Säntis (2502 m) via Chammhaldenroute mit nun noch "luftigerer" Querung
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Eher kurz und knackig und ein knieschonender Abstieg war das Anforderungsprofil, das
Esther58 an die heutige Tour stellte. Da kommt einem doch schnell die einsame Chammhaldenroute am Säntis in den Sinn, die wir schon zweimal erfolgreich absolvierten. Wird sie doch auch in einer Ausschreibung einer SAC-Sektion als die direkteste und kompromissloseste Route auf den höchsten Alpsteingipfel, steil und ausgesetzt charakterisiert. So machten wir uns also auf in das schöne Appenzellerland.
Diese Idee hatten heute noch andere und so viele PKW’s habe ich mit Ausnahme beim Schwägalp-Schwingen um 7.00 Uhr morgens dort noch nie gesehen. Dass wir uns in einer Kolonne zum Gipfel bewegen müssen, hatten wir aber nicht zu befürchten, ist die mit orangenen Markierungen versehene Route doch recht anspruchsvoll und dementsprechend wenig begangen. Besonders gespannt waren wir heute auf die „luftige Querung“ im oberen Teil unter dem Hüenerbergsattel, hatte uns doch letztes Jahr ein Local davon berichtet, dass Felsmasse ausgebrochen sei und nun ein Spreizschritt in der horizontalen Querpassage erforderlich sei.
Hat man den Einstieg in die Route am südlichen Ende der Chammhalde bei P. 1577 erreicht, geht es nur noch hoch. Bis zum Hüenerbergsattel kommt man selten ohne Handeinsatz aus. Ist es bis zum „Großen Band“ (2080 m) mehr oder weniger Genusskraxelei, wird es dann aber „Ernst“. Ein Helm kann im oberen Teil nicht schaden. Im nun exponierteren Gelände warten weitere Kraxelpassagen und schließlich standen wir vor der mit Spannung erwarteten „luftigen Querung“.
Erst beim zweiten Blick um die Ecke sahen wir das „Malheur“. Ganz offensichtlich ist seit unserem letzten Besuch ein Stück Fels ausgebrochen, sh. Foto. In der vorher schon nicht locker zu bewältigenden Passage ist ein Spreizschritt erforderlich, um wieder (hoffentlich) festen Boden unter die Füße zu bekommen. Seitlich geht es dabei ordentlich runter, sh. Foto und wirklich ordentliche Griffe sind an dieser Stelle auch nicht vorhanden. Alles in allem eine „Schlüsselstelle“ (daher T5+) in dieser Schlüsselpassage, die uns etwas Kopfzerbrechen machte. Umkehren wollten wir aber auch nicht und schließlich versuchten wir es, nachdem sich 2 Berggänger vor uns hinüber wagten. Edit 26.06.2015: An dieser Stelle befindet sich nach neuesten Informationen ein kurzes Fixseil.
Ich hatte das Problem, das ich den vorderen Fuß beim Spreizschritt so setzte, dass der nachgezogene keinen Platz mehr hatte. Zurück ging es aber auch nicht mehr, irgendwie habe ich die Passage aber doch geschafft und Esther hinterher. Anzumerken ist dabei, dass sie bei unserer ersten Tour in der Querung völlig blockiert war und eine „Ewigkeit“ bis in den Trichter brauchte. Übung macht auch hier den Meister ;-)
Protagonisten werden möglicherweise über diese Zeilen schmunzeln, aber die Anforderungen in dieser Passage haben sich aus unserer Sicht doch verschärft. Zwei neuere Haken haben wir in der Querung entdeckt, die aber nicht die erwähnte Stelle abdecken oder wir haben weitere angesichts der Anspannung übersehen.
Edit 20.07.2014. Auf einem Youtube-Film oder auch hier ist zu sehen, dass schon vor der ausgebrochenen Stelle ein Haken vorhanden sein muss (Seil war eingehängt).
Hat man den Trichter und die herausführende Rinne noch bewältigt, kann man durchatmen. Der Rest über Blau Schnee, Girensattel bis zum Säntis ist dann fast ein "Kinderspiel".
Fazit: Auch wenn es zwischendurch mal spannender wurde als uns lieb war, hat die Chammhaldenroute heute wieder Spaß gemacht. Mit insgesamt 10 anderen Berggängern, die wir gesehen haben, war sie heute fast "überlaufen";-) Eine Reepschnur hatte ich übrigens im Rucksack. Das nächste Mal werde ich sie in der Querung wohl auch benutzen, wenn vor der erwähnten Stelle ein Haken zu finden ist.
Zur Route mit weiteren Hinweisen verweise ich auf meine früheren Berichte hier und da und dem Gesamtüberblick auf diesem Foto
Literatur: SAC-Führer Ostschweiz 2012, S. 58

Diese Idee hatten heute noch andere und so viele PKW’s habe ich mit Ausnahme beim Schwägalp-Schwingen um 7.00 Uhr morgens dort noch nie gesehen. Dass wir uns in einer Kolonne zum Gipfel bewegen müssen, hatten wir aber nicht zu befürchten, ist die mit orangenen Markierungen versehene Route doch recht anspruchsvoll und dementsprechend wenig begangen. Besonders gespannt waren wir heute auf die „luftige Querung“ im oberen Teil unter dem Hüenerbergsattel, hatte uns doch letztes Jahr ein Local davon berichtet, dass Felsmasse ausgebrochen sei und nun ein Spreizschritt in der horizontalen Querpassage erforderlich sei.
Hat man den Einstieg in die Route am südlichen Ende der Chammhalde bei P. 1577 erreicht, geht es nur noch hoch. Bis zum Hüenerbergsattel kommt man selten ohne Handeinsatz aus. Ist es bis zum „Großen Band“ (2080 m) mehr oder weniger Genusskraxelei, wird es dann aber „Ernst“. Ein Helm kann im oberen Teil nicht schaden. Im nun exponierteren Gelände warten weitere Kraxelpassagen und schließlich standen wir vor der mit Spannung erwarteten „luftigen Querung“.
Erst beim zweiten Blick um die Ecke sahen wir das „Malheur“. Ganz offensichtlich ist seit unserem letzten Besuch ein Stück Fels ausgebrochen, sh. Foto. In der vorher schon nicht locker zu bewältigenden Passage ist ein Spreizschritt erforderlich, um wieder (hoffentlich) festen Boden unter die Füße zu bekommen. Seitlich geht es dabei ordentlich runter, sh. Foto und wirklich ordentliche Griffe sind an dieser Stelle auch nicht vorhanden. Alles in allem eine „Schlüsselstelle“ (daher T5+) in dieser Schlüsselpassage, die uns etwas Kopfzerbrechen machte. Umkehren wollten wir aber auch nicht und schließlich versuchten wir es, nachdem sich 2 Berggänger vor uns hinüber wagten. Edit 26.06.2015: An dieser Stelle befindet sich nach neuesten Informationen ein kurzes Fixseil.
Ich hatte das Problem, das ich den vorderen Fuß beim Spreizschritt so setzte, dass der nachgezogene keinen Platz mehr hatte. Zurück ging es aber auch nicht mehr, irgendwie habe ich die Passage aber doch geschafft und Esther hinterher. Anzumerken ist dabei, dass sie bei unserer ersten Tour in der Querung völlig blockiert war und eine „Ewigkeit“ bis in den Trichter brauchte. Übung macht auch hier den Meister ;-)
Protagonisten werden möglicherweise über diese Zeilen schmunzeln, aber die Anforderungen in dieser Passage haben sich aus unserer Sicht doch verschärft. Zwei neuere Haken haben wir in der Querung entdeckt, die aber nicht die erwähnte Stelle abdecken oder wir haben weitere angesichts der Anspannung übersehen.
Edit 20.07.2014. Auf einem Youtube-Film oder auch hier ist zu sehen, dass schon vor der ausgebrochenen Stelle ein Haken vorhanden sein muss (Seil war eingehängt).
Hat man den Trichter und die herausführende Rinne noch bewältigt, kann man durchatmen. Der Rest über Blau Schnee, Girensattel bis zum Säntis ist dann fast ein "Kinderspiel".
Fazit: Auch wenn es zwischendurch mal spannender wurde als uns lieb war, hat die Chammhaldenroute heute wieder Spaß gemacht. Mit insgesamt 10 anderen Berggängern, die wir gesehen haben, war sie heute fast "überlaufen";-) Eine Reepschnur hatte ich übrigens im Rucksack. Das nächste Mal werde ich sie in der Querung wohl auch benutzen, wenn vor der erwähnten Stelle ein Haken zu finden ist.
Zur Route mit weiteren Hinweisen verweise ich auf meine früheren Berichte hier und da und dem Gesamtüberblick auf diesem Foto
Literatur: SAC-Führer Ostschweiz 2012, S. 58
Communities: Verhältnisse
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (11)