Von Dörrenbach auf die Hohe Derst
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Im April war ich schon einmal auf der Hohen Derst gewesen, von der Rückseite, nun wollte ich den Berg von Osten noch einmal besteigen. Dörrenbach ist dafür der perfekte Ausgangspunkt, ein hübscher Ort, abseits des Trubel in einem Tal zu Füßen der Hohen Derst gelegen. Ich legte "No Hill For A Climber" von Neal Morse & The Resonance ein, und düste hinunter nach Dörrenbach.
Los ging's in Dörrenbach (290 m), einem ausnehmend hübschen, verwunschenen Örtchen in einem Tal nahe der französischen Grenze. Und da gibt es schon am Beginn der Tour die ersten Highlights zu sehen.
Nummer eins: das Rathaus Dörrenbachs. Ein Renaissance-Fachwerkbau, an einem kleinen Platz mitten im Ort. Das 1590 und 1591 errichtete Gebäude gehört - sagt man - zu den schönsten Bauwerken der Pfalz. Das Erdgeschoss mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird. Unter einem der Fenster in dieser Wand befinden sich ein Wappen und das Zunftzeichen der Bäcker mit der Jahreszahl 1590. Im Mauerwerk des Erdgeschosses zeigt ein weiteres Wappen die gleiche Jahreszahl. Und an der Nordseite des Rathauses führt eine überdachte Außentreppe zum ersten Obergeschoss. Sie endet in einem verzierten Vorhaus mit Satteldach. Über der Tür steht die Inschrift: PAX INTRANTIBUS 1590 („Friede den Eintretenden“).
Los ging's in Dörrenbach (290 m), einem ausnehmend hübschen, verwunschenen Örtchen in einem Tal nahe der französischen Grenze. Und da gibt es schon am Beginn der Tour die ersten Highlights zu sehen.
Nummer eins: das Rathaus Dörrenbachs. Ein Renaissance-Fachwerkbau, an einem kleinen Platz mitten im Ort. Das 1590 und 1591 errichtete Gebäude gehört - sagt man - zu den schönsten Bauwerken der Pfalz. Das Erdgeschoss mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird. Unter einem der Fenster in dieser Wand befinden sich ein Wappen und das Zunftzeichen der Bäcker mit der Jahreszahl 1590. Im Mauerwerk des Erdgeschosses zeigt ein weiteres Wappen die gleiche Jahreszahl. Und an der Nordseite des Rathauses führt eine überdachte Außentreppe zum ersten Obergeschoss. Sie endet in einem verzierten Vorhaus mit Satteldach. Über der Tür steht die Inschrift: PAX INTRANTIBUS 1590 („Friede den Eintretenden“).
Na, das ist doch nett. Und gleich direkt daneben erhebt sich schon das nächste Highlight: die Kirche St. Martin, eine von ganz wenigen erhaltenen Wehrkirchen.
Ihre ältesten Teile stammen noch aus der Zeit um 1300. Der Chorturm zum Beispiel entstand in dieser Zeit. Über dem Chorraum wölbt sich nach das frühgotische Kreuzrippengewölbe von damals.
Der Chor ist mit Gemälden aus dem 14. und 15. Jahrhundert ausgestattet. Im Zuge einer Restaurierung im Jahr 1953 wurden sie wieder sichtbar gemacht.
Die restlichen Kirchenteile kamen erst in den Folgejahrhunderten hinzu. Die Kirche wurde um 1510 erweitert, wiederholt zerstört und wieder aufgebaut. Das spitzbogige Portal ist aus dem 16. Jahrhundert. Seit der Verfügung des französischen Intendanten vom 21. Dezember 1684 ist St. Martin eine Simultankirche, sie dient also beiden Konfessionen als Gotteshaus.
Die Wehrhaftigkeit der Anlage kommt in den bis zu zwei Meter starken Mauern und in der Befestigung des gesamten Friedhofgeländes zum Ausdruck. Vier Türme schützen die vier Ecken der Anlage, in einem davon ist eine Eiserne Jungfrau zu besichtigen...
Eine tolle Anlage, für die allein man ein bisschen Zeit mitbringen sollte. Jetzt aber: wandern. Ich lief den Kirchgraben hinauf, direkt an der Ostmauer der Anlage entlang, stieg dort eine Treppe hinauf und bog oben nach links, der Nordmauer folgend. Von hier aus hat man nochmal einen tollen Blick auf die Gesamtanlage. Dann nach rechts, und gleich die Schulstraße weiter hinauf zum Johannesbrunnen. Hier halbrechts bis zum Abzweig des Gerstbornwegs. Auf diesem ging es in den Wald hinein. Hier wandte ich mich nach links und nahm gleich danach den ersten Abzweig hinauf zur Kolmerbergkapelle (344 m).
Nächstes Highlight: Die Wallfahrtskapelle "Unsere Liebe Frau vom Kolmerberg", die zu den bekanntesten und beliebtesten Wallfahrtskirchen der südlichen Pfalz zählt. Ziel der Wallfahrer bis heute: ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes Mutter-Gottes-Gnadenbild.
Schon mit ihrer Ersterwähnung 1470 weiß man von Wallfahrten. Damals befand sich hier auch ein kleines klösterliches Anwesen. Dieses musste 1531 im Zuge der Reformation aufgegeben werden, und auch die Wallfahrten entfielen. 1602 ordnete dann Herzog Johann I. von Pfalz-Zweibrücken den Abriss an. Der Chor der Kirche blieb allerdings stehen. Dieser wurde 1719 der katholischen Kirche zurückgegeben, wodurch Bauarbeiten in Gang kamen. Es kamen wieder Einsiedler auf den Berg, und der Wallfahrtsbetrieb wurde erneut aufgenommen.
Im Zuge der Französischen Revolution kam es 1794 zu einer weiteren Unterbrechung. Der Einsiedler wurde vertrieben und sein Wohnhaus niedergebrannt.
Zehn Jahre später, 1804, kam mit Martin Schaaf noch einmal ein Einsiedler auf den Berg. Er war bis 1815 äußerst aktiv, vergrößerte den Kirchenraum und errichtete das heute noch existierende Wohngebäude; außerdem den Kreuzweg, das Steinkreuz und die Ölbergdarstellung. Nach ihm kam zwar kein Einsiedler mehr, aber die Wallfahrten blieben bestehen. Das Wohnhaus wurde später als Übernachtungsmöglichkeit eingerichtet.
Von 1973 bis 1975 wurde die Kapelle renoviert. Sie ist leider nicht öffentlich zugänglich. Die ehemalige Einsiedlerwohnung dient nun als Übernachtungsmöglichkeit für Jugendgruppen.
Die Wallfahrtskapelle ist der Beatae Mariae Virginis geweiht. Im Kern ein spätgotischer Saalbau, wohl aus dem 15. oder 16. Jahrhundert, wurde sie im 18. Jahrhundert nach der Rückgabe an die katholische Kirche barock überformt. Das Portal ist bezeichnet 1760. 1810 wurden die Gebäude durch Martin Schaaf erneut verändert.
Die Fachwerklause stammt wohl aus dem 16. Jahrhundert, die Ölberg-Kapelle aus 1815, die Vorhalle aus dem Jahr 1891.An der Kirche besteht noch eine klassizistische Freikanzel, bezeichnet 1904 (renoviert).
Ich hielt mich nach der B-sichtigung nordostwärts und umrundete den Kohlbrunnenberg zunächst, bevor ich ihn überschritt.
Von hier an ging es bis zum Gipfel der Hohen Derst über alles rüber - was die Wegbeschreibung hier und die -findung im Gelände recht einfach macht. Über alles rüber eben. Oder man folgt der Beschilderung des Westwallwegs.
Im Aufstieg auf den Kohlbrunnenberg (468 m) sind rechterhand schon die ersten Bunkerruinen zu sehen. Der südwestseitige Abstieg führt dann hinunter in den Sattel Am Bild (419 m). Hier befindet sich der Ritterstein Nr. 24.
„Am Bild“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen. Dieser ist ein Hinweisstein zu dem 10 Schritte nordöstlich stehenden Ritterstein Nr. 25. Die Inschrift lautet: „AM BILD“. Links darunter findet sich PWV., das Kürzel für den Pfälzerwald-Verein.
Das eigentliche Highlight ist aber natürlich das "Bild" selbst, eine alte Bildstocksäule, auf die Ritterstein 24 hinweist. Es handelt sich um eine quadratische, ca. 30 mal 30 Zentimeter starke Säule. Sie endet oben in einer kleinen Verdickung. Die Inschrift lautet: „BILD / 1756“. Die Säule ist sicherlich lange vor der Aufstellung der Rittersteine (ab 1910) entstanden und diente eine Zeit lang sicherlich als Grenzzeichen. Das war aber offensichtlich nicht ihre ursprüngliche Funktion. Seitlich ist das Christus-Monogramm IHS zu sehen, und mit etwas Fantasie lässt sich eine kleine Jahreszahl 1490 erkennen. Womöglich steht die Säule in einem Zusammenhang mit der nahen Kolmerbergkapelle. Vielleicht wurde bei Prozessionen, die an der Kapelle ihren Anfang nahmen, das Gnadenbild mitgenommen und hier an der Bildstocksäule für alle Teilnehmer sichtbar abgestellt.
Heute befindet sich hier übrigens auch die Station "Sterntaler" des Brüder Grimm Märchenwegs. Den gibt es hier nämlich auch. Wunderbarer Weg, ideal für Kinder. Wir kommen wieder.
Nächster Halt: Hänsel und Gretel.
Hier, zwischen Stall und backofen, begegnete ich Nicole und ihrer Bande, die mich nötigten, ein paar Fotos von ihnen zu machen. Kein Problem, schöne Leute geben schöne Fotos. Die Gruppe führte ihre Hunde aus - die von den Märchen herzlich wenig wissen wollten. Ich kann es ihnen verdenken. Herzliche Grüße an Euch!
Danach ging's hinauf auf den Stäffelsberg (480 m). Hier steht ein Aussichtsturm.
Der Bau des ersten Stäffelsbergturms geht zurück auf die Initiative des Lehrers Joseph Knieriemen, der 1857 nach Dörrenbach kam. Am 8. Juli 1887 wurde der Grundstein gelegt, im August war der 14 Meter hohe Turm fertiggestellt.
Der Turm entwickelte sich rasch zu einem beliebten Ausflugsziel. Jedoch zeigten sich schon zwei Jahrzehnte nach seiner Einweihung Schäden. Im Sommer 1912 wurde der Turm daher von Grund auf saniert.
Mit dem Bau des Westwalls 1938-1940 erhielt der Aussichtsturm dann eine neue Funktion: 1940 wurde der obere Teil abgetragen und mit einer befestigten Beobachtungsstelle für die Artillerie versehen. Damit stuften die Franzosen den Turm als Westwallbauwerk ein und sprengten ihn am 17.3.1947 im Zuge der Westwallbeseitigung. An seiner Stelle wurde eine einfache Schutzhütte mit einigen Bänken errichtet.
1950 gründete sich der „Heimatbund Dörrenbach e.V.". Er hatte sich unter anderem den Wiederaufbau des Stäffelbergturmes in sein Programm geschrieben. Am 11.10.1964 konnte der neue Stäffelsbergturm dann errichtet und eingeweiht werden. 75 000 DM hatte er gekostet. Der Südwestfunk installierte einen Füllsender, die Bezirksregierung eine Antennenanlage für den Katastrophenschutz.
Schon 14 Jahre später wurde allerdings die Sanierungsbedürftigkeit festgestellt. 1985 konnte der Turm für über 100 000 DM saniert werden. 2010 geschah eine weitere Runderneuerung für nochmal über 100 000 Euro. Gleichzeitig erfolgte eine Gestaltung des Turmäußeren durch den Künstler Karl-Heinz Zwick. Eine sechsteilige, aus mit Goldstaub patiniertem Stahl bestehende Installation namens "Der goldene Rosenstrauch" wurde als Hommage an das Märchendorf Dörrenbach angebracht.
Eine tolle Aussicht hat man von hier. Auf die Hohe Derst im Westen natürlich, mit dem Farrenberg davor, die wollte ich ja an diesem Tag noch besteigen. Weiter hinten im Westen folgen Hohe List, Großer Mückenkopf und der Große Eyberg, mit dem Jüngstberg davor. Der Große Arius ist eher zu erahnen.
Den Nordwesten markieren der Heßlerberg und der Rödelstein. Daneben der Haselstein, mit dem Großen Boll am Hori. Auch in dieser Richtung: Hühnerstein, Ruine Lindelbrunn, Vogelskopf und Otterfelsen. Der Rötzenberg zeigt sich, der Höllenberg und der Almersberg.
Prominenter wird's im Norden: Großer Adelsberg, Rehberg, Anebos, Roßberg, Kesselberg, Kalmit, Ludwigsturm, Treutelsberg und Heidenschuh. Dann folgt die weite Rheinebene.
Jenseits davon zeigen sich im Odenwald der Melibokus, der Felsberg, die Tromm, der Weiße Stein, der Königstuhl und der Katzenbuckel. Und im Schwarzwald Hohloh, Battert, Badener Höhe, Hornisgrinde und Melkereikopf.
Und dann schließt sich langsam der Kreis mit den südlichsten Gipfel des Pfälzerwald und den nördlichsten der Vogesen: Luchsenkopf, Hoher Kopf und Reisberg.
Ich wanderte nun westwärts hinunter in den nächsten Sattel und drüben hinauf auf den Farrenberg (489 m). Hier oben steht nun Bunker neben Infotafel neben Bunker neben Infotafel.
Der Westwall (von den Westalliierten auch "Siegfried-Linie" genannt), war ein auf über etwa 630 Kilometer verteiltes militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg. Es bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Der Westwall verlief von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze. und auch über den Kohlbrunnenberg und den Farrenberg.
Eine tolle Aussicht hat man von hier. Auf die Hohe Derst im Westen natürlich, mit dem Farrenberg davor, die wollte ich ja an diesem Tag noch besteigen. Weiter hinten im Westen folgen Hohe List, Großer Mückenkopf und der Große Eyberg, mit dem Jüngstberg davor. Der Große Arius ist eher zu erahnen.
Den Nordwesten markieren der Heßlerberg und der Rödelstein. Daneben der Haselstein, mit dem Großen Boll am Hori. Auch in dieser Richtung: Hühnerstein, Ruine Lindelbrunn, Vogelskopf und Otterfelsen. Der Rötzenberg zeigt sich, der Höllenberg und der Almersberg.
Prominenter wird's im Norden: Großer Adelsberg, Rehberg, Anebos, Roßberg, Kesselberg, Kalmit, Ludwigsturm, Treutelsberg und Heidenschuh. Dann folgt die weite Rheinebene.
Jenseits davon zeigen sich im Odenwald der Melibokus, der Felsberg, die Tromm, der Weiße Stein, der Königstuhl und der Katzenbuckel. Und im Schwarzwald Hohloh, Battert, Badener Höhe, Hornisgrinde und Melkereikopf.
Und dann schließt sich langsam der Kreis mit den südlichsten Gipfel des Pfälzerwald und den nördlichsten der Vogesen: Luchsenkopf, Hoher Kopf und Reisberg.
Ich wanderte nun westwärts hinunter in den nächsten Sattel und drüben hinauf auf den Farrenberg (489 m). Hier oben steht nun Bunker neben Infotafel neben Bunker neben Infotafel.
Der Westwall (von den Westalliierten auch "Siegfried-Linie" genannt), war ein auf über etwa 630 Kilometer verteiltes militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg. Es bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Der Westwall verlief von Kleve an der niederländischen Grenze in Richtung Süden bis Grenzach-Wyhlen an der Schweizer Grenze. und auch über den Kohlbrunnenberg und den Farrenberg.
Auf der anderen Seite ging es dann hinunter zum Wanderparkplatz Drei Eichen (399 m). Hier muss man ein bissl Acht geben. Am Hüttl links, danach rechts dem schmalen Wanderpfad folgend hinauf zum nächsten Querweg. Der Wanderpfad führt hier weiter geradeaus, ich wollte aber über den Rücken der Hohen Derst. Also bog ich hier rechts ab und wanderte Richtung Norden hinüber zum Bergrücken. Diesen stieg ich dann steil hinauf zu den ersten Felsen und weiter zum Hohe-Derst-Tischchen (560 m).
Das Hohe-Derst-Tischchen ist einer jener vielen Tisch- oder Pilzfelsen, die so typisch für den Pfälzerwald sind. Dieser hier ist klein, aber besonders schön.
Folgt man dem Bergrücken, gelangt man bald zu einem Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über das Rheintal hinüber in den Nordschwarzwald ermöglicht.
Dabei fällt der Blick vor allem auf die Eintausender Hornisgrinde, Katzenkopf, Pfrimmackerkopf, Mehliskopf, Badener Höhe, Seekopf und Ochsenkopf, aber auch auf kleinere Erhebungen wie den Ruberg, den Merkur, den Battert sowie auf den Hohlohturm.
Danach ist es nicht mehr weit zum flachen Gipfel der Hohen Derst (561 m).
Hier stehen seltsame Schilder im Wald. "Mundatwald" steht darauf. Die Hohe Derst ist gleichzeitig der äußerste nördliche Eckpunkt und die höchste Erhebung des historischen Oberen Mundatwalds. Der Obere und der Untere Mundatwald sind zwei pfälzisch-elsässische Waldgebiete, die hier, unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze in der Nähe der französischen Kleinstadt Wissembourg (Weißenburg) liegen. Die größeren Anteile befinden sich heute auf der deutschen Seite. Der Obere Mundatwald erstreckt sich am Flüsschen Lauter (bzw. Wieslauter an ihrem Oberlauf), nördlich und westlich von Wissembourg. Beide Gebiete zählten im Mittelalter zur "Weißenburger Mundat", den mit kirchlicher Immunität ausgestatteten Ländereien des ehemaligen Benediktinerklosters in Weißenburg. Das Wort "Mundat" leitet man gewöhnlich von "Immunität" oder "mandatum" ab.
Auf dem Gipfel der Hohen Derst steht ein Richtfunkturm. Er wurde zunächst von der NATO genutzt, und wird heute, nach dem Ende des Kalten Kriegs, von einem Mobilfunkanbieter und den Blaulichtorganisationen weiter betrieben. Außerdem steht hier eine ehemalige Sendeanlage des SWR, die früher große Teile der Südpfalz und des Wasgau mit analogem Fernsehen versorgte. Seit 2023 wird von diesem Standort das DAB-Ensemble SWR RP ausgestrahlt.
Hier stehen seltsame Schilder im Wald. "Mundatwald" steht darauf. Die Hohe Derst ist gleichzeitig der äußerste nördliche Eckpunkt und die höchste Erhebung des historischen Oberen Mundatwalds. Der Obere und der Untere Mundatwald sind zwei pfälzisch-elsässische Waldgebiete, die hier, unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze in der Nähe der französischen Kleinstadt Wissembourg (Weißenburg) liegen. Die größeren Anteile befinden sich heute auf der deutschen Seite. Der Obere Mundatwald erstreckt sich am Flüsschen Lauter (bzw. Wieslauter an ihrem Oberlauf), nördlich und westlich von Wissembourg. Beide Gebiete zählten im Mittelalter zur "Weißenburger Mundat", den mit kirchlicher Immunität ausgestatteten Ländereien des ehemaligen Benediktinerklosters in Weißenburg. Das Wort "Mundat" leitet man gewöhnlich von "Immunität" oder "mandatum" ab.
Seit 6. Juni 2020 steht auf dem weitläufigen Gipfel auch ein Gedenkstein für die Opfer einer Minenexplosion vom 18. April 1948. Damals kamen hier zwei Menschen ums Leben.
Ich lief dann einige Meter zurück und folgte gleich dem Abzweig zur Ruine Guttenberg. Es geht rechts hinunter in die Ostflanke des Bergs. An einem Abzweig vor dem Kanzelberg nimmt man den linken Weg. Der führt hinunter zu einem breiten Querweg, den man ignoriert, und noch weiter hinunter in einen Sattel vor dem Schlossberg, an dem man nur ein paar Schritte von Frankreich entfernt ist. Auf dem Schlossberg (503 m) steht die Burgruine Guttenberg.
Die Burg Guttenplag wurde auf einem langen, schmalen Buntsandsteinfelsen erbaut. Es fehlen allerdings die typischen Merkmale einer Felsenburg: Man findet z. B. keine ausgehauenen Felskammern und Gänge.
Guttenberg wurde als Reichsburg gegründet. Bereits im Jahre 1150 taucht ein Landolf von Gudenburc auf. Seit 1317 war die Burgfeste dann als Reichslehen im Besitz der Grafen zu Leiningen. Der Besitz der Burg war recht attraktiv, gehörten doch die Dörfer Dierbach, Freckenfeld, Kandel, Minderslachen und Minfeld sowie Dörrenbach, Ober- und Niederotterbach und Rechtenbach zu der Herrschaft.
1330 verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer die Burg für 6000 Mark Silber an Kurpfalz, die Leininger blieben aber weiterhin Burgbesitzer. Ab 1379 gehörte Guttenberg Kurpfalz und Leiningen zur Hälfte, ehe der kurpfälzische Teil 1410 an die Herzöge von Zweibrücken gelangte. Nachdem diese später auch noch den leiningenschen Anteil erwerben konnten, gehörten die ganze Burg und Herrschaft Gutenberg ab 1559 bis zur Französischen Revolution zum Herzogtum Zweibrücken.
Burg Guttenberg wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört und ist seitdem Ruine. Von der Burg sind nur geringe Teile erhalten, da sie nach ihrer Zerstörung als Steinbruch benutzt wurde. Zu sehen sind noch Teile der Ringmauern mit einem Tor und Reste des ehemaligen Bergfrieds. Vom oberen Felsen hat einen schönen Blick über den Mundatwald. Außerdem finden sich im Fels noch zahlreiche Balken- und Pfostenlöcher und die Reste einer in den Fels gehauenen Treppe, die einst als Verbindung zur Unterburg diente.
1330 verpfändete Kaiser Ludwig der Bayer die Burg für 6000 Mark Silber an Kurpfalz, die Leininger blieben aber weiterhin Burgbesitzer. Ab 1379 gehörte Guttenberg Kurpfalz und Leiningen zur Hälfte, ehe der kurpfälzische Teil 1410 an die Herzöge von Zweibrücken gelangte. Nachdem diese später auch noch den leiningenschen Anteil erwerben konnten, gehörten die ganze Burg und Herrschaft Gutenberg ab 1559 bis zur Französischen Revolution zum Herzogtum Zweibrücken.
Burg Guttenberg wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört und ist seitdem Ruine. Von der Burg sind nur geringe Teile erhalten, da sie nach ihrer Zerstörung als Steinbruch benutzt wurde. Zu sehen sind noch Teile der Ringmauern mit einem Tor und Reste des ehemaligen Bergfrieds. Vom oberen Felsen hat einen schönen Blick über den Mundatwald. Außerdem finden sich im Fels noch zahlreiche Balken- und Pfostenlöcher und die Reste einer in den Fels gehauenen Treppe, die einst als Verbindung zur Unterburg diente.
Ein schmaler Pfad führt in südlicher Richtung durch die Ostflanke des Schlossbergs hinunter in den nächsten Sattel. Danach umging ich den Querenberg rechts, in südlicher Richtung, und den Hohen Kopf danach links. Der markierte Weg brachte mich dann in den Sattel Wegscheid (364 m), wo eine kleine Schutzhütte steht.
Vom Hüttl weg wanderte ich nun halblinks hinunter in die Nordflanke des nächsten Bergrückens. Dort, wo der markierte Wanderweg ins Tal hinunterzieht, blieb ich auf gleicher Höhe, und wanderte auf einem breiten Weg Richtung Osten. Der Weg zieht sich noch weit hinunter bis Rechtenbach, das er am hübsch gelegenen Rußbachweiher (219 m) streift.
Vom Hüttl weg wanderte ich nun halblinks hinunter in die Nordflanke des nächsten Bergrückens. Dort, wo der markierte Wanderweg ins Tal hinunterzieht, blieb ich auf gleicher Höhe, und wanderte auf einem breiten Weg Richtung Osten. Der Weg zieht sich noch weit hinunter bis Rechtenbach, das er am hübsch gelegenen Rußbachweiher (219 m) streift.
Ich überquerte die Talstraße und folgte dem Wanderweg in den Wald hinauf. Bald gelangte ich wieder an den Waldrand und folgte den Markierungen nach Norden. Immer zwischen Wald und Wein geht es entlang, kurz auf einer Straße, dann wieder rechts hinunter in die Weinberge. Schließlich knickt die Markierung mehrfach hin und her, bevor es hinunter nach Oberotterbach (191 m) geht.
Hier folgte ich der Oberdorfstraße ostwärts und der Handwerksgasse nordwärts, bevor es nach einem kurzen Rechtsknick in nördlicher Richtung aus dem Ort hinausging. Dann stracks nach Norden, über die Pionierstraße, über die Dierbach und am Waldrand weiter Richtung Norden. Dann schwenkt der Weg nach links in den Wald, überquert die Steinbach und dreht schließlich hinauf und hinunter nach Dörrenbach (290 m) zurück.
Fazit:
Eine schöne, lange Runde, die am Ende viel mehr bot, als ich eigentlich erwartet hatte. Schon Dörrenbach ist interessant, dann folgte die Kolmerbergkapelle, das Bild, Märchenweg und Westwallweg, der Stäffelsberg mit seinem Aussichtsturm, das bizarre Hohe-Derst-Tischchen und natürlich die Burgruine Guttenberg. Der Rückweg wartete schließlich mit schönen Blicken über die herbstlich gelben Weinberge auf. Wunderbare Runde!
Hike partners:
Nik Brückner
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