Hohtenn-Station (1077m) - Eggerberg (852m): Eisenbahn- und Suonenerlebnisse auf der Südrampe


Publiziert von Willem , 26. August 2012 um 12:40.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:30 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 500 m
Strecke:
Hohtenn-Station - Lidu - Stägeru Suon - Joli Hängebrücke - Rarnerkumme - Bietschtalbrücke - Riedgarten - Manera Suon - Ausserberg - Undra Suon - Laldneri Suon - Eggerberg

Zufahrt zum Ausgangspunkt:
Mit dem Auto von Gampel ins Lötschental. Bei einem Schild nach rechts abzweigen Richtung Hohtenn-Dorf und auf kleiner Teerstrasse weiter bis Hohtenn-Station (wenig Parkraum!). Bequemer mit Zug erreichbar

Kartennummer:274 Visp (Landeskarte der Schweiz 1:50 000)

Durch die zahlreichen Südrampe-Hikrberichte sind wir auf die Idee gekommen diese Wanderung zu machen. Es war eine einfache, aber insgesamt recht lange Eingehtour während unseren Sommerferien 2012. Zuerst muss aber erwähnt werden dass wir exakt ein Monat vorher ein Hikr-Treffen im Ruhrgebiet hatten mit zwei sehr bekannten Hikrs: der Eine steigt gerne auf hohe Berge wie das Matterhorn und die Andere wird oft als die weltbeste Begleiterin bezeichnet. Ich hatte an diesem Tag ein Tennisspiel in Oberhausen, Geburtsstadt von WoPo1961, und zufällig hatten die beiden Flachländer am gleichen Tag vor ins Ruhrgebiet zu fahren um dort einen Feierabend zu verbringen. So konnten wir einander endlich mal persönlich kennenlernen und obwohl das Treffen leider ziemlich schnell vorbei war, hat es uns sehr gefreut! Das erste Bild hat also wenig mit unserer Wanderung zu tun.

Aber jetzt zurück zur Wanderung... An der eindrucksvollen Eisenbahnstrecke von Hohtenn-Station nach Brig verläuft der bekannte und gut ausgeschilderte "Höhenweg Südrampe BLS". In den meisten bis jetzt publizierten Hikr-Berichten wird der Abschnitt von Hohtenn-Station nach Ausserberg beschrieben. Wir hatten aber vor bis nach Eggerberg weiter zu laufen, da wir die interessante Undra Suon in 2010 nur teils begangen hatten. Einige Hikr-Bilder haben uns auf einer interessanten Variante über die Joli Hängebrücke aufmerksam gemacht und gespannt auf das Kommende fuhren wir über eine kleine Teerstrasse nach Hohtenn-Station. Bei schönem Wetter haben wir die lange Wanderung sehr gemütlich zurückgelegt und sie hat uns besonders gut gefallen!




Route: von Hohtenn-Station (wo es nur sehr wenige Parkplätze gibt) stiegen wir ein paar Meter auf der Fahrstrasse ab, bis man linkshaltend (Wegweiser) auf einen Wanderweg abzweigen kann. Wenn man durch einen Tunnel die Bahnstrecke gekreuzt hat, hat man schöne Ausblicke auf den eindrucksvollen Luogelkin-Viadukt. Auf einem einfachen Wanderweg gelangten wir zur Weggabelung oberhalb Lidu; der offizielle Höhenweg führt ab hier geradeaus weiter, wir hingegen stiegen rechtshaltend auf einem kleinen Pfad in den Weiler ab und gelangten nach wenigen Minuten an die Stägeru Suon. Der Weiterweg an dieser Suon dauerte nur kurz, aber wir haben diesen sehr abwechslungsreichen Pfad sehr genossen! Es gibt hier einfache Wegstücke durch Gras, aber auch ausgesetzte (gesicherte) Stellen wie diese. Kurz nach den besonderen Ruhebänken erreicht man die Jolischlucht mit der Schöpfe der Stägeru Suon. Der kunstvoll angelegte Weg führt durch einen beleuchteten Tunnel und auf einer Metalltreppe erreichten wir die Joli Hängebrücke. Nach der Überquerung dieser Brücke hielten wir bei der ersten Weggabelung rechts (von links her mündet der offizielle Höhenweg ein). Bei der nächsten Weggabelung folgten wir dann linkshaltend dem Wegweiser Richtung Rarnerkumme. Zuerst leicht ansteigend, später ohne wesentliche Höhenunterschiede führt der einfache Pfad weiter zum Chrüterbeizli bei der Rarnerkumme, wo wir uns eine gemütliche Pause gönnten.

Gut gestärkt gingen wir weiter auf dem uns bereits bekannten Weg durch einige Tunnels ins Bietschtal bis zur Bietschtalbrücke. Nach Überquerung der imposanten Brücke führte unser Weiterweg flach talauswärts bis zum schön gelegenen Rastplatz Riedgarten. Diesen Abschnitt im Bietschtal habe ich in diesem Bericht auch schon beschrieben und bebildert. Von Riedgarten aus stiegen wir wenige Meter ab und hielten bei der Weggabelung links (geradeaus könnte man nach Sankt German absteigen). Der Weiterweg führte uns lange Zeit an der Manera Suon entlang. Nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir die ersten Häuser von Ausserberg. Da wir noch genug Zeit hatten, stiegen wir nicht zum Bahnhof ab, sondern gingen auf einem kleinen Pfad (Wegweiser "Ausserberg-Dorf") zwischen den schönen Häusern weiter bis zur Kirche in Ausserberg. Wir folgten dem uns bereits bekannten kleinen Fahrweg Richtung Mili (siehe Bericht) und bald kam die Undra Suon schon zum Vorschein. Diesmal sind wir kurz nach den Hütten von Mili (bei dieser Weggabelung) nicht nach rechts abgestiegen auf dem offiziellen Höhenweg, sondern geradeaus weiter gegangen an der Undra Suon. Bald wird der Pfad schmaler und an einigen Stellen ist er etwas ausgesetzt, jedoch nicht zu vergleichen mit der Exponiertheit des Niwärchs. Der Weiterweg ins Baltschiedertal an dieser Suon ist dennoch besonders reizvoll und wir sind froh dass wir diesmal diesen Abschnitt auch begangen haben. Kurz vor Pt. 1099 erreichten wir einen Talweg, dem wir talauswärts folgten (Wegweiser "Pt. 916"). Nach einem kurzen Abstieg stiegen wir linkshaltend zur Baltschiederbrücke ab und nach der Überquerung gelangten wir rasch an der Laldneri Suon, der wir auf einem guten Pfad talauswärts folgten. Die Abzweigung nach Eggen lässt man links liegen. Abwechslungsreich am Wasser entlang erreicht man die ersten Häuser von Eggerberg bei einer Teerstrasse, die nach Eggen hinaufführt. Wir überquerten diese Strasse und folgten der Suon noch ein paar Meter auf einem kleineren (nicht angeschriebenen) Pfad, bis wir rechtshaltend auf einem markierten Pfad zur Kirche absteigen konnten. Von dort aus ist der Bahnhof von Eggerberg in wenigen Minuten erreicht. Mit dem Zug kehrten wir in 11 Minuten wieder zurück nach Hohtenn-Station.



Facts: an der eindrucksvollen Bahnstrecke Hohtenn-Station - Brig entlang führt eine einfache Wanderroute mit vielen Informationstafeln. Man hat fast durchgehend eine schöne Sicht aufs Rhônetal und auch nicht-Eisenbahnfans werden von den verschiedenen eindrucksvollen Eisenbahnbrücken begeistert sein. Als interessante Variante bietet sich der etwas längere und anspruchsvollere Umweg über die sehr abwechslungsreiche Stägeru Suon und die Joli Hängebrücke an, wobei alle etwas ausgesetzte Stellen gut abgesichert sind. Die Wanderwege im Bietschtal und an der Manera Suon nach Ausserberg sind problemlos zu begehen. Anfänglich führt ein geteerter Fahrweg zu den Hütten von Mili, aber kurz danach wird der Pfad an der Undra Suon schmal und ausgesetzt. Genussvoll führt dieser Wanderweg ins Baltschiedertal und an der ebenfalls abwechslungsreichen Laldneri Suon kann man auf der gegenüberliegenden Seite nach Eggerberg absteigen. Insgesamt handelt es sich um eine nicht sehr schwierige, aber recht lange Wanderung, die durchaus lohnend ist!

Reine Gehzeiten:
- Hohtenn-Station - Lidu: 0h30 (T1)
- Lidu - Stägeru Suon - Joli Hängebrücke : 0h30 (T2)
- Joli Hängebrücke - Rarnerkumme: 0h45 (T2)
- Rarnerkumme - Bietschtalbrücke: 0h20 (T1)
- Bietschtalbrücke - Riedgarten: 0h25 (T1)
- Riedgarten - Manera Suon - Ausserberg: 1h15 (T2)
- Ausserberg - Mili - Undra Suon - Pt. 1099 - Pt. 916: 1h15 (T2)
- Pt. 916 - Laldneri Suon - Eggerberg: 0h45 (T2)

Bei jeder Beschreibung etwas Musik: Taio Cruz - Dynamite

Tourengänger: Willem


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Kommentare (6)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2012 um 08:12
immer wieder schön, diese Suonenwanderung!
lg Felix

Willem hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. August 2012 um 18:40
Wie Recht Du hast, Felix. Du kannst es ja wissen, für Dich ist die Südrampe nicht gerade Neuland.

LG, Willem

Gelöschter Kommentar

Willem hat gesagt: RE:Euer schöner Bericht
Gesendet am 29. August 2012 um 23:42
Besten Dank Ruedi, schön zu lesen dass Ihr wegen meinem Bericht eine Suonen-Wanderung machen wollt. Im Wallis gibt es viele Möglichkeiten, die in der Suonen-Community von mehreren Hikrs dokumentiert sind. Auch die Seite von gerberj kann ich wärmstens empfehlen!

LG Willem

WoPo1961 hat gesagt:
Gesendet am 1. September 2012 um 15:33
Welch Frevel!! Dein Bericht ist mir irgendwie durch die "Lappen" gegangen. Die Südrampe wollte ich auch immer schon mal gehen, aber dann haben auch immer wieder die höheren Berge gerufen und es hat bisher nie geklappt. Aber jetzt, wo ich kaum noch Ausrüstungsgegenstände für dei Höheren Touren habe, könnte es ja was werden.
Hoffe, ihr habt euch wieder an die Niedrigluft in Plattlandhausen gewöhnt.
Grüße von de webeBe und natürlich von
WoPo

Willem hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. September 2012 um 18:18
Man gewöhnt sich nie an die Niedrigluft in Plattlandhausen. Am liebsten würde ich sofort wieder in die Schweiz gehen, dort ist's so schön!

Viel Spass in Toggenburg und ich hoffe dass es dort noch klappt mit einigen Wanderungen.

LG Willem


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