Via Schaffhauser Kamin auf den Altmann (2436 m)
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Die perfekte Alpstein-Tour (Tag 1)
Wenn das Attribut „perfekt“ zu einer Tour passt, dann zu unserer Alpstein-Tour, die wir gestern und heute bei traumhaften Verhältnissen absolvieren konnten. Perfekt war nicht nur das Wetter, das keine Wünsche offen ließ. Perfekt war auch, dass wir den „Schaffhauser Kamin“ bewältigt haben, der eigentlich nur zur Besichtigung der Schlüsselstelle auf unserem Tourenprogramm stand. Aber dazu später mehr….
Es kommt selten vor, dass man Wetterprognosen schon eine Woche im Voraus das Vertrauen schenkt. Die aktuelle Wetterlage machte es aber möglich und so konnten wir endlich im Berggasthaus Bollenwees rechtzeitig eines der begehrten Zimmer reservieren. Von Brülisau (922 m) aus machten wir uns auf den Weg in den östlichen Alpstein. Der Weg bis Bollenwees ist wenig spektakulär, zieht sich aber ganz schön und man benötigt fast 2 Stunden dahin, wobei wir ein eher gemächliches Tempo anschlugen.
Spektakulär war dann aber die Alpstein-Szenerie, die uns dort mit der Spiegelung der Gipfel im Fälensee empfing.
Ivo66 hat dies ja bereits letzte Woche eindrücklich hier auf Hikr dokumentiert. Ein kurzer Kaffeehalt folgte und überflüssiges Gepäck wurde deponiert und schon machten wir uns auf den Weg zum Roslenfirst (2151 m), dem man auf einem nicht markierten, aber gut ersichtlichen Pfad (T3) von der Saxer Lücke (1649 m) aus auf den Rücken steigt. Ist man oben, hat man ein imposantes Alpstein-Panorama vor sich. Am Gipfel trugen wir uns in das Gipfelbuch ein und nahmen eine Stärkung (Danke Angelika ;-) mit auf den Weg.
Eine gute Stunde „schlendert“ man dann über den Chreialpfirst (2126 m) dahin, bis es Richtung Zwinglipass (2011 m) über Schrofengelände wieder etwas anspruchsvoller wird. Beim Aufstieg Richtung Altmannsattel trafen wir auf den sympathischen
Maveric. Zwar hatten wir uns vorher noch nie getroffen, aber dennoch sofort erkannt. Bei der kurzen Plauderei impfte er uns Zuversicht ein, was die Bezwingung des „Schaffhauser Kamins“ anbelangt.
Der Aufstieg zum Rässeggsattel (2260 m) gestaltete sich zum Schluss über Schotter etwas mühsam und oben angelangt nahmen wir erst mal ein Vesper zu uns, um dann die Schlüsselstelle unten im Schaffhauser Kamin zu besichtigen. Die Rucksäcke nahmen wir entgegen der ersten Absicht auch mit und schließlich wagten wir den Versuch. Für die erste Stufe musste ich eine alte Reepschnur opfern, mit der ich die vorhandene Schlinge etwas verlängerte und so hineinsteigen konnte, um den Einstieg mit einigem Kraftaufwand zu bewältigen.
Oben angekommen war ich mir noch nicht so richtig im Klaren, ob ich mich jetzt freuen sollte oder ob das nicht ein bisschen unvernünftig war, was ich gerade gemacht habe. Wieder absteigen hätte ich an der Stelle nicht wirklich wollen. Mit der Steighilfe war Esther aber auch bald über die erste plattige Stufe hinweg. Der zweite Abschnitt ging dann erstaunlich gut. Mit dem abgespreizten rechten Fuß fand ich in einem kleinen Riss guten Halt und hangelte mich so, auch am Klemmblock vorbei nach oben. Esther ließ nicht lange auf sich warten. Dann war erst einmal Durchatmen angesagt, aber auch unbeschreibliche Freude.
Meinten wir nun allerdings praktisch schon fast oben zu sein, täuschten wir uns. Es brauchte mehrere Anläufe, immer wieder mit Abstiegen, bis wir den richtigen Kamin gefunden hatten und über den oberen Teil des Ostgrates zum Gipfel schreiten konnten. Beim ersten Versuch kam ich an einen Grat mit Tiefblick in die Südostflanke. Der zweite Kamin links außen erschien mir nach einiger Zeit für meinen BMI als zu eng. Dann nahmen wir den Mittelweg und es klappte. Der Altmann war nicht unser heutiges Ziel, aber dass wir fast 8 Std. nach dem Start am frühen Morgen nach 15 Uhr oben standen, war doch ein erhebender Moment.
Den Gipfelaufenthalt gestalteten wir kurz. Der Abstieg auf dem Normalweg (T5-) zum Altmannsattel war feucht und speckig und nicht zu unterschätzen. Über den Löchlibettersattel (2162 m) und einen fast unendlich scheinenden Weg, erst durch Schrofen, dann über die Fälenalp und am Fälensee vorbei, erreichten wir unser Domizil, wo wir noch rechtzeitig auf der Terrasse was trinken konnten, bis die Sonne hinter dem Altmann unterging.
Fazit: Der Tag war ein Erlebnis, das wir sicher nicht vergessen werden. Die Route, das Wetter, die herrliche Herbststimmung, ein wahrlich perfekter Tag. Die Bewirtung und Unterbringung im Berggasthaus Bollenwees ließ auch keine Wünsche offen. Die Bewertung T5/II bezieht sich auf den Abschnitt Rässeggsattel bis zum Gipfel, wobei es die anspruchsvollste IIer-Passage war, an die ich mich erinnern kann.
Route: Brülisau - Pfannenstil - Plattenbödeli - Alp Sämtis - Stifel - Bollenwees - Saxer Lücke - Roslenfirst - Chreialpfirst - Zwinglipass - Rässeggsattel - Schaffhauser Kamin - Altmann - Altmannsattel - Löchlibettersattel - Alp Häderen - Fälenalp - Bollenwees
Hinweis: In der Karte habe ich Marker gesetzt, wo wir zur Rässegg aufgestiegen sind.
Bericht von Tag 2
Wenn das Attribut „perfekt“ zu einer Tour passt, dann zu unserer Alpstein-Tour, die wir gestern und heute bei traumhaften Verhältnissen absolvieren konnten. Perfekt war nicht nur das Wetter, das keine Wünsche offen ließ. Perfekt war auch, dass wir den „Schaffhauser Kamin“ bewältigt haben, der eigentlich nur zur Besichtigung der Schlüsselstelle auf unserem Tourenprogramm stand. Aber dazu später mehr….
Es kommt selten vor, dass man Wetterprognosen schon eine Woche im Voraus das Vertrauen schenkt. Die aktuelle Wetterlage machte es aber möglich und so konnten wir endlich im Berggasthaus Bollenwees rechtzeitig eines der begehrten Zimmer reservieren. Von Brülisau (922 m) aus machten wir uns auf den Weg in den östlichen Alpstein. Der Weg bis Bollenwees ist wenig spektakulär, zieht sich aber ganz schön und man benötigt fast 2 Stunden dahin, wobei wir ein eher gemächliches Tempo anschlugen.
Spektakulär war dann aber die Alpstein-Szenerie, die uns dort mit der Spiegelung der Gipfel im Fälensee empfing.

Eine gute Stunde „schlendert“ man dann über den Chreialpfirst (2126 m) dahin, bis es Richtung Zwinglipass (2011 m) über Schrofengelände wieder etwas anspruchsvoller wird. Beim Aufstieg Richtung Altmannsattel trafen wir auf den sympathischen

Der Aufstieg zum Rässeggsattel (2260 m) gestaltete sich zum Schluss über Schotter etwas mühsam und oben angelangt nahmen wir erst mal ein Vesper zu uns, um dann die Schlüsselstelle unten im Schaffhauser Kamin zu besichtigen. Die Rucksäcke nahmen wir entgegen der ersten Absicht auch mit und schließlich wagten wir den Versuch. Für die erste Stufe musste ich eine alte Reepschnur opfern, mit der ich die vorhandene Schlinge etwas verlängerte und so hineinsteigen konnte, um den Einstieg mit einigem Kraftaufwand zu bewältigen.
Oben angekommen war ich mir noch nicht so richtig im Klaren, ob ich mich jetzt freuen sollte oder ob das nicht ein bisschen unvernünftig war, was ich gerade gemacht habe. Wieder absteigen hätte ich an der Stelle nicht wirklich wollen. Mit der Steighilfe war Esther aber auch bald über die erste plattige Stufe hinweg. Der zweite Abschnitt ging dann erstaunlich gut. Mit dem abgespreizten rechten Fuß fand ich in einem kleinen Riss guten Halt und hangelte mich so, auch am Klemmblock vorbei nach oben. Esther ließ nicht lange auf sich warten. Dann war erst einmal Durchatmen angesagt, aber auch unbeschreibliche Freude.
Meinten wir nun allerdings praktisch schon fast oben zu sein, täuschten wir uns. Es brauchte mehrere Anläufe, immer wieder mit Abstiegen, bis wir den richtigen Kamin gefunden hatten und über den oberen Teil des Ostgrates zum Gipfel schreiten konnten. Beim ersten Versuch kam ich an einen Grat mit Tiefblick in die Südostflanke. Der zweite Kamin links außen erschien mir nach einiger Zeit für meinen BMI als zu eng. Dann nahmen wir den Mittelweg und es klappte. Der Altmann war nicht unser heutiges Ziel, aber dass wir fast 8 Std. nach dem Start am frühen Morgen nach 15 Uhr oben standen, war doch ein erhebender Moment.
Den Gipfelaufenthalt gestalteten wir kurz. Der Abstieg auf dem Normalweg (T5-) zum Altmannsattel war feucht und speckig und nicht zu unterschätzen. Über den Löchlibettersattel (2162 m) und einen fast unendlich scheinenden Weg, erst durch Schrofen, dann über die Fälenalp und am Fälensee vorbei, erreichten wir unser Domizil, wo wir noch rechtzeitig auf der Terrasse was trinken konnten, bis die Sonne hinter dem Altmann unterging.
Fazit: Der Tag war ein Erlebnis, das wir sicher nicht vergessen werden. Die Route, das Wetter, die herrliche Herbststimmung, ein wahrlich perfekter Tag. Die Bewirtung und Unterbringung im Berggasthaus Bollenwees ließ auch keine Wünsche offen. Die Bewertung T5/II bezieht sich auf den Abschnitt Rässeggsattel bis zum Gipfel, wobei es die anspruchsvollste IIer-Passage war, an die ich mich erinnern kann.
Route: Brülisau - Pfannenstil - Plattenbödeli - Alp Sämtis - Stifel - Bollenwees - Saxer Lücke - Roslenfirst - Chreialpfirst - Zwinglipass - Rässeggsattel - Schaffhauser Kamin - Altmann - Altmannsattel - Löchlibettersattel - Alp Häderen - Fälenalp - Bollenwees
Hinweis: In der Karte habe ich Marker gesetzt, wo wir zur Rässegg aufgestiegen sind.
Bericht von Tag 2
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