Punta Venezia - Punta Udine - 3000er am Schweinecouloir
Unternehmen Monviso '24!
WoPo1961 und ich waren nach Crissolo gekommen, um diesen faszinierenden Berg zu besteigen. Den "König aus Stein", wie man den höchsten Cottischen dort nennt. zuvor standen allerdings erst einmal ein paar Eingehtouren auf dem Programm.
Am Tag nach unserer Tour auf die Dreitausender Meidassa und Granero wollten wir eigentlich nur eine kurze Tour auf die Punta Roma machen. Für den Nachmittag war Regen angesagt. Falls der aber später kommen sollte als angesagt, wären vielleicht noch einmal zwei Dreitausender möglich, die schwierigeren Punta Venezia und Punta Udine. Und dann eventuell die Punta Roma noch dranhängen? Vielleicht an einer Kette? Als Enchainement? Three's "Chains" verfolgte mich den ganzen Tag lang... Wie dem auch sei: wir mussten flexibel sein.

Am Tag nach unserer Tour auf die Dreitausender Meidassa und Granero wollten wir eigentlich nur eine kurze Tour auf die Punta Roma machen. Für den Nachmittag war Regen angesagt. Falls der aber später kommen sollte als angesagt, wären vielleicht noch einmal zwei Dreitausender möglich, die schwierigeren Punta Venezia und Punta Udine. Und dann eventuell die Punta Roma noch dranhängen? Vielleicht an einer Kette? Als Enchainement? Three's "Chains" verfolgte mich den ganzen Tag lang... Wie dem auch sei: wir mussten flexibel sein.
(WoPo: Der Nik war übrigens schon auf der Anfahrt zum Parkplatz flexibel!! Es lief heute keine italienische Popmusik. Und auch kein Ricchi e Poveri!! Was können doch Tourentage auch herrlich beginnen)
Wir starteten auch diese zweite Tour in dieser wunderschönen Gegend am Pian del Re (2020 m).
Hier hat es einen mittelgroßen Parkplatz, ideal für Wanderungen, Bergtouren und Klettereien. Pauschalpreis: 10 Euro pro Tag. Es gibt einen Parkscheinautomaten, der Bargeld nimmt, und kein Rückgeld gibt.
Viele Wege starten hier. Wir liefen zunächst hinüber zur Poquelle, Sorgente del Po (2030 m).
(WoPo: Stimmt! Das Motto lautete kurzfristig: besser am Ar... als IM Ar....)
Der Po ist der längste Fluss Italiens. Er fließt von den Cottischen Alpen aus ostwärts durch Norditalien.Die Länge des Flusses beträgt entweder 652 km oder 682 km, wenn die Maira, ein Nebenfluss am rechten Ufer, miteinbezogen wird.
Die Quellgewässer des Po werden von einer Quelle gebildet, die aus einem steinigen Hügelhang am Pian del Re sickert, einem flachen Ort am Ende des Val Po unter der Nordwestwand des Monviso. Der Po verläuft dann entlang des 45. Breitengrads nach Norden, bevor er in einem Delta endet, das in die Adria in der Nähe von Venedig ragt.
Dahinter führt ein verwachsener und nicht gut markierter, aber dennoch leicht zu verfolgender Weg hinauf zu einem Wasserfall, und auf dessen anderer Seite weiter zu dem herrlich gelegenen Lago superiore di Viso (2350 m). Ein wunderschöner See, dessen Ostufer wir nun Richtung Süden folgten.
Und Richtung Sonne. Das Wetter schien vorerst zu halten, und wir beschlossen, die Punta Roma zu verschieben und stattdessen Punta Venezia und Punta Udine in Angriff zu nehmen.
Von da an hielten wir uns an Abzweigen stets rechts, den kürzesten Zugang zum Rifugio Giacoletti (2741 m) wählend.
Pian del Re - Rifugio Giacoletti: markierte Wanderwege, T2, 2h
Hier beginnt der Spaß. Mit dem Schweinecouloir. Yep, das heißt tatsächlich so. Couloir del Porco. Dort geht's hinter der Hütte hinauf. Zunächst überquert man Restschnee und groben Schutt, dann beginnt an einem großen roten Punkt der klettersteigähnlich versicherte Anstieg im Fels. Zunächst eine kleine Rippe hinauf, dann weiter zu den Ketten in der rechten Flanke.
Die klug gewählte Route zieht nun steil hinauf durch - bedenkt man den Namen dieser Rinne - überraschend guten Fels. Sie ist weitgehend mit Ketten gesichert, ein Klettersteigset ist im Zweifel keine schlechte Idee.
Dahinter führt ein verwachsener und nicht gut markierter, aber dennoch leicht zu verfolgender Weg hinauf zu einem Wasserfall, und auf dessen anderer Seite weiter zu dem herrlich gelegenen Lago superiore di Viso (2350 m). Ein wunderschöner See, dessen Ostufer wir nun Richtung Süden folgten.
Und Richtung Sonne. Das Wetter schien vorerst zu halten, und wir beschlossen, die Punta Roma zu verschieben und stattdessen Punta Venezia und Punta Udine in Angriff zu nehmen.
Von da an hielten wir uns an Abzweigen stets rechts, den kürzesten Zugang zum Rifugio Giacoletti (2741 m) wählend.
Pian del Re - Rifugio Giacoletti: markierte Wanderwege, T2, 2h
Hier beginnt der Spaß. Mit dem Schweinecouloir. Yep, das heißt tatsächlich so. Couloir del Porco. Dort geht's hinter der Hütte hinauf. Zunächst überquert man Restschnee und groben Schutt, dann beginnt an einem großen roten Punkt der klettersteigähnlich versicherte Anstieg im Fels. Zunächst eine kleine Rippe hinauf, dann weiter zu den Ketten in der rechten Flanke.
Die klug gewählte Route zieht nun steil hinauf durch - bedenkt man den Namen dieser Rinne - überraschend guten Fels. Sie ist weitgehend mit Ketten gesichert, ein Klettersteigset ist im Zweifel keine schlechte Idee.
(WoPo: So manches Schotter Couloir hab ich schon genau SO genannt. Und ausgerechnet DAS Couloir mit festen Fels und klettersteigähnlichen Versicherungen bekommt ganz offiziell DIESE Bezeichnung. Ein großes Rätsel für mich... und keins für die Menschheit)
Es geht zunächst leicht rechts haltend bergan, dann führt die Route nach links zu ersten Klammern, die in einer Verschneidung immer genau dort angebracht sind, wo natürliche Tritte und Griffe im Fels sind. Dahinter geht's nach rechts zu einer plattigen Stufe, wo man die nächsten Klammern aber nun wirklich braucht. Ein metallenes Geländer führt danach kurz nach rechts und weiter oben gleich wieder nach links weiter. Die nächste Kette, dann geht's wieder Klammern hinauf. Es folgt eine ausgesetzte Passage, an der man sich gut auf die Ketten verlassen muss, während schräg abfallende Platten gequert werden. Es folgt eine schmale Rinne und darüber im plattigen Fels weitere Klammern. Schließlich wird es einfacher: die letzten Ketten führen nun weniger steil in das Joch zwischen Punta Udine (links) und Punta Venezia (rechts), eine Variante rechts ist dabei schwieriger als die Alternative geradeaus. Dann ist das Col du Couloir du Porc (2919 m) erreicht.
Rifugio Giacoletti - Col du Couloir du Porc: klettersteigähnlich (B) versicherter Steig (T4), 40 Minuten
Neblig war es hier! Die Aussicht auf Aussicht, die wir während des sonnigen Aufstiegs hatten, löste sich hier heroben in Nebelschwaden auf. Dennoch wollten wir unsere beiden Dreitausender haben. Zuerst ging's nach rechts, auf die Punta Venezia. Dort war uns nämlich noch mehr Kletterei versprochen worden.
Tatsächlich führt der Weg auf die Punta Venezia die meiste Zeit durch blockiges Gehgelände. Gelbe Markierungen sorgen für die Ori, viel falsch machen kann man nicht. Ein paar Stufen an einer flachen Felsrippe sind zu überwinden, als Kletterstellen können die aber nicht zählen. Dann ist, schon hoch oben am Grat, das Bivacco Punta Venezia (3080 m) erreicht.
Und hier beginnt dann doch noch die Kletterei. Nach einer ausgesetzten Querung hoch oben in der Ostflanke steigt man zu dem ca. 6, 8 Meter hohen Gipfelblock hinauf, der dann auf einem schmalen Band und durch einen engen Spalt erklettert wird. Dann ist der höchste Punkt der Punta Venezia (3095 m) erreicht.
Kalt war's hier, und neblig dazu. Normalerweise sieht man vom Gipfel aus den Alpenbogen, und zwar als echten Bogen, vom Nordosten über den Norden und den Westen bis zum Südwesten. Das beginnt mit dem Monte Rosa, mit Vincent-Pyramide, Dufourspitze, Liskamm, Pollux und Breithorn. Links davon folgen Dom, Matterhorn, Dent d'Hérens, Gran Paradiso und die Grivola. Näher schon der Monte Orsiera und die Rocciamelone. Noch viel näher die am Vortag bestiegenen Monte Granero und Monte Meidassa.
Den Norden markieren Mont Blanc und die Grandes Jorasses. Es folgen zahllose Gipfel im Nordwesten, darunter markant die Punta Rognosa, Aiguille de Scolette, Bric Froid und Grand Glaiza. Nochmal höher: La Meije, Barre des Ecrins, Pelvoux, L'Ailefroide und der Sirac.
Im Westen erhebt sich dann die nahe Crête de la Taillante, im Südwesten der Asti. Dahinter: Bric de Rubren und Mont de Salsa. Und dann schwingt sich die Kette, zu der auch die Punta Venezia zählt, langsam zum König der Cottischen Alpen auf, den alles überragenden Monviso. Jenseits davon: Italien! Mit der Poebene, die oft unter den Wolken verborgen ist - so auch an diesem Tag. Schade.
(WoPo: immer wieder bewundernswert WIE der Nik Aussichten beschreiben kann, die wir gar nicht genießen konnten, weil der nette Herr Nebel alles verschluckt.)
Service für andere Hikr, WoPo! Mach ich doch gern.
Wir kletterten dieselbe Stelle wieder ab und kehrten zum Col du Couloir du Porc (2919 m) zurück.
Col du Couloir du Porc - Punta Venezia - Col du Couloir du Porc: markierte Route durch eine Schutthalde (T3), am Gipfel T5 und kurze Kletterei (II), 45 Minuten
Noch hielt es trocken, und wir beschlossen, die Punta Udine, einen weiteren Dreitausender, noch mitzunehmen. Auch hier führt ein gut markierter Weg hinauf. An ein paar Rippen kann man dann Einserstellen sehen, das muss man aber nicht. An der Punta Udine (3022 m) hatten wir dann die gleiche Aussicht wie auf der Punta Venezia - keine.
Zurück im Col du Couloir du Porc (2919 m) fing es dann just vor dem schwierigsten Teil, dem Abstieg durch das Couloir del Porco, zu regnen an.
Col du Couloir du Porc - Punta Udine - Col du Couloir du Porc: markierte Route durch eine Schutthalde (T3), meist nur optionale Einserstellen, 20 Minuten
Wir stiegen nun also nun im leichten Regen vorsichtig hinunter zum Rifugio Giacoletti (2741 m).
Col du Couloir du Porc - Rifugio Giacoletti: klettersteigähnlich (B) versicherter Steig (T4), 30 Minuten
Wo es dann wieder nachließ. Hoffnung auf die Punta Roma keimte auf, einen weiteren Dreitausender in der gleichen Kette, die wurden aber durch noch einmal stärkeren Regen kaputtgemacht, gerade am Abzweig zum Gipfel. Und so stiegen wir ohne Hattrick zum Lago superiore di Viso (2350 m) wieder ab.
Wo wir dann aber doch noch eine kleine Variante einbauten: an einem kleinen namenlosen Tümpel vorbei wanderten wir nach rechts hinüber zum Lago Lausetto (2324 m), und von dort aus über den mittlerweile ziemlich rutschigen Weg hinunter zum Lago Fiorenza (2153 m). Eine richtige Seentour machten wir da! Am Nordende dieses noch einmal wunderschön gelegenen Sees ging es schließlich hinunter zur Poquelle (2030 m) und zum Pian del Re (2020 m), wo wir erneut im Rifugio Pian del Re (2024 m) einkehrten. Ziemlich durchnässt dieses Mal...
Rifugio Giacoletti - Pian del Re: markierte Wanderwege, T2, 2h
Niks Fazit:
Wunderbare Tour, und durch den dooch größeren Weganteil ü3000 sowie den schönen Klettersteig eine perfekte Eingehtour für den Monviso. Allerdings machte uns das Wetter Sorgen: Für den nachsten Tag war die Schüttung angesagt, sprich: Neuschnee am Monviso. Unsere Zweifel, dass wir unser eigentliches Vorhaben würden durchführen können, wuchsen...
WoPos Fazit:
Meine Erinnerungen an DIESE Tour können unterschiedlicher nicht sein. Hier die tolle Stimmung am Lago Superiore di Viso, Dort der Regen bzw. die Nässe beim Abstieg und das (Aus-) Rutschen auf den Steinen.
Das Schweinecouloir, welches man so herrlich rauf und runter kraxeln kann und die Nullsicht von der Punta Venezia bzw. Punta Udine. Der kurze, aber schöne Blick auf den Monviso, auf dem (noch!!) kein oder nur sehr wenig Schnee lag und auf der anderen Seite die kommenden Regenstunden, die möglicherweise unser Monviso-Unternehmen zum Scheitern bringen könnte.
Schade, dass die Punta Roma dann doch noch ins Wasser fiel... aaaber besser DIE Tour, als wir! Und damit hab ich DIESES Fazit dann doch noch zu einem positiven Ende gebracht.
....tja, und nach einem verregneten Pausentag in Crissolo nahmen wir dann unseren Versuch, auf den Monviso zu kommen, doch noch in Angriff.
Col du Couloir du Porc - Punta Udine - Col du Couloir du Porc: markierte Route durch eine Schutthalde (T3), meist nur optionale Einserstellen, 20 Minuten
Wir stiegen nun also nun im leichten Regen vorsichtig hinunter zum Rifugio Giacoletti (2741 m).
Col du Couloir du Porc - Rifugio Giacoletti: klettersteigähnlich (B) versicherter Steig (T4), 30 Minuten
Wo es dann wieder nachließ. Hoffnung auf die Punta Roma keimte auf, einen weiteren Dreitausender in der gleichen Kette, die wurden aber durch noch einmal stärkeren Regen kaputtgemacht, gerade am Abzweig zum Gipfel. Und so stiegen wir ohne Hattrick zum Lago superiore di Viso (2350 m) wieder ab.
Wo wir dann aber doch noch eine kleine Variante einbauten: an einem kleinen namenlosen Tümpel vorbei wanderten wir nach rechts hinüber zum Lago Lausetto (2324 m), und von dort aus über den mittlerweile ziemlich rutschigen Weg hinunter zum Lago Fiorenza (2153 m). Eine richtige Seentour machten wir da! Am Nordende dieses noch einmal wunderschön gelegenen Sees ging es schließlich hinunter zur Poquelle (2030 m) und zum Pian del Re (2020 m), wo wir erneut im Rifugio Pian del Re (2024 m) einkehrten. Ziemlich durchnässt dieses Mal...
Rifugio Giacoletti - Pian del Re: markierte Wanderwege, T2, 2h
Niks Fazit:
Wunderbare Tour, und durch den dooch größeren Weganteil ü3000 sowie den schönen Klettersteig eine perfekte Eingehtour für den Monviso. Allerdings machte uns das Wetter Sorgen: Für den nachsten Tag war die Schüttung angesagt, sprich: Neuschnee am Monviso. Unsere Zweifel, dass wir unser eigentliches Vorhaben würden durchführen können, wuchsen...
WoPos Fazit:
Meine Erinnerungen an DIESE Tour können unterschiedlicher nicht sein. Hier die tolle Stimmung am Lago Superiore di Viso, Dort der Regen bzw. die Nässe beim Abstieg und das (Aus-) Rutschen auf den Steinen.
Das Schweinecouloir, welches man so herrlich rauf und runter kraxeln kann und die Nullsicht von der Punta Venezia bzw. Punta Udine. Der kurze, aber schöne Blick auf den Monviso, auf dem (noch!!) kein oder nur sehr wenig Schnee lag und auf der anderen Seite die kommenden Regenstunden, die möglicherweise unser Monviso-Unternehmen zum Scheitern bringen könnte.
Schade, dass die Punta Roma dann doch noch ins Wasser fiel... aaaber besser DIE Tour, als wir! Und damit hab ich DIESES Fazit dann doch noch zu einem positiven Ende gebracht.
....tja, und nach einem verregneten Pausentag in Crissolo nahmen wir dann unseren Versuch, auf den Monviso zu kommen, doch noch in Angriff.
Tourengänger:
WoPo1961,
Nik Brückner


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