Grosse Runde um den Obersee
Ziel der Tour:
Eine Runde um den Obersee, möglichst entlang der Wasserscheide zu Klöntaler See und Wägitalersee.
Wegbeschreibung:
Die Anreise nach Näfels erfolgt via SBB, Start ist kurz nach 7:00 Uhr. Es geht zunächst auf dem Kreuzweg und Äschen zum Obersee, wo ausgiebig getrunken und 2.5 Liter Wasser abgefüllt werden. Direkt am See gibt es viele sehr kleine Mücken, die überall kleben bleiben. Nun geht es über schöne Wiesen vorbei an der Geiss-Chappelen hoch zur Rautispitz.
Die folgende Querung auf dem Wanderweg Richtung Höchnasen und Wiggis ist noch von einem kleinen Schneefeld bedeckt. Das Schneefeld kann mal unterhalb, mal oberhalb umgangen werden, was in Trecking-Schuhen die erste Schwierigkeit darstellt.
Der folgende Weg vom Wiggis Richtung Schijen entlang des Grates ist hier sehr gut beschrieben und bebildert. Der Weg führt fast immer entlang des Grates. Die Querung auf der Platte zwischen den zwei P.2233m geht bei trockenem Fels gut. Anschliessend erfolgt der Aufstieg in der Mitte des Bandes und dann leicht links haltend. Die Kletterei über das Band zum zweiten P.2233 ist gut einsehbar und die Schwierigkeit auf den ersten Metern (Einstieg etwa in der Mitte des Bildes). Alternativ könnte man den Fels auch unten umgehen.
Weiter geht es den Grat entlang zum Gumenstock und dann zum Chli Gumen. Dort steige ich etwas zu nah am Grat ab und muss im Zick-Zack queren um das Couloir zu erreichen. Es wäre sicher besser gewesen (wie im Bericht empfohlen) den steilen Abstieg etwas grosszügiger zu umgehen.
Auf der anderen Seite des Couloirs muss man ebenfalls links vom Grat absteigen um auf den Rücken des Schijen zu gelangen. Ich steige durch ein paar Felsen (auf der linken Seite des Photos), tendentiell ist es leichter je weiter links man ist. Nach dem Schijen kann man gemütlich über den Breitchamm zum Längeneggpass laufen.
Vom Längeneggpass quere ich auf möglichst gleicher Höhe oberhalb der Alp Ober Längenegg. Der folgende Aufstieg zum Rädertenstock ist hier sehr gut beschrieben und bebildert. Bei der Querung muss ab und zu ein Geröllfeld überwunden werden, man sollte auf jeden Fall unterhalb von 1900m bleiben um die im Bericht erwähnte Rinne für den Aufstieg zu erreichen.
Zwischen den Munggenchöpf geht es fast wie auf Treppen hinauf zur Scharte zwischen Räderten- und Mutteristock. Ich klettere nun mehr oder weniger direkt hinauf zum Rädertenstock, im genannten Bericht wird alternativ eine Querung von der Scharte auf die Südseite beschrieben. Auf dem Gipfel kann man einen tollen Blick hinüber zur Kulisse des Mutteristocks geniessen. Der Abstieg vom Rädertenstock zum Rädertengrat erfolgt erst entlang des Ostgrates, vorbei an einem Loch und dann einen Kamin hinab. Das Loch und der Kamin sind hier beschrieben.
Was nun kommt ist vor allem eine Ausdauerfrage. Der Weiterweg zum Bockmattlistock entspricht dem ersten Teil der grossen Rundtour um den Wägitaler See (in umgekehrter Richtung), für die es mehrere gute und detaillierte Berichte gibt (z.B. hier, hier und hier).
Es geht fast immer genau den Grat entlang, da ist es oft am angenehmsten zu gehen, und es gibt kaum technische Schwierigkeiten. Der Rädertengrat zum Lachenstock ist sehr angenehm und abwechslungsreich zu laufen.
Die Quelle unterhalb der Zindlenspitz tröpfelt nur, hat aber genug Wasser gesammelt. Ich bin etwas skeptisch (man sieht ein paar Algen) und fülle nur einen Liter ab, “für den Notfall”. Nach der Zindlenspitz und Rossalpelispitz bei denen der ohnehin leichte Rucksack kurz deponiert wird, geht es zum Brünnelistock.
Vom Brünnelistock kann man über den P.2075 fast immer am Grat entlang absteigen. Nach der Kurve erreicht man leicht links vom Grat den Tiefpunkt vor dem Plattenberg (Chammli). Der Aufstieg zum Plattenberg erfolgt zunächst immer direkt auf dem Grat, dann wieder nach links querend um den Rücken zu erreichen. Die Kletterei ist nicht schwer (je weiter links desto leichter), aber erfordert zu diesem Zeitpunkt der Tour hohe Konzentration. Der Abstieg Richtung Furgge und Schiberg erfolgt ähnlich, erst den Rücken hinab, und dann im Zick-Zack die Flanke entlang. Hier gibt es auch deutliche Wegspuren.
Nach dem Schiberg Süd-Gipfel ist der Weiterweg zum Bockmattlipass schneefrei und gut zu gehen. Die letzten grossen Anstiege zum Bockmattlistock und zum Tierberg sind zwar wunderschön, starren einem aber die ganze Zeit entgegen, so dass zum jetzigen Zeitpunkt einiges an Motivation erforderlich ist, nicht direkt abzusteigen.
Nach dem Tierberg führt der Wanderweg vom P.1869 Richtung Ahornen ins Tal. Ich verlasse hier nochmal den Wanderweg um den Grat weiter Richtung Bärensoolspitz zu Ende zu gehen.
Der Wegabschnitt zur Bärensoolspitz ist auch hier beschrieben, erscheint mir aber wesentlich anstrengender. Die Wegspuren enden immer wieder im Gestrüpp und dichtem Unterholz, so dass man nach rechts ausweichen muss. Die Sonne steht tief, die Beine sind sehr müde, auch das erschwert die Wegfindung und das Weiterkommen. Vor allem die folgenden weglosen 400m Abstieg durch Wald, rutschiges Gras und Rinnen haben es nochmal in sich. Bei 1400m stösst man auf den Wanderweg, der nach Geissgaden führt. Dort kann auch endlich wieder Wasser aufgefüllt werden.
Inzwischen wird es dunkel und der letzte Zug von Näfels ist zu Fuss zeitlich nicht mehr zu erreichen. Zum Glück bekomme ich auf dem Parkplatz in Obersee gegen 22:30 Uhr noch eine sehr freundliche Mitfahrgelegenheit, mit der ich den Bahnhof im Tal doch noch rechtzeitig erreiche. Ansonsten hätte ich wohl vor Ort im Berghotel übernachtet.
Zusammenfassung:
Es war eine fantastische und überraschend einsame Runde, die fast die ganze Zeit tolle Tief- und Rundumblicke bietet. Das Wetter war stabil und durch die leichte Bewölkung zum Gehen sogar besser als nur Sonne. Man kann, wenn es knapp wird oder das Wetter umschlägt, auch immer wieder abkürzen und Richtung Obersee, Klöntalersee oder Wägitalersee absteigen. Im Grunde hat alles fast perfekt und wie geplant geklappt, nur ein paar Details würde ich im Nachhinein vielleicht anders machen:
An dieser Stelle vielen Dank an die hikr-Community und die vielen hilfreichen und inspirierenden Berichte (es ist nur eine kleine Auswahl verlinkt). Es ist mein erster Bericht, aber ich habe schon früher sehr profitiert.
Durchgangszeiten:
07:09 Start Näfels Bahnhof
08:04 Obersee Parkplatz (Springbrunnen)
09:51 Rautispitz
10:11 Höchnase
10:21 Wiggis
11:22 Gumenstock
11:38 Chli Gumen
12:21 Schijen
12:34 Breitchamm
12:56 Längeneggpass
13:46 Höhle
14:12 Rädertenstock
14:22 Loch
14:39 Beginn Rädertengrat
15:19 Lachenstock
15:56 Quelle
16:09 Zindlenspitz
16:56 Rossalplispitz
17:23 Brünnelistock
18:23 Plattenberg
18:51 Schiberg
19:18 Bockmattlipass
19:34 Bockmattlistock
19:47 Wildkamm
20:08 Tierberg
21:04 Bärensoolspitz
22:30 Obersee Parkplatz (Springbrunnen)
Eine Runde um den Obersee, möglichst entlang der Wasserscheide zu Klöntaler See und Wägitalersee.
Wegbeschreibung:
Die Anreise nach Näfels erfolgt via SBB, Start ist kurz nach 7:00 Uhr. Es geht zunächst auf dem Kreuzweg und Äschen zum Obersee, wo ausgiebig getrunken und 2.5 Liter Wasser abgefüllt werden. Direkt am See gibt es viele sehr kleine Mücken, die überall kleben bleiben. Nun geht es über schöne Wiesen vorbei an der Geiss-Chappelen hoch zur Rautispitz.
Die folgende Querung auf dem Wanderweg Richtung Höchnasen und Wiggis ist noch von einem kleinen Schneefeld bedeckt. Das Schneefeld kann mal unterhalb, mal oberhalb umgangen werden, was in Trecking-Schuhen die erste Schwierigkeit darstellt.
Der folgende Weg vom Wiggis Richtung Schijen entlang des Grates ist hier sehr gut beschrieben und bebildert. Der Weg führt fast immer entlang des Grates. Die Querung auf der Platte zwischen den zwei P.2233m geht bei trockenem Fels gut. Anschliessend erfolgt der Aufstieg in der Mitte des Bandes und dann leicht links haltend. Die Kletterei über das Band zum zweiten P.2233 ist gut einsehbar und die Schwierigkeit auf den ersten Metern (Einstieg etwa in der Mitte des Bildes). Alternativ könnte man den Fels auch unten umgehen.
Weiter geht es den Grat entlang zum Gumenstock und dann zum Chli Gumen. Dort steige ich etwas zu nah am Grat ab und muss im Zick-Zack queren um das Couloir zu erreichen. Es wäre sicher besser gewesen (wie im Bericht empfohlen) den steilen Abstieg etwas grosszügiger zu umgehen.
Auf der anderen Seite des Couloirs muss man ebenfalls links vom Grat absteigen um auf den Rücken des Schijen zu gelangen. Ich steige durch ein paar Felsen (auf der linken Seite des Photos), tendentiell ist es leichter je weiter links man ist. Nach dem Schijen kann man gemütlich über den Breitchamm zum Längeneggpass laufen.
Vom Längeneggpass quere ich auf möglichst gleicher Höhe oberhalb der Alp Ober Längenegg. Der folgende Aufstieg zum Rädertenstock ist hier sehr gut beschrieben und bebildert. Bei der Querung muss ab und zu ein Geröllfeld überwunden werden, man sollte auf jeden Fall unterhalb von 1900m bleiben um die im Bericht erwähnte Rinne für den Aufstieg zu erreichen.
Zwischen den Munggenchöpf geht es fast wie auf Treppen hinauf zur Scharte zwischen Räderten- und Mutteristock. Ich klettere nun mehr oder weniger direkt hinauf zum Rädertenstock, im genannten Bericht wird alternativ eine Querung von der Scharte auf die Südseite beschrieben. Auf dem Gipfel kann man einen tollen Blick hinüber zur Kulisse des Mutteristocks geniessen. Der Abstieg vom Rädertenstock zum Rädertengrat erfolgt erst entlang des Ostgrates, vorbei an einem Loch und dann einen Kamin hinab. Das Loch und der Kamin sind hier beschrieben.
Was nun kommt ist vor allem eine Ausdauerfrage. Der Weiterweg zum Bockmattlistock entspricht dem ersten Teil der grossen Rundtour um den Wägitaler See (in umgekehrter Richtung), für die es mehrere gute und detaillierte Berichte gibt (z.B. hier, hier und hier).
Es geht fast immer genau den Grat entlang, da ist es oft am angenehmsten zu gehen, und es gibt kaum technische Schwierigkeiten. Der Rädertengrat zum Lachenstock ist sehr angenehm und abwechslungsreich zu laufen.
Die Quelle unterhalb der Zindlenspitz tröpfelt nur, hat aber genug Wasser gesammelt. Ich bin etwas skeptisch (man sieht ein paar Algen) und fülle nur einen Liter ab, “für den Notfall”. Nach der Zindlenspitz und Rossalpelispitz bei denen der ohnehin leichte Rucksack kurz deponiert wird, geht es zum Brünnelistock.
Vom Brünnelistock kann man über den P.2075 fast immer am Grat entlang absteigen. Nach der Kurve erreicht man leicht links vom Grat den Tiefpunkt vor dem Plattenberg (Chammli). Der Aufstieg zum Plattenberg erfolgt zunächst immer direkt auf dem Grat, dann wieder nach links querend um den Rücken zu erreichen. Die Kletterei ist nicht schwer (je weiter links desto leichter), aber erfordert zu diesem Zeitpunkt der Tour hohe Konzentration. Der Abstieg Richtung Furgge und Schiberg erfolgt ähnlich, erst den Rücken hinab, und dann im Zick-Zack die Flanke entlang. Hier gibt es auch deutliche Wegspuren.
Nach dem Schiberg Süd-Gipfel ist der Weiterweg zum Bockmattlipass schneefrei und gut zu gehen. Die letzten grossen Anstiege zum Bockmattlistock und zum Tierberg sind zwar wunderschön, starren einem aber die ganze Zeit entgegen, so dass zum jetzigen Zeitpunkt einiges an Motivation erforderlich ist, nicht direkt abzusteigen.
Nach dem Tierberg führt der Wanderweg vom P.1869 Richtung Ahornen ins Tal. Ich verlasse hier nochmal den Wanderweg um den Grat weiter Richtung Bärensoolspitz zu Ende zu gehen.
Der Wegabschnitt zur Bärensoolspitz ist auch hier beschrieben, erscheint mir aber wesentlich anstrengender. Die Wegspuren enden immer wieder im Gestrüpp und dichtem Unterholz, so dass man nach rechts ausweichen muss. Die Sonne steht tief, die Beine sind sehr müde, auch das erschwert die Wegfindung und das Weiterkommen. Vor allem die folgenden weglosen 400m Abstieg durch Wald, rutschiges Gras und Rinnen haben es nochmal in sich. Bei 1400m stösst man auf den Wanderweg, der nach Geissgaden führt. Dort kann auch endlich wieder Wasser aufgefüllt werden.
Inzwischen wird es dunkel und der letzte Zug von Näfels ist zu Fuss zeitlich nicht mehr zu erreichen. Zum Glück bekomme ich auf dem Parkplatz in Obersee gegen 22:30 Uhr noch eine sehr freundliche Mitfahrgelegenheit, mit der ich den Bahnhof im Tal doch noch rechtzeitig erreiche. Ansonsten hätte ich wohl vor Ort im Berghotel übernachtet.
Zusammenfassung:
Es war eine fantastische und überraschend einsame Runde, die fast die ganze Zeit tolle Tief- und Rundumblicke bietet. Das Wetter war stabil und durch die leichte Bewölkung zum Gehen sogar besser als nur Sonne. Man kann, wenn es knapp wird oder das Wetter umschlägt, auch immer wieder abkürzen und Richtung Obersee, Klöntalersee oder Wägitalersee absteigen. Im Grunde hat alles fast perfekt und wie geplant geklappt, nur ein paar Details würde ich im Nachhinein vielleicht anders machen:
- Mit dem Auto nach Obersee anreisen und von dort noch eher losgehen (dadurch verliert man aber die Flexibilität, wenn nötig in ein anderes Tal abzusteigen).
- Beim Abstieg vom Chli Gumen die steile Flanke etwas grosszügiger umgehen.
- Von der Zindlenspitz mehr Wasser mitnehmen, eventuell auch gleich am Anfang von Obersee etwas mehr Wasser mitnehmen (ist sehr individuell).
- Von Anfang an noch mehr essen, später kriegt man nicht mehr viel runter.
- Die Bärensoolspitz eventuell auslassen, der Weg durch das Unterholz und der weglose Abstieg waren recht mühsam und haben viel Zeit gekostet.
An dieser Stelle vielen Dank an die hikr-Community und die vielen hilfreichen und inspirierenden Berichte (es ist nur eine kleine Auswahl verlinkt). Es ist mein erster Bericht, aber ich habe schon früher sehr profitiert.
Durchgangszeiten:
07:09 Start Näfels Bahnhof
08:04 Obersee Parkplatz (Springbrunnen)
09:51 Rautispitz
10:11 Höchnase
10:21 Wiggis
11:22 Gumenstock
11:38 Chli Gumen
12:21 Schijen
12:34 Breitchamm
12:56 Längeneggpass
13:46 Höhle
14:12 Rädertenstock
14:22 Loch
14:39 Beginn Rädertengrat
15:19 Lachenstock
15:56 Quelle
16:09 Zindlenspitz
16:56 Rossalplispitz
17:23 Brünnelistock
18:23 Plattenberg
18:51 Schiberg
19:18 Bockmattlipass
19:34 Bockmattlistock
19:47 Wildkamm
20:08 Tierberg
21:04 Bärensoolspitz
22:30 Obersee Parkplatz (Springbrunnen)
Tourengänger:
flexa

Communities: T6, Monstertouren
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