Läuferspitze und Friedberger Klettersteig


Publiziert von Nik Brückner , 21. März 2024 um 17:31.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 August 2004
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:12 Kilometer
Unterkunftmöglichkeiten:Grän, Gimpelhaus

Und noch eine Vintage Tour. Mit meinem Vater H. Brückner bin ich damals von Bodensee ins Tannheimer Tal gefahren, um den Friedberger Klettersteig zu beklettersteigen. MIt "Pardon Our French!" von French TV im Player dübelten herüber und hinauf nach Grän. Hier nahmen wir die Seilbahn aufs Füssener Jöchle und seilbahnten aufs Füssener Jöchle.


Von der Bergstation (1816 m) aus liefen wir an der Sonnenalm (1816 m) vorbei hinüber zur Läuferspitze, die wir spontan mitnehmen wollten (hauptsächlich weil ich damals auf eine Frau stand, die so heißt. Also Läufer, nicht Läuferspitze). Der Gipfel befindet sich südlich des Füssener Jöchles (1816 m). Der Normalweg auf die Läuferspitze führt von dort über den schrofigen Nordgrat auf den Gipfel (Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrad und Drahtseilsicherungen).

Auch von Südosten ist ein Zugang zum Gipfel möglich. Allerdings muss hier eine kurze Felswand (II) überwunden werden, die offensichtlich mit einem neuen Drahtseil und Trittbügeln entschärft ist.

Und so kraxelten wir erst einmal hinauf auf die Läuferspitze (1958 m) - und auf demselben Weg gleich wieder hinunter. Nachdem wir diesen Abstecher hinter uns hatten, nahmen wir unseren Wanderweg wieder auf, umwanderten den Hallerschrofen auf dessen rechter Seite und landeten im Hallergernjoch (1851 m). Von dort aus führte uns unser Weg hinauf auf den Schartschrofen (1968 m).

Füssener Jöchle - Schartschrofen: markierte Wanderwege, T3, an der Läuferspitze kurz I, 1:15


Hier startet der Friedberger Klettersteig. Von der Tafel am Einstieg weg geht's zuerst - begleitet von schwindelerregenden Tiefblicken - eine Gipfelrinne hinunter (B). Es folgt ein kurzer Schwenk nach links (A/B) bevor man schon an der Schlüsselstelle steht - die, geht man den Steig in dieser Richtung - im Abstieg überwunden werden muss: ein kleiner Überhang (B/C). Danach wird's aber sofort wieder leichter: man steigt über Stufen (A/B) zur einer Rampe (A/B) hinunter, die bald in ein Band übergeht (A). Zuletzt folgt man dem Grat (B) hinunter in die Gelbe Scharte (1875 m).

Hier könnte man nach Norden aus dem Klettersteig aussteigen und z. B. zum Füssener Jöchle zurückkehren.

Nun folgt erstmal Gehgelände. Der Pfad folgt dem Grat hinauf zum Gilmenkopf, der links stehengelassen wird. Dahinter wird der Grat zusehends schmaler (Einserstellen). An luftigen Stellen ist er versichert (A). An einer Wand entlang geht's dann hinunter in eine kleine Schlucht (A), aus der man mit Hilfe von Klammern (B, gern feucht) wieder hinaussteigt.

Über schrofiges Gehgelände geht's schließlich zur letzten Kletterstelle hinüber, einer Schrofenrinne (AB), durch die man hinauf, und dann kurz nach rechts kraxelt. Letzte Versicherungen (A) führen schließlich links hinauf und hinaus in Gehgelände. Nun sind es nur noch wenige Schritte zum Gipfel der Roten Flüh (2108 m).

Friedberger Klettersteig: T4, B/C (eine Stelle, sonst leichter)/I, 1h


Hier oben hat man einen tollen Rundblick auf die Tannheimer Berge: LeilachspitzeHochvogelLochgehre, Sulz und SchochenKugel-, Rauh-, und GeißhornEinstein, Aggenstein, Sebenspitze, dann direkt benachbart Gimpel und Köllenspitze, die weniger prominente Schneidspitze sieht man auch die ganze Zeit, dahinter Danielgrat, dahinter Zugspitze, die Sonnenspitze, die Pleisspitze (das ist der nördlichste Steilgrasberg der Lechtaler), der Thaneller, und, und, und. Eine tolle Rundsicht!

Und so zogen wir über den tausendfach begangenen Normalweg zu Tal, erst hinunter in die Judenscharte (1970m), dann weiter ins Gimpelkar (1867m). Am Gimpelhaus (1659m) vorbei ging's zügig hinunter Richtung Nesselwängle.

Rote Flüh - Nesselwängle: markierte Wanderwege, T3, 1:30h


Kurz vor dem Ort, noch im Wald, stößt man auf einen breiten Querweg. Auf diesem wanderten wir nun nach rechts (Westen), Abzweigungen (v. a. talwärts) ignorierend, zuletzt leicht ansteigend zum Gasthaus Adlerhorst (1330 m), das wir eine knappe Stunde später erreichten. Von dort aus führte der Weg dann weiter durch hübschen Wald über einen Bergrücken hinunter nach Grän (1138 m), von wo aus wir in wenigen Minuten zum Parkplatz der Seilbahn zum Füssener Jöchle (1198 m) zurückkehrten.

Nesselwängle - Parkplatz: markierte Wanderwege, T1, 1:30h


Ausrüstung:

Klettersteigset, Helm.


Fazit:
 
Prima Voralpenklettersteig in den schönen Tannheimer Bergen. Eine recht beliebte Tour, daher ist hier of viel los. Meist wird der Steig vom Schartschrofen aus gemacht, so wie wir das auch gemacht haben. Das hat den Nachteil, dass man die Schlüsselstelle im Abstieg überwinden muss. Aus diesem Grund ist auch die umgekehrte Richtung von der Roten Flüh her sehr beliebt. Wie das aussieht, kann man hier nachsehen. Ein Topo gibt es hier. Toll sind die Auusblicke auf den Haldensee und zu den Felspyramiden von Gimpel und Köllenspitze.

Tourengänger: Nik Brückner, H. Brückner


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