Vom Füssener Jöchle zum Gimpelhaus mit 4 Gipfeln
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Vor unserem längeren Urlaub wollte ich mich mit einer letzten Tour fit halten. Das von uns nächst gelegene Tourengebiet ist das Tannheimer Tal und obwohl das so ist, war ich bisher eher selten in diesem Gebiet unterwegs. Das Gebiet um das Gimpelhaus war für mich sogar Neuland.
Glücklicherweise gibt es einen Bus, der die beiden Bergbahnen von Höfen und Grän verbindet. Mit diesem kann man einen Genuß-2-Täger machen. Also Auto in Höfen an der Bergbahn abgestellt, mit dem Bus nach Grän und mit der Bahn aufs Füssener Jöchle. Von dort ist der erste Gipfel, die Läuferspitze gleich denkbar nah. Gut ausgezeichnet ist der direkte Anstieg kaum zu verfehlen. Anfänglich noch ein leichter Weg wird es nach oben kraxeliger und dort sogar mit einem Seil gesichert. T3+, I, 25 min
Bei der Überschreitung wartet nach dem Gipfel eine kurze senkrechte Stelle, die aber auch abgesichert wurde. Die 3-4 m verlangen aber überlegtes Zupacken, also doch eine II, so kurz die Stelle auch ist. Danach nach rechts hinunter und unterhalb über einen Weg in eine Senke im Gratverlauf und bald wieder vereint mit dem Weg, der außen herum führt. Nun rechts an einer kleineren Erhebung vorbei ins Hallergernjoch. T3+, II, 25 min
Jetzt geht es wieder hinauf über einen wenig fordernden Weg bis auf den Schartschrofen. T2, 15 min
Dort beginnt der Friedberger Klettersteig. Ich habe mich für Klettersteigset und Helm entschieden. Denn so kurz der Steig auch ist, es ist definitiv Absturzgelände und genug Material liegt auch herum, um mit etwas Pech getroffen zu werden. Man steigt eine Rinne hinab, wechselt auf die linke Seite des Grates, etwas hinab, dann wieder nach rechts und steil hinab (einmal muss man den nächsten Tritt unterhalb etwas ertasten, suchen, wird aber schnell belohnt). Dann wechseln sich Gehgelände und Steigpassagen ab. Zuletzt noch etwas luftig bis an den Einstieg. Es gibt einige Stellen, an denen man sich nicht nur Abstützen kann, sondern schon darauf achten sollte, dass man 3 Punkte sicher hat, also ist es eine II, vielleicht aber eher eine II-. T4, II-, WS, 25 min
Zwar behält der Weg von der Gelben Scharte zur Roten Flüh die Bezeichung Friedberger Klettersteig, von nun an ist es aber eigentlich ein normaler Weg. Ich bin gut mit meinen Stöcken durchgekommen. Auch die Stellen, die ein Seil anbieten, sind bei trockenen Verhältnissen leicht zu begehen. Im oberen Abschnitt steigt man dann kurz einige Meter hinab und gelangt in einen Spalt. Den Spalt verlässt man nach rechts oben über eine Platte, die mit Tritthilfen voll gedübelt ist. Komischerweise hat es hier aber kein Seil, so dass man sich so nicht sichern kann. Das ist die einzige Stelle, die nochmals die Hände zum Fortkommen erfordert. Wenige Minuten später steht man auf dem Gipfel. T4, I, 50 min
Am Gipfel machte ich meine Mittagsrast. Die zwischenzeitlich bedrohlich vielen Wolken schienen eine kleine Pause einzulegen und so machte ich mir Hoffnung, doch noch den Gimpel besteigen zu können. Ich war auch dankbar, dass es am Gipfel schnell merklich leerer wurde. So genoss ich mein Brot mit Käse und Salami, argwöhnisch beäugt von einer Gang Bergdohlen, die auf Beute auswaren.
Nach einer halben Stunde machte ich mich an den Abstieg. Erstaunlich ruppig geht der Weg hinab zur Judenscharte, an einer Stelle sogar mit Seilen versichert und in den Fels gehauenen Stiegen entschärft. Von der Scharte gehen zwei Wege hinab. Der linke geht sehr nahe am Gimpel vorbei. Es wird verständlicherweise gewarnt, dass man hier nur mit Helm gehen sollte. Ca. 50 Meter tiefer kommt ein neues Warnschild, welches den Einstieg in den Aufstieg zum Gimpel markiert. T3, 25 min
Die Schwierigkeiten liegen gleich im unteren Drittel der Route. Wo anfänglich noch Gehgelände ist, wird es bald kraxeliger. Die Wegzeichen sind alt und oft kaum mehr zu erkennen. An einer Stelle erkannte ich glücklicherweise links oberhalb eine Metallplakette, sonst wäre ich vielleicht falsch gegangen. Ein, zwei Stellen übersteigen eine I und würden von mir mit II- eingeschätzt. Aufgrund der anspruchsvollen Wegfindung und der Steilheit des Geländes tendiere ich zu einem T5-. Nach einem Drittel wird das Gelände eine Spur flacher und man erreicht erneut Gehgelände. In vielen kleinen Kehren kann man so zum Grat aufsteigen. Auf diesem findet sich gar ein richtiger Weg rechts der Kante. Wegstücke und einfaches Kraxelgelände wechseln sich nun bis zum Gipfel ab (I). T5-, II-, je 50 min im Auf- und Abstieg.
Obwohl ich am Gipfel kaum Sicht hatte, war es eine schöne Tour. Ich machte Bekanntschaft mit ein paar Kletterern, die ich am Gimpelhaus wiedertraf.
Als ich am Einstieg zurück war, querte ich hinab zum unteren Weg und außer Reichweite des ärgsten Steinschlages, der hier immer möglich ist. Ich rate für den Schartschrofen-Abstieg und den Gimpel unbedingt zur Verwendung eines Helms (und ich bin normalerweise kein Freund von Helmen). Leider würde ich nach raschem Überschlag sagen, dass sich diesem Rat nur etwa 50% der Berggänger anschließen.
Vom Weg bis zum Gimpelhaus ist es nun nicht mehr weit. T3-, 30 min
Das Gimpelhaus ist eine Privathütte und gut organisiert. Die Zimmer sind schon fast luxuriös. Es hat 4 Duschen allein für die männliche "Hälfte" der Besucher. Der Kaiserschmarrn hat mir sehr gemundet.
Was ich bemerkenswert fand war, dass der Hüttenwart sich Gedanken machte, wo er mich zum Abendessen platzieren würde und darauf achtete, dass ich allein unterwegs war. So kam ich an einen Tisch, wo auch eine andere Person allein unterwegs war. Wie schon mit den Kletterern am Gimpel entspann sich ein schöner Gedankenaustausch, der mir den Aufenthalt kurzweilig machte.
Ein wirklich gelungener Aufenthalt wurde es dann noch aufgrund eines Zufalls. Ich hatte bis dahin keinerlei Kenntnis vom Herz Jesu Tag. In der Dämmerung wurden an verschiedenen Berghängen großflächige Feuer entfacht, die Symbole darstellten. So waren vielerlei Kreuze, aber auch ein Kelch und ein Bild mit einer Hand zu sehen. Trotz der abends dann noch ungemütlichen Witterung ein sehr gelungener Schauwert, den ich in Erinnerung behalten werde.
Denn Weiterweg gibt es hier!
Glücklicherweise gibt es einen Bus, der die beiden Bergbahnen von Höfen und Grän verbindet. Mit diesem kann man einen Genuß-2-Täger machen. Also Auto in Höfen an der Bergbahn abgestellt, mit dem Bus nach Grän und mit der Bahn aufs Füssener Jöchle. Von dort ist der erste Gipfel, die Läuferspitze gleich denkbar nah. Gut ausgezeichnet ist der direkte Anstieg kaum zu verfehlen. Anfänglich noch ein leichter Weg wird es nach oben kraxeliger und dort sogar mit einem Seil gesichert. T3+, I, 25 min
Bei der Überschreitung wartet nach dem Gipfel eine kurze senkrechte Stelle, die aber auch abgesichert wurde. Die 3-4 m verlangen aber überlegtes Zupacken, also doch eine II, so kurz die Stelle auch ist. Danach nach rechts hinunter und unterhalb über einen Weg in eine Senke im Gratverlauf und bald wieder vereint mit dem Weg, der außen herum führt. Nun rechts an einer kleineren Erhebung vorbei ins Hallergernjoch. T3+, II, 25 min
Jetzt geht es wieder hinauf über einen wenig fordernden Weg bis auf den Schartschrofen. T2, 15 min
Dort beginnt der Friedberger Klettersteig. Ich habe mich für Klettersteigset und Helm entschieden. Denn so kurz der Steig auch ist, es ist definitiv Absturzgelände und genug Material liegt auch herum, um mit etwas Pech getroffen zu werden. Man steigt eine Rinne hinab, wechselt auf die linke Seite des Grates, etwas hinab, dann wieder nach rechts und steil hinab (einmal muss man den nächsten Tritt unterhalb etwas ertasten, suchen, wird aber schnell belohnt). Dann wechseln sich Gehgelände und Steigpassagen ab. Zuletzt noch etwas luftig bis an den Einstieg. Es gibt einige Stellen, an denen man sich nicht nur Abstützen kann, sondern schon darauf achten sollte, dass man 3 Punkte sicher hat, also ist es eine II, vielleicht aber eher eine II-. T4, II-, WS, 25 min
Zwar behält der Weg von der Gelben Scharte zur Roten Flüh die Bezeichung Friedberger Klettersteig, von nun an ist es aber eigentlich ein normaler Weg. Ich bin gut mit meinen Stöcken durchgekommen. Auch die Stellen, die ein Seil anbieten, sind bei trockenen Verhältnissen leicht zu begehen. Im oberen Abschnitt steigt man dann kurz einige Meter hinab und gelangt in einen Spalt. Den Spalt verlässt man nach rechts oben über eine Platte, die mit Tritthilfen voll gedübelt ist. Komischerweise hat es hier aber kein Seil, so dass man sich so nicht sichern kann. Das ist die einzige Stelle, die nochmals die Hände zum Fortkommen erfordert. Wenige Minuten später steht man auf dem Gipfel. T4, I, 50 min
Am Gipfel machte ich meine Mittagsrast. Die zwischenzeitlich bedrohlich vielen Wolken schienen eine kleine Pause einzulegen und so machte ich mir Hoffnung, doch noch den Gimpel besteigen zu können. Ich war auch dankbar, dass es am Gipfel schnell merklich leerer wurde. So genoss ich mein Brot mit Käse und Salami, argwöhnisch beäugt von einer Gang Bergdohlen, die auf Beute auswaren.
Nach einer halben Stunde machte ich mich an den Abstieg. Erstaunlich ruppig geht der Weg hinab zur Judenscharte, an einer Stelle sogar mit Seilen versichert und in den Fels gehauenen Stiegen entschärft. Von der Scharte gehen zwei Wege hinab. Der linke geht sehr nahe am Gimpel vorbei. Es wird verständlicherweise gewarnt, dass man hier nur mit Helm gehen sollte. Ca. 50 Meter tiefer kommt ein neues Warnschild, welches den Einstieg in den Aufstieg zum Gimpel markiert. T3, 25 min
Die Schwierigkeiten liegen gleich im unteren Drittel der Route. Wo anfänglich noch Gehgelände ist, wird es bald kraxeliger. Die Wegzeichen sind alt und oft kaum mehr zu erkennen. An einer Stelle erkannte ich glücklicherweise links oberhalb eine Metallplakette, sonst wäre ich vielleicht falsch gegangen. Ein, zwei Stellen übersteigen eine I und würden von mir mit II- eingeschätzt. Aufgrund der anspruchsvollen Wegfindung und der Steilheit des Geländes tendiere ich zu einem T5-. Nach einem Drittel wird das Gelände eine Spur flacher und man erreicht erneut Gehgelände. In vielen kleinen Kehren kann man so zum Grat aufsteigen. Auf diesem findet sich gar ein richtiger Weg rechts der Kante. Wegstücke und einfaches Kraxelgelände wechseln sich nun bis zum Gipfel ab (I). T5-, II-, je 50 min im Auf- und Abstieg.
Obwohl ich am Gipfel kaum Sicht hatte, war es eine schöne Tour. Ich machte Bekanntschaft mit ein paar Kletterern, die ich am Gimpelhaus wiedertraf.
Als ich am Einstieg zurück war, querte ich hinab zum unteren Weg und außer Reichweite des ärgsten Steinschlages, der hier immer möglich ist. Ich rate für den Schartschrofen-Abstieg und den Gimpel unbedingt zur Verwendung eines Helms (und ich bin normalerweise kein Freund von Helmen). Leider würde ich nach raschem Überschlag sagen, dass sich diesem Rat nur etwa 50% der Berggänger anschließen.
Vom Weg bis zum Gimpelhaus ist es nun nicht mehr weit. T3-, 30 min
Das Gimpelhaus ist eine Privathütte und gut organisiert. Die Zimmer sind schon fast luxuriös. Es hat 4 Duschen allein für die männliche "Hälfte" der Besucher. Der Kaiserschmarrn hat mir sehr gemundet.
Was ich bemerkenswert fand war, dass der Hüttenwart sich Gedanken machte, wo er mich zum Abendessen platzieren würde und darauf achtete, dass ich allein unterwegs war. So kam ich an einen Tisch, wo auch eine andere Person allein unterwegs war. Wie schon mit den Kletterern am Gimpel entspann sich ein schöner Gedankenaustausch, der mir den Aufenthalt kurzweilig machte.
Ein wirklich gelungener Aufenthalt wurde es dann noch aufgrund eines Zufalls. Ich hatte bis dahin keinerlei Kenntnis vom Herz Jesu Tag. In der Dämmerung wurden an verschiedenen Berghängen großflächige Feuer entfacht, die Symbole darstellten. So waren vielerlei Kreuze, aber auch ein Kelch und ein Bild mit einer Hand zu sehen. Trotz der abends dann noch ungemütlichen Witterung ein sehr gelungener Schauwert, den ich in Erinnerung behalten werde.
Denn Weiterweg gibt es hier!
Tourengänger:
basodino

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