"Wärmeeinbruch" und schöne Pulverhänge am Älplihorn
|
||||||||||||||||
Eigentlich hätte ich heute den Foo Fighters helfen sollen, die hätten wohl ein dritten Spurer gut gebrauchen können... Allerdings lag die Schwierigkeit der ursprünglich geplanten Foo-Tour etwas über meinen Verhältnissen und so entschloss ich mich meine eigenen, einfacheren Spuren zu ziehen. Dank dem indirekten Tip von Polder (herzlichen Dank an dieser Stelle!), die windbearbeiteten, schattigen N/E-Hänge zu meiden, ging ich auf die Suche nach sonnigen, windabgewandten S/W Hängen und wurde am Älplihorn fündig. Ein Volltreffer, wie sich herausstellen sollte!
Wieder einmal lasse ich meine Kamera im Bus liegen - wohl ein weiteres Indiz, dass ich eine neue brauche -, merke dies aber früh genug und bin rechtzeitig vor der Abfahrt des Busses wieder in Davos Monstein, Dorf und kann die Kamera vom Buschauffeur wieder in Empfang nehmen. Die am Vorabend frisch geputzte und seit der letzten Tour gut getrocknete Kamera kommt auch gleich zum Einsatz, denn in Monstein scheint schon die Sonne und ein kleines Häuschen in Schieflage bietet ein nettes Motiv.
Anschliessend gehts los auf der guten Spur zur Oberalp und weiter vorbei an der Fanezmeder zum Eingang des Bärentällis. Ab hier darf ich nun die zugewehte Spur selber freiarbeiten, denn bis hierher hatte ich zwei Vorspurer, welche wohl schon früh losgegangen sind. Ihre Linie geht aber weiter Richtung Fanezfurgga. Die Spur zum Älplihorn wurde nicht wie im SAC Führer beschrieben zum Bärentälli Seelein gezogen, sondern folgt leicht ansteigend in der südöstlichen Flanke des Mitteltälligrates und gelangt nach P.2799 steil hoch auf den Grat. Bei sicheren Verhälntissen kein Problem, bei "erheblich" würde ich die Spur jedoch nicht unbedingt so anlegen. Auch heute ist mir nicht immer 100%ig wohl bei der Sache, denn ich muss ein, zwei frische Triebschneeansammlungen queren, bei welchen sich auch prompt Risse bilden. Alles in allem wars heute aber im grünen Bereich.
Auf dem Mitteltälligrat folge ich anschliessend dem Grat selbst. Etwas weiter oben muss ich auf die westliche Seite ausweichen und auch kurz einmal zu Fuss gehen, da der Grat selbst ziemlich abgeblasen ist. Kurz vor dem Gipfel muss ich dann wegen eines Abbruchs nochmals in die Nordwestflanke ausweichen. Dieser letzte Fussmarsch (mit geschulterten Skis) gestaltet sich dann erstaunlich unangenehm und kräfteraubend, denn es gilt kurz eine leicht ausgesetzte Stelle abzuklettern und anschliessend den sehr mühsamen, hüfttiefen Triebschnee bis zum Vorgipfel zu durchwühlen. Den effektiven Hauptgipfel besucht im Winter ausser unserem Sputnik wohl fast niemand und auch ich schenke ihn mir, denn die leicht überhängende Stelle sieht alles andere als einladend aus.
Der Aufstieg via Bärentälli und Mitteltälligrat war heute sicherlich die schlechtere Wahl, denn kurz nach mir sind zwei Tourengänger direkt via Mitteltälli aufgestiegen und sind nun nicht nur vor mir auf dem Gipfel, sondern sehen auch weniger abgekämpft aus, als ich mich fühle... Nun denn, da sie bei meiner Ankunft mit der Gipfelrast schon fertig sind, überlassen sie mir den (Vor-) Gipfel und sausen in die Tiefe. Ich setze mich südlich des Gipfels an einer windgeschützten Stelle an die Sonne und bin erstaunt ob der "Wärme". Ohne Kappe und Handschuhe, nur im Pullover halte ich es locker aus und so ganz und gar nicht erwartet. Entweder haben mich die Temperaturen in den vergangenen Tagen so richtig abgehärtet oder aber es ist tatsächlich viel wärmer.
Nach etwa 3/4 Stunden Rast mache ich mich dann auf die Abfahrt. Dazu fahre ich direkt vom (Vor-) Gipfel hinunter ins Mitteltälli. Einzig die 50 obersten Meter sind etwas hart und verfahren. Anschliessend öffnet sich der Hang und es bietet sich genügend Raum mich zu verwirklichen. Der Schnee ist erstaunlich gut und pulvrig und dies sogar auf der gesamten Abfahrt. Einzig ein paar nicht sichtbare, zugewehte alte Spuren machen es ab und zu etwas holprig. Ansonsten finde ich wunderbare Pulverhänge, insbesondere jene mit westlicher Ausrichtung. Auch die Abfahrt von Monstein Dorf hinunter zur Bahnstation (bei Hof genau in westlicher Richtung) bietet nochmals 250Hm gut geneigte Pulverhänge vom feinsten und das bis direkt auf das Perron der RhB hinunter!
Tourengänger:
360
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (4)