Girenspitz 2253m - Gar nicht so winterliche Winterbegehung am Matterhorn des Alpsteins
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Dezembertour auf einen der schönsten, anspruchsvollsten und einsamsten Gipfel des Alpsteins.
Es gibt Gipfel, bei deren Anblick es einem die Sprache verschlägt wenn man sie zum ersten mal sieht. Einen solchen Moment erlebte ich im Aufstieg von der Teselalp auf die Chreialp: Unglaublich steil und elegant ragt die Pyramide des Girenspitz in den azurblauen Himmel. Die meisten anderen Bergen scheinen wie ein kläglicher Versuch diese perfekte Gestalt nachzuahmen und es wird gemunkelt, dass sich ein gewisser Schokoladenhersteller nicht das Matterhorn, sondern der Girenspitz als Vorlage genommen hat. Wie bei seinem Pendant im Mattertal, führen keine einfachen Wege auf den Gipfel und so bleibt er ausschliesslich erfahrenen Alpinwanderern und Kletterern vorbehalten.
Zu beginn des 20.Jahrhunderts wurde der Girenspitz regelrecht von Alpinisten belagert. Mittlerweile ist der Gipfel in einen langanhaltenden Dornröschenschlaf gefallen und erst seit der Einrichtung einer anspruchsvollen Kletterroute in der Südwand und der Publikation einiger Berichte hier auf Hikr, scheint er langsam zu erwachen.
Ich starte meine Tour um 8:30 in Wildhaus. Bei der Gamplütbahn erwartet mich bereits das erste Hindernis des Tages, Schwierigkeit: ZBH (ziemlich bissiger Hund). Mit einem weiten Bogen kann das Problem umgangen werden. Via Flürentobel und Teselalp geht es ohne weitere Schwierigkeiten auf die Chreialp. Hier sehe ich zum ersten mal das Objekt der Begierde.
Der mächtige Vorbau wird in anregendem T5-Gelände erstiegen. Ab und zu muss ich dabei kleine Schneefelder queren. Ein perfektes Warm-up für den Ostgrat. Für den Grat wechsle ich auf Steigeisen, da zu beginn der Steilgrasflanke ein etwas heikles Schneefeld liegt und ich nicht genau weis, wie sich die Bedingungen oben am Grat präsentieren. Beim ersten Felsaufschwung nehme ich die luftige Mavericvariante links herum, direkt über der senkrechten Südwand. Das weitere Gekraxel über den ausgesetzten Grat bis zum Gipfel macht dank guten Tritten und Griffen richtig Spass und dank den Eisen an den Füssen wirds auch an vereisten Stellen nie kritisch.
Auf dem Gipfel ist erst die Hälfte der Tour geschafft. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mache ich mich an den Abstieg, für den noch einmal gleich viel Zeit wie für den Aufstieg gerechnet werden muss. Alles in allem ist aber auch der Abstieg ganz gut machbar. Unten auf der Chreialp gab es dann noch einmal eine grosse Pause mit bestem Blick auf die gemachte Route, bevor ich wieder gemütlich nach Wildhaus hinunterwanderte.
T-Shirt Wetter im Dezember und eine knackige T6-Route auf einen einmalig schönen Gipfel - Das ist mehr als nur eine Entschädigung für eine bis jetzt eher dürftige Skitourensaison! TOUR IM ALLEINGANG.
Zur Route: Der Girenspitz scheint ein ausgesprochener Hikr-Gipfel zu sein. Viele der doch eher spärlichen Begehungen wurden auf dieser Seite dokumentiert (z.B.
hier,
da und
dort oder der noch etwas anspruchsvollere aber sicherere Weg über die
Toblerone in der Südwand). Auf diesem Foto ist die Route über den Ostgrat schön zu sehen. --> TOPO GIRENSPITZ
Es wurde auf dieser Seite schon mehrfach diskutiert ob bei der Route über den Ostgrat hinter dem T6 noch das ominöse "+" angefügt werden soll. Meiner Meinung nach eher nicht, da sie zwar sehr ausgesetzt ist, alles in allem aber über typisches T6-Gelände führt und nirgends wirklich heikel ist oder eine ausgesprochene Schlüsselstelle aufweist. Da es am Grat teilweise noch etwas Schnee hatte und ich beim ersten Aufschwung am Grat der
Mavericvariante folgte, habe ich in meinem Bericht doch noch das "+" hinzugefügt. Obwohl ich mir viel Zeit gelassen und die ein oder andere Pause eingelegt habe, benötigte ich knapp eine 1/2 h weniger Zeit für den Aufstieg, als im SAC-Clubführer angegeben ist (4h ab Wildhaus, 2h ab der Chreialp ). Wie auch mehrere Berichte auf Hikr zeigen, scheint diese Zeitangabe recht grosszügig zu sein.
Die Hauptschwierigkeit an diesem Berg ist aus meiner Sicht die grosse Ausgesetztheit. Wer damit kein Problem hat und sich sicher in T6-Gelände bewegt, wird an dieser Route seine Freude haben. Bei Nässe oder wenn am Grat durchgehend Schnee liegt, sollte auf eine Tour verzichtet werden. Bei diesem Gipfel gehört ein Pickel zur Grundausstattung eines jeden Alpinisten. Zum Abstieg ist auch 3 x 50 Meter Abseilen über die Toblerone möglich.
Es gibt Gipfel, bei deren Anblick es einem die Sprache verschlägt wenn man sie zum ersten mal sieht. Einen solchen Moment erlebte ich im Aufstieg von der Teselalp auf die Chreialp: Unglaublich steil und elegant ragt die Pyramide des Girenspitz in den azurblauen Himmel. Die meisten anderen Bergen scheinen wie ein kläglicher Versuch diese perfekte Gestalt nachzuahmen und es wird gemunkelt, dass sich ein gewisser Schokoladenhersteller nicht das Matterhorn, sondern der Girenspitz als Vorlage genommen hat. Wie bei seinem Pendant im Mattertal, führen keine einfachen Wege auf den Gipfel und so bleibt er ausschliesslich erfahrenen Alpinwanderern und Kletterern vorbehalten.
Zu beginn des 20.Jahrhunderts wurde der Girenspitz regelrecht von Alpinisten belagert. Mittlerweile ist der Gipfel in einen langanhaltenden Dornröschenschlaf gefallen und erst seit der Einrichtung einer anspruchsvollen Kletterroute in der Südwand und der Publikation einiger Berichte hier auf Hikr, scheint er langsam zu erwachen.
Ich starte meine Tour um 8:30 in Wildhaus. Bei der Gamplütbahn erwartet mich bereits das erste Hindernis des Tages, Schwierigkeit: ZBH (ziemlich bissiger Hund). Mit einem weiten Bogen kann das Problem umgangen werden. Via Flürentobel und Teselalp geht es ohne weitere Schwierigkeiten auf die Chreialp. Hier sehe ich zum ersten mal das Objekt der Begierde.
Der mächtige Vorbau wird in anregendem T5-Gelände erstiegen. Ab und zu muss ich dabei kleine Schneefelder queren. Ein perfektes Warm-up für den Ostgrat. Für den Grat wechsle ich auf Steigeisen, da zu beginn der Steilgrasflanke ein etwas heikles Schneefeld liegt und ich nicht genau weis, wie sich die Bedingungen oben am Grat präsentieren. Beim ersten Felsaufschwung nehme ich die luftige Mavericvariante links herum, direkt über der senkrechten Südwand. Das weitere Gekraxel über den ausgesetzten Grat bis zum Gipfel macht dank guten Tritten und Griffen richtig Spass und dank den Eisen an den Füssen wirds auch an vereisten Stellen nie kritisch.
Auf dem Gipfel ist erst die Hälfte der Tour geschafft. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast mache ich mich an den Abstieg, für den noch einmal gleich viel Zeit wie für den Aufstieg gerechnet werden muss. Alles in allem ist aber auch der Abstieg ganz gut machbar. Unten auf der Chreialp gab es dann noch einmal eine grosse Pause mit bestem Blick auf die gemachte Route, bevor ich wieder gemütlich nach Wildhaus hinunterwanderte.
T-Shirt Wetter im Dezember und eine knackige T6-Route auf einen einmalig schönen Gipfel - Das ist mehr als nur eine Entschädigung für eine bis jetzt eher dürftige Skitourensaison! TOUR IM ALLEINGANG.
Zur Route: Der Girenspitz scheint ein ausgesprochener Hikr-Gipfel zu sein. Viele der doch eher spärlichen Begehungen wurden auf dieser Seite dokumentiert (z.B.




Es wurde auf dieser Seite schon mehrfach diskutiert ob bei der Route über den Ostgrat hinter dem T6 noch das ominöse "+" angefügt werden soll. Meiner Meinung nach eher nicht, da sie zwar sehr ausgesetzt ist, alles in allem aber über typisches T6-Gelände führt und nirgends wirklich heikel ist oder eine ausgesprochene Schlüsselstelle aufweist. Da es am Grat teilweise noch etwas Schnee hatte und ich beim ersten Aufschwung am Grat der

Die Hauptschwierigkeit an diesem Berg ist aus meiner Sicht die grosse Ausgesetztheit. Wer damit kein Problem hat und sich sicher in T6-Gelände bewegt, wird an dieser Route seine Freude haben. Bei Nässe oder wenn am Grat durchgehend Schnee liegt, sollte auf eine Tour verzichtet werden. Bei diesem Gipfel gehört ein Pickel zur Grundausstattung eines jeden Alpinisten. Zum Abstieg ist auch 3 x 50 Meter Abseilen über die Toblerone möglich.
Tourengänger:
jfk

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