Moor-Südost, Girenspitz, Filswand-Couli


Publiziert von Dolmar , 13. Februar 2015 um 12:25.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:12 Februar 2015
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: SS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG   CH-AI 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2250 m
Abstieg: 2250 m

Schönes Wetter über dem heimatl. Nebelmeer, und am Fasnachtsdonnerstag frei.
Da will kombiniert werden, endlich ist auch das SLF runter.
Bevor südseitg im Alpsteingebiet der Schnee mangelt will das Projekt Moor Südostwand angegangen
werden. Und am besten noch was drangehängt. 

Moor-Südostwand (SS+)
Start schon etwas spät für das Gesamtvorhaben um 7:45 Uhr in Wildhaus
im Flürentobel über teils unangenehm gefrorene Naßschneerutsche hinauf und weiter im Schatten
zur Alp Tesel.
Der Sommerweg hinauf nach Chreialp ist derzeit sehr gut zu begehen. Hier wird auch der Blick auf die Moor Südostwand frei, ob das wirklich geht ?.
Ab der Chreialp ziehe ich meine Spur nach rechts aufwärts entlang der Ostwand des Girenspitz.
Zum Schluß sehr steil hinauf, die letzten Meter müssen die Ski getragen werden direkt in den Sattel zwischen Moor Nordgipfel und Moor Hauptgipfel. 
Nach kurzer Klettereinlage stehe ich um 11:15 Uhr auf dem Moor Gipfel. Während der kurzen Rast 
muß die Entscheidung her, fahren oder nicht fahren. Der Schnee ist sehr gut angetaut hier oben,
wirklichen Einblick bekomme ich nicht, es beginnt konkav. Ja ich fahre, ich kann ja nach den ersten paar Schwüngen immer noch umkehren.
Es geht, die Sicherheit kommt mit jedem Schwung, der Schnee hält.
Die Steilheit ist über 200m gut über 45 ° Grad und wird auch unten raus nicht viel weniger. Die Abfahrt ist ziemlich ausgesetzt, da ja einseitig keine Begrenzung wie in einem Couloir da ist.
Nach einer 1/4 Std stehe ich unter der Südwand des Girenspitz.
Wandhöhe: ca 400m

Girenspitz (Grüner Geier T6+ II)
Nach Rast in der aufheizenden Sonne Wiederaufstieg zur Ostwand des Girenspitz.
Hier wartet die von Jfk eröffnete Ostwandroute "grüner Geier"
Routenführung super dokumentiert hier http://www.hikr.org/tour/post80178.html 

Skidepot direkt unter der Wand um ca. 12:30 Uhr, mit Steigeisen und Eisgeräten geht's los.
gleich zu Beginn geht's zur Sache, Frontzackentechnik ist im Einstiegscouloir gefragt,
In einem rechts/links Bogen in diesem aufwärts zum Absatz.
Die ganze Wand ist super durchgefroren, die Eisgeräte und Steigeisen halten auch in jedem Grasbüschel hervorragend. Dar Kamin oben ist wirklich Sau steil.
Kurz über den Grat zum Hauptgipfel und erst mal durchschnaufen. Gipfel erreicht um 13:30 Uhr
Abstieg über den Normalweg (Südostgrat), für den Bocksweg habe ich leider den Abzweig verpennt.
Querung zurück zum Couloir übers Schneefeld, im Couloir dann Abstieg Linker Hand, wie im Beschrieb. Für den Abstieg habe ich länger gebraucht als für den Aufstieg. Auch am Südostgrat will die Konzentration
hoch gehalten werden.
Ich meine der Grüne Geier ist eine Imposante alternative zum Normalweg, und im Kamin kurz deutlich steiler als der Normalweg. Nur dem gefestigten Geher zu empfehlen, zumal auch keine Fixen Sicherungspunkte vorhanden sind.

Filswand Couloir (SS)
Mit nun doch schon schweren Beinen mach ich mich an den Aufstieg zum Altmann-Nordgrat.
Die Sonne brennt wunderbar vom ungetrübten Blau, Aufstieg im T-Shirt. (wir haben Feb.).
Um 15:30 Uhr komme ich ziemlich ausgepauert am Einstieg zum Filswandcouloir an.
Hier wird nochmal gerastet und ausgiebig getrunken.
Filswandcouloir beschrieb hier von Ossi http://www.hikr.org/tour/post78368.html
Oben hatte es Pressschnee, der aber bald schon in schönen Pulver überging.
Die Bedingungen waren Super ideal, bei der Querung in den unteren Teil wird`s nochmal richtig Steil.
Die Querung nicht zu tief ansetzen, Augen auf.
ich konnte über eine eisige Platte zwischen Felspartien durchfahren. Dies ist die heikelste Stelle.
vgl. Ossi und Co Fußabstieg.
Danach geht's deutlich flacher aber in herrlicher Badewanne hinab.

Nochmal anfellen für den Aufstieg auf gemach angelegter Spur zum Rotsteinpaß.
Abfahrt über immer noch pulvrige Hänge hinab bis Gersellen.
Hier gibt's einen Abzweig nach Gamplüt durch den Wald.
Dank der Spur eines Schneeschuhläufers war eben dieser im Wald überhaupt zu finden.
Ohne Ortskenntnisse wohl sehr schwierig.
In pappigen Schnee ein letzter Anstieg zur Gamplüt, es sind zwar kaum Höhenmeter zu machen, aber der Weg zieht sich, und nach dem zurückliegendem soll nun endlich Schluß sein.
Auf eisiger Piste hinab nach Wildhaus.
Ankunft: 17:45 Uhr    
 
     




Tourengänger: Dolmar


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Kommentare (8)


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jfk hat gesagt: Fantastisch!!!
Gesendet am 13. Februar 2015 um 13:41
...was du hier wieder einmal abgeliefert hast! Konnte es gestern vom Gulmen zuerst gar nicht glauben, als ich Skispuren in der Moor SO-Wand gesehen habe und bei den Spuren zum Girenspitz hatte ich Gämsen im Verdacht :). Habe mir bei meinem Aufstieg durch die SO-Flanke im letzten Frühjahr ebenfalls eine Skibefahrung als fernes Ziel gesetzt und du hast jetzt gezeigt, dass das auch tatsächlich geht.
Eine kritische Frage sei allerdings doch gestellt: Hattest du keine angst vor trockenen Lawinen? Die Schneedecke ist in diesem Jahr ja gesamthaft eher instabil - auch wenn die Lawinengefahr in den letzten Tagen klar nachgelassen hat...

LG, Jonas

PS: Seit und mit unserer (Erst?)Begehung war das meines Wissens bereits die dritte Begehung des "Grünen Geiers". Es scheint, dass sich die Route langsam als alternativer Anstieg etabliert...

Dolmar hat gesagt: RE:Fantastisch!!!
Gesendet am 13. Februar 2015 um 18:14
Hoi jfk,
Südseitig eher nicht mehr, im Filswand-Couloir
hätte das sein können, du mußt es bei den ersten Schwüngen am Schnee merken. So mach ich das jedenfalls unter Berücksichtigung der Gesamtsituation. Bei Unsicherheit No-Go.

Die Begehung des "grünen Geiers" ist im Winter mit Eisgeräten vermutlich einfacher als im Sommer.

Gruß
Markus


Alpin_Rise hat gesagt: Krasse Routenkombination.
Gesendet am 13. Februar 2015 um 14:35
Ich hätte deine ersten zwei Vorhaben als kaum möglich eingestuft - man wird immer eines besseren belehrt!

Gratulation und G,
Rise

Dolmar hat gesagt: RE:Krasse Routenkombination.
Gesendet am 13. Februar 2015 um 18:15
Merci Rise,

Gruß
Markus


danski hat gesagt: Wow!
Gesendet am 13. Februar 2015 um 19:14
Kreativität gepaart mit viel Mut und Abenteuerlust! Chapeau! Linien nach meinem Geschmack, nur dass ich niemals darauf käme...

Merida hat gesagt: Ich staune nur...
Gesendet am 15. Februar 2015 um 17:00
Wahnsinn was du da gemacht hast!
Gratuliere dir Markus!

Dolmar hat gesagt: RE:Ich staune nur...
Gesendet am 16. Februar 2015 um 09:28
Hallo Stefan.
machst du diesen Winter eine künstlerische Pause ?
schön von Dir gehört zu haben.
Gruß
Markus

kempfi - www.alpin-blog.com hat gesagt: gps track
Gesendet am 5. Juni 2016 um 13:32
Servus Domar,
du hast dazu nicht zufällig einen GPS-Track, oder?

LG Mario


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