Über den Rüchigrat zum Bösbächistock
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Der Rüchigrat zieht sich vom Bös Fulen bis zur Zeinenfurggle und hat seinen höchsten Punkt im Bösbächistock. Für Normalsterbliche ist die Überschreitung schon eine länger Tour, wer es deftig mag, kann sich bei
Dolmar hier inspirieren lassen :)
tl;dr
1. von Plätz via Zeinenmatt zur Gassenfurggel
2. Rüchigrat immer an der Gratkante halten
3. Abstieg mit Hilfe des Topos von
PStraub oder diesem und evtl diesem.
Seit ich vor einigen Jahren diesen schönen Grat vom Bös Fulen oder den Eggstöcken aus gesehen habe -- so genau weiss ich das nicht mehr -- wollte ich gerne einmal auf den Bösbächistock. Da die Beschreibung im SAC-Führer doch respekteinflössend klingt, habe ich die Tour schon einmal wegen einem bisschen Nebel abgebrochen. Wie schon öfter wollte ich an diesem schönen Herbsttag eigentlich eine andere Tour unternehmen, doch im Rossmattertal entscheide ich mich angesichts der guten Verhältnisse um. Auch schien mir die Wahrscheinlickeit dort oben einen Jäger zu verärgern kleiner.
Via Zeinenmatt und endlosen Schutt gelange ich zum Begin des Rüchigrats. Im Aufstieg unter der kurzen Felsstelle finde ich eine zerdrückte Plastikdose mit den Überresten eines Gipfelbuchs. Ich nehme sie mit, um daheim zu schauen welchem der Gipfel nun das Buch fehlt. Erstaunlicherweise gelingt es daheim mit viel Wasserdampf die erste Seite abzulösen. Anscheinend ist das Buch gleich nach der Placierung auf dem Hinter Gassenstock im Jahr 1999 heruntergefallen. Leider habe ich dieses mal auf einen Abstecher auf den Hinter Gassenstock verzichtet, da man da nochmal eine grössere Portion Schutt hinauf muss.
Zu Beginn ist der Rüchigrat ein breiter Rücken der später nach Osten über steile Platten abfällt. Nach einer Weile spitzt der Grat sich zu und brüchig ist es eh. Aber doch kann man den übelsten Bruchstellen immer gut im Osten ausweichen. Nur an einer Stelle fand ich es mal heikel, denn im Rückblick sieht die Gratstelle so aus, als hielte sie vor allem durch ihr eigenes Gewicht. Aber die Stelle hätte man auch umgehen können. Für den Grat bis zum Gipfel finde ich die ZS Bewertung aus dem Führer etwas zu hoch, eher oberes T5.
Auf dem Gipfel geniesse ich lange das warme Herbstwetter und die Aussicht auf die Föhnwalze über Tödi und Hausstock (schön, wenn man nicht drinsteckt, wie andere). Eine Statistik der Besteigungen ist aus dem Gipfelbuch schnell extrahiert. Seit 1996 im total 18 Einträge, also im Schnitt weniger als eine Besteigung pro Jahr. Da ist das Jahr 2015 mit nun 3 Einträgen schon ein Ausreisser.
Für den Abstieg hätte ich mich ruhig besser vorbereiten können. Ich habe nur noch die aufmunternden Zeilen von
Dolmar hier, und den Bericht von
PStraub in Erinnerung, in dem es heisst, dass man nach dem grossen Schuttfeld eher nach Westen muss. Auf früheren Wanderungen über die Zeinenfurggle sah mir das Band, das bei der Schnecke beginnt, zwar einladend aus, doch im Abstieg will ich das nicht suchen.
So wird der Abstieg nochmal spannend. Man muss doch ziemlich weit queren, so dass ich zweimal zu weit absteige und über senkrechten Wänden umkehren muss. Dort geht es zum Teil eindrücklich hinunter, was aus dem Tal garnicht so auffällt. Wenn man weit genug gequert ist bekommt man dann einen besseren Überblick und der Abstieg erschliesst sich. Ich nehme an, dass das auch im Aufstieg nicht trivial ist, so dass für den Abschnitt Zeinentäli-Gipfel ein T6 gerechtfertigt scheint.
Für den Auf- oder Abstieg durch diese Wand studiert man besten das Photo mit Topo von
PStraub und für den unteren Teil dieses. (Update 2015-10-11: habe auch nochmal versucht selber die Route einzuzeichnen)
Diese doch eher selten begangene Tour lohnt sich für Schutt- und Bruchliebhaber auf jeden Fall. Auch die Aussicht ist nicht zu verachten. Ich könnte mir vorstellen, dass in der umgekehrten Richtung der Weg einfacher zu finden ist.

tl;dr
1. von Plätz via Zeinenmatt zur Gassenfurggel
2. Rüchigrat immer an der Gratkante halten
3. Abstieg mit Hilfe des Topos von

Seit ich vor einigen Jahren diesen schönen Grat vom Bös Fulen oder den Eggstöcken aus gesehen habe -- so genau weiss ich das nicht mehr -- wollte ich gerne einmal auf den Bösbächistock. Da die Beschreibung im SAC-Führer doch respekteinflössend klingt, habe ich die Tour schon einmal wegen einem bisschen Nebel abgebrochen. Wie schon öfter wollte ich an diesem schönen Herbsttag eigentlich eine andere Tour unternehmen, doch im Rossmattertal entscheide ich mich angesichts der guten Verhältnisse um. Auch schien mir die Wahrscheinlickeit dort oben einen Jäger zu verärgern kleiner.
Via Zeinenmatt und endlosen Schutt gelange ich zum Begin des Rüchigrats. Im Aufstieg unter der kurzen Felsstelle finde ich eine zerdrückte Plastikdose mit den Überresten eines Gipfelbuchs. Ich nehme sie mit, um daheim zu schauen welchem der Gipfel nun das Buch fehlt. Erstaunlicherweise gelingt es daheim mit viel Wasserdampf die erste Seite abzulösen. Anscheinend ist das Buch gleich nach der Placierung auf dem Hinter Gassenstock im Jahr 1999 heruntergefallen. Leider habe ich dieses mal auf einen Abstecher auf den Hinter Gassenstock verzichtet, da man da nochmal eine grössere Portion Schutt hinauf muss.
Zu Beginn ist der Rüchigrat ein breiter Rücken der später nach Osten über steile Platten abfällt. Nach einer Weile spitzt der Grat sich zu und brüchig ist es eh. Aber doch kann man den übelsten Bruchstellen immer gut im Osten ausweichen. Nur an einer Stelle fand ich es mal heikel, denn im Rückblick sieht die Gratstelle so aus, als hielte sie vor allem durch ihr eigenes Gewicht. Aber die Stelle hätte man auch umgehen können. Für den Grat bis zum Gipfel finde ich die ZS Bewertung aus dem Führer etwas zu hoch, eher oberes T5.
Auf dem Gipfel geniesse ich lange das warme Herbstwetter und die Aussicht auf die Föhnwalze über Tödi und Hausstock (schön, wenn man nicht drinsteckt, wie andere). Eine Statistik der Besteigungen ist aus dem Gipfelbuch schnell extrahiert. Seit 1996 im total 18 Einträge, also im Schnitt weniger als eine Besteigung pro Jahr. Da ist das Jahr 2015 mit nun 3 Einträgen schon ein Ausreisser.
Für den Abstieg hätte ich mich ruhig besser vorbereiten können. Ich habe nur noch die aufmunternden Zeilen von


So wird der Abstieg nochmal spannend. Man muss doch ziemlich weit queren, so dass ich zweimal zu weit absteige und über senkrechten Wänden umkehren muss. Dort geht es zum Teil eindrücklich hinunter, was aus dem Tal garnicht so auffällt. Wenn man weit genug gequert ist bekommt man dann einen besseren Überblick und der Abstieg erschliesst sich. Ich nehme an, dass das auch im Aufstieg nicht trivial ist, so dass für den Abschnitt Zeinentäli-Gipfel ein T6 gerechtfertigt scheint.
Für den Auf- oder Abstieg durch diese Wand studiert man besten das Photo mit Topo von

Diese doch eher selten begangene Tour lohnt sich für Schutt- und Bruchliebhaber auf jeden Fall. Auch die Aussicht ist nicht zu verachten. Ich könnte mir vorstellen, dass in der umgekehrten Richtung der Weg einfacher zu finden ist.
Tourengänger:
justus

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Kommentare (6)