Kopftörl-Grat auf die Ellmauer Halt
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Den Kopftörlgrat wollte ich schon länger mal machen, wird er doch als besonders schöne, leichte Alpinklettertour beschrieben. Am Sonntag war es dann so weit und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht und in Bezug auf die Felsqualität sogar weit übertroffen.
Beschreibung
Vom Ausgangspunkt Wochenbrunner Alm geht es auf schönen Wegen über die Gruttenhütte anschließend rechts weg, immer sehr gut beschildert und markiert, ins Kopftörl. Dabei hat man bereits sehr schöne Kaisereindrücke und auch ein paar leichte Kraxelstellen bis etwa I, gepaart mit Seilsicherungen, welche ob der gut pollierten Felsen v.a. bei Nässe auch nicht fehl am Platze sind. Nachdem man einen sehr schmalen Felsdurchschlupf passiert hat, steht man im Kopftörl direkt vor der Einstiegsrinne.
Da die Tour im AV-Führer hervorragend beschrieben ist, folgt hier v.a. "Prosaisches" aus meinen persönlichen Eindrücken... Ein kurzes aber ganz gutes Topo gibt's unter http://www.davplus.de/uploads/images/2I7pha65XZbU03Db4enq0w/kopftoerlgrat.pdf.
Die größte Überraschung vorweg: Man könnte meinen eine Tour, die sich fast ständig im Bereich zwischen II und III bewegt müsste zwangsläufig schlechten Fels aufweisen. Hier nicht! Die Kletterstellen sind in der Regel schön Fest, teilweise sogar plattig und auch nicht so abgeschmiert, wie befürchtet. Die Wegfindung ist mit der AV-Beschreibung problemlos.
Die Absicherung ist allerdings recht alpin und man kann sich nicht darauf verlassen an jedem Standplatz einen Bohrhaken anzutreffen. Da es dafür aber reichlich feste Köpferl zum Schlingelegen hat, ist dies kein Problem sondern macht das Unternehmen nur interessanter. An Material haben wir unnötigerweise einen Satz Klemmkeile und Friends dabei gehabt, die wir jedoch nicht benötigten. Viel wichtiger sind Bandschlingen unterschiedlicher Größe.
Zum Sichern ist zu sagen, dass es sicherlich wegen der Länge der Tour sinnvoll ist, nur dort zu sichern, wo es einem als notwendig erscheint. Bei uns waren das im Wesentlichen die Teile der Route, die im o.g. Topo eingekreist sind. Wir haben dabei als nicht so wahnsinnig gut eingespielte Seilschaft ziemlich lange gebraucht, insgesamt hat uns der Grat ca. 6 h gekostet. Sologeher sind sicher mehr als doppelt so schnell und, da der Fels wie erwähnt recht fest ist, auch einigermaßen sicher unterwegs. Stellenweise ist das Gelände aber schon ziemlich ausgesetzt - ich würde es mir ohne Seil nicht unbedingt antun wollen - aber das muss jeder selber wissen...
Kontrovers wird oft der erreichte Schwierigkeitsgrad diskutiert. Ich denke, wenn es gelingt, immer den leichtesten Weg zu finden, geht es auch am Gipfelturm (den man übrigens problemlos umgehen kann) nicht über III+ hinaus. Sicherheitshalber sollte man aber den IV. Grad sicher beherrschen, dann klettert sich's auch mit Bollerschuhen entspannt dahin :o).
Der Abstieg über den Gamsängersteig ist ein schöner Abschluss dieser tollen Tour.
Mein Fazit: Großartige und genussvolle Alpinklettertour mit sehr viel Abwechslung (Grat, Kamine, Platten Risse, Verschneidungen etc.) in einer eindrucksvollen Umgebung mit überraschend festem Fels. Insgesamt sehr empfehlenswert!
Beschreibung
Vom Ausgangspunkt Wochenbrunner Alm geht es auf schönen Wegen über die Gruttenhütte anschließend rechts weg, immer sehr gut beschildert und markiert, ins Kopftörl. Dabei hat man bereits sehr schöne Kaisereindrücke und auch ein paar leichte Kraxelstellen bis etwa I, gepaart mit Seilsicherungen, welche ob der gut pollierten Felsen v.a. bei Nässe auch nicht fehl am Platze sind. Nachdem man einen sehr schmalen Felsdurchschlupf passiert hat, steht man im Kopftörl direkt vor der Einstiegsrinne.
Da die Tour im AV-Führer hervorragend beschrieben ist, folgt hier v.a. "Prosaisches" aus meinen persönlichen Eindrücken... Ein kurzes aber ganz gutes Topo gibt's unter http://www.davplus.de/uploads/images/2I7pha65XZbU03Db4enq0w/kopftoerlgrat.pdf.
Die größte Überraschung vorweg: Man könnte meinen eine Tour, die sich fast ständig im Bereich zwischen II und III bewegt müsste zwangsläufig schlechten Fels aufweisen. Hier nicht! Die Kletterstellen sind in der Regel schön Fest, teilweise sogar plattig und auch nicht so abgeschmiert, wie befürchtet. Die Wegfindung ist mit der AV-Beschreibung problemlos.
Die Absicherung ist allerdings recht alpin und man kann sich nicht darauf verlassen an jedem Standplatz einen Bohrhaken anzutreffen. Da es dafür aber reichlich feste Köpferl zum Schlingelegen hat, ist dies kein Problem sondern macht das Unternehmen nur interessanter. An Material haben wir unnötigerweise einen Satz Klemmkeile und Friends dabei gehabt, die wir jedoch nicht benötigten. Viel wichtiger sind Bandschlingen unterschiedlicher Größe.
Zum Sichern ist zu sagen, dass es sicherlich wegen der Länge der Tour sinnvoll ist, nur dort zu sichern, wo es einem als notwendig erscheint. Bei uns waren das im Wesentlichen die Teile der Route, die im o.g. Topo eingekreist sind. Wir haben dabei als nicht so wahnsinnig gut eingespielte Seilschaft ziemlich lange gebraucht, insgesamt hat uns der Grat ca. 6 h gekostet. Sologeher sind sicher mehr als doppelt so schnell und, da der Fels wie erwähnt recht fest ist, auch einigermaßen sicher unterwegs. Stellenweise ist das Gelände aber schon ziemlich ausgesetzt - ich würde es mir ohne Seil nicht unbedingt antun wollen - aber das muss jeder selber wissen...
Kontrovers wird oft der erreichte Schwierigkeitsgrad diskutiert. Ich denke, wenn es gelingt, immer den leichtesten Weg zu finden, geht es auch am Gipfelturm (den man übrigens problemlos umgehen kann) nicht über III+ hinaus. Sicherheitshalber sollte man aber den IV. Grad sicher beherrschen, dann klettert sich's auch mit Bollerschuhen entspannt dahin :o).
Der Abstieg über den Gamsängersteig ist ein schöner Abschluss dieser tollen Tour.
Mein Fazit: Großartige und genussvolle Alpinklettertour mit sehr viel Abwechslung (Grat, Kamine, Platten Risse, Verschneidungen etc.) in einer eindrucksvollen Umgebung mit überraschend festem Fels. Insgesamt sehr empfehlenswert!
Tourengänger:
Tobiwan

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