Nett's Töürl auf den Hohen Angelus


Publiziert von Nik Brückner , 23. Juli 2014 um 10:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:18 Juli 2014
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:15km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Sulden auf der SS 622
Unterkunftmöglichkeiten:In Sulden und in der Düsseldorfer Hütte
Kartennummer:Kompass Ortler/Ortles, Cevedale

Was machmern heut, Exträjmjürgen?

Eigentlich war die folgende Tour vorgesehen: Hoher Angelus - Walterweg - Vertainspitze - Plattenspitze. Aber in der Düsseldorfer Hütte haben wir erfahren, dass der Walterweg nicht begehbar ist, und so planten wir spontan um. Das wiederum hatte viel damit zu tun, dass wir an der Düsseldorfer Hütte den Christian kennenlernten, einen Burschen, der auch auf den Angelus wollte, und sich uns anschloss. Er entpuppte sich als erfahrener Geher: Matterhorn, Dufourspitze, Mont-Blanc-Überschreitung.

75 Jahre alt und erst seit 10 Jahren in den Bergen unterwegs.

Unglaublich, diese Typen, oder? Fit wie ein Bergschuh. Beeindrucken mich immer wieder.

Wir sind also zu dritt losgezogen, und haben uns dabei gleich nett verquatscht. Bald wurde klar, es würde bei einem gemütlichen Latsch auf den Hohen Angelus bleiben. Bassd!



Über Blockfelder geht es an den Zayseen vorbei ran an den Angelus, bis man vor einer Steilstufe steht. Hier führt ein leichter Klettersteig hinauf, der je nach Verhältnissen verschiedene Varianten bietet. Teilweise kann man steile Stufen nach links ausweichend auch einfach umgehen. Christian ist dort sehr sicher hinaufgestiegen, ohne Sicherung, wer's kann, der kann's halt. Alter schützt vor Fitness nicht. Der Exträjmjürgen und ich haben geschaut, dass wir hinterherkamen!

Im Oberen Teil wird die Steilstufe dann blockig und man turnt über größere und kleinere Brocken hinauf. Dann neigt sich der Hang etwas zurück, und es gibt zwischendurch mal Gehgelände. Hier lag schon schon Schnee, es hatte ein paar Tage zuvor noch geschneit.

Nach einer Felsstufe schnürt sich der Hang dann zu einem Rücken zusammen, noch nicht wirklich schmal, aber links geht es senkrecht hinunter. Bald wird es auch auf der rechten Seite steiler, aber wirklich ausgesetzt wird es eigentlich nicht.

Den Gipfelhang kann man bald einsehen. Der höchste Punkt wird in einem weiten Linksbogen erreicht, der Rücksicht nimmt auf einen halbmondförmigen Steilabbruch unterhalb des Gipfelgrats, den man natürlich so weiträumig wie möglich umgehen will. Also geht es zunächst geradeaus hinauf, bis man weit oben dann schräg rechts zum Grat hinaufquert. Oben dann noch ein paar Meter mehr oder weniger ausgesetzt zum eigenwilligen Gipfelkreuz.

Die Aussicht hier oben ist herrlich! Der Blick schweift hinüber zur nahen Vertainspitze, und natürlich zu Cevedale, Königspitze, Zebrù und Ortler, dazwischen der Pizzo Tresero. Und dann natürlich die Tschenglser Hochwand, die ich am darauffolgenden Tag überschreiten wollte. Im Westen dann Piz Palü, Bernina, ganz hinten das Finsteraarhorn, Galenstock, Glärnisch, Piz Linard, Piz Buin, Fluchthorn, im Verwall Patteriol, Kuchenspitze und Hoher Riffler, dahinter die Vorderseespitze, die Freispitze und die Parseierspitze in den Lechtalern, dann der Glockturm, die Weißkugel, die Wildspitze, der Olperer, Großvenediger und Großglockner, Hochgall, davor Hirzer und Ifinger, in den Villgratener Bergen Kugelwand und Hochgrabe, in den Dolos die Fanesgruppe, die Drei Zinnen, der Monte Cristallo, die Tofanen, Langkofel und Plattkofel, dahinter der Piz Boe, davor der Schlern, dann Rosengarten und Latemar, dahinter die Marmolada. Und zu guter letzt nördliche und zentrale Brentagruppe.

Christian, Exträjmjürgen und ich haben uns Zeit gelassen und die phantastische Aussicht in vollen Zügen genossen. Das war schon okay, denn wegen seiner nicht allzu starken Neigung ist der Gipfelhang auch bei etwas weicherem Schnee noch ganz gut begehbar. Trotzdem muss man im Abstieg immer schön aufpassen, ins Rutschen sollte man nicht kommen.

Der Abstieg erfolgt über die gleiche Route. Wie lang wir gebraucht haben? Keine Ahnung. Es war uns egal - war eben eine Genusstour an einem Genusstag!

Tourengänger: Verzasca, Nik Brückner


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