Ellmauer Halt, über die Gamsänger halt


Publiziert von Nik Brückner , 21. März 2024 um 17:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Kaiser-Gebirge
Tour Datum: 8 Juni 1992
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Strecke:10 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:Gruttenhütte

Roli! Roläbäbä! Role on the Dole! Ole - wässtscho! Was für Tage waren das, damals, im Koasa. Dunnäkaail nuuchamool!

Mim Büssle simmer runderkfahn, Bully heißt das heut. Standesgemäß, wie die Kletterer. Esbitkocher dabei, wie! des! sei! muss! Yes' "Union" im Player. Ich weiß, Onion. Aber so war das damals halt. In Kössen hatten wir unseren Stellplatz, bei netten Bekannten aus dem Winter. Und dann, erste Tour, gleich auf den Höchsten im Kaiser, die Ellmauer Halt!



Halt! Wo parkmer denn da? Ah! Auf der Wochenbrunner Alm (1087 m) halt. Der Alm beim schönen Ort Wochenbrunn.

Vom Parkplatz an der Wochenbrunneralm ging's dann stracks hinaufig zu der schon gut sichtbaren Gruttenhütte (1620 m).
 
Von der Hütte aus wanderten wir dann in ca. 45 Min. auf dem gut markierten Steig links vom Gruttenköpfl hinauf in das große Hochgrubachkar unterhalb der Ellmauer Halt. Bissl rechts halten, warum, na, dort befindet sich halt der Einstieg.

Wochenbrunner Alm - Einstieg: markierte Wanderwege, T3, 2,5h
 

Soa Dreiv't'lstünderl nach der Gruttenhütte kamen wir an die Felsmauer, oberhalb derer der Gamsängersteig beginnt. Kurz Halt gemacht, Klettersteigausrüstung angelegt, Helm aufxetzt, dann ging's weiter. Kurzer Einser, dann steht man oben auf dem Schrofenband, das den Namen "Gamsänger" trägt, bei einer Tafel und einem Wegweiser. Halt! Ersma Schild lesen. Nach rechts geht's zum Kopftörl (T3, sowas, nett), nach links geht's auf den Gamsängersteig.

Es geht nun auf dem ausgesetzten Schrofenband weiter, bissl auf-, bissl absteigend halt (Anfangs A, dann A/B und kleine Einserstellen), um eine Kante herum und weiter zur "Jägerwand-Treppe". Das ist eine senkrechte Felswand, die auf ca. 74 Trittbügeln gequert wird (B). Gut anhalten, dann geht's schon.

Dabei sollte man Obacht geben, denn hier hat es oft Steinschlag, durch Bergsteiger im Gipfelbereich. Ein Helm ist eh Pflicht hier. 

Danach kommt man an den Abzweig zur Rote Rinn-Scharte, der links weg geht. Halt! Hier geradeaus weiter. Nach dem Abzweig folgt steiles Einser-Blockgelände, teils ist das versichert (dann B).

Auch hier besteht weiterhin Steinschlaggefahr. Helm, Helm, Helm.

Hat man das blockige Gelände unter sich, gibt es auf der so genannten Maximilianstraße zwei Varianten: entweder rechts eine schräge Rampe hinauf (Schlüsselstelle, B/C) oder in einen Spalt hinein, in dessen hinterem Teil sich eine kurze, aber halt bissl überhängende Leiter befindet (eigentlich halt auch B/C). Danach hat man die Schwierigkeiten unter sich. In leichterem Gelände (A/I) wandert man hinauf zum Biwakhüttl Babenstuber Hütte (2308 m), und schließlich durch eine letzte A/B-Passage an einer plattigen Wand hinauf zum höchsten Punkt der Ellmauer Halt (2344 m).
 
Gamsängersteig: ein Klettersteig halt, B/C, I, 1,5h


Halt! Hier pausten wir erst halt einmal, und sahen in die Runde: Im Norden der Große Arber, im Nordosten der unglaubliche Saurüssel, im Osten Hochkalter und Watzmann, davor die Ackerlspitze, im Südosten der Ankogel, und die Promis am Alpenhauptkamm: Wiesbachhorn, Großglockner, im Süden der Großvenediger, davor Kleiner und Großer Rettenstein, im Südwesten Olperer und Hoher Riffler, im Westen NockspitzeBettelwurf und Birkkarspitze, dahinter die ZugspitzeGeißhorn und Krottenkopf, davor Scheffauer und Treffauer. Halt! Nicht den Wendelstein und das Kchranzhoun vergessen, die im Nordwesten zu sehen sind.


Wir genossen die Aussicht, ich grüßte nach Kössen hinunter, dann verabschiedeten wir uns. Hinunter ging's, na, auf dem Aufstiegsweg halt: den Gamsängersteig hinunter zu dem Gamsängern, diesmal aber ein Stückl weiter nach Osten, bis unter den Friedrichsturm. Und dann erst hier hinunter zur Gruttenhütte (1620 m) und von dieser weiter zum Parkplatz an der Wochenbrunner Alm (1087 m).

Ellmauer Halt - Wochenbrunner Alm: Klettersteig halt, B/C, I, T3, 3h
 

Fazit: 

Na, der Gamsängersteig ist halt der einfachste Aufstieg auf den höchsten Kaisergipfel und dementsprechend halt stark frequentiert. Der bequeme Zustieg, die Jägerwand-Treppe und der schmale Felsspalt machen den Steig aber eben auch zu einem echten Erlebnis. Der höchste Kaisergipfel bietet zudem einen fantastischen Ausblick. Einen guten Eindruck bekommt man hier.

Plus, schöne Erinnerungen an schöne tage mim Roli. Was will man mehr.

 
Ausrüstung:
Klettersteigausrüstung, Helm


...tja, und am nächsten Tag wollten wir eigentlich diese Tour machen, Ackerl/Mauk. Und das Wetter hielt und hielt und hielt - bis es nicht mehr hielt. E
ine Waschmaschine bildete sich überm Tal, und kaum waren wir am Einstieg in die erste Steilstufe angekommen, an der ersten Kletterstelle, entschieden wir, dass es besser wäre, umzudrehen. Der Typ mit den Birkenstocks (!) sah das anders und stieg noch hinauf, wir dagegen suchten das Niedrige. Zum Glück. Ein Gewitter brach los, und bei der Heimfahrt am nächsten Tag erfuhren wir, dass fünf Bergsteiger im Kaiser ums Leben gekommen waren. Den Birkenstockmann habe ich bis heute nicht vergessen, ich weiß nicht, was aus ihm wurde.

Tourengänger: Nik Brückner


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