Schwarz Tschingel, Chli und Gross Kärpf als Bischofalp-Rundtour
|
||||||||||||||||||||
Der Wanderer denkt, doch das Wetter lenkt. Auf der heutigen Tour ist Flexibilität gefragt. Unter diesen Umständen macht selbst der Übergang von der Bischofalp zur "Chli Wildmad" durchaus Sinn.
"Chli Wildmad" (Punkt 2234) von der Bischofalp
Im Bus nach Elm sind die Gewitter der letzten Nacht *das* Gesprächsthema: Offenbar hat es die ganze Nacht durch und insbesondere um 5 Uhr früh nochmals kräftig geschüttet. Restbewölkung hängt an den Gipfeln, und gegen Abend hin sind erneut Gewitter zu erwarten. Eigentlich wollte ich von Steinibach via Tierbodenhorn zum Gross Kärpf. Aber gleich von Beginn weg durch regennasse Wiesen wie letztes Jahr? Nein danke, bei den Sportbahnen verlasse ich spontan den Bus und fahre mit der Seilbahn nach "Unter Ämpächli".
Von da der Strasse entlang nach "Ober Ämpächli" und weiter auf markiertem Wanderweg nach Matt, wo bei der Hütte auf 1760m der unmarkierte Weg über die Bärenplatte in den Talkessel der Bischofalp abzweigt. Auf diesem Weg komme ich dann doch noch in den Genuss regennasser Wiesen ;-) Inzwischen türmen sich auch bereits erneut Wolken am Kärpf, während über dem Schwarz Tschingel blauer Himmel herrscht. Ich disponiere um und steige von der Bischofalp zur "Chli Wildmad" hinauf.
"Chli Wildmad" (Punkt 2234) von der Bischofalp
Der Übergang von der Bischofalp zur "Chli Wildmad" ist offensichtlich und verläuft über ein Grasband unterhalb Punkt 2210, gemäss Führer "T4 (Wegspuren)". Das Grasband ist exponiert und stellenweise steil oder eng. Die "Wegspuren" darauf sind ein schmaler jedoch rege benutzter Gamswechsel. Insgesamt technisch nicht schwierig, aber ausgesetzt und wie heute bei Nässe klar T5.
Schwarz Tschingel (2426m)
Schwarz Tschingel (2426m)
Von der "Chli Wildmad" führen deutliche (jetzt von Menschen gemachte und somit breitere) Wegspuren hinüber zum Schwarz Tschingel, wo ich den Schnee und den plattigen Kamin über Schrofen links umgehe. Die Stelle für mich heute auch mehr T5 als T4. (Weitere Varianten auf diesem Topo von Bergamotte.)
Die Aussicht vom Gipfel ist mässig, aber die beste des Tages. (Gemäss Bergamottes Bericht gibt es auch ein Gipfelbuch. Das muss hervorragend versteckt sein, für mich nicht auffindbar.) Da es zwischendurch auch mal heller wird, ziehe ich weiter Richtung Chli Kärpf.
Chli Kärpf (2700m)
Zunächst auf dem Grat in die Scharte (Punkt 2341), dann den Felstürmen zunächst links, später rechts ausweichend, und schliesslich auf dem Grat hinauf zum markanten Turm auf etwa 2500m. Ab hier südwärts durch die Nordflanke hinauf auf den Ostgrat des Chli Kärpfs (da sind viele Varianten möglich). Auf dem Ostgrat oder links davon hinüber zu den "Seilen" der Normalroute auf den Chli Kärpf. (Letztere ist für mich Neuland, da ich bisher immer direkt von der Kärpfscharte hochgeklettert bin.) Jedenfalls ist all das, so wie ich gegangen bin, nirgends mehr als T4.
Weitere Beschreibungen dieses Teils finden sich bei PStraub, Bergamotte und Dimmugliufur, welche alle viel besseres Wetter hatten. Naja, trotz Null-Aussicht bin ich nicht allein auf dem Chli Kärpf Gipfel. Da ein Gewitter nicht unmittelbar bevorsteht, gehe ich weiter zum Gross Kärpf.
Gross Kärpf (2794m)
Hinüber zum Sattel bei Punkt 2612 bin ich auf dem oberen Band, hinauf dann wie bereits die letzten Jahre durch den Kamin mit dem Klemmblock (fehlt im Führer, habe ich aber schon hier und da beschrieben). Da heute kaum noch Schnee liegt, bin ich nach dem Kamin geradeaus weiter, und erreiche so über den Südostgrat den Gipfel. Der Aufstieg via Klemmblock ist für mich oberes T5.
Gross Kärpf (2794m)
Hinüber zum Sattel bei Punkt 2612 bin ich auf dem oberen Band, hinauf dann wie bereits die letzten Jahre durch den Kamin mit dem Klemmblock (fehlt im Führer, habe ich aber schon hier und da beschrieben). Da heute kaum noch Schnee liegt, bin ich nach dem Kamin geradeaus weiter, und erreiche so über den Südostgrat den Gipfel. Der Aufstieg via Klemmblock ist für mich oberes T5.
Im Abstieg dann auf der Normalroute über den Südwestgrat bis zur Sicherungsstange, die den Abstieg durch die Südostflanke markiert. Jetzt steil hinunter (T5) und unter den Felsen Querung zurück zum Südostgrat (Route 924a im Führer 2013). Vom Sattel bei Punkt 2612 mit Pickel-Einsatz direkt hinunter Richtung Bischofalp.
Schon auf dem Gipfel beginnen die Graupelschauer, welche sich im weiteren Abstieg intensivieren, aber weiter unten auf der Bischofalp der Sonne weichen. Während ich im Bus von Elm nach Schwanden sitze, giesst es dann wie aus Kübeln. In Anbetracht dessen, und im Vergleich zu PStraub habe ich also wettermässig insgesamt noch Glück gehabt.
Schon auf dem Gipfel beginnen die Graupelschauer, welche sich im weiteren Abstieg intensivieren, aber weiter unten auf der Bischofalp der Sonne weichen. Während ich im Bus von Elm nach Schwanden sitze, giesst es dann wie aus Kübeln. In Anbetracht dessen, und im Vergleich zu PStraub habe ich also wettermässig insgesamt noch Glück gehabt.
Tourengänger:
Schlomsch
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)