegen hatten: Punta Udine, Punta Venezia, Monte Granero und Monte Meidassa.
Aber damit nicht genug! Weiter geht's mit dem Grand Combin, der Grivola, dem Gran Paradiso, Dent Blanche, Dent d'Hérens, Matterhorn, Breithorn, Dom, Castor und der Dufourspitze. Danach.... Italien! Mit der Poebene, die oft unter den Wolken verborgen ist. Selbst markante Erhebungen wie die Superga oder di Rocca di Cavour haben wir nicht gesehen.
Und dann machten wir uns an den Abstieg, über genau die gleiche Route. Wegfindung kein Problem, wir hatten ja unsere Spur, und die gelben Markierungen sind von oben auch gut zu sehen. Abseilen mussten wir an keiner Stelle, wir sind alles abgeklettert, und die meisten Stellen, die uns im Aufstieg schwierig vorkamen, waren im Abstieg sogar einfacher. Viel schneller als im Aufstieg waren wir dabei aber nicht, auch wenn es tatsächlich selten mal ausgesetzt ist, ist über die gesamte Route hinweg Vorsicht angesagt. Zwei Stunden, nachdem wir den Gipfel verlassen hatten, waren wir wieder am Bivacco Andreotti (3225 m).
Monviso - Bivacco Andreotti: markierte Kletterroute, T5/II, 2:00h
Und auch weiterhin folgten wir unserer Aufstiegsroute, zunächst durch das riesige Blockfeld hinüber zum Passo delle Sagnette (2991 m)...
Bivacco Andreotti - Passo delle Sagnette : gut markierter Ab-, dann Anstieg durch Blockhalden, T4, 1h
...und schließlich durch den Klettersteig Via Attrezzata Colle Sagnette, am Lago Grande di Viso (2590 m) vorbei zum Rifugio Quintino Sella (2640 m).
Passo delle Sagnette - Rifugio Quintino Sella: markierter Wanderweg (T3) und Klettersteig (B)/leichte Kletterei II, 1h
Besonderheit: Man zahlt erst, wenn man vom Monviso zurück ist. Ein Zeichen des Vertrauens, ja, aber auch eine gute Möglichkeit, festzustellen, ob alle Bergsteiger unversehrt wieder zurückkehren. Wir verabschiedeten uns ebenso herzlich von der Hüttencrew, wie wir am Vortag aufgenommen worden waren, und machten uns schließlich auf den Rückweg, unserem Aufstiegsweg vom Vortag folgend.
Es ging in knapp zehn Minuten hinüber zum Colle del Viso (2650 m), und durch den Nieselregen in den zunehmend dichten Wolken über nassen Fels hinunter zum Lago Chiaretto (2261 m), weiter hinunter zum Lago Fiorenza (2153 m) und schließlich an der Sorgente del Po (2030 m) vorbei zurück zum Parkplatz am Pian del Re (2020 m).
(WoPo: während DIESER fluffigen Nieselregen-Abstiegswanderung, wo es von Minute zu Minute immer düsterer, regenerischer und nasser wurde, kam irgendwann der Gedanke, WIE wir uns wohl jetzt fühlen würden, hätten wir heute den Gipfel des Monviso nicht geschafft.... Glaubt mir: bei DEM Wetter war DAS ein Schei..Gedanke und wurde auch ganz schnell wieder von meiner Festplatte gelöscht)
Hier hatten wir am Vortag unser Auto geparkt. Ein mittelgroßer Parkplatz, Ideal als Ausgangspunkt für Wanderungen, Bergtouren und Klettereien. Pauschalpreis: 10 Euro pro Tag. Man kann auch Tickets für mehrere Tage kaufen. Es gibt einen Parkscheinautomaten, der Bargeld nimmt, und kein Rückgeld gibt.
Rifugio Quintino Sella - Pian del Re: markierter Wanderweg (T3), 2h
Mein Fazit:
Eine fantastische Tour, eine Traumtour, seit ich diesen Berg vor neun Jahren zum ersten Mal sah. Ich glaube, ich war noch nie auf einem Gipfel so emotional wie auf diesem.
Einen Dank an den großartigen

Eine Widmung geht - natürlich - an

Eine weitere geht an meine Mutter, die an diesem Tag Geburtstag hatte (und keine Ahnung davon, was ich an diesem Tag trieb). Top of the World, Ma! Und eine an meinen Vater, der diesen Bericht gerne gelesen hätte.
Ein Dank an Luis, der in den letzten Wochen fleißig mit mit trainiert hat, sowohl die Höhenmeter als auch die Kletterei. Es hat sich ausgezahlt.
Und den größten Dank an die

Und schließlich noch einen Gruß an Michael, der diese Gegend so sehr liebt. Du weißt, wer du bist.
WoPos Fazit:
Wer nach SOLCH ein "Nix(o)n" Fazit selbst an der Reihe ist, der weiß was ne Ar...karte ist :-) Da fehlen einem die Worte... mindestens.
Keine Worte fehlten mir in dieser Woche immer dann, wenn ich in meinen (un)geliebten Schotter- und Schuttregionen kam. Da war ich weder herzlich, noch ruhig. Aber DAS ist ein anderes Thema und gehört hier womöglich gar nicht hin. (ist aber nu geschrieben... und lösch ich auch nicht mehr)
Der schönste Moment diese Woche war am Gipfel des Monviso die emotionale Seite des guten Nix, also Nik`s zu sehen. Ein fettes Merci vielmal DAFÜR!
Wer mit Nik auf Tour geht, der sollte immer mit kleinen zusätzlichen Überraschungen leben können bzw. spontane Verlängerungen mögen. Da wird gerne mal noch ein Grätchen zusätzlich bestiegen, oder ein weiterer Gipfel in die Tour mit aufgenommen.
Schön, dass ich auch DAS miterleben durfte. :-))
Also, lieber NIK, hier und JETZT: ein fettes Dankeschön fürs Planen, Dazuplanen, fürs Fahren, fürs Organisieren diverser Unterkünfte.... und fürs Kochen!! Wie DU diese Soßen gezaubert hast... ein Traum!! .-)
Und falls die gute

Und falls der gute Roger DIES lesen sollte: weiterhin GUTE Besserung. Das wir 2025 auch mal wieder was zusammen unternehmen können!
Ausrüstung:
Was man am Viso braucht, variiert stark mit den Bedingungen. Der Gipfel ist höher als der Großglockner, aber kein Gletscherberg. Bei perfekten Bedingungen (aber auch an unserem Gipfeltag) gehen die Leute mit Halbschuhen dort hinauf, wir benötigten Steigeisen, und an wieder anderen Tagen braucht man einen Pickel. Außerdem hatten wir Stecken dabei und ein 30m-Seil, das wir aber nicht benutzt haben.
Tourengänger:
WoPo1961,
Nik Brückner


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (27)