Der Rote Stein zählt zu den ruhigeren Bergen in den östlichen Lechtaler Alpen. Eigentlich zu unrecht, kann man doch eine schöne Rundtour machen und am Gipfelaufbau muss man dann sogar ein wenig klettern. Außerdem liegt der nordseitige Aufstieg anfangs schön im Schatten, so dass eine Besteigung auch an heißen Sommertagen einladend wirkt.
Genau aus diesem Grund allerdings war der Rote Stein mein erster Berg, an dem ich vor Jahren gescheitert bin und die Tour abbrechen musste. Damals war ich nämlich im zu zeitigen Frühjahr aufgestiegen, weiter oben lag plötzlich nur noch Schnee ohne jegliche Fußspuren, so dass ich den Weg nur noch erraten konnte und plötzlich im weißen Nichts stand. Als ich jetzt also wieder hoch gestiegen bin, konnte ich schon von weiter Entfernung sagen, was damals schief gelaufen ist, respektive, wo ich den Weg verloren hatte.
Jetzt also, Jahre später, stand ich nun doch noch auf dem Gipfel. Für den Aufstieg empfiehlt sich die Wegbeschreibung von tourentipp wobei durch die gute Beschilderung wirklich keine Orientierungsprobleme aufkommen sollten. Für die Rundtour wählt man dann den direkt am Gipfel ausgeschilderten Weg nach Bergwang und spaziert im Tal ca. 45 Minuten nach Bichlbächle zurück. Für das letzte Stück fallen dann allerdings nochmal knapp 100 Höhenmeter an.
Wer noch mal 400 Höhenmeter mehr investieren kann und will, sollte entweder den Honig oder die Gartnerwand mitnehmen. Wer einen Blick auf die Karte wirft, sieht, dass sich dann darauf ebenfalls schöne Rundtouren basteln lassen.
Am Ende noch ein paar kurze Anmerkungen:
- Die Tour gilt zwar als schwarze Tour, allerdings kann sie auch als anspruchvolle rote Tour durchgehen. Bei der Querung des Schafsköpfl ist der Weg arg ausgesetzt und erfordert Trittsicherheit. Im Gipfelbereich muss man im brösligen Untergrund etwas aufpassen und ein paar kurze Stellen unschwer am Stahlseil klettern (kaum ein Ier). Der Abstiegsweg nach Bergwang ist leichter, allerdings im oberen Bereich im brösligen Schuttgelände.
- Das schönste Stück der Tour ist der Abschnitt zwischen Bichlbächler Jöchle und Gipfel.
- Insgesamt eine schöne mittlere Tour
- die Tour nicht zu früh im Frühjahr begehen. Im Bereich des Schafköpfl halten die Schneefelder recht lange.
- Ideale Sommertour, weil der Aufstieg bis zum Bichlebächler Jöchle im Schatten liegt bei rechtzeitigem Aufbruch.
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