Start Sommersaison: Vrenelisgärtli via Furggle - Höchtor - Guppengrat


Publiziert von Amortis , 9. Juni 2013 um 22:12.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 8 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hinter Saggberg - Furggle - Unter Höchtor - Guppenfirn - Chanzle - Guppengrat - Vrenelisgärtli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Vrenelisgärtli - Schwander Grat - Glärnischfirn - Glärnischhütte - Chäseren - Klöntal Plätz
Kartennummer:LK 1153

Der Hochtouren - Sommer kann kommen!

Anfangs Woche konnte ich noch bei besten Verhältnissen eine schöne Skitour im Monte Rosa Gebiet geniessen und bereits am Wochenende "gluschtete" es uns doch für die erste richtige Sommertour. Die Tour aufs Vrenelisgärtli war daher ein nahtloser Übergang in die Sommersaison.

Treffpunkt wie immer in Netstal in aller Früh. Wir fuhren ins Klöntal und parkierten das Auto am Hinter Saggberg. Kurz vor halb 4 Uhr starteten wir über den normalen Wanderweg in Richtung Vorder Glärnisch. Die Temperaturen waren bereits angenehm und wir stiegen zügig hoch zu den Glärnischplanggen. Bereits von Gleiter aus, konnten wir in einen Teil unserer späteren Aufstiegsroute sehen. Es lag immer noch viel Schnee. Wir hofften auf einen guten Trittschnee, was sich aber später als ziemlich groben Irrtum entpuppte. Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir die Glärnisch Furggle. Ein herrlich ausgesetzter Grat, welcher sich bis zum Höchtor erstreckt. Wir machten eine kurze Pause direkt in der Morgensonne und studierten den weiteren Routenverlauf.

Frisch gestärkt montierten wir noch kurz die Steigeisen und stiegen Richtung Höchtor auf. Den ersten Absatz umgingen wir etwas rechtsseitig (Seite zum Klöntal) und stiegen durch eine Rinne in einfacher Kletterei wieder zum Grat.  Den zweiten Absatz erklommen wir zuerst in einem kleinen Schneeband querend und anschliessend über eine ziemlich ausgesetzte Kletterstelle ziemlich direkt. Im Anschluss folgte noch ein kleines Schneefeld, bevor wir einen etwas breiteren Rücken beim Unteren Höchtor erreichten. Die sonst gut begehbaren Schutt- und Rasenbänder waren noch komplett eingeschneit. Dies machte uns angesichts der Schneequalität kurz etwas Sorgen, denn der Schnee war ein richtiges Mus. WIr entschlossen uns dennoch in die Bänder einzusteigen. Über die Bereiche welche bereits Lawinen abgegangen sind und der Altschnee zum Vorschein kam, war das Weiterkommen nicht so dramatisch. Wir konnten mit Steigeisen und Pickel tip top traversieren, bis wir eine Stelle erreichten wo noch keine Lawinen abgegangen sind. Wir stiegen rund 50 Meter ab, ziemlich an die Kante des Bandes und querten weiter in Richtung Guppenfirn. Anschliessend folgte ein Gewühle in hüfthohem Schnee bis in den breiten Kessel, wo der Guppenfirn beginnt. Der weiter Anstieg zur Chanzle stellte sich als mühsam und kräftezehrend aus, da wiederum Schneewühlen angesagt war. Wir stiegen auf der linken Seite steil dem kurzen flachen Stück unterhalb der Chanzle entgegen. Die Chanzle erreichten wir im Anschluss ebenfalls in direkter Linie. Kurz vor dem Guppengrat mussten wir noch eine ziemliche Wächte überwinden, welche uns im ersten Moment den Zugang verwehrt hatte.

Der Guppengrat zeigte sich uns in voller Pracht. Es lag jedoch noch ziemlich viel Schnee und so wühlten wir uns nochmal ca. 1/4 des Grates durch Schnee bis in den Fels. Es folgte anschliessend eine super schöne Kletterei alles dem Grat entlag. Die Tiefblicke sind berauschend! Nachdem wir die "Schlüsselstelle" (das steilste Stück ca. 5 Meter) geklettert sind, begrüsste uns erneut eine prächtige Ladung Schnee. Wir zogen erneut die Steigeisen an und folgten dem Grat beziehungsweise der imposanten Wächte bis zum Gipfelplateau. DIe Gipfelwächte war zum Glück in Gratnähe nicht so stark ausgeprägt, so dass wir diese ohne grössere Schwierigkeiten besteigen konnten. Der Gipfel hatten wir absolut für uns alleine und es ist immer wieder schön auf dem "Vreneli" zu verweilen.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast folgte der Abstieg über die Normalroute via Schwander Grat. Die kurze Kletterstelle auf den Glärnischfirn (welche durch die Ketten und Eisenstifte entschärft wurde), war noch ziemlich eingeschneit. Spätestens auf dem Glärnsichfirn trauerte ich der Skisaison nach. Wie schön es doch gewesen wäre über den sulzigen Glärnischfirn in ein paar Schwüngen zur Glärnischhütte abzufahren. Leider mussten wir alles runterstapfen und versanken je weiter unten immer tiefer im Schnee (ca. Kniehöhe lag da durchaus drin). Endlich in der Hütte angekommen, gönnten wir uns ein Bierchen und eine Rösti mit Spiegelei! René der Hüttenwart verpflegte uns zuvorkommend und freundlich! Absolut spitze!

Frisch gestärkt nahmen wir noch den "Gwaggel" von der Glärnischhütte runter nach Chäseren und über die Kiesstrasse bis ins Plätz. Zum Glück wurden wir im Plätz abgeholt, da es zurück bis in den Saggberg doch noch ein Stückchen zu laufen gewesen wäre...

Tour mit Tobi

Tourengänger: Amortis


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T6 WS II
T6 WS II L
T6 WS II
T6 WS II
12 Jun 22
Vrenelisgärtli Guppengrat · maenzgi
T6 II
8 Jul 18
2x Glärnisch bitte · tricky
T6 WS II
T6 WS II
T6 WS II

Kommentar hinzufügen»