Eiger 3970m
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SOLO ÜBER DIE WESTFLANKE - EIN WUNSCH GING IN ERFÜLLUNG !
Schon vor drei Jahren habe ich mich dem Eigergipfel bis auf eine Höhe von 3800m angenähert. Ich scheiterte damals zusammen mit Dani da wir uns in einem steilen, eisigen Couloir verstiegen und deshalb zu viel Zeit verloren. Seitdem wartete ich darauf um die Tour zu wiederholen. Entweder waren die Bedingungen nicht optimal oder ich hatte keine freie Zeit - und optimal ist die Tour nur einige Tage im Jahr! Wenn es zu viel Schnee hat drohen in der steilen Westflanke Lawinen, wenn es zu wenig Schnee hat müssen in der oberen Gipfelflanke abschüssige, plattige Felsen überklettert werden bei denen es kaum Sicherungsmöglichkeiten gibt. Im Sommer bestünde noch die Möglichkeit auf einer teilweise gesicherten Route die Westflanke hochzusteigen, doch ist diese steinschlägrig und ewigs lange und mühsam mit Kletterstellen bis zum Schwierigeitsgrad III. Die von mir begangene Frühjahrsroute kann auch mit Ski abgefahren werden (SS+ !), allerdings muss mann die Bretter zuerst auf den Gipfel tragen und der Abfahrtsspass im steilen, felsdurchsetzten Gelände hält sich in Grenzen.
Route
Der Ausgangspunkt ist die Station Eigergletscher auf 2320m wo man auch im Bahnhofsgebäude für sFr 45.- übernachten kann. Rechts vom Tunneleingang der Jungfraubahn hat es ein ebenes Weglein das um ein felsiges Eck in Geröllschutt leitet wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Man hält nun sich immer in der Nähe vom linkerhand liegenden Rotstockgrat und steigt über Altschneefelder und Felsstufen bergauf. Im Sommer ist hier der blauweiss markierte Bergweg zum Rotstock und so findet man an den terassenartigen Felsstufen einige Fixseile welche den Aufstieg über die bis zwei Meter hohen Felsen erleichtern. Noch bevor man den Sattel zwischen Rotstock und P.2785m am Eiger-Westgrat erreicht wendet man sich in Richtung der markanten Rinne welche zum Hängegletscher leitet. Das Gelände wird nun bald steiler und beträgt oberhalb 2800m bis zum Gipfel durchwegs >40°. Im Couloir (200Hm 42°) hält man sich wegen Eisschlaggefahr vom Hängegletscher möglichst am linken (nördlichen) Rand. Der Ausstieg aus dem Couloir erfolgt am linken (nördlichen) Rand des Hängegletschers über ein Firnband das meist etwas Eis aufweist. Man erreicht so das grosse verfirnte Gletscherfeld oberhalb des Eisbalkons über welches man 200 Höhenmeter aufsteigt. Auf 3620m, am Ende eines auffälligen Firnzipfels, steigt man in die Felsbäbder ein welche zum Gipfelfirnfels des Eigers hinauf ziehen. Je nach Situation folgt man immer den Firnflächen. Wenn wenig Schnee und die schuttbedeckten, glatten Felsplatten schneefrei sind, wird die Querung bald sehr heikel. Die Steilheit in den oberen Felsbänder und unteren Teil vom Gipfelfirnfeld sind über 300 Höhenmeter 45°, ein Sturz ist hier tunlichst zu vermeiden! Von den Felsbänder steigt man anschliessend über das Gipfelfirnfeld steil zum Westgrat hinauf den man oberhalb eines Felsens auf 3900m erreicht. Der mässig steile Grat leitet nun einfach zum Gipfel hinauf.
Eindrücke
Die von mir begangene Route im Frühjahr ist wohl die einfchste Möglichkeit um auf den Eiger zu gelangen. Im Hochsommer ohne Schnee sind sämtliche Anstiege schwieriger wobei anzumerken ist, dass bei meinem Anstiegsweg im Couloir herabstürzende Eisbrocken vom Hängegletscher eine akute Gefahr sind. Ab jetzt ist das nicht mehr wichtig, denn ich stand auf dem Eiger und stürzende Eisbrocken habe ich keine gesehen. Mit einer Eigerbesteigung wurde ein langer Bersteigertraum wahr auf dessen Moment ich lange gewartet habe. Die Bedingungen in der Westflanke sind jedes Jahr nur etwa zwei Wochen optimal. Als ich auf einer Berg-Website sah, dass der Eiger mit Ski bestiegen wurde, wusste ich, dass es nun endlich Zeit war das Eigerprojekt anzugehen. Zwei Tage später sass ich schon in der Bergbahn zur Station Eigergletscher. Da es nach etwas Regen aussah wollte ich dort nicht draussen frei biwakieren und fragte nach einem Zimmer bei der Bahnstation mit dem Eigergletscher-Restaurant. Gegen 3 Uhr begann ich mit dem Aufstieg. Schon nach den ersten hundert Höhemeter erreichte ich genügend harten Firn und das muntere hochsteigen begann. Auf 2750m wechselte ich ein Wanderstock gegen den Pickel aus und zog die Steigeisen an. Das Couloir hatte sehr gute Verhältnisse ohne grosse Lawinenrunsen und wies nur zwei etwas vereiste Aufschwünge auf. Als langsam hell wurde und oberhalb vom Eisbalkon stand, wusste ich dass ich sicher den Gipfel erreichen werde. In den ausgesetzten Felsbänder hatte es gute Spur und ich konnte nahezu immer über Firn gehen. An zwei Stellen kam dort vereister Firn zum Vorschein welche ich sicherheitshalber mit zwei Eisgeräten querte. Ich erreichte so das Gipfelfirnfeld über welches ich mit Freude auf den nahen Gipfel munter zum Westgrat hochstieg. Am Westgrat erwartete mich ein unvergässlicher Tiefblick über die Eiger Nordwand in grüne Kulturland. Obwohl es auf dem Grat nur noch 80 Höhenmeter zum Gipfel sind, musste ich immer wieder stehen bleiben um die gigantische Aussicht zu geniessen! Nach fast sechs Stunden Aufstieg ereichte ich überglücklich den Gipfel. Die Aussicht in Richtung Hochalpen versperrten zwar Quellwolken, doch das war mir in dem Moment egal. Nach einer halben Stunde auf dem nahezu windstillen Gipfel machte ich mich auf den Abstieg. Um 12 Uhr erreichte ich wieder den Ausgangspunkt wo ein kühles Bier auf ich wartete...
Genaue Route: Station Eigergletscher - Rechts vom Sattel zwischen Rotstock und P.2785m - Couloir unter Hänegletscher - Rinne nördlich Eisbalkon - Firnfels oberhalb Eisabbruch - Felsbänder obere Westflanke - Westliches Gipfelfirnfeld - Westgrat - Gipfel - Abstieg wie Aufstieg.
Tour im Alleingang.
Bericht vom ersten Eigerversuch: http://www.hikr.org/tour/post6650.html
Schon vor drei Jahren habe ich mich dem Eigergipfel bis auf eine Höhe von 3800m angenähert. Ich scheiterte damals zusammen mit Dani da wir uns in einem steilen, eisigen Couloir verstiegen und deshalb zu viel Zeit verloren. Seitdem wartete ich darauf um die Tour zu wiederholen. Entweder waren die Bedingungen nicht optimal oder ich hatte keine freie Zeit - und optimal ist die Tour nur einige Tage im Jahr! Wenn es zu viel Schnee hat drohen in der steilen Westflanke Lawinen, wenn es zu wenig Schnee hat müssen in der oberen Gipfelflanke abschüssige, plattige Felsen überklettert werden bei denen es kaum Sicherungsmöglichkeiten gibt. Im Sommer bestünde noch die Möglichkeit auf einer teilweise gesicherten Route die Westflanke hochzusteigen, doch ist diese steinschlägrig und ewigs lange und mühsam mit Kletterstellen bis zum Schwierigeitsgrad III. Die von mir begangene Frühjahrsroute kann auch mit Ski abgefahren werden (SS+ !), allerdings muss mann die Bretter zuerst auf den Gipfel tragen und der Abfahrtsspass im steilen, felsdurchsetzten Gelände hält sich in Grenzen.
Route
Der Ausgangspunkt ist die Station Eigergletscher auf 2320m wo man auch im Bahnhofsgebäude für sFr 45.- übernachten kann. Rechts vom Tunneleingang der Jungfraubahn hat es ein ebenes Weglein das um ein felsiges Eck in Geröllschutt leitet wo der eigentliche Aufstieg beginnt. Man hält nun sich immer in der Nähe vom linkerhand liegenden Rotstockgrat und steigt über Altschneefelder und Felsstufen bergauf. Im Sommer ist hier der blauweiss markierte Bergweg zum Rotstock und so findet man an den terassenartigen Felsstufen einige Fixseile welche den Aufstieg über die bis zwei Meter hohen Felsen erleichtern. Noch bevor man den Sattel zwischen Rotstock und P.2785m am Eiger-Westgrat erreicht wendet man sich in Richtung der markanten Rinne welche zum Hängegletscher leitet. Das Gelände wird nun bald steiler und beträgt oberhalb 2800m bis zum Gipfel durchwegs >40°. Im Couloir (200Hm 42°) hält man sich wegen Eisschlaggefahr vom Hängegletscher möglichst am linken (nördlichen) Rand. Der Ausstieg aus dem Couloir erfolgt am linken (nördlichen) Rand des Hängegletschers über ein Firnband das meist etwas Eis aufweist. Man erreicht so das grosse verfirnte Gletscherfeld oberhalb des Eisbalkons über welches man 200 Höhenmeter aufsteigt. Auf 3620m, am Ende eines auffälligen Firnzipfels, steigt man in die Felsbäbder ein welche zum Gipfelfirnfels des Eigers hinauf ziehen. Je nach Situation folgt man immer den Firnflächen. Wenn wenig Schnee und die schuttbedeckten, glatten Felsplatten schneefrei sind, wird die Querung bald sehr heikel. Die Steilheit in den oberen Felsbänder und unteren Teil vom Gipfelfirnfeld sind über 300 Höhenmeter 45°, ein Sturz ist hier tunlichst zu vermeiden! Von den Felsbänder steigt man anschliessend über das Gipfelfirnfeld steil zum Westgrat hinauf den man oberhalb eines Felsens auf 3900m erreicht. Der mässig steile Grat leitet nun einfach zum Gipfel hinauf.
Eindrücke
Die von mir begangene Route im Frühjahr ist wohl die einfchste Möglichkeit um auf den Eiger zu gelangen. Im Hochsommer ohne Schnee sind sämtliche Anstiege schwieriger wobei anzumerken ist, dass bei meinem Anstiegsweg im Couloir herabstürzende Eisbrocken vom Hängegletscher eine akute Gefahr sind. Ab jetzt ist das nicht mehr wichtig, denn ich stand auf dem Eiger und stürzende Eisbrocken habe ich keine gesehen. Mit einer Eigerbesteigung wurde ein langer Bersteigertraum wahr auf dessen Moment ich lange gewartet habe. Die Bedingungen in der Westflanke sind jedes Jahr nur etwa zwei Wochen optimal. Als ich auf einer Berg-Website sah, dass der Eiger mit Ski bestiegen wurde, wusste ich, dass es nun endlich Zeit war das Eigerprojekt anzugehen. Zwei Tage später sass ich schon in der Bergbahn zur Station Eigergletscher. Da es nach etwas Regen aussah wollte ich dort nicht draussen frei biwakieren und fragte nach einem Zimmer bei der Bahnstation mit dem Eigergletscher-Restaurant. Gegen 3 Uhr begann ich mit dem Aufstieg. Schon nach den ersten hundert Höhemeter erreichte ich genügend harten Firn und das muntere hochsteigen begann. Auf 2750m wechselte ich ein Wanderstock gegen den Pickel aus und zog die Steigeisen an. Das Couloir hatte sehr gute Verhältnisse ohne grosse Lawinenrunsen und wies nur zwei etwas vereiste Aufschwünge auf. Als langsam hell wurde und oberhalb vom Eisbalkon stand, wusste ich dass ich sicher den Gipfel erreichen werde. In den ausgesetzten Felsbänder hatte es gute Spur und ich konnte nahezu immer über Firn gehen. An zwei Stellen kam dort vereister Firn zum Vorschein welche ich sicherheitshalber mit zwei Eisgeräten querte. Ich erreichte so das Gipfelfirnfeld über welches ich mit Freude auf den nahen Gipfel munter zum Westgrat hochstieg. Am Westgrat erwartete mich ein unvergässlicher Tiefblick über die Eiger Nordwand in grüne Kulturland. Obwohl es auf dem Grat nur noch 80 Höhenmeter zum Gipfel sind, musste ich immer wieder stehen bleiben um die gigantische Aussicht zu geniessen! Nach fast sechs Stunden Aufstieg ereichte ich überglücklich den Gipfel. Die Aussicht in Richtung Hochalpen versperrten zwar Quellwolken, doch das war mir in dem Moment egal. Nach einer halben Stunde auf dem nahezu windstillen Gipfel machte ich mich auf den Abstieg. Um 12 Uhr erreichte ich wieder den Ausgangspunkt wo ein kühles Bier auf ich wartete...
Genaue Route: Station Eigergletscher - Rechts vom Sattel zwischen Rotstock und P.2785m - Couloir unter Hänegletscher - Rinne nördlich Eisbalkon - Firnfels oberhalb Eisabbruch - Felsbänder obere Westflanke - Westliches Gipfelfirnfeld - Westgrat - Gipfel - Abstieg wie Aufstieg.
Tour im Alleingang.
Bericht vom ersten Eigerversuch: http://www.hikr.org/tour/post6650.html
Tourengänger:
Sputnik

Communities: Die 50ig höchsten 3000er der Schweiz
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