Alpstein-Firste: Saxer First - Roslenfirst - Chreialpfirst


Publiziert von CampoTencia , 18. Juni 2014 um 20:40. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum: 8 Juni 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 9:30
Kartennummer:1115 Säntis

Vor drei Jahren standen wir mit Schneeschuhen auf dem Chreialpfirst und wir waren damals schon begeistert. Und seit langem träumen wir davon, die ganze First-Kette zu durchwandern. Heute gehen wir sie an.
 
Heisses Pfingstwetter, lange Tour. Wir nutzen die Kühle des Morgens und marschieren sehr früh das Brüeltobel hoch und erreichen über Plattenbödeli und Geisshüttli die Bollenwees. Nach dem eher langweiligen Weg fühlen wir uns nun im Alpstein angekommen. Beim Aufstieg zur Saxer Lücke kommen uns schon einige Berggänger entgegen. Sie nutzten die erste Bahn auf die Stauberenkanzel. In der Lücke zweigen wir auf den gut sichtbaren, aber nicht markierten Pfad zum Saxer First ab. Auf angenehm steilem und abwechslungsreichem Weg gewinnen wir schnell Höhe, geniessen aber trotzdem die Sicht südwärts zu den Kreuzbergen und im Norden zu Widderalpstöck und Bogarten. Auf etwa 1900m verflacht sich die Route und es geht mehrheitlich über grasiges Gelände sanft höher. Der höchste Punkt des Saxer First ist erkenntlich an einem grossen Steinmann anstelle eines Gipfelkreuzes. Von Gipfel kann ja auch keine Rede sein, schön ist es hier aber trotzdem. Kein Mensch weit und breit, nur die prächtige Kulisse der Alpstein-Grössen. So richtig ein Weg zwischen Himmel und Erde. Weiter in lockerem Marschtempo stehen wir 20 Minuten und 130 Höhenmeter später auf dem Roslenfirst. Mit zwei anderen Wanderern haben wir den Gipfel für uns allein, während südlich auf dem Mutschen eine ganze Horde auszumachen ist. Wir lassen uns neben dem Gipfelsteinmann für die erste Rast nieder, geniessen die Aussicht und stärken uns ausgiebig für die nächsten Stunden.
 
Weglos hinunter zum Mutschensattel und die 40m hoch auf den Mutschen, einem Berg, der aus der Ferne besser aussieht als aus der Nähe, der aber mit einer grandiosen Rundumsicht aufwarten kann. War der Weg bisher praktisch blumenleer, müssen wir von nun an immer wieder Pausen einlegen, um unserem Hobby nachzugehen und die Blümchen digital festzuhalten. Erstaunt sind wir über die Flüeblüemli, die in grosser Zahl den höchsten Punkt des Chreialpfirst verzieren. Normalerweise sind sie in felsigem Gelände anzutreffen, hier entspriessen sie der Wiese, in Eintracht mit Mehlprimel und Enzian.
 
Eine halbe Stunde später steht ein kühles Quöllfrisch vor uns auf dem Tisch. Dass die Bedienung in der Zwinglipasshütte sehr freundlich ist, das ist ja bekannt, aber dass man ein kaltes Bier vorgesetzt bekommt, das ist schon erstaunlich. Man kommt in Kontakt mit andern Anwesenden, die ebenfalls das schöne Pfingstwetter nutzen, die Zeit vergeht schnell mit Plaudern und Aussicht geniessen.
 
Jede Pause hat ein Ende und wir machen uns wieder auf den Weg. Zuerst geht es auf den Zwinglipass und anschliessend zur Alp Häderen hinunter. Dabei sind noch viele Schneefelder anzutreffen, das Gehen auf dem aufgeweichten Schnee ist anstrengend. Auf den Wegen selbst ist es auch nicht viel besser, sind sie doch vom Schmelzwasser aufgeweicht und schmierig. Richtig schön wird es, als nach den Fählen der Fählensee sichtbar wird. Dieses Juwel von Bergsee fasziniert immer wieder durch die Farbe des Wassers, die je nach Wetter und Beleuchtung variiert.
 
Viele Familien mit Kindern tummeln sich am See, ein paar unerschrockene wagen den Sprung ins kalte Wasser. Wir selber bleiben an einer Stelle stehen: hier besteht eine Strömung am Rande des ruhigen Sees und das Wasser verschwindet offensichtlich in einem unterirdischen Abfluss. In der Bollenwees suchen wir einen schattigen freien Platz und prosten mit einer Flasche Naturtrüeb auf den schönen Tag an. Wir lassen uns viel Zeit und geniessen ein kleines Abendessen, bevor wir uns etwas spät auf den Rückweg machen.

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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