5 Gipfel Tour im Tannheimer Tal


Publiziert von Eumaex , 5. September 2020 um 10:06.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Tannheim zum Vilsalpsee, dort kostenpflichtiger Parkplatz. Zufahrt morgens nur bis 10 Uhr erlaubt.
Unterkunftmöglichkeiten:Landsberger Hütte

Nach fast 7 Tagen Regen deutete sich nun endlich besseres Wetter an. Der Berg ruft. Aber welcher? Für höhere Klettereien war der Fels noch nicht trocken genug und ich hatte ohnehin keine große Lust auf die Fahrt ins Lechtal. Die letzte Woche hatte ich ohnehin kaum Sport gemacht, also muss es nicht zwingend was schweres sein, über 1000 Höhenmeter wären aber nicht schlecht, einfach mal wiede rBewegung am Berg.
Die Theorie: ganz so viel dürfte auch an den "Hot-Spots" heute noch nicht los sein, Wetter und der sich ankündigende Herbst halten vielleicht doch den ein oder anderen Touristen fern. Da ich zwar mal im Rahmen einer Klettersteigbesteigung auf der Lachenspitze war, mir aber die anderen Berge rund um die Landsberger Hütte aufgrund der Menschenmassen immer suspekt waren, wäre es doch heute mal einen Versuch wert. Landschaftlich ist der Bereich um den Vilsalpsee ohnehin wunderschön.



Gesagt,getan. Morgens mit dem Auto auf den Parkplatz am Vilsalpsee. Hier war durchaus schon was los, aber es gab noch mehr als genügend Parkplätze. Rucksack ist gepackt. Also los...


Parkplatz Vilsalpsee - Landsberger Hütte (T3, 70 Minuten)

Zum Weg muss man wenig sagen. Den Wegweisern folgend immer bergauf. Ab dem zweiten See lohnt sich der Blick nach hinten. Die Kulisse ist wirklich super. Es ist nicht viel los und ich erreiche zügig die Hütte.


Landsberger Hütte - Rote Spitze (T4, 40 Minuten)

An der Hütte gibt es keine Pause. Weiter den Wegweisern folgend bis auf das Kastenjoch zwischen Steinkarspitze und Rote Spitze, dann nach rechts zum Gipfel der Roten Spitze. Durch den Matsch ist der Weg durchdas Gras an manchen Stellen bereits zu einer Art Rutsche geworden, aber durch kurzes Ausweichen in die Grasflanke ist das Ganze problemlos zu machen. Nach kurzer Zeit steht man am Gipfelkreuz und kann die tolle Aussicht genießen.


Rote Spitze - Steinkarspitze (T4, (I+), 30 Minuten)

Den Aufstiegsweg geht es mal mehr mal weniger durch den Matsch schlitternd wieder bis zum Wegweiser und dann direkt weiter zur Steinkarspitze. Wer es (ein ganz kleines bisschen) abenteurlicher möchte kann den Pfadspuren geradeaus folgen wenn der Weg den Grat nach rechts in die Flanke verlässt. Dort kommt man am Ende durch einen kurzen Kamin in leichter Kraxelei (I+) am Gipfel der Steinkarspitze raus.


Steinkarspitze - Lachenspitze (T4, 30 Minuten)

Auf der anderen Seite geht es den Grat entlang berab, bis man wieder auf den guten Pfad kommt. Diesem folgt man vorbei an der Steinkarscharte bis in die Flanke der Lachenspitze. hier beginnt der mühsame, wenn auch nicht sonderlich schwere Aufstieg zum Gipfel. Hier hat sich seit meinem Abstieg vor 5 oder 6 Jahren eigentlich wenig verändert. Viel Schutt und hohe Stufen machen das Ganze zu einem anstrengenden Erlebnis. Es sind aber nicht viele Höhenmeter (das Kreuz immer in Sichtweite) und es lohnt sich wirklich. Die Aussicht mit dem berühmten "3-Seen-Blick" ist herrlich. Auf der anderen Seite die wunderschöne Leilachspitze, die Rosszahngruppe und der Hochvogel. Es sind nur 4 Leute auf dem Gipfel und ich schnappe mir meinen ersten Müsliriegel, trinke etwas und genieße einfach nur die Aussicht.     


Lachenspitze - Schochenspitze (T4+, (I), 30 Minuten)

Vom Gipfel geht es den Markierungen nach Nordosten folgend zunächst am Grat entlang berab. Ab und zu dürfen auch die Hände benutzt werden. Schrofig-schuttiges Gelände verlangt durchaus Trittsicherheit, es wird jedoch für geübte nie wirklich schwer. Man sollte allerdings schonmal in deratigem Gelände unterwegs gewesen sein. Ausrutschen und Fallen ist an der ein oder anderen Stelle strengstens verboten. Nach kurzer Zeit erreicht man das östliche Lachenjoch und der Weg wird wieder deutlich einfacher. Man kann diesen Teil auch umgehen indem man den aufstiegsweg wieder nach unten nimmt und um den Berg herumläuft, bringt sich dann aber um einen schönen Teil der Tour.
An der nächsten Gabelung geht es nicht nach rechts hinab nach Rauth (im übrigen auch ein sehr schöner Weg), sondern links herum, zunächst wieder Richtung Landsberger Hütte und dann nach kurzer Zeit nach rechts hinauf Richtung Schochenspitze.  Es ist bereits 12 Uhr vorbei, die Wolken sind zurückgewichen und die Sonne scheint. Mit einem Schlag werden die Wege voll. Ich beeile mich. die Schochenspitze, auf der ich noch nie zuvor war wird schnell überstiegen und damit "abgehakt". hier ist einfach zu viel los. Vemrutlich an die 30 Leute sind am Gipfel, doppelt soviele tummeln sich auf den Wegen hoch und runter.


Schochenspitze - Sulzspitze (T3, 30 Minuten)

Trotz der vielen Leute auf dem Weg entscheide ich mich noch zu einem kurzen Abstecher auf die Sulzspitze. Auch hier war ich in meiner Bergkarriere bisher noch nie oben. Der weg ist einfach und am gipfel ist nicht ganz so viel los. Gerade einmal 5-10 Leute haben sich auf dem breiten Gipfelplateau versammelt. Ich genieße die Aussicht, trinke zur Stärkung noch ein Spezi und mache mich dann auf den Weg nach unten. eigentlich wollte ich über das Neunerköpfle nach Tannheim absteigen, aber da ist mir inzwischen echt zu viel los...


Sulzspitze - Vilsalpsee (T3, ca. 90 Minuten) 

Einen kleinen Teil des Weges in richtung Schochenspitze gehe ich wieder zurück und biege dann bei der Gappenfeldalpe nach rechts in Richtung Tal ab. Der Weg hier runter ist alles andere als überlaufen, aber landschaftlich unheimlich schön und nicht zu steil, sodass zügig aber knieschonend abgestiegen werden kann. Man landet auf dem Teerweg zwischen Tannheim und Vilsalpsee und ist zügig wieder am Ausgangspunkt. Nach Buttermilch und Kaiserschmarren direkt am Vilsalpsee geht es zum Auto und nach Hause.


Fazit:

Schöne Runde rund um die Landsberger Hütte mit rundum traumhafter Aussicht und am Ende immerhin doch über 1600 hm. Bei gutem Wetter wird man vergeblich nach Einsamkeit suchen, aber für die Tage außerhalb der Hochsaison eine schöne Option auf markierten Wegen. Für eine "Trainingstour" heute auf jeden Fall perfekt.

Tourengänger: Eumaex


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