Die alpinen Highlights der Vogesen 3. Tag


Publiziert von Judith7 , 3. Juni 2018 um 23:35. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Frankreich » Vogesen
Tour Datum: 7 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:22km

Im Mai 2016 waren wir, Judith7 und Nik, ein paar Tage in den Vogesen, um die dortigen alpinen Highlights zu erwandern. Am Vortag hatten wir uns an den Spitzkoepfen im T6-Gelände ausgetobt, nun ging es nordwärts, an den Lac Blanc, um von dort aus die Gipfel zwischen Gazon du Faing und Tanet zu besteigen.

Start war am Parcplace des schönsten Vogesensees, des Lac Blanc (1050 m).  Vom Ufer aus ist das erste Ziel schon zu erkennen: Die steile Felsenkanzel des Rocher Hans, hoch über dem stillen Wasserspiegel.

Über Felsen und zwischen ihnen hindurch (da waren wir uns nicht ganz einig) stiegen wir im Wald hinauf, rechts unter uns immer der herrlich gelegene Lac. Dann ist man auf Augenhöhe mit dem Rocher Hans (1280m).

Ist man hinübergequert, sieht die Ersteigung eigentlich gar nicht so schwer aus, insbesondere weil die Schlüsselstelle durch ein Seil entschärft ist, allerdings sieht das nicht gerade vertrauenserweckend aus, so dass wir es bei einer halben Besteigung belassen haben. Ist vermutlich ne III.

Gegenüber führen Felstreppen weiter hinauf, und man hat von weiter oben nochmal einen tollen Blick auf Rocher und Lac. Danach entfernt man sich endgültig vom See.

Unterhalb des Reisbergs und oberhalb des Lac Noir querten wir nun hinüber zum Vogesenhauptkamm, über den der GR5 (roter Balken) verläuft. Auf diesem wanderten wir nun über die Wiesenflächen des Gazon du Faing nach Süden, bis links der Abzweig zum Altenkraehkopf abzweigt. Das ist eine nach Osten vorgeschobene Kanzel, ähnlich dem Reisberg, anders als dieser aber ist der Altenkraehkopf (1292m) nicht bewaldet, und so hat man von dem Felsgipfel aus eine tolle Sicht ins Rheintal und zum Schwarzwald hinüber.

Die Aussicht ist großartig: Herrlich der Blick zum Vogesenkamm mit dem Tanet, drüben über dem Rheintal grüßen Kandel, Feldberg und Belchen herüber, im Süden erheben sich Hohneck und Grand Ballon. Diese Aussicht will ausgiebig genossen werden!

Nach einem zweiten Frühstück stiegen wir dann durch herrlich alpin anmutendes Gelände dem roten Dreieck folgend hinunter zum Lac des Truites ou Forlet (1065m), einem der wunderbaren kleineren Vogesenseen.

Auf dessen Südseite ist in unserer Karte ein unmarkierter Weg eingezeichnet, der über den Lenzwasen zum Altenwasen führt. Den wollten wir nehmen.

Das Experiment stellte sich dann aber als unsinnig heraus. Wegspuren fanden und verloren sich wieder, die Wiese war nass, teilweise sumpfig, und hinten im Wald geht's auch nicht besser. Zwischen Lac und Gaertlesrain hält man sich wohl besser an den gelb gepunkteten Wanderweg (der zudem auch recht schön ist).


An der Ferme Auberge Gaertlesrain (1103m) angekommen, kann man einkehren, oder, wie wir es gemacht haben, gleich zum nächsten Lac weiterwandern, dem unweit gelegenen Lac Vert (1053m, Parkmöglichkeit). Hier pausten wir erneut ab, bevor wir uns, weiterhin dem gelben Punkt folgend, an den Aufstieg zum Tanet machten. Vorbei an der Ferme Auberge Seestaettle (1055m) ging es hinauf zum Sattel am Schanzwasen (1122m) und von dort aus auf unmarkiertem, diesmal aber guten Weg hinauf zum Felsgipfel des Tanet (1293m).

Hier hat man nochmal einen eindrucksvollen Blick hinunter zum Lac Vert, ins Münstertal und weit über dem Rheintal zu dem Bergen des Schwarzwaldes: Im Nordosten fällt sofort die Hornisgrinde ins Auge, der höchste Gipfel des Nordschwarzwalds. Ebenfalls markant: Melkereikopf, Buch, und Nill. Direkt im Osten folgen mit dem Kandel, dem Schauinsland, dem Feldberg und dem Belchen bekanntere Schwarzwaldgipfel. Diesseits des Rheintals ist die Hohlandsbourg zu sehen, und die Hügelkette hinauf zum Stauffen.

Im Süden dominieren prominente Vogesengipfel die Sicht: Petit Ballon, Grand Ballon, Petit Hohneck und das Hohneck selbst. Nach Westen fallen die Vogesen schnell ab, dahinter ist ein sanftes Hügelland zu erkennen. Erst im Norden fallen wieder markante Gipfel ins Auge: die Donons.


Wir pausten hier also erneut ab und machten uns erst nach ausgiebiger Einbrotung auf bzw. ab nach Norden. Auf dem GR5 (roter Balken) wanderten wir nun langsam wieder zurück zum Lac Blanc.

Dabei passiert und überquert man eine ganze Reihe von Chaumes und Gazons, die hier alle Wegpunkte haben, obwohl diese Bezeichnungen in Wirklichkeit Flurnamen sind, die größere Gebiete, meist (ehemaliege) Weide- und Wiesenflächen meinen.

Der erste definierbare Punkt heißt "Dreieck", das ist eine Wegkreuzung im Collet du Lac Vert (1225m), an der die Route des Crêtes an den Wanderweg stößt (Parkmöglichkeit).

Von dort aus geht es hinauf auf die kahle Kuppe des Ringbuhls (1302m), der den Gazon du Faîte überragt. Nächster Halt ist der Taubenklangfelsen (1299m), ein toller Aussichtspunkt hoch über dem Lac des Truites ou Forlet. Von dort aus ist in wenigen Minuten die Gipfelkuppe des Soultzeren Ecks (1302m) erreicht, des höchsten Punkt am Gazon du Faing - und unseres letzten Tagesbergs.

Wir wanderten dann vom Soultzeren Eck aus auf dem GR5 nach Norden, bevor wir kurz vor dem Lac Blanc zum Rocher Hans abrechtsten. Auf bekanntem Weg stiegen wir schließlich hinunter zum Lac Blanc - Parking (1058m), wo unsere Tour am Morgen begonnen hatte.


Fazit:

Die alpinen Gipfel der Vogesen sind sehr abwechslungsreich: Wer einen spannenden Klassiker in teils ausgesetztem Gelände wandern will, der geht natürlich den Sentier des Roches, wer sich im T6-Bereich wohlfühlt, kann die Überschreitung der Spitzkoepfe wagen, und wer die Seen hier oben liebt, und zusätzlich noch Gipfel sammeln möchte, dem sei diese Tour empfohlen. Sie ist überdies in Sachen Aussicht nicht zu schlagen.

Am letzten Tag unseres verlängerten Frühlingswochenendes wollten wir zum Spitzenfels, zu den Hirschsteinen - und gleich nochmal auf den Tanet!

Tourengänger: Nik Brückner, Judith7


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