Vrenelisgärtli 2904m via Guppengrat
Guppen again - nach der Tour ist vor der Tour
Vor 4 Jahren durfte ich zusammen mit
Schlumpf eine fantastische alpine Tour über den Guppengrat hoch zum Vrenelisgärtli erleben (siehe auch Tourenbericht Bombo und Tourenbericht Schlumpf vom 28.6.2008). Damals noch mit relativ viel Schnee, dennoch aber perfekten Bedingungen, wusste ich, dass ich diese Tour garantiert wieder einmal machen werde.
Als anfangs Woche zufälligerweise die Anfrage von
Schlumpf eintraf, ob ich Lust hätte, zusammen mit zwei weiteren Kameraden das Vreneli über den Guppen erneut zu besteigen, konnte und vor allem wollte ich definitiv nicht nein sagen. Die Einladung, vor Ort im
schlumpfischen Chaltet im Glarnerland zu nächtigen, war absolut perfekt - nun ja, beinahe perfekt, denn mit 187cm Körperlänge reichte die Raumhöhe einfach nicht aus, um auch nur annähernd aufrecht stehen zu können. Appenzeller-Feeling im Glarnerland. So sitzt man halt lieber noch am Tisch in der gemütlichen Stube und trinkt zusammen ein Glas Wein. Lebensqualität pur.
Wie schon vor 4 Jahren parkierten wir ein Auto bei Plätz 853m am Westufer des Klöntalersees, um dann mit diesem zurück zum Startort in Schwändi 696m zu fahren. Man könnte das ganze auch als ÖV-Tour machen, jedoch ist dann ein früher Start, welcher je nach Gletscher- und Temperaturbedingungen elementar sein kann, nicht mehr möglich.
Über die Tour muss ich keine Details mehr erwähnen, schon oft genug wurde diese traumhafte Variante der Vreneli-Besteigung beschrieben. Klammert man den Aufstieg zur Chanzle aus, so durften wir absolut perfekte Verhältnisse vorfinden. Schon wenige Minuten nach unserem Start um 04.15 Uhr mussten wir unsere Langarm-Shirts im Rucksack verstauen und gegen das T-Shirt eintauschen. Die Wege und das Gelände waren trocken, der Fels von der Sonne angenehmen warm. Wolkenloser Himmel verzauberte diesen Tag in ein beinahe unbeschreibliches Bergparadis.
Wie erwähnt, die Chanzle 2604m hat es momentan in sich. Im Nachhinein gesehen wäre es vermutlich nicht falsch gewesen, hätten wir die Steigeisen vor dem Bergschrund angezogen und damit dann hoch durch die nasse, rutschige - im wahrsten Sinne des Wortes - Drecksflanke gestiegen. Stattdessen mühten wir uns mit unseren Bergschuhen in diesem griff- und trittarmen Gelände ab, Sicherungsmöglichkeiten gibt es dort keine. Irgendwann habe ich dann den Pickel eingesetzt, was mir sofort mehr Konfort, jedoch im Falle eines Rutschmanövers sicherlich auch nicht mehr Sicherheit gegeben hat. Als wir später in der Kletterei am Guppengrat waren, konnten wir eine weitere 4er-Seilschaft beobachten, bei welcher der Vorsteiger ein Seil von der Chanzle hinunter gelassen hat. Mangels Sicherungsmöglichkeiten im Gelände und deshalb durch "Mann-Sicherung" hat das Ganze auch nicht wirklich sicher ausgesehen, aber immerhin gab es den Nachsteiger mindestens eine psychologische Hilfe, was diesem Unterfangen sicher nicht schaden kann.
Schwierigkeits-Bewertung:
Noch immer liest und hört man von der Guppengrat-Variante, dass diese Tour ein klassisches T6 ist. Die diversen T6-Hikr-Touren von anderen Gipfelzielen zeigen jedoch, dass die Guppenvariante wohl eher ein T6- ist. Trifft man jedoch bei der Chanzle auf Verhältnisse, wie wir sie angetroffen haben, dann ist ein T6 oder sogar für diese kurze Etappe ein T6+ mehr als gerechtfertigt.
Die Etappen vor und nach der Chanzle sind dann wieder klar gemässigt (T6-), weshalb man bei der Chanzle von der einzigen Schlüsselstelle sprechen kann.
Fazit:
Unser Quartett durfte bezüglich Verhältnisse, Stimmung, Logistik, etc. einen perfekten Tag geniessen. Während die einen mit dem Glärnisch-Ruchen und Glärnisch-Bächistock weitere Gipfelziele ins Auge fassten, andere wiederum mögliche Klettervarianten studierten, diese jedoch infolge längerem Zustieg gleich wieder in den Wind schlugen, wage ich die Behauptung: ich war auch heute nicht zum letzten Mal am Guppen - nach der Tour ist vor der Tour...
Ein herzliches Dankeschön an unsere Crew und speziell Dir
Schlumpf für die Organisation und Durchführung.
Fakten:
Distanz: 21.7km
Totalzeit: 12 1/2h
Zeit in Bewegung: 7h
Pausenzeit: 5 1/2h (Pausen unterwegs, Gipfel, Einkehr Glärnischhütte und Chäserenalp)
Start: 04.15 Uhr
Gipfel: 10.00 Uhr (inkl. Pausen)
Tour mit
Schlumpf, Bernhard und Stefan.
Vor 4 Jahren durfte ich zusammen mit

Als anfangs Woche zufälligerweise die Anfrage von


Wie schon vor 4 Jahren parkierten wir ein Auto bei Plätz 853m am Westufer des Klöntalersees, um dann mit diesem zurück zum Startort in Schwändi 696m zu fahren. Man könnte das ganze auch als ÖV-Tour machen, jedoch ist dann ein früher Start, welcher je nach Gletscher- und Temperaturbedingungen elementar sein kann, nicht mehr möglich.
Über die Tour muss ich keine Details mehr erwähnen, schon oft genug wurde diese traumhafte Variante der Vreneli-Besteigung beschrieben. Klammert man den Aufstieg zur Chanzle aus, so durften wir absolut perfekte Verhältnisse vorfinden. Schon wenige Minuten nach unserem Start um 04.15 Uhr mussten wir unsere Langarm-Shirts im Rucksack verstauen und gegen das T-Shirt eintauschen. Die Wege und das Gelände waren trocken, der Fels von der Sonne angenehmen warm. Wolkenloser Himmel verzauberte diesen Tag in ein beinahe unbeschreibliches Bergparadis.
Wie erwähnt, die Chanzle 2604m hat es momentan in sich. Im Nachhinein gesehen wäre es vermutlich nicht falsch gewesen, hätten wir die Steigeisen vor dem Bergschrund angezogen und damit dann hoch durch die nasse, rutschige - im wahrsten Sinne des Wortes - Drecksflanke gestiegen. Stattdessen mühten wir uns mit unseren Bergschuhen in diesem griff- und trittarmen Gelände ab, Sicherungsmöglichkeiten gibt es dort keine. Irgendwann habe ich dann den Pickel eingesetzt, was mir sofort mehr Konfort, jedoch im Falle eines Rutschmanövers sicherlich auch nicht mehr Sicherheit gegeben hat. Als wir später in der Kletterei am Guppengrat waren, konnten wir eine weitere 4er-Seilschaft beobachten, bei welcher der Vorsteiger ein Seil von der Chanzle hinunter gelassen hat. Mangels Sicherungsmöglichkeiten im Gelände und deshalb durch "Mann-Sicherung" hat das Ganze auch nicht wirklich sicher ausgesehen, aber immerhin gab es den Nachsteiger mindestens eine psychologische Hilfe, was diesem Unterfangen sicher nicht schaden kann.
Schwierigkeits-Bewertung:
Noch immer liest und hört man von der Guppengrat-Variante, dass diese Tour ein klassisches T6 ist. Die diversen T6-Hikr-Touren von anderen Gipfelzielen zeigen jedoch, dass die Guppenvariante wohl eher ein T6- ist. Trifft man jedoch bei der Chanzle auf Verhältnisse, wie wir sie angetroffen haben, dann ist ein T6 oder sogar für diese kurze Etappe ein T6+ mehr als gerechtfertigt.
Die Etappen vor und nach der Chanzle sind dann wieder klar gemässigt (T6-), weshalb man bei der Chanzle von der einzigen Schlüsselstelle sprechen kann.
Fazit:
Unser Quartett durfte bezüglich Verhältnisse, Stimmung, Logistik, etc. einen perfekten Tag geniessen. Während die einen mit dem Glärnisch-Ruchen und Glärnisch-Bächistock weitere Gipfelziele ins Auge fassten, andere wiederum mögliche Klettervarianten studierten, diese jedoch infolge längerem Zustieg gleich wieder in den Wind schlugen, wage ich die Behauptung: ich war auch heute nicht zum letzten Mal am Guppen - nach der Tour ist vor der Tour...
Ein herzliches Dankeschön an unsere Crew und speziell Dir

Fakten:
Distanz: 21.7km
Totalzeit: 12 1/2h
Zeit in Bewegung: 7h
Pausenzeit: 5 1/2h (Pausen unterwegs, Gipfel, Einkehr Glärnischhütte und Chäserenalp)
Start: 04.15 Uhr
Gipfel: 10.00 Uhr (inkl. Pausen)
Tour mit

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