Eiger Westflanke
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Eine detaillierte Routenbeschreibung muß ich nicht machen, beziehe mich auf die sehr detaillierte von Sputnik (vielen Dank!), ferner diejenigen von Markom, Freeman und Danski. Es sind ein paar Eindrücke und insbesondere einige kleinere und größere Fehler, die ich beschreiben will und die der Leser dann nicht mehr machen muß.
Nach intensiven Schneefällen in der voraus gehenden Woche bestand nun ein stabiles Hoch, ich wartete mehrere Tage bis sich die Lawinen hoffentlich entladen haben.
Als ich die Kleine Scheidegg am Vorabend erreiche und die Wand sehe ist sie mir zu steil, von der Station Eigergletscher erscheint sie dagegen als modert steile Flanke. Das ist bei dieser Wandneigung um 45° ein gewöhnliches Phänomen, das mir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht vertraut war, es ist eine der ersten Wände/Flanken dieser Steilheit für mich. Sehr angenehm ist auf alle Fälle, dass es hinter der Station Eigergletscher sehr flach beginnt. Dann kann ich sehen, ob es mir taugt.
Abends gibt es einen kleinen Schauer, zum Sonnenuntergang verziehen sich die letzten Wolkenfetzen und die Berge erglühen in sanften Rottönen. Es ist einer dieser Momente, in denen es sich gut nachempfinden läßt was Rene Descartes meinte, als er seine berühmte Aussage "ich gehe in die Berge, also bin ich" machte.
Ich hatte Respekt vor der beschriebenen und bebilderten vereisten Stelle im Couloir und meinte, dass ich diese rechts umgehen könnte. Ich will diesen steilen Part unter dem Hängegletscher mit Beginn ausreichender Helligkeit erreichen und gehe dafür etwas zu früh los. Plan war, dann einfach zu warten, bis es hell wird. Ich habe aber leicht geschwitzt und nun im Dunklen, doch recht Kalten, einfach zu warten ist ziemlich unangenehm und so einigermaße erkenne ich ja etwas. Deshalb gehe ich weiter und bemerke bei Tageslicht dann, dass ich zu weit rechts bin und nicht so ohne weiteres nach links zurück kann. Werde deshalb bedenklich nahe unter den Hängegletscher gedrängt und habe eine kurze Mixed-Passage. Definitiv nicht zu empfehlen. Später beim Rückweg gehe ich nur eine leichte Rechtsschleifenvariante zu Sputniks Aufstiegsskizze, muß aber fest stellen, dass ich auch damit mein Ziel, die vereiste Stelle zu meiden, nicht erreiche: Unter 2 cm lockerem Schnee ist das Eis.
Wenn ich nochmals gehen sollte bleibe ich auch links im Couloir, ob vereist oder nicht, immerhin hält sich die Ausgesetztheit hier noch in Grenzen und die Stelle ist kurz.
Ich erreiche den Westgrat deutlich zu tief, da ich ihn von unten nur für eine Geländekante gehalten habe, muß noch mal zurück in die Flanke.
Der Aufstieg erfolgt in nahezu perfekt gesetztem Schnee, ziemlich unspektakulär.
Ich hatte von der kleinen Scheidegg im mittleren Teil des Westgrates Wechten nach Norden gesehen und halte mich deshalb auch im oberen Teil deutlich unter diesem. Im Gipfelbereich wird aber klar, dass hier nach Süden sehr große Wechten sind. Insofern arbeite ich mich doch vorsichtig Richtung Westgart und stelle fest, dass der hier oben nicht nach Norden überwechtet ist und stehe kurz danach auf dem Gipfel, wahrscheinlich auf mehreren Metern Schnee.
Und dann mache ich einen beinahe unverzeihlichen Fehler, als ich ein Stück auf dem Gipfelgrat in Richtung Mitteleggigrat gehe. Die Exsitenz einer großen Wechte nach Süden ist klar und ich glaube gebührenden Abstand zu halten, will aber auch der Nordwand nicht allzu nah kommen und dann trete ich einen Teil von ihr los. Es ist ein eklig weiches Gefühl unter einem Fuß, ein schneller Schritt nach Norden und ich höre einen unheimlichen Lärm auf der Südseite.
Es ist windig und kalt und ich trete bald den Rückweg an. Der Nordostwind kommt plötzlich als Fallwind über die Flanke und bedingt eine spindrift, die auch bei raschem Schritt (alles muß rückwärts gegangen werden) innerhalb von 2 Sekunden einen ordentlichen Haufen Schnee auf den Schuh lädt. Ich überlege einen Augenblick, ob das eine Lawine auslösen kann, kann mir das zwar nicht vorstellen, quere aber lieber aus der Hauptschusslinie. Nach 20 Minuten ist das wieder vorbei, war wohl der kleine Schauer vom Vorabend der noch nicht gut mit dem Altschnee verbunden war.
Als ich das flachere Gelände erreiche wechsle ich Steigeisen gegen die hier deponierten Schneeschuhe. Ohne die wäre schon der nächtliche Zustieg extrem anstrengend gewesen, vom Rückweg im mittäglichen Sulz ganz zu schweigen.
Tour im Alleingang, Spuren waren keine vorhanden, 1 Tag später muß jemand da gewesen sein, da 2 Tage später Danski oben war und Spuren sieht, die aus der Lauper-Route zu kommen schienen.
Nach intensiven Schneefällen in der voraus gehenden Woche bestand nun ein stabiles Hoch, ich wartete mehrere Tage bis sich die Lawinen hoffentlich entladen haben.
Als ich die Kleine Scheidegg am Vorabend erreiche und die Wand sehe ist sie mir zu steil, von der Station Eigergletscher erscheint sie dagegen als modert steile Flanke. Das ist bei dieser Wandneigung um 45° ein gewöhnliches Phänomen, das mir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht vertraut war, es ist eine der ersten Wände/Flanken dieser Steilheit für mich. Sehr angenehm ist auf alle Fälle, dass es hinter der Station Eigergletscher sehr flach beginnt. Dann kann ich sehen, ob es mir taugt.
Abends gibt es einen kleinen Schauer, zum Sonnenuntergang verziehen sich die letzten Wolkenfetzen und die Berge erglühen in sanften Rottönen. Es ist einer dieser Momente, in denen es sich gut nachempfinden läßt was Rene Descartes meinte, als er seine berühmte Aussage "ich gehe in die Berge, also bin ich" machte.
Ich hatte Respekt vor der beschriebenen und bebilderten vereisten Stelle im Couloir und meinte, dass ich diese rechts umgehen könnte. Ich will diesen steilen Part unter dem Hängegletscher mit Beginn ausreichender Helligkeit erreichen und gehe dafür etwas zu früh los. Plan war, dann einfach zu warten, bis es hell wird. Ich habe aber leicht geschwitzt und nun im Dunklen, doch recht Kalten, einfach zu warten ist ziemlich unangenehm und so einigermaße erkenne ich ja etwas. Deshalb gehe ich weiter und bemerke bei Tageslicht dann, dass ich zu weit rechts bin und nicht so ohne weiteres nach links zurück kann. Werde deshalb bedenklich nahe unter den Hängegletscher gedrängt und habe eine kurze Mixed-Passage. Definitiv nicht zu empfehlen. Später beim Rückweg gehe ich nur eine leichte Rechtsschleifenvariante zu Sputniks Aufstiegsskizze, muß aber fest stellen, dass ich auch damit mein Ziel, die vereiste Stelle zu meiden, nicht erreiche: Unter 2 cm lockerem Schnee ist das Eis.
Wenn ich nochmals gehen sollte bleibe ich auch links im Couloir, ob vereist oder nicht, immerhin hält sich die Ausgesetztheit hier noch in Grenzen und die Stelle ist kurz.
Ich erreiche den Westgrat deutlich zu tief, da ich ihn von unten nur für eine Geländekante gehalten habe, muß noch mal zurück in die Flanke.
Der Aufstieg erfolgt in nahezu perfekt gesetztem Schnee, ziemlich unspektakulär.
Ich hatte von der kleinen Scheidegg im mittleren Teil des Westgrates Wechten nach Norden gesehen und halte mich deshalb auch im oberen Teil deutlich unter diesem. Im Gipfelbereich wird aber klar, dass hier nach Süden sehr große Wechten sind. Insofern arbeite ich mich doch vorsichtig Richtung Westgart und stelle fest, dass der hier oben nicht nach Norden überwechtet ist und stehe kurz danach auf dem Gipfel, wahrscheinlich auf mehreren Metern Schnee.
Und dann mache ich einen beinahe unverzeihlichen Fehler, als ich ein Stück auf dem Gipfelgrat in Richtung Mitteleggigrat gehe. Die Exsitenz einer großen Wechte nach Süden ist klar und ich glaube gebührenden Abstand zu halten, will aber auch der Nordwand nicht allzu nah kommen und dann trete ich einen Teil von ihr los. Es ist ein eklig weiches Gefühl unter einem Fuß, ein schneller Schritt nach Norden und ich höre einen unheimlichen Lärm auf der Südseite.
Es ist windig und kalt und ich trete bald den Rückweg an. Der Nordostwind kommt plötzlich als Fallwind über die Flanke und bedingt eine spindrift, die auch bei raschem Schritt (alles muß rückwärts gegangen werden) innerhalb von 2 Sekunden einen ordentlichen Haufen Schnee auf den Schuh lädt. Ich überlege einen Augenblick, ob das eine Lawine auslösen kann, kann mir das zwar nicht vorstellen, quere aber lieber aus der Hauptschusslinie. Nach 20 Minuten ist das wieder vorbei, war wohl der kleine Schauer vom Vorabend der noch nicht gut mit dem Altschnee verbunden war.
Als ich das flachere Gelände erreiche wechsle ich Steigeisen gegen die hier deponierten Schneeschuhe. Ohne die wäre schon der nächtliche Zustieg extrem anstrengend gewesen, vom Rückweg im mittäglichen Sulz ganz zu schweigen.
Tour im Alleingang, Spuren waren keine vorhanden, 1 Tag später muß jemand da gewesen sein, da 2 Tage später Danski oben war und Spuren sieht, die aus der Lauper-Route zu kommen schienen.
Tourengänger:
Clariden

Communities: Alleingänge/Solo
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