Alpsteinquerung mit Kreuzberg VIII und Altmann über Schaffhauserkamin


Publiziert von Merida , 29. September 2013 um 13:21.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:28 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 3000 m
Abstieg: 2200 m

Schön, dass man im Alpstein immer noch neue Ecken erkunden kann, nicht zu Letzt dank den vielen guten Beschrieben hier im HIKR. Nachdem ich letzte Woche den Bösegg-Ostgrat und den Hüenerberg begangen habe, waren diesmal der  Südost-Anstieg auf den Mutschen von Gams aus, der 8te Kreuzberg und ev. noch der Schaffhauserkamin das Ziel.
 
Gams - Mutschen:
Schon ganz am Anfang der Tour, wurde mein Vorhaben durch äussere Umstände in Frage gestellt. Zuerst verlor ich eine Stunde wegen dem Bahnersatz zwischen Altstätten und Buchs und dem nicht wartenden Postauto und nachher wegen einer urplötzlichen Sperrung -bei der Alp Loch- aller Wanderwege Richtung Mutschen. Die Rettungskolonne, welche in der Wand über Oberweid am Felsräumen waren, konnte jedoch gut umgangen werden.
Das einzige Problem hier war im offenen Wiesengelände nicht den Weg wegen der vielen Tierspuren zu verlieren. Ansonsten ist der Anstieg zwar recht lang aber einfach zu machen. Auf dem Mutschen angekommen, tauchte ich dann für einen kurzen Moment in die Massen der Alpsteintouristen ein. 

Mutschen - Kreuzberg VIII - Mutschensattel
Um möglichst direkt zum Kreuzberg zu gelangen ging ich weiter dem Grat Richtung Kreuzberg entlang. Wohl etwas zu lange, denn der letzte mögliche mit Fels durchsetzte Grasabstieg war doch schon erheblich steil und bringt von der Strecke nicht viel. Daher ist es besser schon früher nach links abzusteigen.
Danach bin ich über den Grasgrat bis zum Einstieg des 7ten Kreuzberges aufgestiegen. Bei der Querung zur Scharte zwischen 7+8 zeigte sich, dass das letzte Stück in dieser Scharte (ausgesetzte Traverse ohne gute Tritte/Griffe) für mich ohne Sicherung nicht in Frage kommt. So stieg den Grasgart wieder bis unter den Steilaufschwung zurück und weiter steil abwärts Richtung Reihntal, wo man den Kamin hoch zur Scharte zwischen 7+8 findet. Hier am Anfang ist auch gleich die Schlüsselstelle. Die Kletterstelle II ist zwar gut zu machen, das einzige Risiko ist die Länge, etwa 10m. Diese Stelle muss man sicher auf- und abwärts klettern können. Oben hat es einen Muniring, über den man sich abseilen könnte. In der Folge geht es leicht durch Geröll (Vorsicht Steinschlag) in die Scharte und ohne grössere Schwierigkeiten auf den Gipfel.
Für den Abstieg habe ich die identische Route gewählt und bin anschliessend zum Mutschensattel aufgestiegen.   

Mutschensattel - Schaffhauserkamin - Altmann - Altmannsattel
Vom Mutschensattel bin ich dann möglichst direkt Richtung Rässeggsattel weitergegangen um möglichst bald wieder den Massen zu entkommen. Im unteren Teil des Schaffhauserkamins hatte es zu dem Zeitpunkt noch einige Neuschneereste. Und auch hier gilt wieder einmal, die Schwierigkeiten sind am Anfang, danach wirds einfacher. Die Schlüsselstelle ist wohl die zweite Kletterstelle, welche ich als III einstufen würde und sicher schwieriger ist als die Schlüsselstelle am 8ten Kreuzberg. Diese Stelle wird mit der Stemmtechnik, wegen fehlenden Griffen, überwunden. Im Notfall hats dort im Moment ein Seil aus Bandschlinge und Reepschnur. Nachher gehts einfach weiter, man sollte sich jedoch generell links halten, da man rechts in eine Sackgasse steigt. Das Gelände dort erlaubt einem aber schon ein paar Erkundungsausflüge. Weiter oben stösst man dann auf Markierungen, welche einen scharf links in den Schaffhauserkamin weisen. In dieser Kurve bietet es sich an die diversen Aussichten zu geniessen. Ich bin dann alles in diesem Kamin hochgestiegen, der zwischendurch nochmals mit einer etwas kniffligeren Passage auf sich wartet. Einfacher wäre es, gemäss anderen HIKR-Berichten, den Kamin nach rechts auf den Grat zu verlassen. Und dann stand ich endlich auch mal auf dem Altmann und war schon gespannt auf die sagenumwobene ausgesetzte Stelle zum Normalabstieg. Man könnte da bestimmt drüberlaufen, aber so wie die Stelle angelegt ist, bot es sich für mich an, an dieser seitwärts entlang zu gehen. Den Normalabstieg habe ich als unangenehm empfunden, da ist mir der Schaffhauserkamin wesentlich sympatischer.

Altmannsattel - Rotsteinpass - Lisengrat - Säntis - Schwägalp
Im Altmannsattel stellte sich dann noch die Frage, wie ich am Besten heimkommen wollte. Kurzum eintschied ich mich über den Lisengrat (Wahnsinn wie dieser Weg immer weiter ausgebaut wird) und den Säntis zur Schwägalp abzusteigen um dort das Postauto zu besteigen.  

Fazit:
Der Kreuzberg VIII ist in der Schwierigkeit eher konstanter, während der Schaffhauserkamin eigentlich nur am Anfang fordert (2.Schlüsselstelle III). Diese aber im Vergleich zur Schlüsselstelle am Kreuzberg VIII schwieriger ist.
Da man im Schaffhauserkamin aber immer etwas eingeklemmt ist und nicht wirklich hinaussieht, ist für mich der Kreuzberg VIII der schönere Aufstieg. Vor allem im oberen Teil nach der Scharte kann man das Panorama auch während der Aufstiegs geniessen.

Tourengänger:
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Tourengänger: Merida


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