Rhone X, Salgesch bis St-Léonard

Das war nicht nur eine Flusswanderung, sondern zugleich auch eine veritable Winterwanderung. Ich war echt überrascht ob dem vielen Schnee, der in dieser Gegend zu sehen war. Schon auf dem Weg vom Bahnhof Salgesch hinunter zur Rhone fielen die vielen Rebberge an den Hängen auf. Unten fand ich auf dem offiziellen Wanderweg einen schmalen Pfad, auf dem schon etliche Fussgänger gegangen sind. Nur von der Rhone war noch nicht viel zu sehen, da sie auf diesem Streckenabschnitt in etliche Arme verzweigt ist. Das Wetter war noch etwas bewölkt. Allerdings tagsüber wurde es immer sonniger und die Wolken kamen erst gegen Abend wieder. So gelangte ich ins Gebiet von Sierre. Hier wechselt auch der Name des Fluss von "Rotten" zu "Le Rhône". Wir sind ja jetzt im französischsprechenden Teil des Wallis. An markanten Felsen vorbei geht ein Weg, der ist allerdings gesperrt. Weil es schon Spuren hatte, habe ich mich nicht an dieses Verbot gehalten. Es war mir schon etwas mulmig, da ununterbrochen kleine Steine aus der Felswand herunterfielen. Zum Glück ist nichts grösseres heruntergekommen. Auf Fotos habe ich da verzichtet, weil ich möglichst rasch aus der Gefahrenzone herauskommen wollte. Da es schon beinahe Mittag ist, möchte ich in Chippis etwas essen. Dummerweise bin ich in ein Restaurant gelangt, in dem es keine Essen gibt. So gebe ich mich zufrieden mit einem Päcklein Pommes Chips. Zu meiner Überraschung bringt mir die Serviertochter noch ein kleines Plättchen mit Brot und Trockenfleisch und das erst noch gratis. So gehe ich auf einem guten Weg am linken Flussufer weiter in Richtung Sion. Auf meiner Karte sind bei Granges Postautohaltestellen eingezeichnet. Ich hätte da die Tour wahrscheinlich unterbrochen. Als ich jedoch sah, dass die Wartzeit für das nächste Auto beinahe 3 Stunden beträgt, verlängerte ich die Tour, um den Bahnhof St-Léonard zu erreichen. Um nicht bis zur nächsten Brücke gehen zu müssen, wählte ich diesmal die rechte Seite der Rhone. Das war kein guter Entschluss. Anfänglich gab es noch einige Spuren im Tiefschnee, dann war Ende. Nur noch tiefer schwerer Schnee, bei jedem Schritt bin ich tief eingesunken und musste meinen Schuh wieder hinausziehen, um den nächsten Schritt zu machen. Die Strecke erschien mir endlos, doch ich erreichte trotzdem den Bahnhof St-Léonard. Da ich jetzt auf der Strasse gehen konnte, glaubte ich beinahe zu fliegen.  

PS: Gerne hätte ich einen Wegpunkt von St-Léonard eingefügt, doch ist mir dies wieder einmal nicht gelungen.

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