Hochwiesler-Rote Flüh-Überschreitung und Friedberger Klettersteig
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Hochwiesler und Rote Flüh sind vor allem bei Kletterern bekannt. Die Rote Flüh ist außerdem ein viel besuchter Wander- und Aussichtsgipfel. Auch der Friedberger Klettersteig ist kein Geheimtipp. Hier tummeln sich ebenfalls viele Wanderer und Klettersteignovizen.
Fast völlig unbekannt ist dagegen die Überschreitung beider Gipfel vom Gimpelhaus in die Gelbe Scharte. Bei dieser Tour handelt es sich bereits um eine ausgewachsene Unternehmung, bei der neben tannheimertypischen Steilschrofen und ausgesetzten Grasgraten auch die eine oder andere Kletterstelle zu bewältigen ist.
Bereits vor wenigen Tagen standen yuki und quacamozza auf dem Hochwiesler-Gipfel, der eigentlich nur eine unauffällige Erhebung im Südostgrat der Roten Flüh ist, in den Gipfellisten aber dennoch als eigenständiger Berg geführt wird. Aufgrund des früh einsetzenden Gewitters musste der Weiterweg zur Roten Flüh vertagt werden. Heute nun holen wir die Gesamtrunde in Dreierbesetzung nach.
Zur Schwierigkeit:
Hochwiesler Normalweg: T 5 und I-II (Varianten II)
Gratübergang zur Roten Flüh: T 5 und II (Variante III)
Abstieg in die Gelbe Scharte: T 4
Friedberger Klettersteig: WS, steil
im Übrigen T 2-3
Zum Zeitbedarf:
P Materialseilbahn Gimpelhaus-Gimpelhaus: 45-50 min
Gimpelhaus-Hochwiesler: 1 Std 20 min
Hochwiesler-Rote Flüh: 55 min
Rote Flüh-Schartschrofen: 1 Std 20 min
Schartschrofen-Adlerhorst-P Materialseilbahn Gimpelhaus: 1 Std 20 min
Vom Parkplatz der Materialseilbahn (1150m) auf gutem Wanderweg zum Gimpelhaus (1659m).
Weiterhin geht es steil aufwärts auf dem ausgetretenen Zustiegsweg zu den Südwänden von Roter Flüh und Hochwiesler. Auf ca. 1780m trifft man auf eine Wegkreuzung. Geradeaus führen Spuren zum Hüttengrat. Wir bleiben auf dem Zustiegsweg. Kurz danach knickt der Weg nach Westen um. Die Steigung lässt nach. Noch vor der Traverse unter den Südwänden haben wir zwei Möglichkeiten getestet:
a) Ein kurzes Stück nach Westen unter den Wänden queren. Anschließend links hinauf über eine schrofige Rampe (T 5+) unter die senkrechten Abbrüche zu einem abgestorbenem Baum. Nun nach rechts und weiter direkt unter den Abbrüchen zu einer Höhle (T 6-). Über steiles Geröll und Schrofen und zuletzt Steilgras (T 6-) auf die Grathöhe des Ostgrates.
b) Der Normalweg ist etwas einfacher (T 5), aber mit höherer Steinschlaggefahr. Am Beginn der Querung sofort in eine auffällige Geröllrinne mit kurzer Schrofenstufe. Dann entweder links über Steilgras oder rechts über geröllbedeckte Absätze höher, bis man auf Wegspuren trifft. Diese führen ebenfalls auf den Ostgrat.
Wir befinden uns jetzt in einem grasigen, breiten Sattel. Nach Norden kann man unschwierig (T 4-) ins Gimpelkar absteigen, eine gute Rückzugsmöglichkeit bei schlechtem Wetter.
Der Sattel wird auf der Ostseite von einer kleinen Graskuppe begrenzt, von der sich ein schöner Ausblick auf die Gimpelkar-Umrahmung bietet. Der kurze Abstecher lohnt sich in jedem Fall.
Wir folgen dem Ostgrat zum Hochwiesler. Häufig finden wir Trittspuren, die meist in der linken Flanke verlaufen. Es lohnt sich aber, sämtliche Graterhebungen zu überklettern. Dabei sind einige Stellen im II.Grad, einmal auch im Abstieg, zu meistern.
Der Gipfel des Hochwiesler (1950m) besteht aus zwei unauffälligen Graskuppen, auf denen sich gut pausieren und die Aussicht genießen lässt.
Ein kurzer Abstieg über Gras führt in die erste Lücke. Hier beginnt die Abseilpiste (3 BH, 1 AV-Haken) über einen großen Überhang. Aus der Lücke über eine Felsstufe (I) und über Gehgelände (T 4) bis kurz unter den Gipfel des Gratturmes. Für den Abstieg in eine 10 Meter tiefer gelegene Lücke gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Knapp rechts unter dem Gipfel des Turmes durch eine steile Felsrinne mit abwärtsgeschichteten Blöcken im oberen Teil (III-) oder einfacher
b) Noch weiter rechts etwas weniger steil (I-II) durch eine Schrofenrinne hinab. Unten nach links in die Lücke.
Es folgt die anspruchsvollste Passage der Tour, der Durchstieg eines breiten, schon vom Hochwiesler aus gut sichtbaren Felsgürtels. Im Zustieg zu diesem ist eine erste, kurze Felsstufe zu überwinden (II, für kleine Menschen III). Dieser wird von zwei auffälligen Kaminen durchzogen. Auch hier nehmen wir uns die verschiedenen Varianten vor:
a) Der südlich gelegene (links liegende) Kamin ist feucht, scheint aber am leichtesten. Im unteren Teil werden Kletterfertigkeiten im II.Grad verlangt. Zunächst geht es hier in leichter, etwas abdrängender Reibungskletterei schräg aufwärts. Im Mittelteil wird's eng, da ist auch mal ein Tritt nach hinten gefragt (II+). Auf 2/3 Höhe halten wir uns rechts und verlassen den Kamin zugunsten eines steilen Grasgrates, der nochmals äußerst umsichtiges Steigen verlangt. Ein passabel aussehender Griff entpuppt sich beim Zupacken als gemeine Falle und mahnt weiterhin zur Vorsicht. Danach folgt einfaches Grasgelände, jedoch würde weiterhin jeder losgetretene Stein mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unangenehme Folgen für den Nachsteiger haben.
b) Wegspuren führen nach rechts zu einem weiteren Kamin, der im oberen Teil in Steilschrofen übergeht. Das sieht nicht gerade nach Kletterspaß aus. Nach Erkletterung der ersten Meter (II) sieht man rechts oben auf dem Begrenzungsgrat einen neuen Bohrhaken. Aha, das scheint also eine gängige Route zu sein. Also geht's jetzt auf dem rechten Grat ausgesetzt und steil (kurze Stellen III) zu einem weiteren Bohrhaken und hernach ins Steilgras (T 5). Eine kurze Querung führt zum Ausstieg aus dem linken Kamin.
Noch wenige Höhenmeter, dann ist der meist viel bevölkerte Gipfel der Roten Flüh (2111m) erreicht.
Für den Weiterweg zum Schartschrofen empfiehlt es sich, den Helm auf dem Kopf zu belassen. Die Steinschlaggefahr ist durchgehend hoch, sowohl beim Abstieg in die Gelbe Scharte als auch auf dem anschließenden Friedberger Klettersteig. Der Weg wird sehr oft begangen, und man muss immer mit unvorsichtigen Wanderern rechnen, die einen von ihnen verursachten Steinschlag unangekündigt lassen.
Auf die hohe Steinschlaggefahr wird sowohl im AV-Führer als auch hier auf dieser Seite (
Tourenbericht von lila) hingewiesen.
Der Friedberger Klettersteig ist ein Klettersteig älteren Datums, aber dennoch durchgehend seilversichert. Er führt steil aus der Gelben Scharte zum Schartschrofen. Bei guten Verhältnissen ist der Aufstieg zum Schartschrofen zwar nicht besonders anspruchsvoll. Bei Nässe dagegen ist wegen der glattgetretenen Felsen Vorsicht angesagt.
Der Rest der Wanderung ist gemütliches, wenn auch langes Auslaufen auf einfachen Bergwegen. Ab dem Hallergernjoch trifft man auf einen gut gepflegten Weg der Himmelstürmer-Route der Wandertrilogie Allgäu.
Kurz vor unserem Ziel haben wir noch eine Gegensteigung von 60 Höhenmetern zu bewältigen, bevor sich die Runde schließt.
Fast völlig unbekannt ist dagegen die Überschreitung beider Gipfel vom Gimpelhaus in die Gelbe Scharte. Bei dieser Tour handelt es sich bereits um eine ausgewachsene Unternehmung, bei der neben tannheimertypischen Steilschrofen und ausgesetzten Grasgraten auch die eine oder andere Kletterstelle zu bewältigen ist.
Bereits vor wenigen Tagen standen yuki und quacamozza auf dem Hochwiesler-Gipfel, der eigentlich nur eine unauffällige Erhebung im Südostgrat der Roten Flüh ist, in den Gipfellisten aber dennoch als eigenständiger Berg geführt wird. Aufgrund des früh einsetzenden Gewitters musste der Weiterweg zur Roten Flüh vertagt werden. Heute nun holen wir die Gesamtrunde in Dreierbesetzung nach.
Zur Schwierigkeit:
Hochwiesler Normalweg: T 5 und I-II (Varianten II)
Gratübergang zur Roten Flüh: T 5 und II (Variante III)
Abstieg in die Gelbe Scharte: T 4
Friedberger Klettersteig: WS, steil
im Übrigen T 2-3
Zum Zeitbedarf:
P Materialseilbahn Gimpelhaus-Gimpelhaus: 45-50 min
Gimpelhaus-Hochwiesler: 1 Std 20 min
Hochwiesler-Rote Flüh: 55 min
Rote Flüh-Schartschrofen: 1 Std 20 min
Schartschrofen-Adlerhorst-P Materialseilbahn Gimpelhaus: 1 Std 20 min
Vom Parkplatz der Materialseilbahn (1150m) auf gutem Wanderweg zum Gimpelhaus (1659m).
Weiterhin geht es steil aufwärts auf dem ausgetretenen Zustiegsweg zu den Südwänden von Roter Flüh und Hochwiesler. Auf ca. 1780m trifft man auf eine Wegkreuzung. Geradeaus führen Spuren zum Hüttengrat. Wir bleiben auf dem Zustiegsweg. Kurz danach knickt der Weg nach Westen um. Die Steigung lässt nach. Noch vor der Traverse unter den Südwänden haben wir zwei Möglichkeiten getestet:
a) Ein kurzes Stück nach Westen unter den Wänden queren. Anschließend links hinauf über eine schrofige Rampe (T 5+) unter die senkrechten Abbrüche zu einem abgestorbenem Baum. Nun nach rechts und weiter direkt unter den Abbrüchen zu einer Höhle (T 6-). Über steiles Geröll und Schrofen und zuletzt Steilgras (T 6-) auf die Grathöhe des Ostgrates.
b) Der Normalweg ist etwas einfacher (T 5), aber mit höherer Steinschlaggefahr. Am Beginn der Querung sofort in eine auffällige Geröllrinne mit kurzer Schrofenstufe. Dann entweder links über Steilgras oder rechts über geröllbedeckte Absätze höher, bis man auf Wegspuren trifft. Diese führen ebenfalls auf den Ostgrat.
Wir befinden uns jetzt in einem grasigen, breiten Sattel. Nach Norden kann man unschwierig (T 4-) ins Gimpelkar absteigen, eine gute Rückzugsmöglichkeit bei schlechtem Wetter.
Der Sattel wird auf der Ostseite von einer kleinen Graskuppe begrenzt, von der sich ein schöner Ausblick auf die Gimpelkar-Umrahmung bietet. Der kurze Abstecher lohnt sich in jedem Fall.
Wir folgen dem Ostgrat zum Hochwiesler. Häufig finden wir Trittspuren, die meist in der linken Flanke verlaufen. Es lohnt sich aber, sämtliche Graterhebungen zu überklettern. Dabei sind einige Stellen im II.Grad, einmal auch im Abstieg, zu meistern.
Der Gipfel des Hochwiesler (1950m) besteht aus zwei unauffälligen Graskuppen, auf denen sich gut pausieren und die Aussicht genießen lässt.
Ein kurzer Abstieg über Gras führt in die erste Lücke. Hier beginnt die Abseilpiste (3 BH, 1 AV-Haken) über einen großen Überhang. Aus der Lücke über eine Felsstufe (I) und über Gehgelände (T 4) bis kurz unter den Gipfel des Gratturmes. Für den Abstieg in eine 10 Meter tiefer gelegene Lücke gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Knapp rechts unter dem Gipfel des Turmes durch eine steile Felsrinne mit abwärtsgeschichteten Blöcken im oberen Teil (III-) oder einfacher
b) Noch weiter rechts etwas weniger steil (I-II) durch eine Schrofenrinne hinab. Unten nach links in die Lücke.
Es folgt die anspruchsvollste Passage der Tour, der Durchstieg eines breiten, schon vom Hochwiesler aus gut sichtbaren Felsgürtels. Im Zustieg zu diesem ist eine erste, kurze Felsstufe zu überwinden (II, für kleine Menschen III). Dieser wird von zwei auffälligen Kaminen durchzogen. Auch hier nehmen wir uns die verschiedenen Varianten vor:
a) Der südlich gelegene (links liegende) Kamin ist feucht, scheint aber am leichtesten. Im unteren Teil werden Kletterfertigkeiten im II.Grad verlangt. Zunächst geht es hier in leichter, etwas abdrängender Reibungskletterei schräg aufwärts. Im Mittelteil wird's eng, da ist auch mal ein Tritt nach hinten gefragt (II+). Auf 2/3 Höhe halten wir uns rechts und verlassen den Kamin zugunsten eines steilen Grasgrates, der nochmals äußerst umsichtiges Steigen verlangt. Ein passabel aussehender Griff entpuppt sich beim Zupacken als gemeine Falle und mahnt weiterhin zur Vorsicht. Danach folgt einfaches Grasgelände, jedoch würde weiterhin jeder losgetretene Stein mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unangenehme Folgen für den Nachsteiger haben.
b) Wegspuren führen nach rechts zu einem weiteren Kamin, der im oberen Teil in Steilschrofen übergeht. Das sieht nicht gerade nach Kletterspaß aus. Nach Erkletterung der ersten Meter (II) sieht man rechts oben auf dem Begrenzungsgrat einen neuen Bohrhaken. Aha, das scheint also eine gängige Route zu sein. Also geht's jetzt auf dem rechten Grat ausgesetzt und steil (kurze Stellen III) zu einem weiteren Bohrhaken und hernach ins Steilgras (T 5). Eine kurze Querung führt zum Ausstieg aus dem linken Kamin.
Noch wenige Höhenmeter, dann ist der meist viel bevölkerte Gipfel der Roten Flüh (2111m) erreicht.
Für den Weiterweg zum Schartschrofen empfiehlt es sich, den Helm auf dem Kopf zu belassen. Die Steinschlaggefahr ist durchgehend hoch, sowohl beim Abstieg in die Gelbe Scharte als auch auf dem anschließenden Friedberger Klettersteig. Der Weg wird sehr oft begangen, und man muss immer mit unvorsichtigen Wanderern rechnen, die einen von ihnen verursachten Steinschlag unangekündigt lassen.
Auf die hohe Steinschlaggefahr wird sowohl im AV-Führer als auch hier auf dieser Seite (

Der Friedberger Klettersteig ist ein Klettersteig älteren Datums, aber dennoch durchgehend seilversichert. Er führt steil aus der Gelben Scharte zum Schartschrofen. Bei guten Verhältnissen ist der Aufstieg zum Schartschrofen zwar nicht besonders anspruchsvoll. Bei Nässe dagegen ist wegen der glattgetretenen Felsen Vorsicht angesagt.
Der Rest der Wanderung ist gemütliches, wenn auch langes Auslaufen auf einfachen Bergwegen. Ab dem Hallergernjoch trifft man auf einen gut gepflegten Weg der Himmelstürmer-Route der Wandertrilogie Allgäu.
Kurz vor unserem Ziel haben wir noch eine Gegensteigung von 60 Höhenmetern zu bewältigen, bevor sich die Runde schließt.
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