Wildhuser Schofberg & Many Mo(o)r(e)


Publiziert von lefpoenk , 5. Oktober 2014 um 10:29.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 3 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG   CH-AR 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 2350 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Zug und Postauto nach Wildhaus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:retour ab Säntis (Luftseilbahn) / Schwägalp (Postauto) / Urnäsch (Zug)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Nur wenig hat gefehlt, und ich könnte „keine Seele“ an meiner neuerlichen „Foto-Orgie“ im Alpstein teilhaben. Wie es dazu kam? Glücklich und müde von einer langen Gipfeltour sitze ich in der Appenzeller Bahn von Urnäsch nach Herisau. In Herisau angekommen, schwinge ich mich auf mein Velo und fahre schnurstracks nach Hause. Zu Hause angekommen, durchsuche ich meinen Rucksack und stelle fest, dass meine Kamera fehlt. Klar doch, die habe ich im Zug liegengelassen! Also, zurück zum Bahnhof. Meine Vermutung, dass die Zugkomposition die mich nach Herisau gebracht hat wieder in der Gegenrichtung unterwegs sein wird, bestätigt sich. Denn als ich auf die Lokführerkabine lossprinte, erblicke ich bereits meine Kamerahülle neben dem Fahrpult. Die Freude ist gross, als mir der Lokführer meine Kamera überreicht. Zwei (unbekannte) Mädchen hätten ihm die Tasche gebracht. Merci!!! Umgehend kontrolliere ich, ob noch sämtliche meiner Schnappschüsse vorhanden sind. Üble Sache: Ausser die Fotos meiner kürzlich Gastlosen-Umrundung alles weg! Dumm gelaufen. Wieder Zu Hause angekommen, versuche ich die Fotos über eine andere Menüfunktion zu laden und siehe da – alles da! Uff!

Route
Siehe Wegpunkte

Wie alles begann: Mit zwei Gipfeli „bewaffnet“ steige ich kurz nach 6 Uhr in den Zug Richtung Toggenburg. Das Postauto bringt mich schlussendlich von Nesslau-Neu St. Johann nach Wildhaus. In Wildhaus wandere ich auf einem abwechslungreichen Weg zuerst durch das Flürentobel und anschliessend zum Wildhuser Schafboden. Stetig an Höhe gewinnend, zweige ich bei Pt. 2069 auf der weiss-blau-weiss markierten Route links Richtung Wildhuser Schofberg ab. Die Ostwandrinne am Wildhuser Schofberg ist schon von weitem zu sehen. Ich ziehe mir meinen Helm an (Steinschlaggefahr kann nicht ausgeschlossen werden) und steige in anregender Kraxelei (T5/II) unschwierig ungefähr in der Mitte der Rinne hoch. Am Ausstieg der Rinne zweige ich rechts ab um den „Gipfelgartenzwerg“ und das "Skidepot" (Pt. 2373) aus der Nähe zu betrachten. Weiter über den gesicherten Weg auf den Vorgipfel (Pt. 2363) mit Gipfelbuch. Rückweg über den Schafbergsattel zu Pt. 2069. Aufstieg auf dem weiss-blau-weiss markierten Weg zum Jöchlisattel (Pt. 2294). Den Abstecher zum Jöchli oder Jöchliturm (alte Markierungen/T3) (Pt. 2335) habe ich sehr genossen. Geniale Aussicht auf die Schafbergchöpf. Zurück zum Jöchli (Pt. 2294) und zum Moor. Für mich das Highlight an diesem Gipfel sind die zahlreichen Steinböcke auf dem Vorgipfel. Der Aufstieg zum Hauptgipfel ist wie schon mehrfach erwähnt nicht schwierig (T5/I) aber teilweise arg ausgesetzt. Im Aufstieg halte ich mich möglichst auf der Gratkante und umgehe einen Block auf der linken Seite. Auf dem Hauptgipfel rechne ich mit einem Gipfelbuch. Diese Rechnung geht nicht auf – auf jeden Fall werde ich nicht fündig. Einzig einen Kugelschreiber entdecke ich im „Gipfelsteinmannhaufen“. Ich verzichte auf ein Einritzen meines Namens in die Steine ;-). Sollte jemand Zugriff auf das Gipfelbuch haben: Mein Name ist --- beinahe hätte ich es verraten --- lefpönk :-). Auf dem Rückweg halte ich mich zuerst wieder an die Gratschneide um kurz vor dem Block auf die linke Seite auszuweichen. Richtig gelesen: auf die linke Seite. Ich habe nichts gegen eine gute Luftzirkulation in den Schuhen. Luft unter den Sohlen ist nicht so mein Ding. Vor allem wenn es Alternativen gibt. Sorgfältig klettere ich im Schrofengelände ab. Bei einem Kletterzug muss ich mich ziemlich stark strecken. Alles in allem ist diese Variante (II) klettertechnisch etwas anspruchsvoller als die luftige Passage, dafür nicht ausgesetzt. Weiter geht’s über den Nädliger Richtung Altmasattel. Den weiss-blau-weissen Weg über den Nädliger verlasse ich infolge Langeweile ;-) und steige direkt zum Grat auf. Sehr schöne Ausblicke und ein kühles Lüftchen von der Nordseite sind der Lohn. Hinweis an allfällige Nachahmer: Auf keinen Fall Steinschlag auslösen, da der Weg direkt unter dem Grat des Nädligers durchführt. Die beiden Gipfeli habe ich bereits frühmorgens „verdrückt“ – mit dem Altmann und dem Säntis warten noch die beiden letzten Gipfel auf meiner „Sammeltour“. Zwischenhalt im Berggasthaus Rotsteinpass. Um 5 vor 6 erreiche ich die Abfahrtshalle der Säntisbahn. Herrliche Fahrt mit dem letzten „Säntisbähnli“ durchs Nebelmeer. Mit dem Postauto von der Schwägalp nach Urnäsch und der Appenzeller Bahn nach Herisau.

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“

Verhältnisse
Trockene und gut begehbare Wege / Routen

Vielen Dank
- (Einmal mehr) an den "Berichtsschreiber" Ivo66
- An die beiden Mädchen, die meine liegengelassene Kamera entdeckt und brav zurück gebracht haben

Hinweis
Für die Tour kann man vermutlich ein Rundreisebillett lösen; ich habe es aus "Zeitmangel" nicht gemacht.

Fazit
Wildhuser Schofberg: Interessanter und abwechslungsreicher Aufstieg. Sehr schöner Aussichtspunkt. Gipfelbuch auf dem Vorgipfel.
Jöchliturm: Klein aber fein! Meine Entdeckung des Tages. Herrliche Sicht auf die Schafbergchöpf. Sehr empfehlenswert! Mit neuem Gipfelbuch.
Moor: No more Moor würde ich nicht gerade sagen, aber die luftige Passage auf den Hauptgipfel ist in erster Linie Gipfelaspiranten zu empfehlen. Nur für die Aussicht würde ich nicht mehr auf den Moor gehen. Gipfelbuch verschollen?
Altmann: Altbekannter Modeberg mit ausgezeichneter Rundsicht, teilweise speckigem Fels und immer noch durchnässtem Gipfelbuch.
Bleibt noch der Säntis: Das lassen wir … :-). Es hett e Bähnli ond Wertschafte!

Tourengänger: lefpoenk


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Kommentare (4)


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alpstein hat gesagt: Hammerfotos!!!!
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 10:55
Zum Glück hast Du Deine Kamera doch noch wieder bekommen :-)

Beste Grüße
Hanspeter

lefpoenk hat gesagt: RE:Hammerfotos!!!!
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 11:57
Vielen Dank, Hanspeter! Ja, das Glück war auf meiner Seite. Andererseits hätte sich die Bildbearbeitung bei einer fehlenden Kamera stark reduziert und ich hätte Dich und andere dafür masslos "zugetextet" ;-).

Herzliche Grüsse
lefpönk

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 11:04
So ein Glück möchte ich auch mal haben und (m)eine verlorene Kamera wieder bekommen. Aber wer so fleißig Gipfel sammelt wie du, der hat dies auch mehr als verdient! Schöne Tour hast du da gemacht...und natürlich tolle Fotos.
LG WoPo

lefpoenk hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Oktober 2014 um 12:04
Lieber WoPo

Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ganz nach dem Motto "Das Glück gehört den Tüchtigen". Jetzt weiss ich endlich warum ich alle diese Gipfel "gesammelt" habe ;-).

Ich wünsche Dir noch viele Glücksmomente.
lefpönk


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