Schafbergchöpftraverse und Girenspitz NW-Grat


Publiziert von jfk , 14. Oktober 2014 um 23:17.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 Oktober 2014
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: S
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG   CH-AI 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Strecke:13 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Wildhaus
Unterkunftmöglichkeiten:Zwinglipasshütte SAC
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Abweisend, scharf, steil  aber auch elegant und filigran präsentiert sich der Nordwestgrat des Girenspitz vom Moor. Schon lange habe ich mich nun gefragt, ob der Berg wohl auch über diesen Weg zu erklettern sei, bis ich vor kurzem im Antiquariat meines Vertrauens auf einen alten Säntisführer aus dem Jahre 1925 gestossen bin, der des Rätsels Lösung bereit haben sollte. Da die eigentlich Kletterei recht kurz und der Zustieg recht lang ist, sollte dieses Abenteuer gleich noch mit der ebenfalls schon alten Pendenz der Schafbergchöpf verbunden werden.

Wie gewohnt kann der Tourenpartner bei einer solchen Tour eigentlich nur 560 heissen und, so viel sei schon jetzt verraten, es hat wiedereinmal riesen Spass gemacht. Zudem wurden wir auf den technisch einfacheren Passagen von Jenny und Rolf begleitet, wobei Rolf mit dem IV. Schafbergchopf die erste T6 Tour geglückt ist (An dieser Stelle noch einmal Gratulation dazu!).


Schafberchöpftraverse (S IV)
Die Route über die Schafbergchöpf wurde auf Hikr von Delta *hier bereits ausführlich beschrieben und auch der Beschrieb aus dem alten Säntisführer hat nichts an Aktualität verloren und ist detailiert und treffend. Wer die Tour in unserer Richtung absolvieren will, findet *da von ossi noch eine Schilderung.

Grundsätzlich ist es egal, in welcher Richtung man die Traverse absolviert. Von Ost nach West hat man die schwierigste Kletterstelle gleich zu Beginn und im Aufstieg, dafür kann man in der Gegenrichtung noch eine weitere Tour in der mittleren Alpsteinkette anhängen. Mir hat die Überschreitung ausserordentlich gefallen und ich bin dort oben sicher nicht zum letzten mal herumgeturnt.

Girenspitz NW-Grat (S III+/V)
Der Einstieg befindet sich unterhalb des tiefsten Einschnittes im Verbindungsgrat zwischen Moor und Girenspitz und wird entweder von der Chreialp über Karstfelder oder im direkten Abstieg vom Moor-Vorgipfel über steilen Rasen erreicht. 

Man gewinnt die Lücke (T5) und erklettert anschliessend einen kurzen, gutgriffigen aber brüchigen Überhang. Tritte und Griffe wollen hier wie auf der gesamten Route gut geprüft sein (III+). Weiter über einen zerhackten und schmalen Grat auf den grossen Gendarm (II-III, bis hier alles mit Schlingen absicherbar). Nun leicht absteigend über den hier gemütlichen Grat an den Fuss des senkrechten Gipfelaufschwungs (T5). Hier lässt sich an einem grossen Block mit 8m Reepschnur ein solider Stand einrichten. Entweder man erklettert den Aufschwung direkt an einer Verschneidung (V, die unteren Meter für den Vorsteiger kaum absicherbar) oder man umgeht diesen im bis zu 70° steilen Mixedgelände (Gras/Fels) der NO-Wand. Dazu quert man knapp 30 Meter ungesichert in die Wand hinaus, um dann über eine solide Platte mit schmalem Riss (kleine Keile) eine Rasenrampe zu gewinnen, die schräg aufwärts einfach zum Gipfel führt. (T6+/S).

Eine alpine, abenteuerliche, eindrückliche und schöne Route auf den Girenspitz, die dem geübten Voralpenalpinisten als lohnend aber, wie allgemein am Girenspitz, etwas brüchig empfohlen werden kann. Der im alten Säntisführer beschriebene Direktabstieg vom Moor in die Scharte sieht von nahem mehr als abenteuerlich aus und ist wohl nicht zu empfehlen (Die von uns als NW-Grat bezeichnete Route wird im Führer als Westaufstieg beschrieben).


Tourengänger: damiangoeldi.ch, jfk


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