Rundtour über Vorder Glärnisch und Wiggis
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Eigentlich stand heute etwas ganz Grosses auf dem Programm. Doch seit Tagen plagte mich eine eklige Erkältung. So liess mich die Vernunft im letzten Moment umdisponieren. Wobei, 3300 Höhenmeter gelten wohl kaum als ideale Medizin. Aber dieser seit Wochen erste schöne Samstag wollte unbedingt voll ausgekostet werden.
In der Bäckerei Gallati in Näfels bringen zahlreiche Nachtschwärmer ihren Salzhaushalt in Ordnung, mir reichen vorerst zwei Weggli. Beim Start in Mitlödi (504m) um 4:00 herrscht wieder Ruhe. Die Orientierung im dunklen Wald Richtung Hanslirus ist gar nicht so einfach, die Stirnlampe hatte ich aus Gewichtsgründen zuhause gelassen... Nach Querung zurück auf die Südseite der mächtigen Runse wird der Pfad besser, und es ist Tag geworden. Steil erreiche ich das traumhaft gelegene Schwändisienen (1427m). Ein Glückspilz, wer hier mal ein Wochenende verbringen darf.
Lustigerweise setzt ab hier (und erst ab hier!) eine perfekte, frische wrw-Markierung ein. Sie leitet zielsicher und unschwierig (T3) an den Fuss der Gelben Wand, wo man auf die Hauptroute von Mittler Guppen trifft. Im Hintergrund glänzt golden das Vrenelisgärtli im Morgenlicht. Nach Umgehung der Wand auf dem Grasband stehe ich bereits unterhalb der Chilchli, welche anschliessend in leichter Kraxelei durchstiegen werden (T4). Wer den folgenden Gareplatz zum ersten Mal erreicht, wird kaum glauben, dass eine T4-Route durch die abschüssige Hanslirus zur Furggle hochführt. Tatsächlich sind die Spuren teils nur sehr schwach ausgeprägt, doch einzelne Markierungen helfen bei der Orientierung. Es liegt kein Schnee mehr.
Auf der Furggle öffnet sich einer der prächtigsten Ausblicke auf den Glärnisch. Anschliessend schwachen Fussspuren folgend durch die Schutthalde auf den Vorder Glärnisch (2328m), welchen ich um 7:35 erreiche. Das Gipfelbuch weist ab Ende Mai bereits erstaunlich viele Einträge auf, ein ganz Mutiger war bereits im April oben. Bereits um diese Zeit ist es angenehm mild, so lässt es sich Frühstück und 1800m Tiefblick aufs Glarner Unterland gleich doppelt geniessen. Leider hat die Herrlichkeit irgendwann ein Ende und ich steige zügig Richtung Gleiter ab, wobei ich mehrere Wanderer kreuze. Auch auf der Nordseite finden sich kaum noch Schneereste (bzw. harmlose).
Der Abwechslung halber wähle ich den kleinen, aber äusserst reizvollen Umweg über Vorder Schlattalpli. Wir Wanderer lieben die aussichtsreiche Steilquerung, von den armen Schafen verirrt sich aber immer wieder mal eines in die Steilplanggen. So erreiche ich schliesslich Rhodannenberg (851m) am Klöntalersee, wo es im Restaurant erstmal Kaffeepause gibt. Auch die Wasservorräte werden aufgefrischt, wobei sich auf der heutigen Tour relativ viele Brunnen finden. Eine Einheimische erzählt mir vom Rätsel der gerissenen Schafe am Wiggis, es geht das Gerücht eines verirrten Wolfs. Aber ich hätte ja einen Stock dabei, fügt sie schmunzelnd hinzu.
Nach dem kurzen Abstieg der Strasse entlang beginnt auf ca. 830m der zweite grosse Anstieg. Dieser ist bis Mittler Staffel (1706m) nicht markiert, bietet aber keinerlei Orientierungsprobleme. In den Planggen östlich vom Dejenstock komme ich wiederum an einsamen, malerischen Hütten mit herrlichem Ausblick in den Glärnisch vorbei. Hier oben hat man definitiv seine Ruhe. Ich wähle die obere Variante via P. 1415, aber das macht keinen Unterschied. Im Steilaufstieg durchs Ober Bützi, wo ich wieder auf Mitwanderer treffe, heisst es letzte Kräfte mobilisieren. Die Felswand will einfach nicht näher kommen. Immerhin mag ein Lüftchen die Glutzhitze etwas mildern. Schliesslich erreiche ich neun Stunden nach meinem Aufbruch in Mitlödi meinen zweiten Gipfel, den Wiggis (2282m). Die müden Beine verlangen nach einer ausgiebigen Pause, was ich ihnen bei diesem Wetter und Panorama ungern abschlage... In der Höhe mit dem leichten Wind lässt sich die Hitze bestens aushalten.
Aus der spontanen Idee, über den Rautispitz nach Näfels abzusteigen, wird leider nichts, habe ich Esel doch meinen Pickel (allfällige Schneefelder am Glärnisch) im Ober Bützi deponiert. Also zurück nach Mittler Stafel und via Unter Stafel und Chäsgaden den üblichen Weg nach Netstal (458m) runter. Ein vernünftiger Mensch nähme nun den Zug zurück zum Auto. Doch ich steh nunmal auf Rundtouren... So gwaggle ich über den Fridliweg der Linth entlang zurück nach Mitlödi SBB. Hier wartet bereits meine Partnerin und nach dem Bad im frischen Klöntalersee lassen wir den Prachtstag auf der Terrasse vom Berggasthaus Schwammhöhe ausklingen. So sollte ein Berggtag immer sein.
Zeiten (zügig)
3:35 Vorder Glärnisch
1:45 Schlattalpli - Vorder Klöntal
3:05 Wiggis
3:25 Netstal - Mitlödi
In der Bäckerei Gallati in Näfels bringen zahlreiche Nachtschwärmer ihren Salzhaushalt in Ordnung, mir reichen vorerst zwei Weggli. Beim Start in Mitlödi (504m) um 4:00 herrscht wieder Ruhe. Die Orientierung im dunklen Wald Richtung Hanslirus ist gar nicht so einfach, die Stirnlampe hatte ich aus Gewichtsgründen zuhause gelassen... Nach Querung zurück auf die Südseite der mächtigen Runse wird der Pfad besser, und es ist Tag geworden. Steil erreiche ich das traumhaft gelegene Schwändisienen (1427m). Ein Glückspilz, wer hier mal ein Wochenende verbringen darf.
Lustigerweise setzt ab hier (und erst ab hier!) eine perfekte, frische wrw-Markierung ein. Sie leitet zielsicher und unschwierig (T3) an den Fuss der Gelben Wand, wo man auf die Hauptroute von Mittler Guppen trifft. Im Hintergrund glänzt golden das Vrenelisgärtli im Morgenlicht. Nach Umgehung der Wand auf dem Grasband stehe ich bereits unterhalb der Chilchli, welche anschliessend in leichter Kraxelei durchstiegen werden (T4). Wer den folgenden Gareplatz zum ersten Mal erreicht, wird kaum glauben, dass eine T4-Route durch die abschüssige Hanslirus zur Furggle hochführt. Tatsächlich sind die Spuren teils nur sehr schwach ausgeprägt, doch einzelne Markierungen helfen bei der Orientierung. Es liegt kein Schnee mehr.
Auf der Furggle öffnet sich einer der prächtigsten Ausblicke auf den Glärnisch. Anschliessend schwachen Fussspuren folgend durch die Schutthalde auf den Vorder Glärnisch (2328m), welchen ich um 7:35 erreiche. Das Gipfelbuch weist ab Ende Mai bereits erstaunlich viele Einträge auf, ein ganz Mutiger war bereits im April oben. Bereits um diese Zeit ist es angenehm mild, so lässt es sich Frühstück und 1800m Tiefblick aufs Glarner Unterland gleich doppelt geniessen. Leider hat die Herrlichkeit irgendwann ein Ende und ich steige zügig Richtung Gleiter ab, wobei ich mehrere Wanderer kreuze. Auch auf der Nordseite finden sich kaum noch Schneereste (bzw. harmlose).
Der Abwechslung halber wähle ich den kleinen, aber äusserst reizvollen Umweg über Vorder Schlattalpli. Wir Wanderer lieben die aussichtsreiche Steilquerung, von den armen Schafen verirrt sich aber immer wieder mal eines in die Steilplanggen. So erreiche ich schliesslich Rhodannenberg (851m) am Klöntalersee, wo es im Restaurant erstmal Kaffeepause gibt. Auch die Wasservorräte werden aufgefrischt, wobei sich auf der heutigen Tour relativ viele Brunnen finden. Eine Einheimische erzählt mir vom Rätsel der gerissenen Schafe am Wiggis, es geht das Gerücht eines verirrten Wolfs. Aber ich hätte ja einen Stock dabei, fügt sie schmunzelnd hinzu.
Nach dem kurzen Abstieg der Strasse entlang beginnt auf ca. 830m der zweite grosse Anstieg. Dieser ist bis Mittler Staffel (1706m) nicht markiert, bietet aber keinerlei Orientierungsprobleme. In den Planggen östlich vom Dejenstock komme ich wiederum an einsamen, malerischen Hütten mit herrlichem Ausblick in den Glärnisch vorbei. Hier oben hat man definitiv seine Ruhe. Ich wähle die obere Variante via P. 1415, aber das macht keinen Unterschied. Im Steilaufstieg durchs Ober Bützi, wo ich wieder auf Mitwanderer treffe, heisst es letzte Kräfte mobilisieren. Die Felswand will einfach nicht näher kommen. Immerhin mag ein Lüftchen die Glutzhitze etwas mildern. Schliesslich erreiche ich neun Stunden nach meinem Aufbruch in Mitlödi meinen zweiten Gipfel, den Wiggis (2282m). Die müden Beine verlangen nach einer ausgiebigen Pause, was ich ihnen bei diesem Wetter und Panorama ungern abschlage... In der Höhe mit dem leichten Wind lässt sich die Hitze bestens aushalten.
Aus der spontanen Idee, über den Rautispitz nach Näfels abzusteigen, wird leider nichts, habe ich Esel doch meinen Pickel (allfällige Schneefelder am Glärnisch) im Ober Bützi deponiert. Also zurück nach Mittler Stafel und via Unter Stafel und Chäsgaden den üblichen Weg nach Netstal (458m) runter. Ein vernünftiger Mensch nähme nun den Zug zurück zum Auto. Doch ich steh nunmal auf Rundtouren... So gwaggle ich über den Fridliweg der Linth entlang zurück nach Mitlödi SBB. Hier wartet bereits meine Partnerin und nach dem Bad im frischen Klöntalersee lassen wir den Prachtstag auf der Terrasse vom Berggasthaus Schwammhöhe ausklingen. So sollte ein Berggtag immer sein.
Zeiten (zügig)
3:35 Vorder Glärnisch
1:45 Schlattalpli - Vorder Klöntal
3:05 Wiggis
3:25 Netstal - Mitlödi
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: Monstertouren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (13)