Suonentrip an der Südrampe


Publiziert von laponia41 , 29. September 2010 um 08:29.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:27 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 600 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Visp
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Hohtenn

Unterwegs nach dem Zufallsprinzip
Heute verliess ich mich voll auf mein inneres GPS Marke Zufall. Nach zwei regnerischen und trüben Tagen hatte ich mich aufgrund des Wetterberichtes auf eine Flusswanderung der Emme entlang eingestellt. Ein erster Augenschein am frühen Morgen zeigte in meinem Blickfeld klarblauen Himmel. Sogleich disponierte ich um. Meine Trainingstour Hasenmatt - Stallfluh - Grenchenberge müsste bei solchen Verhältnissen ideal sein. Die Enttäuschung dann auf dem Weg zum Bahnhof: das Mittelland lag unter einer Nebeldecke, eine dunkle Wolkenschicht verhüllte den Jura.

Die Wenn-Dann-Strategie
Im Vorortszug nach Bern entwickelte ich eine "Wenn-Dann-Strategie". Wenn 09.35 ein IC nach Visp fährt, dann...Es fuhr einer. Wenn in Visp Anschluss besteht nach Brigerbad, dann.....Der bestand nicht. Spontan begab ich mich deshalb auf den Weg nach Baltschieder. Von dort führt ein Pfad ins Baltschiedertal. Nach der Rhonebrücke lockte mich aber ein Wegweiser ab Chumma Richtung Eggerberg,Nach kurzer Rast auf dem traumhaft schön gelegenen Platz vor der Kirche führte mich das GPS weiter auf den Höhenweg, wo ich bei der BLS-Baltschiederbrücke ca. 30 Sekunden zu spät ankam und den Lötschberger deshalb nur noch flüchtig erhaschen konnte.

Schon wieder auf dem Suonentrip
Jetzt erst begann der ungeplante Suonentrip. Kurz oberhalb der Brücke hörte ich das vertraute Plätschern, der Weg führte über eine für mich namenlose Suone. Spontan folgte ich dem gut ausgetretenen Hüterpfad hinein ins Baltschiedertal. Kurz vor der Brücke bei Pt. 916 wurde die Suon von oben, wahrscheinlich von der Undra Suon, gespiesen.

Weiter ging es dann wieder auf dem Höhenweg. Ich wählte die Variante über Pt. 1046, stiess dort auf die Undra Suon  und wanderte weiter Richtung Ausserberg, vorbei an der Häusergruppe Mili. Der Name besagt, das hier in früheren Zeiten mit dem Wässerwasser eine Mühle betrieben wurde. Nach der Kirche Ausserberg begleitete mich neben dem Pfad wiederum ein Wasserlauf. Eine halbe Stunde später erreichte ich die Manera Suon. Ihr entlang stieg ich nun im Bergwald an und musste mich in der Nähe der "Waldhütertafel" mit einem akrobatischen Spagat vor heranbrausenden Bikern in Sicherheit bringen. Gegen Biker habe ich grundsätzlich nichts. Das Befahren von Suonen ist für mich aber ein Ärgernis.

Nach der Bietschtalbrücke ist der Entschluss gefasst: mein Weg nach Hohtenn führt über die Stägeru Suon. Den Jolibach überquerte ich auf der Hängebrücke und stieg dann die steilen Treppen hinunter zur Schöpfe. Im Vergleich zu meiner ersten Begehung im Mai führt der Bach zurzeit sehr wenig Wasser. Es reicht noch knapp für die Speisung des oberen Teils der Stägeru. Das hatte aber auch einen Vorteil: ich konnte mich auf einem sonst überfluteten Mäuerchen weiter als üblich vorwagen.

Unterwegs auf der Stägeru versiegte das Wasser allmählich, ich erreichte das Strässchen, das vom Dorf Hohtenn zur Station hinaufführt. Ein bisschen müde, aber sehr befriedigt, kam ich dort an.

Heute war wieder einmal der Weg das Ziel. Dies kann man besonders gut nachvollziehen, wenn man mit dem Ufo von Visp nach Hohtenn über die Karte fliegt.

Tourengänger: laponia41


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Kommentare (2)


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Willem hat gesagt: Vielen Dank
Gesendet am 29. September 2010 um 11:59
für den schönen Bericht einer noch schöneren Tour! Ich habe eine Frage:

>Eine halbe Stunde später erreiche ich die Manera Suon. Ihr entlang steige ich nun im Bergwald an und muss mich in der Nähe der "Waldhütertafel" mit einem akrobatischen Spagat vor heranbrausenden Bikern in Sicherheit bringen. Gegen Biker habe ich grundsätzlich nichts. Das Befahren von Suonen ist für mich aber ein Ärgernis.

Ist das Befahren von Suonen nicht im Allgemeinen verboten??? Beim Tourismusbüro in Nendaz (unser Ferienort) wird dafür eindrücklich gewarnt...

LG, Willem

PS In der Nähe von Nendaz gibt's verschiedene schöne (alte) Suonen (Milieu, Vieux, Saxon, Vex, Chervé usw). Auch für Sie empfehlenswert!

laponia41 hat gesagt: RE:Vielen Dank
Gesendet am 29. September 2010 um 20:31
Im Prinzip haben in der Schweiz die Gemeinden die Kompetenz, Wege mit Fahrverbot zu belegen. Das Befahren von Suonen ist deshalb nicht grundsätzlich verboten. Leider ist es bei den Bikern total "in", Suonen zu befahren. Besonders beliebt ist die Tour vom Simplonpass über den Bistinenpass mit anschliessender Abfahrt über die Heido. Auch die Bärgeri wird vom Nesseltal zum Wurzelkapälli zum Singletraill degradiert. Schade! Es fehlt an Liebe und Respekt zu unseren Kulturgütern!

LG Peter


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