QUER DURCH DEN ALPSTEIN: Über 12 Gipfel(chen) von der Stauberen nach Alt St. Johann


Publiziert von Bergstiger , 22. Oktober 2014 um 08:09.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:19 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 15:00
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 3100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bushaltestelle "Frümsen, Holengass", 5-10 min Fussmarsch zur Talstation der Seilbahn (einfache Fahrt 15.- pro Person)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bushaltestelle "Alt St. Johann, Post"
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Stauberen, Zwinglipasshütte, Berggasthaus Rotsteinpass, Berggasthaus Tierwies
Kartennummer:2514 (Zusammensetzung Säntis-Churfirsten)

Querung des Alpsteins von der Stauberen nach Alt St. Johann - Lange Tour an einem wunderschönen Herbsttag

Wir wollen das vielleicht letzte schöne Wochenende nochmals richtig ausnutzen. Da mein Tourenkollege erst ab Samstag Nachmittag Zeit hat, nutzen wir den Rest des Tages zur Anreise und sind dafür am Sonntag länger unterwegs. Nachdem wir das Auto in Alt St. Johann parkiert haben, reisen wir mit dem öV weiter nach "Frümsen, Holengass". In wenigen Minuten erreichen wir die Talstation der Frümsenbahn, die uns zum Berggasthaus bringt.

Stauberenkanzel (T5)
Wir wollen die letzten hellen Minuten noch ausnutzen und steigen in gut 20 Minuten auf die Stauberenkanzel. Wir haben uns an die gute Wegbeschreibung von [post18742.html Ivo66] gehalten. Die Route ist gut zu finden und professionell gesichert.

Anschliessend geniessen wir eine feine Älplerrösti und ein hausgemachtes Caramelköpfli im Berggasthaus Stauberen. Um fit für den nächsten Tag zu sein, geht es dann schon bald ins Bett.


Stauberen - Saxerlücke (T2, 1 h) 
Um 4.20 Uhr ist Tagwache, wir essen ein paar Happen vom selbst mitgebrachten Frühstück und starten um 4.45 Uhr Richtung Saxerlücke. Der Weg ist problemlos zu finden, nach einer Stunde sind wir in der Lücke angelangt.

Saxerlücke - Roslenfirst / Saxerfirst (T3-T4, 1 h 15 min)
Ich war mir nicht sicher, wie gut wir die Spur im Dunkeln finden, die zum Roslenfirst hochführt. Es ist jedoch überhaupt kein Problem, die Spur zu erwischen. Dieses Foto von CampoTencia und dieses Foto von Fico zeigen gut, wo die Spur beginnt. Im Aufstieg ist die Spur wohl einfacher zu verfolgen als im Abstieg. Wir finden den Weg ohne Probleme und folgen der Spur in gemächlichem Tempo bis zum Gipfel in 1 h 30 min. Einige Stellen sind meiner Meinung nach mit T4 zu bewerten, der grösste Teil bewegt sich zwischen T2 und T3.

Roslenfirst / Saxerfirst - Mutschen (T3, 20 min) 
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Weglos steigen wir hinunter zum Mutschensattel und von hier wieder auf einem markierten Weg einfach zum Gipfel des Mutschen. Wir legen eine längere Pause ein, verpflegen uns und geniessen den herrlichen Sonnenaufgang.

Mutschen - Chreialpfirst (T2, 15 min)
In den ersten Sonnenstrahlen folgen wir dem Wanderweg bis zum Chreialpfirst. Noch ist es ruhig im Alpstein. Wir sind bisher nur zwei Gipfelbiwakierern auf dem Roslenfirst und dem Chreialpfirst begegnet.
 

Chreialpfirst - Ruchbüel (T2, 15 min)
Vom Chreialpfirst geht es dem Wanderweg nach bis zum Sattel bei P.2067. Hier verlassen wir den Weg und steigen direkt zum Ruchbüel auf.
 
Ruchbüel - Altmannsattel (T3, 1h 25 min)

Weglos geht es auf bequemen Wiesen hinunter zum Weg, der zur Zwinglipasshütte führt. Ab hier treffen wir nun deutlich mehr Leute an. Auf dem gut begehbaren Wanderweg steigen wir hoch bis kurz vor P.2334 und steigen direkt hoch zum Weg, der uns zu P.2368 führt, dem Altmannsattel.

Altmannsattel - Altmann - Altmannsattel (T5 I, 35 min)
Ab hier folgt nun der schwierigste Teil der Tour. Eine genaue Wegbeschreibung ist allerdings nicht nötig, Markierungen weisen den Weg bis zum Vorgipfel. Der berühmte Gipfelgrat ist nicht schwieriger als der bisherige Aufstieg, es braucht allerdings eine Portion Mut die Stelle zu meistern. Nach etwa 20 Minuten stehen wir auf dem Gipfel des Altmanns. Die Aussicht ist wohl eine der schönsten im Alpstein. Wir haben einen grossen Teil des bereits gemeisterten Tagesprogramm im Blick. Vorsichtig steigen wir nach einer kurzen Verschnaufpause wieder zurück zum Sattel.

Altmannsattel - Rotsteinpass (T3, 25 min)
Vom Sattel geht es zurück zu P. 2334 und von hier steil hinunter zum Rotsteinpass. Der Weg ist mit vielen Drahtseilen gesichert. Erstaunlich, wieviele Familien mit Kindern in diesem steilen Abschnitt unterwegs sind. Unten angekommen gehen wir noch ein paar Meter Richtung Lisengrat an die Sonne und machen eine grössere Verpflegungspause.

Rotsteinpass - Säntis (T3, 1 h 15 min)
Der Lisengrat ist schon viel beschrieben auf hikr. Die schöne Wegführung durch die Felsen macht Spass und ist stark mit Drahtseilen gesichert. Über das Restaurant "Alter Säntis" und eine Galerie erreichen wir die Treppen, die uns zum Gipfel des Säntis führen.

Säntis - Girenspitz (T3, 25 min)
Nun beginnt der bezüglich Wegfindung anspruchsvollste Teil. Wie kommen wir vom Gipfelgebäude raus zum Wanderweg Richtung Girenspitz? Ich weiss nicht, ob wir uns etwas dumm angestellt haben und sämtliche Wegweiser im Gebäude übersehen haben, wir brauchten jedoch die Hilfe eines Angestellten, der uns den Weg zur Stollentüre zeigt. Dann geht es einige Stockwerke hinunter durch einen Stollen zur Himmelsleiter, dem nächsten grossen Hindernis. Wir kämpfen uns irgendwie durch die aufsteigenden Gruppen hindurch und sind sehr froh, als wir vom Wanderweg Richtung Girenspitz abbiegen können.
Nach einigen Minuten erreichen wir den Gipfel, den wir wieder für uns alleine haben.

Girenspitz - Grauchopf (T3-T4, 50 min)
Vom Girenspitz gehen wir wieder zurück zum Wanderweg und steigen Richtung Tierwies ab. Zwischen "Mast 2" und Grauchopf zweigen wir rechts ab und folgen verblassten roten Markierungen auf einem wunderschönen Felsband (siehe Foto) Richtung Graukopf. Kurz nachdem wir unter dem Gipfel traversiert haben, steigen wir nach rechts hoch und erreichen den Gipfel des Grauchopfs.

Grauchopf - Grenzchopf (T3-T4, 45 min)
Wir steigen zum blass rot markierten Weg ab (T3-T4) und folgen diesem, bis wir wieder den Wanderweg erreichen. Diesem entlang steigen wir ab zum Berggasthaus Tierwies und weiter bis unter die südwestliche Grasflanke des Grenzchopfs. Von hier steigen wir einfach über die Grasflanke zum Gipfel hoch (T2).

Grenzchopf - Silberplatten (T3-T4, 45 min)
Zurück auf dem Wanderweg folgen wir diesem bis zum Sattel zwischen P.2140 und P.2080. Ab hier führt eine Wegspur mit alten, weiss-rot-weissen Markierungen bis auf den Gipfel der Silberplatten. Der Weg führt unter der Platte durch und dann über eine kurze Kraxelstelle Richtung Gipfel hoch.

Silberplatten - Alt St. Johann (T3-T4, 3 h 50 min)
Auf dem Aufstiegsweg geht's zurück zu P.2072 und noch etwas weiter, bis man über das darunterliegende Felsband hinaus ist. Eine schwache Wegspur führt nun etwas kürzer zurück zum markierten Wanderweg. Via Stosssattel und Lauchwies erreichen wir die Alp Schrenit, wo wir vom netten Älplerpaar noch ein Glas Orangina spendiert bekommen. Über Trosen, Alpli, Laui und Türli erreichen wir den Chüeboden. Trotz 120 Höhenmeter Gegenanstieg entscheiden wir uns Richtung Halden aufzusteigen und dann über den Wanderweg ab P.1155 nach Alt St. Johann hinunter zu gehen. Dieser Wanderweg war allerdings nochmals eine kleine Herausforderung. Nur mit Hilfe des Handy-GPS finden wir die ganz schwach ausgeprägte Wegspur durch die Kuhweiden hindurch. Bei Tageslicht wäre es wohl wesentlich einfacher gewesen. Nach 15 h 15 min erreichen wir um 20.00 Uhr überglücklich unser Auto in Alt St. Johann.

Grundsätzlich waren wir in gemächlichem Tempo unterwegs. Es wäre sicherlich möglich, die Strecke auch in 12 Stunden zurückzulegen. Die Angaben der Abschnittszeiten entsprechen der Zeit in Bewegung, eher gemütlich aber ohne grössere Pausen.
Wir sind von Anfang an bewusst langsam gegangen und haben viele Pausen eingelegt, damit die Kraft auch bis zum Schluss reicht. Wir haben einen wunderschönen Tag erlebt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, eines meiner schönsten Erlebnisse in den Bergen!






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Tourengänger: Bergstiger


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Kommentare (1)


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mamiestho hat gesagt: Supertour
Gesendet am 22. Oktober 2014 um 20:06
gratuliere zur tollen Tour! Das nächste Mal komme ich mit!


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