Vorder Glärnisch: Via Siene, süsch niene!


Publiziert von Voralpenschnüffler , 21. September 2017 um 20:52.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:21 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1550 m

Ein Prachtstag war angekündigt und die Berge ab ca. 1800 frisch verschneit. Etwas in den Schnee wollte ich, vom Weissen ins Grüne hinunterblicken, aber nicht im Tiefschnee stapfen und nicht zu heikle Grashänge begehen. So wählte ich einen (steilen) Pfad und den Vorder Glärnisch, wo ich sicher schon 20 Jahre nicht mehr war, und zwar mittels Überschreitung vom Gross- ins Klöntal, von Schwändi zum Rhodannenberg.

Fast schon kitschig, dieser Morgen: Klarste Luft, erste Sonnenstrahlen, blauester Himmel, grünste Weiden um Schwändi und frisch verzuckerte Grate drumherum. Der steile Weg zu den Schwändisienen ist ein wahres Bijou und bestens gepflegt; er führt oben durch wunderbare steile Planggen, bevor man die Rusticos im Glarner Stil auf den ehemaligen Wildheuerterrassen erreicht. Noch eindrücklicher als die Sienen-Hüttli sehen die auf Baumgarten aus.

Von der obersten Hütte nochmals etwas steil hinauf, dann Linksquerung und hinauf unter die gelbe Wand. Dort fängt auch schon der Schnee an, natürlich ist er weich und nass, sodass ich bald froh um den Pickel bin, v.a. auf dem ausgesetzten Band in der Rechtsquerung und oberhalb. Zum Chilchli ist das Gelände felsiger und bestens gestuft, und die Querung der Hanslirus ist zum Glück schon weitgehend ausgeapert. Durchstich der schon respektablen Wächte zur Furggle und ab dort mit Hochtourenfeeling im Schnee über den Grat oder in der linken Flanke zum Gipfel mit dem berühmten Flugzeugblick auf Downtown Glarus. Wunderbar - mehr als 1 Std. Sonnenrast, bevor ich mich an den Abstieg mache. Die Glärnischplanggen etwas rutschig im schmelzenden Schnee, zum Glück aber ist die Schneegrenze grad oberhalb der ersten Kettenpassage. Über diese und die nächste Stufe in den düsteren Kessel von Gleiter und weiter die letzte Kettenstufe runter auf die grüne Ebene vom Hintersackberg wieder an die Sonne.

Noch eine halbe Stunde sünnele an den Gestaden des Klöntalersees und zehren von einer an einem solchen Prachtstag wunderbare Überschreitung, der die schneeigen Verhältnisse völlige Einsamkeit und das gewisse Etwas verleihten. 

Tourengänger: Voralpenschnüffler


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (4)


Kommentar hinzufügen

Zolliker hat gesagt: ojemine...
Gesendet am 21. September 2017 um 22:36
....das braucht aber viel Sonne, bis wir wieder über 2500 steigen können....

Bergamotte hat gesagt: RE:ojemine...
Gesendet am 22. September 2017 um 18:36
Da kann ich Entwarnung geben, südseitig kann man dem Schnee praktisch beim Schmelzen zuschauen. Deinem Wunschgipfel würde also nichts im Wege stehen, falls das Wetter hält.

Voralpenschnüffler hat gesagt: RE:ojemine...
Gesendet am 23. September 2017 um 08:38
Richtig, der Zollikerberg sollte inzwischen zumindest südseitig wieder schneefrei sein und das Wetter scheint ja in der Tat zu halten;-)!

glitschko hat gesagt:
Gesendet am 27. September 2017 um 17:26
Schöne Tour,leider kein Geheimtip mehr! Der Zigerschlitz kannst du dir sparen;-)


Kommentar hinzufügen»