Rund um die Ruine Lindelbrunn


Publiziert von Nik Brückner , 2. November 2021 um 15:48.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Pfälzerwald
Tour Datum:16 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:23 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Man gelangt zur Waldgaststätte Cramerhaus von der A65 kommend über die B10 Richtung Pirmasens. Hier bis zur Abfahrt Annweiler West (Trifels) und dann weiter auf der B48 Richtung Bad Bergzabern. Nach ein paar Kilometern geht’s rechts ab Richtung Völkersweiler, dann Gossersweiler bis nach Silz. In Silz rechts ab Richtung Vorderweidenthal. Nach ca. 6 Kilometern wieder rechts ab (noch vor Vorderweidenthal) Richtung Lindelbrunn und der Straße 2 Kilometer folgen, bis linker Hand die Waldgaststätte Cramerhaus auftaucht. Von Pirmasens (A8) kommend auf der B10 bis nach Hinterweidenthal. Hier geht’s rechts weiter auf der B427 Richtung Dahn. Nach Dahn fährt man weiter bis man Busenberg durchquert hat. Nach weiteren 2 Kilometern links abbiegen Richtung Silz. Wenn man Vorderweidenthal durchfahren hat, biegt man nach ca. 2 Kilometern links ab, Richtung Lindelbrunn und folgt der Straße bis zur Waldgaststätte Cramerhaus.
Unterkunftmöglichkeiten:Im Cramerhaus

Diese große Runde um die Ruine Lindelbrunn (ein beliebtes Ausflugsziel im Pfälzerwald) verbindet allerlei wenig bekannte landschaftliche Highlights (Felsen, zumeist) zu einer großen, 23 Kilometer langen Runde, die, versprochen, alle Register zieht, und diese Ecke des Pfälzerwalds von ihrer schönsten Seite zeigt. Unterwegs lief zur Einstimmung "Fairy-Tales" von Trial In Art - eine Rarität, aber perfekt für diese Tour.


Los geht's auf dem Wanderparkplatz Lindelbrunn (344m). Wir reißen uns zunächst zusammen, und steigen noch nicht auf den Burgberg, auch wenn die Versuchung groß ist. Wer weiß, vielleicht erwartet uns dort am Ende der Tour ja ein schöner Sonnenuntergang...

Am Ausflugsgasthaus Cramerhaus (342m) vorbei geht es nach Südosten.

Dieses Gasthaus ist nach dem Forstbeamten Heinrich Cramer benannt. Cramer (1866 - 1927) war ein Forstwissenschaftler, Forstbeamter, Regierungsdirektor und aktives Mitglied des Pfälzerwaldvereins. Als Regierungsdirektor und Leiter der Forstkammer in Speyer war er der höchste pfälzische Forstbeamte. Cramer amtierte daneben als Vorstandsmitglied im Pfälzerwaldverein und gehörte dem Trifelsverein Annweiler an. Abgesehen von dem Gasthaus wurde auch ein Pfad vom Trifels zur Madenburg nach ihm benannt, und in Elmstein trägt der Cramerfels seinen Namen.

Wir wandern auf dem Feldweg durch schöne Wiesen hindurch zum Wanderparkplatz Vogelskopf (344m) an der Zufahrtsstraße. Hier am Waldrand halten wir uns halblinks, und folgen der Beschilderung Richtung Schweinsfelsen/Silz in den Wald hinein. Der breite Weg quert den Nord-, dann den Nordosthang des Vogelskopfes, dann zweigt bald ein kleiner Weg rechts hinauf (hölzerne Schilder weisen Richtung Kellerfels/Silz). Diesen geht es nun hinauf in den Sattel zwischen Vogelskopf und den östlich benachbarten namenlosen Gipfel, der die versprochenen Schweinsfelsen trägt. Im Sattel treffen wir aber zunächst auf den Kellerfels (400m), den es sich - Insidertipp - zu überschreiten lohnt. Ein Felsentor und eine umgekippte Tischplatte sind inbegriffen.

Danach geht's den bereits erwähnten namenlosen Gipfel östlich des Vogelskopfes hinauf, und drüben wieder hinunter.

Wer den südlichen Schweinsfelsen mitnehmen möchte, kann diesen Gipfel rechts umgehen, man gelangt dann an die obere Kante des Felsens. Viel zu sehen gibt's hier aber nicht - von unten ist er weitaus beeindruckender.

Der Nördliche Schweinsfels ist eh interessanter, den dort hinauf führt eine Leiter. Oben hat man eine wunderbare Aussicht auf viel Wald (der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands) - und ein Gipfelkreuz gibt's obendrein.

Wieder herunten folgt man dem Weg weiter bergab. Zunächst im Zickzack, dann beruhigt sich die Linie, und man wandert auf dem Bergrücken weiter nach Nordosten. Bald sollte man nach links Ausschau halten, dort liegt nämlich der Wild- und Wanderpark Silz, und man passiert unmittelbar das Rotwildgehege.

Kurz danach biegt der Weg nach links hinunter vom Bergrücken. An der folgenden Kreuzung nach rechts, und hinunter zur L 493. Hier gleich wieder links, zum schönen Silzer See (218m).

Hier kann man sich erfrischen, oder gleich weiterwandern, hinein ins Tal des Klingbachs. An einem markanten Wegedreieck geht es noch ein Stück geradeaus, kurz darauf quert man Bach und Tal auf dessen rechte Seite, und steigt nun steil hinauf zum Feriendorf Eichwald (290m). An dessen südlichsten Häusern angekommen, umrundet man das Feriendorf im Uhrzeigersinn.

An einem großen Gebäude auf dessen Nordseite führt ein kleiner Weg nach links in den Wald hinein. Diesem folgen wir ein kleines Stück bis zu einer ersten Kreuzung. Hier nach rechts auf den nächsten kleinen Weg, bis dieser oberhalb eines Waldparkplatzes auf einen ansteigenden Weg trifft. Diesen steigen wir im spitzen Winkel nach links hinauf, und gleich die nächste wieder rechts, weiterhin ansteigend, zum markanten Felsturm Kriemhildenstein.

Diese an allen Seiten senkrechte Felssäule muss leider den Kletterern vorbehalten bleiben. Aber man kann sie - an einer Stelle sogar mit Hilfe eines Seils - umrunden. Und auf uns Wanderer warten auch so noch genügend Highlights.

Vom Kriemhildenstein ein paar Meter hinüber zu einem breiten Holzabfuhrweg, und dann auf dem oberen zweier Wege weiter nach Westen, wieder leicht ansteigend. Dort, wo der Holzabfuhrweg in einer Rechtskehre wieder nach Osten, Richtung Gipfel schwenkt, biegen wir links in einen kleinen Pfad ein, der uns weiter nach Westen führt. Auf diesem geht es nun den Bergrücken hinunter bis zu einem Aussichtspunkt mit Bank, von dem aus der Weg ein wenig rechts der Kante im Zickzack weiter hinunter führt. Man gelangt wieder auf einen breiten Holzabfuhrweg, auf dem es ein paar Meter nach links geht, bevor der Pfad wieder nach rechts hinunter zur nächsten Kreuzung führt. Dort geht es auf dem Bergrücken wieder nach Westen, bis zu den Drei Felsen.

Der Wanderweg führt südlich unter den Felsen hindurch. Den größeren, westlichen, kann man kurz vor dessen Westpfeiler über einen Riss und mehrere Bänder in der Südwand ersteigen. Hier helfen einige künstliche Griffe hinauf. Man sollte allerdings darauf achten, dass die fast vollkommen im Wald stehenden Sandsteine vollkommen abgetrocknet sind. Die Route wird selten begangen und ist oft feucht, moosig, und von Blättern und Nadeln bedeckt.

Es geht zunächst den markanten Riss hinauf (I). Ein paar Meter weiter oben hat man die Wahl, ein steiles Wandl im Riss direkt zu erklettern, oder ausgesetzt rechts hinauszugehen, und dort weiter zu steigen. Auf dem nächsten Absatz vereinigen sich beide Varianten, es geht nach rechts hinüber und weiter hinauf. Auf dem Gipfelplateau stehen zwei Türmchen, die man in der Lücke dazwischen leicht ersteigen kann. Runter geht's auf dem gleichen Weg. T5/I

Von den Drei Felsen steigt man nun nach Westen ab, zu einem breiten Waldweg. Auf diesem geht's nach links, hinaus auf eine Lichtung. Hier muss man aufpassen: Man folgt auf der Lichtung nämlich nicht dem breiten Weg über den Bergrücken, sondern zweigt bald halblinks ab, einem undeutlichen Weglein folgend, das links am Waldrand bergab führt. Bald geht es in den Wald hinein und dort weiter hinunter, und man gelangt wieder an den Klingbach.

Der Bach wird überquert, dann geht es auf der anderen Seite auf einem breiten, sandigen Weg nach rechts, kurz dem Bach folgend. Der breite Weg überquert den Bachlauf gleich noch einmal. Kurz drauf zweigt ein Weg nach links ab. Diesem folgen wir nun, wieder parallel zum Bach, bis der Weg an einer kleinen Weide sich nach rechts wendet. Bald geht's wieder in den Wald hinein, wo wir an eine T-Kreuzung gelangen. Hier links, und wieder in der Nähe des Waldrandes hinauf auf den Bergrücken. Wieder stehen wir an einer - diesmal größeren - Weide. An deren Rand geht's nun nach rechts weiter, zwischen Waldrand (rechts) und Weide (links). Bald betreten wir wieder den Wald. Einen ersten Rechtsabzweig ignorieren wir, dann gelangen wir an eine Schotterstraße, die vom Cramerhaus herüberkommt (Abkürzungsmöglichkeit nach links zum Cramerhaus).

Hier kurz nach rechts, und bei der nächsten Möglichkeit gleich wieder links, auf schmalen Zickzackweglin hinauf auf den Immersberg (463m), über den auch der schöne Dimbacher Buntsandstein-Höhenweg und der großartige Rimbachsteig führen. Von einer Felsenkanzel kurz vor dem eigentlichen Gipfel aus hat man einen schönen Blick auf die Burgruine Lindelbrunn. Pausentipp!

Am Gipfel dann nach links hinunter, den vielen Rundwanderwegen folgend, bis zum Häuselstein (390m). Ein Abzweig nach rechts auf halber Strecke wird ignoriert. Auch am Häuselstein lässt sich schön Pause machen - hier steht sogar ein Tisch!

Jetzt wird's kurz ein bisschen abenteuerlich. Wir verlassen die markierten Wege, überqueren dabei einen breiten Waldweg direkt unter dem Häuselstein, und wandern direkt der Felskante des Häuselsteins entlang talwärts. Kurz bevor der Fels an einer nächsten Kanzel senkrecht abbricht, führt ein Zickzackweg rechts vom Grat hinunter. So gelangen wir an das südliche Ortsende von Darstein (300m).

Hier folgen wir der Ringstraße hinunter zur L490. Die überqueren wir, und wandern hinauf zu einer Sendeanlage. Hier geht's nach links, und dann südlich um den Kochelstein (350m) herum.

Wer mag, kann den Kochelstein ersteigen, das ist eine kurze Kletterei (I-II).

Dann geht's entlang schöner und aussichtsreicher Streuobstwiesen weiter, immer in der Nähe des Waldrandes, zu einem Sattel südlich des markanten Horns des Haselsteins.

Den Haselstein kann man zwar auf einem schmalen Pfaderl auch erreichen, hinauf geht es aber ohne Kletterausrüstung leider nicht. Jedenfalls nicht ganz - wer sich traut, auf ausgesetztem, abschüssigem Sandstein hinaufzusteigen, kommt immerhin bis zu einem Absatz im Westen. Wäre ein Highlight der Tour - aber mit Leitern und Geländern eingerüstete Felsen hat der Pfälzer Wald schon genug.

Nun geht's direkt nach Süden - dazu über eine im Pfälzerwald äußerst seltene große Rodungsfläche. Hier kann man nach allen Richtungen schauen, besonders schön ist der Blick zurück auf den markanten Haselstein. Der Weg kurvt bald nach links hinunter in ein Tal, und dort nach rechts, zum Friedhof des kleinen Ortes Oberschlettenbach. Hier folgen wir kurz der Zufahrtsstraße nach links zur L490.

Linkerhand ist schon das große Gebäude des Hahnenhofs zu sehen. Dort überqueren wir die Landstraße. Drüben geht es geradewegs in das schöne kleine Tal hinein. Am Ende der gerodeten Fläche rechterhand wird es kurz kompliziert: Unser Weg macht eine Rechtskurve. Davor zweigt ein Weg halblinks ab, zwei führen parallel zueinander geradeaus, und nach der Kurve führen zwei weitere links weg. Uns interessieren nur die beiden Wege, die geradeaus führen. Der linke von beiden ist unserer. Es ist der schönste hier.

Das schmale Weglein führt uns hinauf auf die weite, freie Ebene zwischen Rödelstein (rechts) und Lindelbrunn (links). Doch noch geht's nicht zur Lindelbrunn. Unser Weg führt uns zunächst nach rechts, hinauf zu den herrlichen Felsen des Rödelsteins. Zunächst also auf dem breiten Weg nach rechts zum Waldrand, und dann im Wald halbrechts hinauf zum Gipfel.

Oben lohnt es sich sehr, alle Felsen zu erkunden, einschließlich der tollen Nordfelsen, zu denen kaum jemand geht. Die Felsspalte dort ist beeindruckend - und wer sie überwindet, kann sogar hinaufsteigen. Leichter zu erreichen ist die Aussicht am Westgratfels. Sie ermöglicht einen Blick Richtung Südwesten, nach Vorderweidenthal und Erlenbach.

Auf dem Anstiegsweg geht es nun wieder zurück auf die weite, freie Ebene zwischen Rödelstein und Lindelbrunn. Wir folgen nun für den Rest des Weges der Beschilderung zum Lindelbrunn, die uns ohne weitere Orientierungsschwierigkeiten zurück zum Wanderparkplatz Lindelbrunn (344m) bringt.

Aber hier ist die Tour noch nicht vorbei. Nach 22 Kilometern und über 800 Höhenmetern folgt nun ein letzter Anstieg - immerhin auch zu einem letzten Highlight. Vorbei am Nasenfels geht's hinauf zur Burgruine Lindelbrunn (440m).

Die Ruine Lindelbrunn steht auf dem 437 Meter hohen Schlossberg, einem Kegelberg, von dem aus die gesamte Umgebung gut zu überschauen ist. Der Name der Burg geht vermutlich auf den Burgbrunnen zurück, an dem wohl eine große Linde stand. Oder man glaubt dieser Sage:

Als der Burgherr vor langer, langer Zeit seinen Tross im Burghof zusammenrufen ließ, um den Namen seiner neu erbauten Burg zu verkünden, stand plötzlich eine alte ergraute Frau mitten unter den Rittern. Der Burgherr und seine Mannen staunten nicht schlecht, als die Frau am Burgbrunnen einen Lindenzweig in den Boden pflanzte. Die Alte sagte dem Burgherrn daruafhin: "So lange diese Linde blüht, wird auch Dein Geschlecht blühen. Du darfst den Baum deshalb nicht verdorren lassen. Das Schloss soll fortan Lindelbrunn genannt werden!"

Darauf verschwand die alte Frau ebenso plötzlich, wie sie erschienen war. Der Burgherr aber hielt sich an ihre Weisung, die Linde gedieh und so gedieh auch das Geschlecht des Ritters, der bald im ganzen Land unter den Leuten beliebt war. Eines Tages jedoch begegnete der Rothkopf, der vor langer Zeit verstoßene Bruder des Burgherren, der alten Frau im tiefen Wald. Da sie die beiden Brüder versöhnen wollte, führte sie ihn in die Burg hinauf. Der Herr auf Lindelbrunn aber wollte den Bruder und die Alte nicht empfangen, und herrschte sie an, sich fortzumachen. Andernfalls würden er beide an der Linde hängen lassen. Daraufhin stieß die Frau einen Kunkel in die Linde, und mit einem wilden Rauschen stürzte der Baum in den Brunnen hinab.

Die alte Frau, die sich noch einen kleinen Ast abgebrochen hatte, bevor die Linde im Brunnen verschwunden war, verließ daraufhin zusammen mit dem Rothkopf die Burg. Am Fuße des Berges pflanzte sie das Ästlein ein, und sagte dem Rothkopf, er solle an dieser Stelle mit den Steinen der Burg eine neue errichten. Daraufhin verschwand sie - wie bereits zuvor.

Daraufhin musste der Rothkopf mitansehen, wie hoch oben auf dem Berg die Burg auseinanderbrach und die Steine hinunter ins Tal rollten. Er eilte auf den Burgberg hinauf, um seinen Bruder noch zu retten - doch oben angekommen fand er dort keine Überlebenden vor. Alle Burgmannen waren wie vom Erdboden verschluckt. Einzig die Steine der Ruine lagend verstreut herum...

Zurück im Tal begann er, wie die Alte ihn geheißen hatte, mit den Steinen der Burg ein Haus zu bauen. Es ist das heute noch erhaltene Forsthaus. Die Burg selbst jedoch ist bis heute Ruine...


Tatsächlich wurde die Burg Mitte des 12. Jahrhunderts vermutlich zur Verteidigung des Trifels gegründet. 1268 wird ein Dieter von Lindelbol erstmals urkundlich erwähnt, ein Nachfahre des Reichstruchsess Markward von Annweiler. Vermutlich war es Markward, der um 1190/1200 den Hauptausbau der Burg mit dem Saalbau des Palas und freistehender Kapelle vorangetrieben hat - eine Besonderheit unter den Burgen des Pfälzerwalds.

1274 kam die Burg dann in den Besitz der Grafen von Leiningen, in deren Händen sie mit der Zeit zur Ganerbenburg wurde. Nach und nach wuchs die Zahl der Miteigentümer so stark, dass es zu Streitigkeiten kam: 1441 belagerten Truppen des pfälzischen Kurfürsten und des Speyerer Bischofs die Burg, bis es zu einer friedlichen Einigung kam.
1450 zogen im Zuge einer Fehde und der Gefangennahme des Hans von Helmstadt Truppen der Stadt Landau und des Bistums Speyer zur Burg. Nach viertägiger erfolgloser Belagerung wurde Hans freigekauft. Und noch im gleichen Jahr belagerte Graf Emich VI. von Leiningen-Hardenburg die Burg erneut, diesmal mit Erfolg. So beendeten die Leininger auf ihre Weise die Streitigkeiten.

Schließlich wurde die Burg im Bauernkrieg von aufständischen Bauern niedergebrannt. Sie blieb anschließend unbewohnt und verfiel. Die Ruine ist heute im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz.


Heute noch gut ersichtlich ist, warum die Burg weder Halsgräben noch einen Zwinger hat: Durch ihre Lage auf dem an allen Seiten stark abfallenden Sandstein­gipfel war das nicht nötig. Die Burg besaß aber zwei Toranlagen. Von der äußeren ist nichts mehr erhalten, das innere Tor ist im Nordosten der Anlage noch zu sehen. Bevor dieser Zugang errichtet wurde, nutzt man einen südlich davon in den Fels gehauenen Schacht als Zugang. Dort befinden sich auch die Reste der ehemaligen Nikolaus-Kapelle.

Die bedeutendsten sichtbaren Gebäudereste sind die erhaltenen Teile des Palas im Südwesten der Anlage. An der Außenmauer sind drei Nischen mit gekuppelten Fenstern erhalten, dazu ein (rekonstruierter) Kamin. Er befand sich vermutlich einst in einem großen Saal. An der höchsten Stelle der Burg im Nordosten könnte ein Bergfried gestanden haben, der ist aber noch nicht freigelegt worden. Unklar ist auch die Bebauung einer überhängenden Felsnase im Südwesten sowie die genauen Anlagen zweier Brunnen.



Nach der Besichtung der Burg geht es nun auf dem Anstiegsweg hinunter zum Wanderparkplatz Lindelbrunn (344 m). Wer mag, kann noch im Cramerhaus (342m) einkehren, und hier die Tour gemütlich ausklingen lassen.

Die Hütte wurde ab 1931 errichtet und 1934 eingeweiht. Sie wurde Jahrzehnte lang vom Hauptverein des Pfälzerwald-Vereins betrieben; benannt wurde sie nach dem Forstwissenschaftler Heinrich Cramer. Seit 2002 wird die Hütte privat als Wanderheim betrieben.


Fazit

Eine wirklich sehr schöne Runde, allerdings auch recht lang. Dafür ist sie vollgepackt mit wilden Felsen, schönen Aussichten und alten Ruinen. Eine herrliche Gegend! Wer mag, kann die Tour one Weiteres abkürzen.


Schwierigkeiten

Die Tour ist lang, aber unschwierig. Wobei - das hängt davon ab, was man macht. Wer etwa die Drei Felsen erkraxeln will, ist mit T5/I-II in sehr ausgesetztem Gelände konfrontiert.

Tourengänger: Nik Brückner


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