Vrenelisgärtli 2904m via Guppengrat


Publiziert von Sherpa , 9. Oktober 2014 um 20:03.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 9 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2202 m
Abstieg: 2431 m
Strecke:Schwändi - Guppenalp - Vrenelisgärtli - Klöntalersee - Glarus

Vrenelisgärtli Überschreitung über den Guppengrat

Lange stand dieses Vorhaben auf unserer Projektliste. Dass es nach diesem Sommer noch möglich wird hätten wir nicht gedacht. Eigentlich wollten wir noch immer die Sustenhorn Ostgrat Route machen. Aber nach den kalten Tagen und den erneuten Niederschlägen mussten wir wieder mit Neuschnee am Sustenhorn rechnen. Aufgrund der Föhnlage hatte sich ein Schönwetterfenster gebildet, welches wir für diese Tour ausnutzen.
 
8.10.2014
Wir haben mit dem Auto unsere Fahrräder zum Klöntalersee hochgefahren und dort für den kommenden Abstieg deponiert. Anschliessend haben wir unser Auto am Bahnhof Glarus abgestellt und sind mit dem Zug nach Schwanden gefahren. Von dort mit dem Postauto nach Schwändi.
Ab der Post in Schwändi über den Wanderweg via Unterstafel 916m, Mittler Guppen 1233m hoch zur Alp Oberstafel 1676m. Hier konnten wir Verdankens werter Weise unsere Nacht verbringen, obwohl die Hütte bereits geschlossen ist. Herzlichen Dank an die Eigentümer.

9.10.2014
Um 05.30 Uhr brachen wir im Dunkeln auf dem Wanderweg auf in Richtung Heuberg.  Auf dem Platteau angekommen steigen wir über spärliche Wegspuren rechts vom Mittelstock hoch. Das Gelände ist im unteren Bereich Grasig, oben mit etwas Fels durchzogen, welcher gekraxelt werden musste. Als es etwas heller wurde haben wir den „markanten Turm“ erblickt, welchen wir auf der linken Seite (nicht im Couloir) in grasigem Gelände hoch gekraxelt sind.
Nach dem Turm haben wir die plattige Schlüsselstelle erreicht, welche jedoch gut zu durchsteigen war. Den weiteren Weg zur Chanzle 2604m legten wir über felsiges Gelände in den ersten Sonnenstrahlen zurück. Genuss pur!
Bei der Chanzel lag noch etwas Schnee, welcher noch hart gefroren war. Hier konnten wir endlich die hochgeschleppten Steigeisen montieren. Leider war die Rinne nur zur hälfte hoch mit Schnee gefüllt. Somit mussten wir in unbequemem Gelände (Morast und Geröll) hoch steigen, was auch mit der nötigen Vorsicht zu Meistern war. Nach der Chanzel erreichten wir den Guppengrat nach wenigen Metern.
Diesen gingen wir immer ziemlich rechts an der Kante hoch, was aus unserer Sicht die beste Wahl darstellte. Schon bald sahen wir das Gipfelkreuz des Vrenelisgärtli welches dann auch bald erreicht war. Wegen des Föhns blies heftiger Wind auf dem Gipfel, welchen wir bereits am Guppengrat zu spüren bekamen.

Nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel und den Fotoshootings machten wir uns auf den Weg zum Schwandener Grat. Diesen erlebten wir zum ersten Mal Schneefrei. Auch hier blies heftiger Föhnwind und wir mussten uns vorsehen das Gleichgewicht zu halten. Bei den Ketten angekommen, hatten wir für einmal kein Stau. So schön…

Schon bald standen wir auf dem Guppenfirn. Oben lag noch Schnee auf dem Gletscher. Als wir auf dem Firn waren, kamen uns noch zwei Seilschaften entgegen, welche auf dem Weg zum Vrenelisgärtli waren. Am unteren Ende des Gletschers waren einige Spalten zu sehen, respektive zu überqueren. Ab dem Gletscherende nahmen wir den gut markierten Weg zur Glärnischhütte. Die Hütte hatte bereits geschlossen, doch der Winterraum war offen und in der Hütte gabs sogar noch einen feinen Saft vom Fass.

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Rückweg zum Klöntalersee, wo unsere Bikes standen. Weil der Taxibetrieb von der Alp Chäseren auch schon eingestellt war galt auch hier die Devise zu Fuss weiter bis Klöntalersee.
Ab Klöntalersee fuhren wir mit den Bikes bis nach Glarus zurück.
 
Fazit.
Eine tolle Tour, die aufgrund der Länge nicht unterschätzt werden sollte. Weil nicht mehr so viel Schnee lag, mussten wir bei der Chanzel heikles Gelände durchsteigen. Der Aufstieg auf den Guppengrat ist ein luftiges unterfangen. Die Übernachtung in der Alp Oberstafel ist zu empfehlen.

 


Tourengänger: Sherpa


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